Indien 🇮🇳 zählt nicht zu den typischen Einwanderungsländern für Deutsche, obwohl viele Auswanderer von der schier unermesslichen Bandbreite der Kultur 🏛, den leckeren Speisen 🧀 sowie der Vielfalt und Schönheit der Menschen 👪 immer wieder überwältigt sind. Hier alles zu Einreise, Leben und Arbeiten in Bharat
(wie Indien in Hindi und vielen indischen Sprachen bezeichnet wird).
Annie Besant (britische Sozialreformerin): „Indien ist keine Nation, kein Land – es ist ein Subkontinent voller Nationalitäten.“

Umzug nach Indien: Chancen und Herausforderungen
Wären die Einwanderungsbestimmungen besser, würden wohl viel mehr Deutsche die Auswanderung in die Republik Indien wagen. Doch neben der Nostalgie beim Reisen, Bestaunen der Kulturen und schwärmen von den leckeren Speisen, birgt der Subkontinent auch einige Herausforderungen. Wenn sich dir die Gelegenheit für einen Umzug bietet, solltest du nachfolgende Infos bestens kennen.
Indien ist ein Land zwischen Traum und ernüchternder Wirklichkeit, ein Subkontinent voller Gegensätze sowie einer unvergleichlichen Vielfältigkeit. Indien hat eine unwiderstehliche Anziehungskraft aufgrund seiner kulturellen Vielfalt und Geschichte. Kein anderes Land ist so unverwechselbar und inspirierend in seiner Musik, seiner Kleidung und seinen kulinarischen Leckerbissen.
Als Auswanderer in Indien erwarten dich zahlreiche Möglichkeiten, die dein Leben bereichern können. Die boomende Wirtschaft des Landes bietet vor allem in den Bereichen IT, Technologie und Startup-Szene ausgezeichnete Karrierechancen. Besonders Bangalore, Hyderabad und Pune haben sich zu globalen Tech-Hubs entwickelt, in denen internationale Fachkräfte gesucht werden.
Deine Ersparnisse können in Indien deutlich länger reichen, da die Lebenshaltungskosten im Vergleich zu Deutschland erheblich niedriger sind. Vor allem Wohnraum, Lebensmittel und Dienstleistungen sind kostengünstiger, was dir einen höheren Lebensstandard ermöglichen kann.
Die kulturelle Vielfalt Indiens mit seinen 28 Bundesstaaten, über 20 offiziellen Sprachen und unzähligen Traditionen bietet dir ein faszinierendes Umfeld zum Entdecken. Von der Himalaya-Region im Norden bis zu den tropischen Stränden im Süden findest du landschaftliche Schönheit und klimatische Vielfalt, die für jeden Geschmack etwas bereithält.
Zudem kannst du von einer wachsenden Expat-Community profitieren, die besonders in Großstädten wie Mumbai, Delhi und Bangalore gut vernetzt ist und dir den Einstieg erleichtern kann.
Trotz aller Chancen solltest du dich auf einige Herausforderungen einstellen, wenn du nach Indien auswanderst. Die bürokratischen Hürden beginnen bereits bei der Visabeschaffung und setzen sich bei Arbeitsgenehmigungen und Anmeldeverfahren fort. Ohne lokale Unterstützung kann dieser Prozess zeitaufwendig und frustrierend sein.
Die kulturellen Unterschiede sind tiefgreifender, als viele Auswanderer zunächst annehmen. Das indische Geschäftsleben, soziale Normen und Kommunikationsstile unterscheiden sich stark von den deutschen Gepflogenheiten. Hierarchien sind stärker ausgeprägt, und indirekte Kommunikation ist üblich, was zu Missverständnissen führen kann.
Infrastrukturelle Probleme wie unzuverlässige Stromversorgung, Verkehrschaos und Umweltverschmutzung, besonders in den Großstädten, können deinen Alltag beeinträchtigen. Die Luftqualität in Städten wie Delhi erreicht regelmäßig bedenkliche Werte, was gesundheitliche Risiken mit sich bringen kann. Müll und Schutt sind allgegenwärtig und prägen leider vielerorts das Stadtbild.
Das Gesundheitssystem variiert stark in Qualität und Zugänglichkeit. Während private Kliniken in den Metropolen oft westlichen Standards entsprechen, ist die medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten häufig mangelhaft. Eine umfassende Krankenversicherung ist daher unerlässlich.
Nicht zuletzt können extreme Wetterbedingungen wie Monsunregen, Hitzeperioden und in manchen Regionen auch Naturkatastrophen eine zusätzliche Belastung darstellen.
Indien und seine Einwanderer
Im Jahr 2023 wanderten offiziell 654 Deutsche nach Indien aus und 442 kamen wieder in ihre Heimat zurück. Innerhalb der 10 Jahre von 2014 bis 2023 emigrierten offiziell 6.245 Deutsche nach Indien und 6.348 zogen nach Deutschland zurück.
- Goa: Wegen seiner entspannten Atmosphäre, den Stränden und einer etablierten Expat-Community ist Goa besonders beliebt bei Auswanderern aus Deutschland.
- Kerala: Die Malabarküste rund um Orte wie Varkala zieht ebenfalls Deutsche an, die Ruhe, Natur und tropisches Klima schätzen.
- Großstädte: Viele Deutsche leben in den Metropolen Mumbai, Delhi, Bangalore, Chennai und Pune. Diese Städte bieten internationale Arbeitsmöglichkeiten, westliche Annehmlichkeiten und aktive Expat-Gemeinschaften.
- Weitere beliebte Regionen: Rajasthan (z.B. Pushkar) für Kulturinteressierte und spirituelle Auswanderer.
Indien ist mit über 1,4 Milliarden Einwohnern das zweitbevölkerungsreichste Land der Welt. Die Vielfalt ist beeindruckend: 28 Bundesstaaten und 8 Unionsterritorien beherbergen zahlreiche ethnische Gruppen mit eigenen Traditionen. Die indische Verfassung erkennt 22 Amtssprachen an, darunter Hindi und Englisch als wichtigste Verwaltungssprachen. In verschiedenen Regionen dominieren zudem Telugu, Tamil, Bengali, Marathi und viele andere.
Die indische Mentalität zeichnet sich durch Gastfreundschaft, Familienverbundenheit und Respekt vor Traditionen aus. Das Kastensystem prägt trotz offizieller Abschaffung weiterhin gesellschaftliche Strukturen. Als Auswanderer wirst du die indische Gelassenheit („chalta hai“) kennenlernen – eine Einstellung, die Flexibilität und Akzeptanz der Umstände betont.
Indien bietet eine atemberaubende landschaftliche Vielfalt: Von den schneebedeckten Gipfeln des Himalayas im Norden über die fruchtbaren Gangesebenen bis zu den tropischen Küstenregionen im Süden. Die Thar-Wüste im Westen kontrastiert mit den üppigen Regenwäldern in Nordostindien und den Backwaters in Kerala.
Das Klima variiert entsprechend stark: Im Norden herrscht kontinentales Klima mit heißen Sommern und kalten Wintern. Der Süden ist tropisch-feucht mit ganzjährig warmen Temperaturen. Den Jahresrhythmus bestimmt der Monsun (Juni bis September), der lebenswichtigen Regen bringt, aber auch Überschwemmungen verursachen kann. Für Auswanderer ist die Anpassung an die oft extreme Hitze eine Herausforderung, besonders in den Monaten April bis Juni.
Die indische Infrastruktur befindet sich in einem dynamischen Wandel. In Metropolen wie Mumbai, Delhi und Bangalore findest du moderne Einkaufszentren, internationale Restaurants und gut ausgebaute öffentliche Verkehrsmittel. Das Eisenbahnnetz ist mit über 68.000 Kilometern eines der größten weltweit und verbindet auch entlegene Gebiete.
Die digitale Infrastruktur hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht – mobiles Internet ist kostengünstig und weitverbreitet. Dennoch bestehen große Unterschiede zwischen Stadt und Land: Während Großstädte zunehmend smart cities werden, kämpfen ländliche Gebiete oft mit unzuverlässiger Stromversorgung und einfachen Straßenverhältnissen. Als Auswanderer solltest du bei der Wohnortswahl deine Ansprüche an Infrastruktur realistisch einschätzen und die jeweilige Versorgungslage vor Ort prüfen.
Fläche: 3.287.469 km²
Einwohner: 1.451.189.697 (2024)
Bevölkerungsdichte: 441 E/km²
Staatsform: Parlamentarische Bundesrepublik (Flagge/Wappen)
Regierungssystem: Parlamentarische Demokratie
Nachbarländer: Pakistan, China, Nepal, Bhutan, Myanmar, Bangladesch, (Sri Lanka)
Landeshauptstadt: Neu-Delhi; ca. 250.000 Einwohner (2023)
Metropole Delhi: 32,9 Mio. Einwohner (2023)
Landessprachen: Hindi, Englisch und 21 regionale Sprachen
Religionen:
80,5 % Hindus,
13,4 % Moslems (hauptsächlich Sunniten),
2,3 % Christen,
1,9 % Sikhs,
0,8 % Buddhisten,
0,4 % Jainas,
0,6 % andere Religionen: (z. B. Adivasi, Bahai, Parsen),
0,003 % Zeugen Jehovas
Alphabetisierungsgrad: 35 %
Straßen-Netz: Linksverkehr
Währung: Indische Rupie (INR)
1 Rupie = 100 Paise
Wechselkurse:
1 EUR = 97,155 INR
100 INR = 1,028 EUR
1 CHF = 104,356 INR
100 INR = 0,957 CHF
(Kurs vom 19.04.2025)
Telefon Vorwahl: +91
Zeitzonen: UTC + 5:30
MEZ + 4:30
Netzspannung: 220 V
Jahreszeiten:
- Frühling: März bis Mai
- Sommer: Juni bis August
- Herbst: Sept. bis Nov.
- Winter: Dez. bis Feb.
Einreise, Aufenthalt, Einwanderung Indien
Wenn du nach Indien reisen oder dich dort langfristig niederlassen möchtest, gibt es verschiedene Visa-Optionen und Voraussetzungen, die du beachten solltest. Die Informationen sind unterteilt in Regelungen für EU-Bürger und Schweizer sowie in Regelungen für Nicht-EU-Bürger.
Regelungen für EU-Bürger und Schweizer
Visumspflicht
Du benötigst für die Einreise nach Indien grundsätzlich ein Visum. Das Visum musst du vorab beantragen. Das gilt für alle Reisezwecke und Altersgruppen, also auch für Kinder und Babys.
Visumsarten
- e-Visum (elektronisches Visum) für touristische, geschäftliche oder medizinische Aufenthalte.
- Du kannst auch ein reguläres Visum bei der indischen Botschaft/Konsulat beantragen.
- Das reguläre Touristenvisum kann für längere Aufenthalte (bis zu einem Jahr) genutzt werden.
1. Touristen-e-Visum
Die genaue Aufenthaltsdauer pro Besuch kann je nach aktuellen Bestimmungen variieren. Die Angabe „180 Tage pro Jahr“ gilt für das 1- und 5-Jahres-e-Visum als kumulative Obergrenze. Bei der Beantragung muss der Reisezweck „Tourismus“ angegeben werden.
- 30-Tage-e-Visum:
- Gültigkeit: 30 Tage ab Einreise, nicht verlängerbar, doppelte Einreise erlaubt.
- 1-Jahres-e-Visum:
- Gültigkeit: 1 Jahr, mehrfache Einreise, max. 90 Tage pro Besuch. Die maximale Aufenthaltsdauer pro Kalenderjahr beträgt 180 Tage (kumuliert).
- 5-Jahres-e-Visum:
- Gültigkeit: 5 Jahre, mehrfache Einreise, max. 90 Tage pro Besuch (in der Praxis oft 180 Tage/Jahr erlaubt, je nach Visumbedingungen).
2. Geschäfts-e-Visum
- Gültigkeit: 1 Jahr, mehrfache Einreise, max. 180 Tage pro Besuch.
- Zweck: Z. B. für Geschäftsmeetings, Vertragsverhandlungen oder Messebesuche.
- Einschränkungen:
- Keine Arbeitsaufnahme erlaubt (nur unbezahlte Geschäftstätigkeiten wie Besprechungen).
- Nachweis von Einladungsschreiben indischer Unternehmen oft erforderlich.
3. Medizinisches E-Visum
- Gültigkeit: 120 Tage, drei Einreisen innerhalb dieses Zeitraums, max. 60 Tage pro Besuch.
- Zweck: Z. B. für Behandlungen in indischen Krankenhäusern.
- Nachweis: Empfehlungsschreiben einer anerkannten indischen Klinik erforderlich.
4. E-Medical Attendant Visum
- Gültigkeit: 120 Tage, drei Einreisen, max. 60 Tage pro Besuch (parallel zum medizinischen Visum des Patienten).
- Zweck: Z. B. für Begleitpersonen von Patienten.
- Voraussetzung: Zusammenhang mit einem gültigen medizinischen Visum muss nachgewiesen werden.
5. Konferenz-e-Visum
- Gültigkeit: 120 Tage, einmalige Einreise, max. 30 Tage Aufenthalt.
- Zweck: Z. B. für Seminare oder Workshops.
- Nachweis: Einladung der Konferenzveranstalter und Bestätigung der indischen Regierung.
Antragsprozess
- Online-Plattform: https://indianvisaonline.gov.in
- Dokumente:
- Biometrischer Reisepass-Scan.
- Passfoto (5×5 cm, weißer Hintergrund).
- Reisebestätigungen (z. B. Hotelbuchungen, Einladungsschreiben).
- Kosten:
- 30-Tage-Visum: etwa 25 bis 80 USD.
- 1-Jahres-Visum: etwa 80 bis 100 USD.
- 5-Jahres-Visum: etwa 80 bis 150 USD.
Wichtige Hinweise
- Einreiseorte mit e-Visum: Nur an 31 internationalen Flughäfen und 5 Seehäfen möglich (z. B. Delhi, Mumbai).
- Die Ausreise ist an allen Grenzübergängen möglich.
- Mehrfache Einreisen („Multiple Entry“):
- Zwischen den Aufenthalten musst du Indien mindestens 48 Stunden verlassen, bevor du erneut einreist.
Reisepass
Dein Reisepass muss ab dem Tag der Einreise noch mindestens 180 Tage gültig sein und mindestens zwei freie Seiten enthalten. Ein vorläufiger Reisepass wird akzeptiert, aber damit kannst du kein e-Visum beantragen.
Antragsunterlagen für die Beantragung des Visums bei der Botschaft
- zwei Passfotos im indischen Standardformat (5×5 cm
- ausgefüllten und unterschriebenen Visumantrag
- Nachweise zu deinem Reiseverlauf (z.B. Flugtickets, Hotelbuchungen)
Beantragung des e-Visums
- spätestens vier Tage vor Abreise online.
- Bearbeitung dauert in der Regel drei bis vier Werktage.
- Bestätigung bekommst du per E-Mail, diese musst du ausgedruckt bei der Einreise vorlegen.
Visumarten für Langzeitaufenthalte
- Reguläres Touristenvisum
- Gültigkeit: Bis zu 10 Jahre (je nach Nationalität und Antrag).
- Aufenthalt pro Besuch: Maximal 180 Tage pro Einreise, danach musst du Indien verlassen.
- Registrierungspflicht: Bei Aufenthalten über 180 Tage musst du dich innerhalb von 14 Tagen nach Ankunft beim FRRO (Foreigners Regional Registration Office) registrieren.
- Antrag: Persönlich oder postalisch bei der indischen Botschaft/Konsulat.
- Business-Visum
- Gültigkeit: 1 bis 5 Jahre (mehrfache Einreisen).
- Aufenthalt: Bis zu 180 Tage pro Besuch, bei Registrierung beim FRRO auch länger.
- Voraussetzung: Einladungsschreiben eines indischen Unternehmens und Nachweis der Geschäftstätigkeit (z. B. Verträge).
- Arbeitsvisum
- Gültigkeit: 1 bis 5 Jahre.
- Voraussetzungen:
- Arbeitsvertrag mit einem indischen Unternehmen.
- Genehmigung des indischen Arbeitsministeriums.
- Registrierung beim FRRO innerhalb von 14 Tagen nach Ankunft.
- Studentenvisum
- Gültigkeit: Für die gesamte Studiendauer (z. B. 3 bis 5 Jahre).
- Nachweise:
- Zulassungsbescheid einer anerkannten indischen Universität.
- Finanzielle Sicherheitsnachweise (z. B. Stipendienbestätigung oder Bankguthaben).
- Medizinisches Visum
- Gültigkeit: 1 Jahr (mit Verlängerungsmöglichkeit vor Ort).
- Aufenthalt: 60 Tage pro Besuch, Verlängerung bis zu 1 Jahr möglich.
- Nachweis: Behandlungsbestätigung einer indischen Klinik.
Wichtige Dokumente für alle Langzeitvisa
- Reisepass: Mindestens 6 Monate über das Visumende hinaus gültig und zwei freie Seiten.
- Passfotos: 5×5 cm, weißer Hintergrund, ohne Brille/Kopfbedeckung.
- Antragsformular: Online ausgefüllt und unterschrieben.
- Einladungsschreiben: Für Business- oder Arbeitsvisa.
- Finanznachweis: Bankauszüge der letzten 3 bis 6 Monate (je nach Visumtyp).
- Gelbfieberimpfung: Pflicht bei Einreise aus Risikoländern.
Registrierung beim FRRO
- Frist: Innerhalb von 14 Tagen nach Ankunft bei Aufenthalten über 180 Tagen.
- Unterlagen:
- Passkopie und Visum.
- Meldebestätigung (z. B. Mietvertrag oder Hotelbuchung).
- Passfotos (4 Stück).
- Formular C-Form (vom Vermieter oder Hotel unterschrieben).
- Kosten: Ca. 3.000 bis 5.000 INR (≈ 35 bis 60 CHF/€).
Besonderheiten
- Kein Ruhestandsvisum: Indien bietet kein spezielles Visum für Rentner. Langzeitaufenthalte sind nur mit regulären Visa möglich.
Verlängerung und Umwandlung von Visa
- Verlängerung: Möglich beim FRRO (z. B. für medizinische Visa oder Arbeitsvisa).
- Umwandlung: Beispielsweise von einem Touristen- in ein Studentenvisum, sofern alle Nachweise vorliegen.
Praktische Tipps
- Antragsfrist: Starte den Visumantrag mindestens 4 Wochen vor Abreise (reguläre Visa dauern oft 2 bis 3 Wochen).
- Übersetzungen: Offizielle Dokumente (z. B. Heiratsurkunden) müssen englisch beglaubigt sein.
- Krankenversicherung: Pflicht für medizinische Visa, empfohlen für alle Langzeitaufenthalte
Zusammengefasst:
Für Langzeitaufenthalte in Indien brauchst du ein reguläres Visum (kein e-Visum), musst dich beim FRRO registrieren und alle Nachweise sorgfältig vorbereiten. Arbeits- und Studentenvisa erfordern zusätzliche Dokumente wie Verträge oder Zulassungen. Plane genug Zeit für die Beantragung ein!
Wenn du nach Indien auswandern möchtest, gelten je nach Aufenthaltszweck unterschiedliche Regeln. Indien bietet kein klassisches Einwanderungsvisum. Langfristige Aufenthalte sind nur über spezielle Visa möglich:
- Arbeitsvisum (Employment Visa)
- Business-Visum (Business Visa)
- Studentenvisum (Student Visa)
- Medizinisches Visum (Medical Visa)
- Ehegattenvisum (Entry Visa)
Registrierungspflicht (FRRO)
- Frist: Innerhalb von 14 Tagen nach Ankunft, wenn der Aufenthalt über 180 Tage dauert.
- Unterlagen:
- Mietvertrag oder Hotelbuchung.
- Formular C-Form (vom Vermieter unterschrieben).
- Passkopie und Visum.
- Kosten: 3.000 bis 5.000 INR (≈ 35 bis 60 €).
Praktische Schritte zur Einwanderung
- Visum beantragen: Wähle die passende Kategorie und reiche alle Dokumente ein (Online oder bei der Botschaft).
- FRRO-Registrierung: Nach Ankunft Termin beim Foreigners Regional Registration Office vereinbaren.
- Steuernummer beantragen: PAN-Card für Bankkonto, Mietverträge oder Arbeitsverhältnisse.
- Krankenversicherung abschließen: Pflicht für medizinische Visa, empfohlen für alle Langzeitaufenthalte.
Regelungen für Nicht-EU-Bürger
Nicht-EU-Bürger benötigen für Indien immer ein Visum, außer bei Transit unter 24 Stunden in der Flughafen-Transitzone. Wähle das passende e-Visum, achte auf Passgültigkeit, Deklarationspflichten und Registrierung bei Langzeitaufenthalten.
Visumpflicht und Ausnahmen
- Visumpflicht: Alle Nicht-EU-Bürger benötigen ein Visum, außer Staatsangehörige von Bhutan, Nepal, Malediven und Seychellen (je nach Aufenthaltsdauer und Reisezweck).
- Transit ohne Visum: Möglich bei maximal 24 Stunden Aufenthalt in der Transitzone eines Flughafens mit gültigem Weiterflugticket.
- Achtung: Bei Verlassen der Transitzone oder länger als 24 Stunden ist ein Transitvisum erforderlich.
Visumsarten für kurze Aufenthalte
Touristen-e-Visum
- Gültigkeit:
- 30 Tage: Einmalige oder doppelte Einreise, nicht verlängerbar.
- 1 Jahr: Mehrfache Einreisen, max. 90 Tage pro Besuch (kumulativ 180 Tage/Jahr).
- Kosten: 25 bis 80 USD (je nach Dauer und Bearbeitungsgeschwindigkeit).
- Einreiseorte: 31 Flughäfen und 5 Seehäfen (z. B. Delhi, Mumbai).
Geschäfts-e-Visum
- Gültigkeit: 1 Jahr, mehrfache Einreisen, max. 180 Tage pro Besuch.
- Voraussetzung: Einladungsschreiben eines indischen Unternehmens.
Medizinisches e-Visum
- Gültigkeit: 120 Tage, max. 60 Tage pro Besuch (drei Einreisen erlaubt).
- Nachweis: Behandlungsbestätigung einer indischen Klinik.
Transitvisum
- Gültigkeit: 15 Tage ab Ausstellung, einmalige Einreise, max. 72 Stunden Aufenthalt.
- Kosten: Ca. 25 bis 40 USD.
- Nachweis: Weiterflugticket und ggf. Surrender Certificate (für Personen indischer Herkunft).
Reisepass-Anforderungen
- Mindestgültigkeit: 6 Monate über das Rückreisedatum hinaus.
- Freie Seiten: Zwei leere Seiten für Stempel.
- Achtung: Vorläufige Reisepässe werden für e-Visa nicht akzeptiert.
Registrierungspflicht
- Bei Aufenthalten über 180 Tage: Registrierung beim FRRO innerhalb von 14 Tagen nach Ankunft.
- Unterlagen: Passkopie, Visum, Mietvertrag, Formular C-Form (vom Vermieter unterschrieben).
- Kosten: 3.000 bis 5.000 INR (≈ 35 bis 60 USD).
Einreisebestätigung
- Einreisestempel: Immer kontrollieren – fehlende Stempel führen zu Ausreiseverzögerungen (ggf. Ausreiseerlaubnis beim FRRO erforderlich).
- Rückflugticket: Pflichtnachweis bei der Einreise.
Antragsprozess für e-Visa
- Online-Formular: Ausfüllen auf https://indianvisaonline.gov.in
- Dokumente:
- Pass-Scan (biometrische Seite).
- Passfoto (5×5 cm, weißer Hintergrund).
- Zahlung: Kreditkarte (2,5 % Gebühr).
- Bearbeitungsdauer: 1 bis 4 Werktage.
Wichtige Ausnahmen
- Nicht-EU-Bürger indischer Herkunft: Können eine OCI-Karte (Overseas Citizenship of India) beantragen – ermöglicht visumfreie Einreise und unbegrenzten Aufenthalt.
- Touristen aus China, Pakistan, Afghanistan: Benötigen Sondergenehmigungen zusätzlich zum Visum
Für einen langfristigen Aufenthalt in Indien benötigst du ein reguläres Visum (kein e-Visum), musst dich beim FRRO registrieren und steuerliche Pflichten erfüllen. Arbeits- und Studentenvisa erfordern zusätzliche Dokumente wie Verträge oder Zulassungen. Plane mindestens 2 bis 3 Monate Vorlaufzeit für die Beantragung ein!
Visumarten für Langzeitaufenthalte
Arbeitsvisum (Employment Visa)
- Gültigkeit: 1 bis 5 Jahre (mehrfache Einreisen, verlängerbar vor Ort).
- Voraussetzungen:
- Arbeitsvertrag mit einem indischen Unternehmen (Gehalt mindestens 25.000 USD/Jahr).
- Genehmigung des indischen Arbeitsministeriums (vom Arbeitgeber beantragt).
- Nachweis beruflicher Qualifikationen (Hochschulabschluss, technische Expertise).
- Hintergrundcheck (polizeiliches Führungszeugnis, englisch übersetzt).
- Innerhalb von 14 Tagen nach einreise musst du dich beim FRRO registrieren.
Business-Visum
- Gültigkeit: 1 bis 5 Jahre (mehrfache Einreisen).
- Zweck: Für Investitionen, Firmengründungen oder Geschäftsbesuche.
- Nachweise:
- Einladungsschreiben eines indischen Unternehmens.
- Gewerbeanmeldung in Indien (z. B. als Director einer Ltd.).
- Nachweis über Investitionen (z. B. Bankguthaben, Verträge).
- Innerhalb von 14 Tagen nach einreise musst du dich beim FRRO registrieren.
Studentenvisum
- Gültigkeit: Für die gesamte Studiendauer (z. B. 3 bis 5 Jahre).
- Innerhalb von 14 Tagen nach einreise musst du dich beim FRRO registrieren.
- Voraussetzungen:
- Zulassungsbescheid einer anerkannten indischen Universität.
- Finanzielle Sicherheit (Bankguthaben von mindestens 5.000 USD oder Stipendienbestätigung).
- Gesundheitszeugnis (HIV- und Tuberkulose-Test).
Medizinisches Visum
- Gültigkeit: 1 Jahr (verlängerbar).
- Innerhalb von 14 Tagen nach einreise musst du dich beim FRRO registrieren.
- Nachweise:
- Behandlungsbestätigung einer indischen Klinik.
- Krankenversicherung mit mindestens 50.000 USD Coverage.
Ehegattenvisum (Entry Visa)
- Gültigkeit: Abhängig vom Visum des Partners (z. B. 5 Jahre).
- Innerhalb von 14 Tagen nach einreise musst du dich beim FRRO registrieren.
- Nachweise:
- Heiratsurkunde (englisch beglaubigt).
- Einkommensnachweis des Partners (z. B. Gehaltsabrechnungen).
Dokumente für alle Langzeitvisa
- Reisepass: Mindestens 6 Monate Gültigkeit über das Visumende hinaus, zwei freie Seiten.
- Passfotos: 5×5 cm, weißer Hintergrund, ohne Brille/Kopfbedeckung.
- Antragsformular: Online ausgefüllt und unterschrieben.
- Finanznachweis: Bankauszüge der letzten 6 Monate (bei Arbeitsvisa: Gehaltsnachweis des Arbeitgebers).
- Hintergrundcheck: Polizeiliches Führungszeugnis (englisch übersetzt und beglaubigt).
Registrierungspflicht (FRRO)
- Frist: Innerhalb von 14 Tagen nach Ankunft bei Aufenthalten über 180 Tage oder bei entsprechender Visumauflage.
- Unterlagen:
- Passkopie und Visum.
- Mietvertrag oder Hotelbuchung (mindestens 1 Monat).
- Formular C-Form (vom Vermieter unterschrieben).
- 4 Passfotos.
- Kosten: 3.000 bis 5.000 INR (≈ 35 bis 60 USD).
- Folgen bei Nichtregistrierung:
- Ausreiseverhinderung am Flughafen.
- Geldstrafe und Ausreiseerlaubnisantrag beim FRRO (mehrtägige Verzögerungen).
Verlängerung und Umwandlung von Visa
- Verlängerung: Möglich beim FRRO (z. B. für medizinische oder Arbeitsvisa) mit Nachweis des Fortbestehens des Visumzwecks.
- Umwandlung: Beispielsweise von einem Touristen- in ein Studentenvisum, sofern alle Dokumente vorliegen.
Steuerliche Pflichten
- Steuernummer (PAN-Card): Pflicht für Bankkonten, Mietverträge oder Arbeitsverhältnisse.
- Steuerbescheinigung (Tax Clearance Certificate):
- Erforderlich bei Ausreise nach Aufenthalten über 180 Tage mit Business- oder Arbeitsvisum.
- Beantragung beim örtlichen Steueramt (Income Tax Department).
Kein klassisches Einwanderungsvisum
Indien bietet kein dauerhaftes Aufenthaltsrecht für Nicht-Inder.
Rechtssicher auswandern – Was jeder wissen sollte
Leben und arbeiten in Indien
Indien etabliert sich zunehmend als spannende Destination für Auswanderer, die nach neuen beruflichen Perspektiven suchen. Mit einer der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften weltweit bietet das Land vielfältige Möglichkeiten. Das BIP-Wachstum liegt konstant bei über 6 % jährlich, wobei besonders die IT-Branche, Pharma-Industrie und der Dienstleistungssektor florieren. Als aufstrebende Wirtschaftsmacht hat sich Indien zu einem wichtigen globalen Player entwickelt, der internationale Fachkräfte anzieht. Gleichzeitig solltest Du Dich auf kulturelle Unterschiede im Arbeitsalltag einstellen und Dich mit dem indischen Steuersystem vertraut machen.
EU-Bürger und Schweizer benötigen ein entsprechendes Visum, um in Indien zu arbeiten. Die häufigste Option ist das Employment Visa (E-Visa), das an qualifizierte Fachkräfte vergeben wird. Voraussetzungen sind:
- Ein Arbeitsvertrag mit einem indischen Unternehmen
- Ein Jahresgehalt von mindestens 25.000 US-Dollar (außer für bestimmte Berufe)
- Nachweis über die berufliche Qualifikation und Erfahrung
Alternativ gibt es das Business Visa (B-Visa) für Unternehmer oder Investoren, die in Indien geschäftlich tätig werden wollen.
Indien sucht vor allem Fachkräfte in folgenden Bereichen:
- IT & Softwareentwicklung (insbesondere Künstliche Intelligenz, Cloud Computing, Cybersecurity)
- Ingenieurwesen (Maschinenbau, Elektrotechnik, Bauwesen)
- Pharma- und Gesundheitswesen (Ärzte, Pflegekräfte, Medizintechnik)
- Erneuerbare Energien (Solar-, Wind- und Wasserkraftprojekte)
- Bildung und Forschung (Internationale Schulen, Hochschulen, Sprachlehrer)
- Finanzdienstleistungen (Bankwesen, Fintech, Investment)
Die Löhne in Indien variieren stark je nach Region, Branche und Qualifikation. Durchschnittlich verdienen Angestellte in folgenden Bereichen:
- IT & Softwareentwicklung: 1.000 bis 3.000 USD pro Monat
- Ingenieure: 800 bis 2.500 USD pro Monat
- Gesundheitswesen (Ärzte/Pflegekräfte): 1.500 bis 5.000 USD pro Monat
- Lehrkräfte: 500 bis 2.000 USD pro Monat
- Büroangestellte & Verwaltung: 400 bis 1.500 USD pro Monat
Gehälter in multinationalen Unternehmen oder für hochqualifizierte Fachkräfte können deutlich höher ausfallen. Die Lebenshaltungskosten sind vergleichsweise niedrig, insbesondere außerhalb von Metropolen wie Mumbai, Delhi oder Bangalore.
Die Jobsuche in Indien funktioniert ähnlich wie in Deutschland, hat jedoch einige Besonderheiten. Online-Plattformen wie Naukri.com, Monster India und LinkedIn sind beliebte Anlaufstellen für Stellenangebote. Als ausländischer Bewerber hast Du besonders gute Chancen in internationalen Unternehmen oder wenn Du Spezialkenntnisse mitbringst, die auf dem lokalen Arbeitsmarkt gefragt sind.
Dein Lebenslauf sollte auf Englisch verfasst sein und maximal zwei Seiten umfassen. Indische Arbeitgeber legen großen Wert auf akademische Qualifikationen und berufliche Erfolge. Füge daher relevante Zertifikate bei und hebe Deine Leistungen deutlich hervor. Für die Arbeitsaufnahme benötigst Du ein entsprechendes Arbeitsvisum (Employment Visa), das in der Regel vom einstellenden Unternehmen unterstützt wird.
Das Arbeitsumfeld in Indien unterscheidet sich merklich von dem in Deutschland. Hierarchien spielen eine wesentlich größere Rolle, und Entscheidungsprozesse sind oft zentralisierter. Als Mitarbeiter wird von Dir erwartet, dass Du Anweisungen Deiner Vorgesetzten respektierst und befolgst.
Die Arbeitszeiten sind tendenziell länger als in Deutschland. Ein regulärer Arbeitstag kann von 9 bis 18 Uhr oder länger dauern, wobei Überstunden häufig als selbstverständlich angesehen werden. Gleichzeitig ist das Arbeitsklima oft sehr persönlich und familiär. Kolleginnen und Kollegen verbringen auch außerhalb der Arbeit Zeit miteinander, und Beziehungen im Team sind wichtig für den beruflichen Erfolg.
Beachte, dass die Kommunikation indirekter sein kann, als Du es möglicherweise gewohnt bist. Ein „Nein“ wird selten direkt ausgesprochen, stattdessen werden höfliche Umschreibungen bevorzugt. Diese kulturellen Nuancen zu verstehen, ist entscheidend für eine erfolgreiche Integration.
Das Steuersystem in Indien kann für Ausländer anfangs komplex erscheinen. Als Expatriate musst Du Dich mit dem indischen Einkommensteuergesetz (Income Tax Act) vertraut machen. Der Steuerstatus hängt von Deiner Aufenthaltsdauer ab. Als „Resident“ (mehr als 182 Tage im Steuerjahr in Indien) oder „Non-Resident“ (weniger als 182 Tage) gelten unterschiedliche Regelungen.
Die Einkommensteuer ist progressiv gestaltet, mit Steuersätzen zwischen 5 % und 30 %, abhängig von Deinem Einkommen. Das indische Steuerjahr läuft vom 1. April bis zum 31. März des Folgejahres. Alle Steuererklärungen müssen bis zum 31. Juli eingereicht werden.
Indien hat mit Deutschland ein Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen, das eine doppelte Besteuerung Deines Einkommens verhindert. Dies ist besonders relevant, wenn Du weiterhin Einkünfte aus Deutschland beziehst. Es empfiehlt sich, einen Steuerberater zu konsultieren, der mit internationalen Steuerfragen vertraut ist, um Deine steuerlichen Verpflichtungen optimal zu planen.
Ausländer können in Indien Unternehmen gründen oder sich selbstständig machen, benötigen jedoch ein Business Visa oder eine besondere Genehmigung. Die häufigsten Rechtsformen für Unternehmen sind:
- Private Limited Company (Pvt Ltd) – eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung
- Limited Liability Partnership (LLP) – eine Partnerschaft mit Haftungsbeschränkung
- Sole Proprietorship – Einzelunternehmen (nur mit einem indischen Partner möglich)
Zudem müssen sich ausländische Investoren an bestimmte Regulierungen halten, insbesondere in sensiblen Branchen wie E-Commerce oder Medien.
Gesundheitssystem und Krankenversicherung
Lokale Krankenversicherung
Indien hat kein einheitliches, staatliches Gesundheitssystem für alle. Zwar gibt es öffentliche Kliniken, doch diese sind oft überfüllt und medizinisch nicht auf dem neuesten Stand. Private Krankenhäuser in Großstädten wie Delhi oder Mumbai bieten moderne Versorgung, fordern aber hohe Preise.
Internationale Krankenversicherung
Eine internationale Krankenversicherung übernimmt die Kosten teurer Privatkliniken und sichert Rücktransporte oder Behandlungen in anderen Ländern ab. Besonders für Ausländer oder Geschäftsreisende ist dies wichtig, um Kostenfallen zu meiden. HIER erhältst Du kostenlose Beratung sowie Policen, die sich an die spezifische Situation in Indien anpassen.
Umzug nach Indien mit Kindern

Der Umzug nach Indien mit Kindern ist ein großes Abenteuer mit vielen Herausforderungen, aber auch mit einzigartigen Chancen für die persönliche Entwicklung. Die Konfrontation mit einer völlig anderen Kultur, Sprache und Lebensweise kann Kindern wertvolle interkulturelle Kompetenzen vermitteln und ihren Horizont erweitern.
Mit guter Vorbereitung, einer positiven Einstellung und der Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen, kann Deine Familie die Zeit in Indien als bereichernde Erfahrung erleben. Besonders wichtig ist es, den Kindern Zeit für die Anpassung zu geben und ihre Gefühle und Erfahrungen ernst zu nehmen.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, eine Balance zwischen der Bewahrung der eigenen kulturellen Identität und der Offenheit für die indische Kultur zu finden. So kann der Aufenthalt in Indien zu einer prägenden und wertvollen Lebensphase für die ganze Familie werden.
Das indische Schulsystem hat eine lange Tradition und ist gleichzeitig von modernen Einflüssen geprägt. Für Eltern, die nach Indien auswandern möchten, ist es wichtig, die verschiedenen Schulformen und deren Qualität zu kennen.
Struktur des indischen Bildungssystems
Das indische Bildungssystem gliedert sich in folgende Stufen:
- Vorschule (Pre-school): Für Kinder von 3 bis 5 Jahren
- Grundschule (Primary School): Klassen 1 bis 5 (Alter 6 bis 10)
- Mittelschule (Middle School): Klassen 6 bis 8 (Alter 11 bis 13)
- Sekundarschule (Secondary School): Klassen 9 und 10 (Alter 14 bis 15)
- Höhere Sekundarschule (Higher Secondary): Klassen 11 und 12 (Alter 16 bis 17)
- Hochschulbildung: Universitäten und Colleges
In Indien gibt es unterschiedliche Lehrpläne und Prüfungssysteme. Die wichtigsten sind:
- CBSE (Central Board of Secondary Education): Ein landesweit anerkanntes System mit standardisierten Prüfungen.
- ICSE (Indian Certificate of Secondary Education): Bekannt für einen umfassenderen Lehrplan mit Schwerpunkt auf Englisch.
- State Boards: Jeder Bundesstaat hat sein eigenes Bildungssystem mit regionalsprachlichen Schwerpunkten.
- IB (International Baccalaureate): Wird von einigen internationalen Schulen angeboten und erleichtert späteren Übergang zu westlichen Universitäten.
Internationale Schulen in Indien
Für Expat-Familien sind internationale Schulen oft die erste Wahl. Diese bieten:
- Unterricht in englischer Sprache
- Internationale Lehrpläne (britisch, amerikanisch, IB)
- Einen leichteren Übergang für ausländische Kinder
- Multikulturelle Umgebung mit Kindern aus verschiedenen Ländern
Die bekanntesten internationalen Schulen in Indien findest Du in den Metropolen wie:
- Delhi/NCR: American Embassy School, British School, German School
- Mumbai: American School of Bombay, Ecole Mondiale World School
- Bangalore: Canadian International School, Indus International School
- Chennai: American International School, M.Ct.M. International School
Die Schulgebühren für internationale Schulen sind erheblich höher als für lokale Schulen und können zwischen 5.000 und 25.000 Euro pro Jahr liegen. Bei der Wahl der Schule solltest Du nicht nur auf den Standort, sondern auch auf die Unterrichtssprache, den Lehrplan und die außerschulischen Aktivitäten achten.
Die medizinische Versorgung in Indien variiert stark zwischen ländlichen und städtischen Gebieten. In den großen Städten gibt es moderne Privatkliniken, die internationalen Standards entsprechen, während die öffentliche Gesundheitsversorgung oft überlastet ist.
Vor dem Umzug solltest Du:
- Eine umfassende internationale Krankenversicherung für die ganze Familie abschließen
- Den Impfstatus Deiner Kinder aktualisieren (besonders wichtig sind Impfungen gegen Hepatitis A und B, Typhus und Tollwut)
- Einen Notfallplan erstellen und die Kontaktdaten von deutschsprachigen Ärzten oder internationalen Kliniken notieren
Für Kinder kann der Kulturschock beim Umzug nach Indien erheblich sein. Hier einige Tipps zur Erleichterung der Eingewöhnung:
- Vorbereitung: Sprecht schon vor dem Umzug über die indische Kultur, Geschichte und Geographie. Kinderbücher, Filme und indisches Essen können helfen, Interesse zu wecken.
- Sprachkenntnisse: Englisch ist in vielen Teilen Indiens weit verbreitet, aber grundlegende Kenntnisse der lokalen Sprache sind hilfreich für den Alltag.
- Offenheit fördern: Ermutige Deine Kinder, lokale Traditionen, Festivals und Speisen zu entdecken.
- Gemeinschaft finden: Suche Kontakt zu anderen Expat-Familien sowie zu lokalen Familien, um ein Unterstützungsnetzwerk aufzubauen.
Der Alltag in Indien unterscheidet sich deutlich von dem in Deutschland. Hier einige Aspekte, die Du beachten solltest:
- Klima: Die extreme Hitze in vielen Teilen Indiens kann für Kinder belastend sein. Plane Aktivitäten im Freien für die kühleren Morgen- oder Abendstunden.
- Verkehr und Sicherheit: Der chaotische Verkehr erfordert besondere Vorsichtsmaßnahmen. Kinder sollten stets von Erwachsenen begleitet werden.
- Freizeitaktivitäten: Je nach Standort gibt es verschiedene Freizeitmöglichkeiten – von Sportclubs über kulturelle Aktivitäten bis hin zu speziellen Expat-Veranstaltungen.
Für einen längerfristigen Aufenthalt in Indien benötigen Deine Kinder eigene Visa. Je nach Aufenthaltszweck der Eltern kommen unterschiedliche Visa-Kategorien in Frage:
- Dependent Visa: Wenn ein Elternteil ein Arbeitsvisum hat
- Student Visa: Für ältere Kinder, die an einer indischen Bildungseinrichtung eingeschrieben sind
- X Visa: Allgemeines Visum für Familienangehörige
Wichtig: Alle Visa müssen regelmäßig verlängert werden, und in einigen Fällen ist eine Registrierung beim Foreigners Regional Registration Office (FRRO) erforderlich.
Fazit: Auswandern und Leben Indien
Die Entscheidung, nach Indien auszuwandern, solltest du sorgfältig abwägen. Auf der einen Seite locken berufliche Chancen in wachstumsstarken Branchen, niedrigere Lebenshaltungskosten und eine kulturelle Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Auf der anderen Seite stehen Herausforderungen wie bürokratische Hürden, kulturelle Anpassungsschwierigkeiten und infrastrukturelle Probleme.
Dein Erfolg als Auswanderer in Indien hängt maßgeblich von deiner Anpassungsfähigkeit, Geduld und offenen Einstellung ab. Eine gründliche Vorbereitung, realistische Erwartungen und ein starkes soziales Netzwerk können dir dabei helfen, die Hürden zu überwinden und die einzigartigen Chancen zu nutzen, die dir dieses faszinierende Land bietet.
Letztendlich ist Indien ein Land der Extreme und Kontraste – wer sich darauf einlässt, kann eine bereichernde Erfahrung machen, die den eigenen Horizont erweitert und persönliches Wachstum fördert. Die Entscheidung, diesen Schritt zu wagen, sollte jedoch auf einer umfassenden Recherche und ehrlichen Selbsteinschätzung basieren.

Weiter Indien Informationen
- Lebenshaltungskosten von Indien
- Interessante Landesinfos
- Menschen, Kultur, Bildung, etc.
- Klima, Vegetation, Tiere
- Währung, Geld und Zahlungsverkehr
- Diverse Karten
- Klima und Niederschläge
- Eisenbahnnetz
- Einreisebestimmungen
- Einwanderungsbestimmungen
- Visum Indien beantragen




Haftungsausschluss: Die Informationen in diesem Artikel wurden sorgfältig recherchiert, können sich jedoch ändern. Für aktuelle und rechtlich verbindliche Informationen wende dich bitte an die indische Botschaft oder einen spezialisierten Rechtsberater.
Zuletzt aktualisiert: 8. Mai 2025 von Jan Harmening (2005 ausgewandert)
Foto Taj Mahal in Agra © Wikimedia / Yann