Indien 🇮🇳 zählt nicht zu den typischen Einwanderungsländern für Deutsche, obwohl viele Auswanderer von der schier unermesslichen Bandbreite der Kultur 🏛, den leckeren Speisen 🧀 sowie der Vielfalt und Schönheit der Menschen 👪 immer wieder überwältigt sind. In dieser Anleitung alles zu Einreise, Leben und Arbeiten in Bharat
(wie Indien in Hindi und vielen indischen Sprachen bezeichnet wird).
Annie Besant (britische Sozialreformerin): „Indien ist keine Nation, kein Land – es ist ein Subkontinent voller Nationalitäten.“
Inhalt: Was du hier findest
- Chancen und Herausforderungen
- Indien und seine Einwanderer
- Einreise, Aufenthalt, Einwanderung
- Leben und arbeiten in Indien
- Gesundheitssystem, Krankenversicherung
- Umzug nach Indien mit Kindern
- Wohnung oder Haus mieten
- Dein sorgloser Umzug nach Indien
- Fazit: Auswandern und Leben Indien
- Empfehlenswerte Sprachkurse
- Häufige Fragen und Antworten (FAQ)
Umzug nach Indien: Chancen und Herausforderungen
Wären die Einwanderungsbestimmungen besser, würden wohl viel mehr Deutsche (besonders Rentner und finanziell Unabhängige) die Auswanderung in die Republik Indien wagen. Doch neben der Nostalgie beim Reisen, Bestaunen der Kulturen und schwärmen von den leckeren Speisen, birgt der Subkontinent auch einige Herausforderungen. Wenn sich dir die Gelegenheit für einen Umzug bietet, solltest du nachfolgende Infos bestens kennen.
Indien ist ein Land zwischen Traum und ernüchternder Wirklichkeit, ein Subkontinent voller Gegensätze sowie einer unvergleichlichen Vielfältigkeit. Indien hat eine unwiderstehliche Anziehungskraft aufgrund seiner kulturellen Vielfalt und Geschichte. Kein anderes Land ist so unverwechselbar und inspirierend in seiner Musik, seiner Kleidung und seinen kulinarischen Leckerbissen.
Als Auswanderer in Indien erwarten dich zahlreiche Möglichkeiten, die dein Leben bereichern können. Die boomende Wirtschaft des Landes bietet vor allem in den Bereichen IT, Technologie und Startup-Szene ausgezeichnete Karrierechancen. Besonders Bangalore, Hyderabad und Pune haben sich zu globalen Tech-Hubs entwickelt, in denen internationale Fachkräfte gesucht werden. Jedoch ist die Kaufkraft im allgemeinen sehr niedrig.
Deine Ersparnisse können in Indien deutlich länger reichen, da die Lebenshaltungskosten im Vergleich zu Deutschland erheblich niedriger sind. Vor allem Wohnraum, Lebensmittel und Dienstleistungen sind kostengünstiger, was dir einen höheren Lebensstandard ermöglichen kann.
Die kulturelle Vielfalt Indiens mit seinen 28 Bundesstaaten, über 20 offiziellen Sprachen und unzähligen Traditionen bietet dir ein faszinierendes Umfeld zum Entdecken. Von der Himalaya-Region im Norden bis zu den tropischen Stränden im Süden findest du landschaftliche Schönheit und klimatische Vielfalt, die für jeden Geschmack etwas bereithält.
Zudem kannst du von einer wachsenden Expat-Community profitieren, die besonders in Großstädten wie Mumbai, Delhi und Bangalore gut vernetzt ist und dir den Einstieg erleichtern kann.
Trotz aller Chancen solltest du dich auf einige Herausforderungen einstellen, wenn du nach Indien auswanderst. Die bürokratischen Hürden beginnen bereits bei der Visabeschaffung und setzen sich bei Arbeitsgenehmigungen und Anmeldeverfahren fort. Ohne lokale Unterstützung kann dieser Prozess zeitaufwendig und frustrierend sein.
Die kulturellen Unterschiede sind tiefgreifender, als viele Auswanderer zunächst annehmen. Das indische Geschäftsleben, soziale Normen und Kommunikationsstile unterscheiden sich stark von den deutschen Gepflogenheiten. Hierarchien sind stärker ausgeprägt, und indirekte Kommunikation ist üblich, was zu Missverständnissen führen kann.
Infrastrukturelle Probleme wie unzuverlässige Stromversorgung, Verkehrschaos und Umweltverschmutzung, besonders in den Großstädten, können deinen Alltag beeinträchtigen. Die Luftqualität in Städten wie Delhi erreicht regelmäßig bedenkliche Werte, was gesundheitliche Risiken mit sich bringen kann. Müll und Schutt sind allgegenwärtig und prägen leider vielerorts das Stadtbild.
Das Gesundheitssystem variiert stark in Qualität und Zugänglichkeit. Während private Kliniken in den Metropolen oft westlichen Standards entsprechen, ist die medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten häufig mangelhaft. Eine umfassende Krankenversicherung ist daher unerlässlich.
Nicht zuletzt können extreme Wetterbedingungen wie Monsunregen, Hitzeperioden und in manchen Regionen auch Naturkatastrophen eine zusätzliche Belastung darstellen.
Indien und seine Einwanderer
Im Jahr 2024 wanderten offiziell 668 Deutsche nach Indien aus und 488 kamen wieder in ihre Heimat zurück. Innerhalb der 10 Jahre von 2014 bis 2023 emigrierten offiziell 6.245 Deutsche nach Indien und 6.348 zogen nach Deutschland zurück.
- Goa: Wegen seiner entspannten Atmosphäre, den Stränden und einer etablierten Expat-Community ist Goa besonders beliebt bei Auswanderern aus Deutschland.
- Kerala: Die Malabarküste rund um Orte wie Varkala zieht ebenfalls Deutsche an, die Ruhe, Natur und tropisches Klima schätzen.
- Großstädte: Viele Deutsche leben in den Metropolen Mumbai, Delhi, Bangalore, Chennai und Pune. Diese Städte bieten internationale Arbeitsmöglichkeiten, westliche Annehmlichkeiten und aktive Expat-Gemeinschaften.
- Weitere beliebte Regionen: Rajasthan (z.B. Pushkar) für Kulturinteressierte und spirituelle Auswanderer.
Indien ist mit über 1,4 Milliarden Einwohnern das zweitbevölkerungsreichste Land der Welt. Die Vielfalt ist beeindruckend: 28 Bundesstaaten und 8 Unionsterritorien beherbergen zahlreiche ethnische Gruppen mit eigenen Traditionen. Die indische Verfassung erkennt 22 Amtssprachen an, darunter Hindi und Englisch als wichtigste Verwaltungssprachen. In verschiedenen Regionen dominieren zudem Telugu, Tamil, Bengali, Marathi und viele andere.
Die indische Mentalität zeichnet sich durch Gastfreundschaft, Familienverbundenheit und Respekt vor Traditionen aus. Das Kastensystem prägt trotz offizieller Abschaffung weiterhin gesellschaftliche Strukturen. Als Auswanderer wirst du die indische Gelassenheit („chalta hai“) kennenlernen – eine Einstellung, die Flexibilität und Akzeptanz der Umstände betont.
Indien bietet eine atemberaubende landschaftliche Vielfalt: Von den schneebedeckten Gipfeln des Himalayas im Norden über die fruchtbaren Gangesebenen bis zu den tropischen Küstenregionen im Süden. Die Thar-Wüste im Westen kontrastiert mit den üppigen Regenwäldern in Nordostindien und den Backwaters in Kerala.
Das Klima variiert entsprechend stark: Im Norden herrscht kontinentales Klima mit heißen Sommern und kalten Wintern. Der Süden ist tropisch-feucht mit ganzjährig warmen Temperaturen. Den Jahresrhythmus bestimmt der Monsun (Juni bis September), der lebenswichtigen Regen bringt, aber auch Überschwemmungen verursachen kann. Für Auswanderer ist die Anpassung an die oft extreme Hitze eine Herausforderung, besonders in den Monaten April bis Juni.
Die indische Infrastruktur befindet sich in einem dynamischen Wandel. In Metropolen wie Mumbai, Delhi und Bangalore findest du moderne Einkaufszentren, internationale Restaurants und gut ausgebaute öffentliche Verkehrsmittel. Das Eisenbahnnetz ist mit über 68.000 Kilometern eines der größten weltweit und verbindet auch entlegene Gebiete.
Die digitale Infrastruktur hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht – mobiles Internet ist kostengünstig und weitverbreitet. Dennoch bestehen große Unterschiede zwischen Stadt und Land: Während Großstädte zunehmend smart cities werden, kämpfen ländliche Gebiete oft mit unzuverlässiger Stromversorgung und einfachen Straßenverhältnissen. Als Auswanderer solltest du bei der Wohnortswahl deine Ansprüche an Infrastruktur realistisch einschätzen und die jeweilige Versorgungslage vor Ort prüfen.
Fläche: 3.287.469 km²
Einwohner: 1.451.189.697 (2024)
Bevölkerungsdichte: 441 E/km²
Staatsform: Parlamentarische Bundesrepublik (Flagge/Wappen)
Regierungssystem: Parlamentarische Demokratie
Nachbarländer: Pakistan, China, Nepal, Bhutan, Myanmar, Bangladesch, (Sri Lanka)
Landeshauptstadt: Neu-Delhi; ca. 250.000 Einwohner (2023)
Metropole Delhi: 32,9 Mio. Einwohner (2023)
Landessprachen: Hindi, Englisch und 21 regionale Sprachen
Religionen:
80,5 % Hindus,
13,4 % Moslems (hauptsächlich Sunniten),
2,3 % Christen,
1,9 % Sikhs,
0,8 % Buddhisten,
0,4 % Jainas,
0,6 % andere Religionen: (z. B. Adivasi, Bahai, Parsen),
0,003 % Zeugen Jehovas
Alphabetisierungsgrad: 35 %
Straßen-Netz: Linksverkehr
Währung: Indische Rupie (INR)
1 Rupie = 100 Paise
Wechselkurse:
1 EUR = 97,155 INR
100 INR = 1,028 EUR
1 CHF = 104,356 INR
100 INR = 0,957 CHF
(Kurs vom 19.04.2025)
Telefon Vorwahl: +91
Zeitzonen: UTC + 5:30
MEZ + 4:30
Netzspannung: 220 V
Jahreszeiten:
- Frühling: März bis Mai
- Sommer: Juni bis August
- Herbst: Sept. bis Nov.
- Winter: Dez. bis Feb.
Einreise, Aufenthalt, Einwanderung Indien
Wenn du nach Indien reisen oder dich dort langfristig niederlassen möchtest, gibt es verschiedene Visa-Optionen und Voraussetzungen, die du beachten solltest. Die Informationen über Einreise, Aufenthalt und Einwanderung Indien gilt für EU-Bürger, Schweizer sowie für Nicht-EU-Bürger.
Grundvoraussetzungen für alle Staatsangehörigkeiten
Du benötigst einen Reisepass, der mindestens 6 Monate über das Einreisedatum hinaus gültig ist. Der Reisepass muss unbeschädigt und unterschrieben sein sowie mindestens 2 leere Seiten aufweisen. Zusätzlich solltest du ein Rück- oder Weiterreiseticket sowie ausreichende Geldmittel vorweisen können. Für die Einreise musst du ein Ausdruck des E-Visas vorlegen können.
EU-Bürger (Deutschland, Österreich, etc.)
e-Tourist Visa Optionen:
- 30-Tage e-Tourist Visa: Das e-Tourist Visum für 30 Tage ist ab deinem ersten Ankunftstag in Indien gültig. Es erlaubt dir zwei Einreisen innerhalb dieser 30 Tage.
- 1-Jahr e-Tourist Visa: Für mehrfache Einreisen mit jeweils bis zu 90 Tagen Aufenthalt pro Besuch
- 5-Jahres e-Tourist Visa: Das 5-Jahres-Visum gilt ab Ausstellungsdatum für mehrmalige Einreisen
Business e-Visa: Geschäftsreisende sogar bis zu 180 Tage Aufenthalt pro Einreise möglich.
Beantragung eines e-Visa geschieht online, spätestens 5 Tage vor Abreise zu beantragen.
Medizinisches E-Visum
- Gültigkeit: 120 Tage, drei Einreisen innerhalb dieses Zeitraums, max. 60 Tage pro Besuch.
- Zweck: Z. B. für Behandlungen in indischen Krankenhäusern.
- Nachweis: Empfehlungsschreiben einer anerkannten indischen Klinik erforderlich.
E-Medical Attendant Visum
- Gültigkeit: 120 Tage, drei Einreisen, max. 60 Tage pro Besuch (parallel zum medizinischen Visum des Patienten).
- Zweck: Z. B. für Begleitpersonen von Patienten.
- Voraussetzung: Zusammenhang mit einem gültigen medizinischen Visum muss nachgewiesen werden.
Konferenz-e-Visum
- Gültigkeit: 120 Tage, einmalige Einreise, max. 30 Tage Aufenthalt.
- Zweck: Z. B. für Seminare oder Workshops.
- Nachweis: Einladung der Konferenzveranstalter und Bestätigung der indischen Regierung.
Transit ohne Visum:
- Möglich bei maximal 24 Stunden Aufenthalt in der Transitzone eines Flughafens mit gültigem Weiterflugticket.
- Achtung: Bei Verlassen der Transitzone oder länger als 24 Stunden ist ein Transitvisum erforderlich.
Schweizer Bürger
- CH-Bürger können ein eVisa (elektronisches Visum) einholen.
- Es kann bis zu 30 Tagen vor der Reise online beantragt werden.
- Für die Einreise ist ein Ausdruck des E-Visas erforderlich.
Nicht-EU-Bürger
- Für einige Länder gelten die gleichen e-Visa-Kategorien wie für EU-Bürger.
- Nicht alle Länder sind für das e-Visa-System berechtigt.
- Du musst prüfen, ob dein Land auf der Liste der berechtigten Länder steht. Falls nicht, musst du ein reguläres Visa bei der indischen Botschaft oder dem Konsulat beantragen.
Antragsprozess
- Online-Plattform: https://indianvisaonline.gov.in
- Dokumente:
- Biometrischer Reisepass-Scan.
- Passfoto (5×5 cm, weißer Hintergrund).
- Reisebestätigungen (z. B. Hotelbuchungen, Einladungsschreiben).
- Kosten:
- 30-Tage-Visum: etwa 25 bis 80 USD.
- 1-Jahres-Visum: etwa 80 bis 100 USD.
- 5-Jahres-Visum: etwa 80 bis 150 USD.
Wichtige Hinweise
- Einreiseorte mit e-Visum: Nur an 31 internationalen Flughäfen und 5 Seehäfen möglich (z. B. Delhi, Mumbai).
- Die Ausreise ist an allen Grenzübergängen möglich.
- Mehrfache Einreisen („Multiple Entry“):
- Zwischen den Aufenthalten musst du Indien mindestens 48 Stunden verlassen, bevor du erneut einreist.
Reisepass
Dein Reisepass muss ab dem Tag der Einreise noch mindestens 180 Tage gültig sein und mindestens zwei freie Seiten enthalten. Ein vorläufiger Reisepass wird akzeptiert, aber damit kannst du kein e-Visum beantragen.
Antragsunterlagen für die Beantragung des Visums bei der Botschaft
- zwei Passfotos im indischen Standardformat (5×5 cm
- ausgefüllten und unterschriebenen Visumantrag
- Nachweise zu deinem Reiseverlauf (z.B. Flugtickets, Hotelbuchungen)
Für längere Aufenthalte in Indien benötigst du je nach deiner Tätigkeit unterschiedliche Visa-Kategorien mit spezifischen Voraussetzungen und Gültigkeitsdauern.
Visum Arten
Arbeitnehmer
Employment Visa (alle Staatsangehörigkeiten)
- Mindestgehalt muss bei 25.000 USD/Jahr (ca. 23.000 Euro) liegen
- Bis zu 5 Jahre gültig.
- Verlängerung: vor Ort möglich
- Arbeitsvertrag mit indischem Unternehmen, Qualifikationsnachweis
- Zusätzlich ist ein Work Permit erforderlich
Remote Worker
Business e-Visa
- Visum ist für 1 Jahr gültig (mehrfache Einreisen, max. 180 Tage pro Aufenthalt)
- Finanznachweis etwa 2.000-3.000 Euro Kontostand
- Verlängerung nur durch Ausreise und Neubeantragung möglich
- Wichtig: Offiziell kein spezifisches Remote Work Visa verfügbar
Selbständige und Digitale Nomaden
Business Visa (regulär)
- Gültigkeit bis zu 5 Jahre
- Finanznachweis: Geschäftstätigkeit und ausreichende Mittel nachweisen
- Verlängerung: vor Ort möglich
- Voraussetzungen: Geschäftsplan, Referenzen
Business e-Visa (kurzfristig)
- Das Business e-Visa ist für 1 Jahrgültig mit einer maximalen Aufenthaltsdauer von 180 Tage pro Aufenthalt)
- Kosten: ca. 95-150 Euro
Unternehmer und Investoren
Business Visa für Investoren
- Mindestinvestition variiert je nach Sektor (oft ab 100.000 USD/ca. 92.000 Euro)
- Visum ist bis zu 5 Jahre gültig.
- Verlängerung ist vor Ort möglich bei fortbestehender Investition möglich
- Nachweis deiner Investition, Geschäftsregistrierung
Rentner
Tourist Visa (Langzeit)
- Gültig bis zu 10 Jahre (max. 180 Tage pro Aufenthalt)
- Finanznachweis von etwa 2.000 bis 5.000 Euro monatliches Einkommen
- Verlängerung nicht möglich.
- Zusätzlich: Nachweis der Rente oder Pension
Studenten
Student Visa (regulär)
- Gültigkeit für die Studiendauer + 6 Monate
- Finanznachweis: ca. 15.000-20.000 Euro/Jahr (je nach Universität)
- Vor Ort ist eine Verlängerung möglich.
- Voraussetzung ist die Zulassung einer anerkannten Bildungseinrichtung
Student e-Visa (neu 2025)
- Gültigkeit entsprechend der Kursdauer
- Für Kurzzeitkurse und Austauschprogramme
- Vereinfachtes Antragsverfahren
Besonderheiten nach Staatsangehörigkeit
EU-Bürger:
- Alle genannten Visa-Kategorien verfügbar
- e-Visa-Berechtigung für die meisten Kategorien
- Bearbeitungszeit: 3-7 Tage (e-Visa), 2-4 Wochen (reguläre Visa)
Schweizer:
- Identische Bestimmungen wie EU-Bürger
- Zusätzliche bilaterale Abkommen können Vorteile bieten
Nicht-EU-Bürger:
- Länder-spezifische Einschränkungen möglich
- Nicht alle Nationalitäten für e-Visa berechtigt
- Längere Bearbeitungszeiten möglich
- Zusätzliche Dokumente oft erforderlich
Wichtige Dokumente für alle Langzeitvisa
- Reisepass muss mindestens 6 Monate über das Visumende hinaus gültig sein und zwei freie Seiten haben.
- Passfotos: 5×5 cm, weißer Hintergrund, ohne Brille/Kopfbedeckung.
- Antragsformular: Online ausgefüllt und unterschrieben.
- Einladungsschreiben: Für Business- oder Arbeitsvisa.
- Finanznachweis: Bankauszüge der letzten 3 bis 6 Monate (je nach Visumtyp).
- Gelbfieberimpfung: Pflicht bei Einreise aus Risikoländern.
Registrierung beim FRRO
- Frist: Innerhalb von 14 Tagen nach Ankunft bei Aufenthalten über 180 Tagen.
- Unterlagen:
- Passkopie und Visum.
- Meldebestätigung (z. B. Mietvertrag oder Hotelbuchung).
- Passfotos (4 Stück).
- Formular C-Form (vom Vermieter oder Hotel unterschrieben).
- Kosten: Ca. 3.000 bis 5.000 INR (≈ 35 bis 60 CHF/€).
Steuerliche Pflichten
- Steuernummer (PAN-Card): Pflicht für Bankkonten, Mietverträge oder Arbeitsverhältnisse.
- Steuerbescheinigung (Tax Clearance Certificate):
- Erforderlich bei Ausreise nach Aufenthalten über 180 Tage mit Business- oder Arbeitsvisum.
- Beantragung beim örtlichen Steueramt (Income Tax Department).
Verlängerung und Umwandlung von Visa
- Verlängerung: Möglich beim FRRO (z. B. für medizinische Visa oder Arbeitsvisa).
- Umwandlung: Beispielsweise von einem Touristen- in ein Studentenvisum, sofern alle Nachweise vorliegen.
Praktische Tipps
- Antragsfrist: Starte den Visumantrag mindestens 4 Wochen vor Abreise (reguläre Visa dauern oft 2 bis 3 Wochen).
- Übersetzungen: Offizielle Dokumente (z. B. Heiratsurkunden) müssen englisch beglaubigt sein.
- Krankenversicherung: Pflicht für medizinische Visa, empfohlen für alle Langzeitaufenthalte
Zusammengefasst:
Für Langzeitaufenthalte in Indien brauchst du ein reguläres Visum (kein e-Visum), musst dich beim FRRO registrieren und alle Nachweise sorgfältig vorbereiten. Arbeits- und Studentenvisa erfordern zusätzliche Dokumente wie Verträge oder Zulassungen. Plane genug Zeit für die Beantragung ein!
Indien bietet verschiedene Wege für langfristige Niederlassung, wobei die vollständige Einwanderung mit Staatsbürgerschaft für Nicht-Inder besonders restriktive Bedingungen hat.
Permanent Residence
Allgemeine Voraussetzungen
- Kontinuierlicher Aufenthalt: mindestens 12 Jahre in den letzten 14 Jahren
- Finanznachweis: ca. 100.000-200.000 Euro Vermögen oder stabiles Einkommen von mindestens 50.000 Euro/Jahr
- Gültigkeit: unbefristet nach Erhalt
- Verlängerung: nicht erforderlich
- Strafregisterauszug aus Heimatland und Indien
- Gesundheitszeugnis
Durch Investition
- Mindestinvestition: 1,5 Millionen USD (ca. 1,4 Millionen Euro) in bestimmte Sektoren
- Arbeitsplätze schaffen: mindestens 20 Vollzeitstellen für indische Staatsangehörige
- Gültigkeit: 10 Jahre, verlängerbar
Durch Eheschließung
- Ehe mit indischem Staatsangehörigen seit mindestens 7 Jahren
- Gemeinsamer Wohnsitz in Indien seit mindestens 2 Jahren
- Finanznachweis: ca. 30.000 Euro Jahreseinkommen
Overseas Citizenship of India (OCI)
Berechtigung nach Abstammung
- Ehemalige indische Staatsangehörige oder deren Nachkommen
- Ehegatten indischer Staatsangehöriger (nach 2 Jahren Ehe)
- Ausschluss: Personen mit pakistanischer oder bangladeschischer Staatsangehörigkeit
- Gültigkeit: lebenslang
- Kosten: ca. 250-300 Euro
Vorteile OCI
- Mehrfache Einreise ohne Visa
- Unbefristeter Aufenthalt
- Arbeitserlaubnis (außer in bestimmten Bereichen)
- Grundstückserwerb möglich
Vollständige Einbürgerung
Durch Naturalisation (alle Staatsangehörigkeiten)
- Aufenthalt von 11 Jahre in den letzten 14 Jahren vor Antragstellung
- Davon 12 Monate kontinuierlich vor Antragstellung
- Finanznachweis: ca. 75.000 Euro Jahreseinkommen oder 500.000 Euro Vermögen
- Sprachkenntnisse: Hindi oder eine der regionalen Sprachen
- Kenntnisse der indischen Verfassung
- Aufgabe der bisherigen Staatsangehörigkeit erforderlich
Durch besondere Verdienste
- Außergewöhnliche Leistungen für Indien
- Ermessensentscheidung der Regierung
- Verkürzter Aufenthalt möglich
Besonderheiten nach Staatsangehörigkeit
EU-Bürger
- Alle genannten Wege verfügbar
- Bearbeitungszeit: 6-18 Monate je nach Verfahren
- Zusätzliche Dokumente: Apostillierte Geburtsurkunde, Eheurkunde
- Finanznachweis muss durch deutsche/EU-Banken bestätigt werden
Schweizer
- Identische Behandlung wie EU-Bürger
- Bilaterale Abkommen können Verfahren erleichtern
- Konsularische Unterstützung verfügbar
Nicht-EU-Bürger
- Erschwerte Bedingungen möglich
- Längere Bearbeitungszeiten (bis zu 24 Monate)
- Zusätzliche Sicherheitsüberprüfungen
- Höhere finanzielle Nachweise oft erforderlich (bis zu 300.000 Euro Vermögen)
- Länder-spezifische Beschränkungen
Wichtige Einschränkungen
- Doppelte Staatsbürgerschaft: nur mit OCI möglich, nicht bei voller Einbürgerung
- Wahlrecht: nur bei voller Staatsbürgerschaft
- Bestimmte Berufe: Beschränkungen für Ausländer (Journalismus, Landwirtschaft)
- Grundstückserwerb: regional unterschiedliche Bestimmungen
- Steuerliche Verpflichtungen: bei Aufenthalt über 182 Tage/Jahr
Antragsverfahren
- Beantragung: über indische Konsulate oder online (je nach Kategorie)
- Bearbeitungsgebühren: 500-2.000 Euro je nach Verfahren
- Rechtsberatung empfohlen aufgrund komplexer Bestimmungen
- Regelmäßige Gesetzesänderungen erfordern aktuelle Informationen
Rechtssicher auswandern – Was jeder wissen sollte
Leben und arbeiten in Indien
Indien etabliert sich zunehmend als spannende Destination für Auswanderer, die nach neuen beruflichen Perspektiven suchen. Mit einer der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften weltweit bietet das Land vielfältige Möglichkeiten. Das BIP-Wachstum liegt konstant bei über 6 % jährlich, wobei besonders die IT-Branche, Pharma-Industrie und der Dienstleistungssektor florieren.
Als aufstrebende Wirtschaftsmacht hat sich Indien zu einem wichtigen globalen Player entwickelt, der internationale Fachkräfte anzieht. Gleichzeitig solltest Du Dich auf kulturelle Unterschiede im Arbeitsalltag einstellen und Dich mit dem indischen Steuersystem vertraut machen.
EU-Bürger und Schweizer benötigen ein entsprechendes Visum, um in Indien zu arbeiten. Die häufigste Option ist das Employment Visa (E-Visa), das an qualifizierte Fachkräfte vergeben wird. Voraussetzungen sind:
- Ein Arbeitsvertrag mit einem indischen Unternehmen
- Ein Jahresgehalt von mindestens 25.000 US-Dollar (außer für bestimmte Berufe)
- Nachweis über die berufliche Qualifikation und Erfahrung
Alternativ gibt es das Business Visa (B-Visa) für Unternehmer oder Investoren, die in Indien geschäftlich tätig werden wollen.
Indien sucht vor allem Fachkräfte in folgenden Bereichen:
- IT & Softwareentwicklung (insbesondere Künstliche Intelligenz, Cloud Computing, Cybersecurity)
- Ingenieurwesen (Maschinenbau, Elektrotechnik, Bauwesen)
- Pharma- und Gesundheitswesen (Ärzte, Pflegekräfte, Medizintechnik)
- Erneuerbare Energien (Solar-, Wind- und Wasserkraftprojekte)
- Bildung und Forschung (Internationale Schulen, Hochschulen, Sprachlehrer)
- Finanzdienstleistungen (Bankwesen, Fintech, Investment)
Die Löhne in Indien variieren stark je nach Region, Branche und Qualifikation. Durchschnittlich verdienen Angestellte in folgenden Bereichen:
- IT & Softwareentwicklung: 1.000 bis 3.000 USD pro Monat
- Ingenieure: 800 bis 2.500 USD pro Monat
- Gesundheitswesen (Ärzte/Pflegekräfte): 1.500 bis 5.000 USD pro Monat
- Lehrkräfte: 500 bis 2.000 USD pro Monat
- Büroangestellte & Verwaltung: 400 bis 1.500 USD pro Monat
Gehälter in multinationalen Unternehmen oder für hochqualifizierte Fachkräfte können deutlich höher ausfallen. Die Lebenshaltungskosten sind vergleichsweise niedrig, insbesondere außerhalb von Metropolen wie Mumbai, Delhi oder Bangalore.
Die Jobsuche in Indien funktioniert ähnlich wie in Deutschland, hat jedoch einige Besonderheiten. Online-Plattformen wie Naukri.com, Monster India und LinkedIn sind beliebte Anlaufstellen für Stellenangebote. Als ausländischer Bewerber hast Du besonders gute Chancen in internationalen Unternehmen oder wenn Du Spezialkenntnisse mitbringst, die auf dem lokalen Arbeitsmarkt gefragt sind.
Dein Lebenslauf sollte auf Englisch verfasst sein und maximal zwei Seiten umfassen. Indische Arbeitgeber legen großen Wert auf akademische Qualifikationen und berufliche Erfolge. Füge daher relevante Zertifikate bei und hebe Deine Leistungen deutlich hervor. Für die Arbeitsaufnahme benötigst Du ein entsprechendes Arbeitsvisum (Employment Visa), das in der Regel vom einstellenden Unternehmen unterstützt wird.
Das Arbeitsumfeld in Indien unterscheidet sich merklich von dem in Deutschland. Hierarchien spielen eine wesentlich größere Rolle, und Entscheidungsprozesse sind oft zentralisierter. Als Mitarbeiter wird von Dir erwartet, dass Du Anweisungen Deiner Vorgesetzten respektierst und befolgst.
Die Arbeitszeiten sind tendenziell länger als in Deutschland. Ein regulärer Arbeitstag kann von 9 bis 18 Uhr oder länger dauern, wobei Überstunden häufig als selbstverständlich angesehen werden. Gleichzeitig ist das Arbeitsklima oft sehr persönlich und familiär. Kolleginnen und Kollegen verbringen auch außerhalb der Arbeit Zeit miteinander, und Beziehungen im Team sind wichtig für den beruflichen Erfolg.
Beachte, dass die Kommunikation indirekter sein kann, als Du es möglicherweise gewohnt bist. Ein „Nein“ wird selten direkt ausgesprochen, stattdessen werden höfliche Umschreibungen bevorzugt. Diese kulturellen Nuancen zu verstehen, ist entscheidend für eine erfolgreiche Integration.
Das Steuersystem in Indien kann für Ausländer anfangs komplex erscheinen. Als Expatriate musst Du Dich mit dem indischen Einkommensteuergesetz (Income Tax Act) vertraut machen. Der Steuerstatus hängt von Deiner Aufenthaltsdauer ab. Als „Resident“ (mehr als 182 Tage im Steuerjahr in Indien) oder „Non-Resident“ (weniger als 182 Tage) gelten unterschiedliche Regelungen.
Die Einkommensteuer ist progressiv gestaltet, mit Steuersätzen zwischen 5 % und 30 %, abhängig von Deinem Einkommen. Das indische Steuerjahr läuft vom 1. April bis zum 31. März des Folgejahres. Alle Steuererklärungen müssen bis zum 31. Juli eingereicht werden.
Indien hat mit Deutschland ein Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen, das eine doppelte Besteuerung Deines Einkommens verhindert. Dies ist besonders relevant, wenn Du weiterhin Einkünfte aus Deutschland beziehst. Es empfiehlt sich, einen Steuerberater zu konsultieren, der mit internationalen Steuerfragen vertraut ist, um Deine steuerlichen Verpflichtungen optimal zu planen.
Ausländer können in Indien Unternehmen gründen oder sich selbstständig machen, benötigen jedoch ein Business Visa oder eine besondere Genehmigung. Die häufigsten Rechtsformen für Unternehmen sind:
- Private Limited Company (Pvt Ltd) – eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung
- Limited Liability Partnership (LLP) – eine Partnerschaft mit Haftungsbeschränkung
- Sole Proprietorship – Einzelunternehmen (nur mit einem indischen Partner möglich)
Zudem müssen sich ausländische Investoren an bestimmte Regulierungen halten, insbesondere in sensiblen Branchen wie E-Commerce oder Medien.
Gesundheitssystem und Krankenversicherung
Lokale Krankenversicherung
Indien hat kein einheitliches, staatliches Gesundheitssystem für alle. Zwar gibt es öffentliche Kliniken, doch diese sind oft überfüllt und medizinisch nicht auf dem neuesten Stand. Private Krankenhäuser in Großstädten wie Delhi oder Mumbai bieten moderne Versorgung, fordern aber hohe Preise.
Internationale Krankenversicherung
Eine internationale Krankenversicherung übernimmt die Kosten teurer Privatkliniken und sichert Rücktransporte oder Behandlungen in anderen Ländern ab. Besonders für Ausländer oder Geschäftsreisende ist dies wichtig, um Kostenfallen zu meiden. HIER erhältst Du kostenlose Beratung sowie Policen, die sich an die spezifische Situation in Indien anpassen.
Umzug nach Indien mit Kindern
Der Umzug nach Indien mit Kindern ist ein großes Abenteuer mit vielen Herausforderungen, aber auch mit einzigartigen Chancen für die persönliche Entwicklung. Die Konfrontation mit einer völlig anderen Kultur, Sprache und Lebensweise kann Kindern wertvolle interkulturelle Kompetenzen vermitteln und ihren Horizont erweitern.
Mit guter Vorbereitung, einer positiven Einstellung und der Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen, kann Deine Familie die Zeit in Indien als bereichernde Erfahrung erleben. Besonders wichtig ist es, den Kindern Zeit für die Anpassung zu geben und ihre Gefühle und Erfahrungen ernst zu nehmen.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, eine Balance zwischen der Bewahrung der eigenen kulturellen Identität und der Offenheit für die indische Kultur zu finden. So kann der Aufenthalt in Indien zu einer prägenden und wertvollen Lebensphase für die ganze Familie werden.
Das indische Schulsystem hat eine lange Tradition und ist gleichzeitig von modernen Einflüssen geprägt. Für Eltern, die nach Indien auswandern möchten, ist es wichtig, die verschiedenen Schulformen und deren Qualität zu kennen.
Struktur des indischen Bildungssystems
Das indische Bildungssystem gliedert sich in folgende Stufen:
- Vorschule (Pre-school): Für Kinder von 3 bis 5 Jahren
- Grundschule (Primary School): Klassen 1 bis 5 (Alter 6 bis 10)
- Mittelschule (Middle School): Klassen 6 bis 8 (Alter 11 bis 13)
- Sekundarschule (Secondary School): Klassen 9 und 10 (Alter 14 bis 15)
- Höhere Sekundarschule (Higher Secondary): Klassen 11 und 12 (Alter 16 bis 17)
- Hochschulbildung: Universitäten und Colleges
In Indien gibt es unterschiedliche Lehrpläne und Prüfungssysteme. Die wichtigsten sind:
- CBSE (Central Board of Secondary Education): Ein landesweit anerkanntes System mit standardisierten Prüfungen.
- ICSE (Indian Certificate of Secondary Education): Bekannt für einen umfassenderen Lehrplan mit Schwerpunkt auf Englisch.
- State Boards: Jeder Bundesstaat hat sein eigenes Bildungssystem mit regionalsprachlichen Schwerpunkten.
- IB (International Baccalaureate): Wird von einigen internationalen Schulen angeboten und erleichtert späteren Übergang zu westlichen Universitäten.
Internationale Schulen in Indien
Für Expat-Familien sind internationale Schulen oft die erste Wahl. Diese bieten:
- Unterricht in englischer Sprache
- Internationale Lehrpläne (britisch, amerikanisch, IB)
- Einen leichteren Übergang für ausländische Kinder
- Multikulturelle Umgebung mit Kindern aus verschiedenen Ländern
Die bekanntesten internationalen Schulen in Indien findest Du in den Metropolen wie:
- Delhi/NCR: American Embassy School, British School, German School
- Mumbai: American School of Bombay, Ecole Mondiale World School
- Bangalore: Canadian International School, Indus International School
- Chennai: American International School, M.Ct.M. International School
Die Schulgebühren für internationale Schulen sind erheblich höher als für lokale Schulen und können zwischen 5.000 und 25.000 Euro pro Jahr liegen. Bei der Wahl der Schule solltest Du nicht nur auf den Standort, sondern auch auf die Unterrichtssprache, den Lehrplan und die außerschulischen Aktivitäten achten.
Die medizinische Versorgung in Indien variiert stark zwischen ländlichen und städtischen Gebieten. In den großen Städten gibt es moderne Privatkliniken, die internationalen Standards entsprechen, während die öffentliche Gesundheitsversorgung oft überlastet ist.
Vor dem Umzug solltest Du:
- Eine umfassende internationale Krankenversicherung für die ganze Familie abschließen
- Den Impfstatus Deiner Kinder aktualisieren (besonders wichtig sind Impfungen gegen Hepatitis A und B, Typhus und Tollwut)
- Einen Notfallplan erstellen und die Kontaktdaten von deutschsprachigen Ärzten oder internationalen Kliniken notieren
Für Kinder kann der Kulturschock beim Umzug nach Indien erheblich sein. Hier einige Tipps zur Erleichterung der Eingewöhnung:
- Vorbereitung: Sprecht schon vor dem Umzug über die indische Kultur, Geschichte und Geographie. Kinderbücher, Filme und indisches Essen können helfen, Interesse zu wecken.
- Sprachkenntnisse: Englisch ist in vielen Teilen Indiens weit verbreitet, aber grundlegende Kenntnisse der lokalen Sprache sind hilfreich für den Alltag.
- Offenheit fördern: Ermutige Deine Kinder, lokale Traditionen, Festivals und Speisen zu entdecken.
- Gemeinschaft finden: Suche Kontakt zu anderen Expat-Familien sowie zu lokalen Familien, um ein Unterstützungsnetzwerk aufzubauen.
Der Alltag in Indien unterscheidet sich deutlich von dem in Deutschland. Hier einige Aspekte, die Du beachten solltest:
- Klima: Die extreme Hitze in vielen Teilen Indiens kann für Kinder belastend sein. Plane Aktivitäten im Freien für die kühleren Morgen- oder Abendstunden.
- Verkehr und Sicherheit: Der chaotische Verkehr erfordert besondere Vorsichtsmaßnahmen. Kinder sollten stets von Erwachsenen begleitet werden.
- Freizeitaktivitäten: Je nach Standort gibt es verschiedene Freizeitmöglichkeiten – von Sportclubs über kulturelle Aktivitäten bis hin zu speziellen Expat-Veranstaltungen.
Für einen längerfristigen Aufenthalt in Indien benötigen Deine Kinder eigene Visa. Je nach Aufenthaltszweck der Eltern kommen unterschiedliche Visa-Kategorien in Frage:
- Dependent Visa: Wenn ein Elternteil ein Arbeitsvisum hat
- Student Visa: Für ältere Kinder, die an einer indischen Bildungseinrichtung eingeschrieben sind
- X Visa: Allgemeines Visum für Familienangehörige
Wichtig: Alle Visa müssen regelmäßig verlängert werden, und in einigen Fällen ist eine Registrierung beim Foreigners Regional Registration Office (FRRO) erforderlich.
Wohnung oder Haus in Indien mieten als Ausländer – das musst du wissen
Wenn du als Ausländer eine Wohnung oder ein Haus in Indien mieten möchtest, ist das grundsätzlich möglich, aber es gibt ein paar Dinge, die du beachten solltest:
Du darfst in Indien nur dann legal mieten, wenn du ein gültiges Visum besitzt. Touristenvisa reichen oft nicht aus für langfristige Mietverträge – besser ist ein Studenten-, Arbeits- oder Geschäftsvisum. Ohne gültigen Aufenthaltstitel wird dir kein seriöser Vermieter ein Objekt überlassen.
In Indien ist es üblich, schriftliche Mietverträge („Lease Agreements“) über 11 Monate abzuschließen. Längere Laufzeiten müssen beim zuständigen Amt („Sub-Registrar“) registriert werden. Achte darauf, dass dein Name im Vertrag steht und sowohl du als auch der Vermieter unterschreiben.
Normal ist eine Kaution („Security Deposit“) von 2 bis 10 Monatsmieten, abhängig von Stadt und Vermieter. In Städten wie Bangalore oder Mumbai ist die Kaution meist höher. Die Miete zahlst du in der Regel monatlich im Voraus. Überweise sie möglichst per Bank, um einen Nachweis zu haben.
Besichtige die Wohnung oder das Haus immer persönlich – oder lass jemanden deines Vertrauens hingehen. Achte auf Wasser- und Stromversorgung, Internetverfügbarkeit, Sauberkeit, Sicherheit, Nachbarschaft und Entfernung zu wichtigen Orten wie Arbeitsplatz oder Supermarkt.
Auch als Mieter in Indien hast du Rechte: Du darfst die Immobilie nutzen wie im Vertrag vereinbart. Schäden musst du aber melden, Reparaturen meist selbst übernehmen. Lies dir den Vertrag gut durch und frage nach, wenn dir etwas unklar ist.
In manchen Bundesstaaten müssen Vermieter dich als ausländischen Mieter bei der Polizei oder Ausländerbehörde anmelden. Dein Vermieter sollte das für dich übernehmen – frag ihn aktiv danach.
Wenn du einen Makler einschaltest (was in Großstädten fast unvermeidlich ist), wird in der Regel eine Gebühr fällig – meist 1 bis 2 Monatsmieten. Diese musst du meist direkt bei Vertragsabschluss zahlen.
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Fazit: Auswandern und Leben Indien
Die Entscheidung, nach Indien auszuwandern, solltest du sorgfältig abwägen. Auf der einen Seite locken berufliche Chancen in wachstumsstarken Branchen, niedrigere Lebenshaltungskosten und eine kulturelle Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Auf der anderen Seite stehen Herausforderungen wie bürokratische Hürden, kulturelle Anpassungsschwierigkeiten und infrastrukturelle Probleme.
Dein Erfolg als Auswanderer in Indien hängt maßgeblich von deiner Anpassungsfähigkeit, Geduld und offenen Einstellung ab. Eine gründliche Vorbereitung, realistische Erwartungen und ein starkes soziales Netzwerk können dir dabei helfen, die Hürden zu überwinden und die einzigartigen Chancen zu nutzen, die dir dieses faszinierende Land bietet.
Letztendlich ist Indien ein Land der Extreme und Kontraste – wer sich darauf einlässt, kann eine bereichernde Erfahrung machen, die den eigenen Horizont erweitert und persönliches Wachstum fördert. Die Entscheidung, diesen Schritt zu wagen, sollte jedoch auf einer umfassenden Recherche und ehrlichen Selbsteinschätzung basieren.
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FAQ für Auswanderer nach Indien
Für eine dauerhafte oder längere Auswanderung nach Indien kommen je nach Zweck verschiedene Visa infrage: das Employment Visa für Arbeitstätigkeiten, das Business Visa für unternehmerische Aktivitäten, das Entry Visa für Familienangehörige indischer Staatsbürger oder Personen indischer Herkunft, sowie das Student Visa für Ausbildungszwecke. Jedes Visum hat eigene Voraussetzungen und Laufzeiten, die regelmäßig verlängert werden können.
Du kannst über internationale Plattformen wie Housing.com, MagicBricks oder OLX nach Mietwohnungen suchen. Auch lokale Makler oder Empfehlungen aus Expat-Foren sind hilfreich. In Großstädten wie Mumbai, Delhi oder Bangalore ist die Nachfrage hoch, daher solltest du frühzeitig mit der Suche beginnen und beachten, dass oft eine Kaution von mehreren Monatsmieten verlangt wird.
Indien hat sowohl staatliche als auch private Krankenhäuser. Die Qualität der privaten Einrichtungen ist meist deutlich besser, vor allem in städtischen Gebieten. Eine private Auslandskrankenversicherung oder eine lokale private Krankenversicherung ist dringend zu empfehlen, da staatliche Krankenhäuser oft überlastet sind. Achte darauf, dass deine Versicherung ambulante Behandlungen und Krankenhausaufenthalte abdeckt.
Ja, mit einem gültigen Employment Visa darfst du in Indien arbeiten. Dein zukünftiger Arbeitgeber muss das Visum beantragen und bestimmte Mindestgehälter nachweisen (in der Regel über 25.000 USD jährlich, Ausnahmen z. B. für Lehrer oder NGO-Mitarbeiter möglich). Du musst außerdem über entsprechende Qualifikationen verfügen.
Für ein Bankkonto brauchst du ein Visum, einen gültigen Reisepass, einen Nachweis deines Wohnsitzes in Indien sowie eine sogenannte PAN Card (Permanent Account Number) für steuerliche Zwecke. Viele Banken bieten spezielle „NRI“- oder „Foreign National“-Konten an. Empfehlenswert sind große Banken wie HDFC, ICICI oder die State Bank of India.
Die Lebenshaltungskosten in Indien sind im Vergleich zu Europa niedrig, vor allem bei Mieten, Lebensmitteln und öffentlichen Verkehrsmitteln. In Großstädten oder bei westlichem Lebensstil (importierte Produkte, internationale Schulen etc.) können die Kosten jedoch deutlich steigen. Mit einem mittleren Einkommen lässt sich ein komfortabler Lebensstil führen.
Englisch ist in vielen Bereichen (Wirtschaft, Behörden, Bildung) weit verbreitet und oft Amtssprache. Es kann aber hilfreich sein, Grundkenntnisse in Hindi oder der jeweiligen Regionalsprache zu haben (z. B. Tamil, Kannada, Bengali), insbesondere im Alltag oder beim Umgang mit Behörden und Nachbarn.
Indien ist in den meisten Regionen für Ausländer sicher, solange du grundlegende Vorsichtsmaßnahmen beachtest: Meide abgelegene Orte nachts, nimm keine großen Mengen Bargeld mit, und achte besonders im Straßenverkehr auf Sicherheit. In manchen Regionen (z. B. Kaschmir) kann es zu politischen Spannungen kommen – hier helfen Reisehinweise des Auswärtigen Amts weiter.
Ja, aber die Einfuhr von Haustieren nach Indien ist mit Aufwand verbunden. Du brauchst eine Importgenehmigung vom indischen Landwirtschaftsministerium, tierärztliche Gesundheitsnachweise, Impfbescheinigungen und musst bestimmte Quarantäneauflagen erfüllen. Am besten kontaktierst du frühzeitig einen Tiertransportdienst, der sich auf internationale Umzüge spezialisiert hat.
Wenn du länger als 182 Tage im Jahr in Indien lebst, wirst du steuerlich als Resident eingestuft und musst dein weltweites Einkommen in Indien versteuern. Es existieren jedoch Doppelbesteuerungsabkommen, z. B. mit Deutschland, die verhindern, dass du doppelt Steuern zahlst. Eine Beratung mit einem lokalen Steuerexperten ist in jedem Fall sinnvoll.
Indien hat eine große Expat-Community, besonders in Städten wie Bangalore, Mumbai oder Delhi. Du kannst dich über soziale Netzwerke (Facebook-Gruppen, Internations), Stammtische oder internationale Clubs vernetzen. Auch Sprach- oder Yoga-Kurse bieten gute Möglichkeiten, Menschen kennenzulernen und sich kulturell zu integrieren.
Weitere Indien Informationen
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Haftungsausschluss: Die Informationen in diesem auswandern Leitfaden wurden sorgfältig recherchiert, können sich jedoch ändern. Für aktuelle und rechtlich verbindliche Informationen wende dich bitte an die indische Botschaft oder einen spezialisierten Rechtsberater.
Zuletzt aktualisiert: 1. Juli 2025 von Jan Harmening (2005 ausgewandert)
Foto Taj Mahal in Agra © Wikimedia / Yann