Auswandern nach Norwegen 2025: Erfolgs-Anleitung ✓

Für Auswanderer kann es mitunter Jahre dauern, bis sie in Norwegen 🇳🇴 wirklich „ankommen“. Dann aber spätestens schätzen sie Natur und Weite 🏞, lange Sommertage, mehr Flexibilität im Arbeitsleben, mehr Zeit für die Familie 👪 und einiges Andere mehr. Hier alle wichtigen Infos zu Einreise, Leben und Arbeiten in Norge, die Chancen zusammen mit den Herausforderungen zur Vorbereitung auf Deinen erfolgreichen Start ✔️

König Harald V. von Norwegen: „Die Norweger sind ein Volk, das gelernt hat, mit der Natur zu leben – nicht gegen sie.“

Norwegen - Natur und Leben
Norwegen – Natur und Leben

Was du hier findest

Chancen und Herausforderungen
Norwegen und seine Einwanderer
Einreise, Aufenthalt, Einwanderung
Leben und arbeiten in Norwegen
Gesundheitssystem, Krankenversicherung
Umzug nach Norwegen mit Kindern
Auswandern nach Norwegen als Rentner
Immobilien kaufen oder mieten
Lebenshaltungskosten in Norwegen
Dein sorgloser Umzug nach Norwegen
Fazit: Auswandern und Leben Norwegen
Empfehlenswerte Sprachkurse
Häufige Fragen und Antworten (FAQ)

Umzug nach Norwegen: Chancen und Herausforderungen

Es gibt eine ausgewogene Mischung aus Chancen und Herausforderungen. Du solltest vor Deinem Umzug in das Königreich Norwegen beide Seiten gut genug kennen, die Vorteile mit den Nachteilen abwägen und Dich speziell auf die Herausforderungen als Expat einstellen und gut vorbereiten.

Reiseführer Norwegen 2024
Norwegen – einzigartige Routen für das Ganze Jahr, atemberaubende Fjorde, unendliche Wälder und magische Polarlichter entdecken

Norwegen bietet dir als Auswanderer zahlreiche Vorteile, die das Land zu einem attraktiven Ziel machen:

  • Hoher Lebensstandard: Das skandinavische Land zählt zu den wohlhabendsten Nationen weltweit mit einem der höchsten Pro-Kopf-Einkommen. Dies spiegelt sich auch in der hervorragenden Infrastruktur wider.
  • Ausgezeichnetes Sozialsystem: Du profitierst von einer umfassenden Gesundheitsversorgung, großzügigen Elternzeiten und einem starken sozialen Netz, das dich in verschiedenen Lebenssituationen auffängt.
  • Beeindruckende Natur: Fjorde, Berge, Nordlichter und die Mitternachtssonne – die norwegische Naturlandschaft ist atemberaubend und bietet unzählige Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten.
  • Hohe Lebensqualität: In internationalen Rankings zur Lebensqualität belegt Norwegen regelmäßig Spitzenplätze. Die Work-Life-Balance wird großgeschrieben, was sich positiv auf deine Lebensqualität auswirken kann.
  • Saubere Umwelt: Umweltschutz hat in Norwegen einen hohen Stellenwert. Die Luft- und Wasserqualität ist ausgezeichnet, und das Land setzt stark auf erneuerbare Energien.
  • Gute Jobchancen: Besonders in Branchen wie IT, Ingenieurwesen, Offshore, Gesundheitswesen und Bildung bieten sich attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten mit überdurchschnittlichen Gehältern.
  • Politische Stabilität: Das demokratische System Norwegens gilt als eines der stabilsten weltweit und genießt großes Vertrauen in der Bevölkerung.

Bei aller Begeisterung solltest du auch die Herausforderungen kennen, die dich in Norwegen erwarten können:

  • Hohe Lebenshaltungskosten: Norwegen zählt zu den teuersten Ländern Europas. Lebensmittel, Wohnen und Freizeitaktivitäten können deutlich mehr kosten als in Deutschland.
  • Sprachbarriere: Ohne Norwegisch-Kenntnisse kann die Integration schwierig sein. Obwohl viele Norweger gut Englisch sprechen, ist das Erlernen der Landessprache für eine vollständige Integration unerlässlich.
  • Langes, dunkles Winterhalbjahr: In den nördlichen Regionen Norwegens geht die Sonne im Winter wochenlang nicht auf (Polarnacht). Diese Dunkelheit kann psychisch belastend sein und zu Winterdepressionen führen.
  • Kulturelle Unterschiede: Die norwegische Kultur kann anfangs zurückhaltend wirken. Norweger brauchen oft Zeit, um enge Freundschaften zu schließen, was für Neuankömmlinge zu Gefühlen der Isolation führen kann.
  • Bürokratische Hürden: Die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung und das Navigieren durch das norwegische Behördensystem können zeitaufwändig und komplex sein.
  • Wettbewerbsfähiger Arbeitsmarkt: Trotz guter Jobchancen in bestimmten Branchen kann es in anderen Bereichen schwierig sein, ohne fließende Norwegisch-Kenntnisse eine Anstellung zu finden.
  • Wohnungsmarkt: Besonders in Oslo und anderen größeren Städten ist bezahlbarer Wohnraum knapp und die Miet- und Kaufpreise sind entsprechend hoch.

Norwegen und seine Einwanderer

Im Jahr 2023 wanderten offiziell 1.191 Deutsche nach Norwegen aus und 694 kamen wieder in ihre Heimat zurück. Innerhalb der 10 Jahre von 2014 bis 2023 emigrierten offiziell 11.422 Deutsche nach Norwegen und 7.522 zogen nach Deutschland zurück.

Etwa 700.000 Einwanderer leben derzeit in Norwegen, die hier sehr willkommen sind. Speziell in den größeren Städten (Oslo, Bergen, Trondheim, Stavanger) und den Ballungsgebieten (in und um Fredrikstad und Sarpsborg sowie in und um Drammen und Øvre Eiker) wohnen viele der etwa 25.000 Deutschen. Am dichtesten besiedelt (etwa 80 Prozent der nur 5,7 Mio Einwohner) ist der Süden des Landes, da er mehr Anbindung an andere Länder auf dem europäischen Kontinent und ein milderes Klima bietet als der Rest des Landes.

Als nordgermanisches Volk sind die Norweger eng mit den Deutschen verwandt. 40 % der Wörter in Norwegisch, darunter viele der häufigsten Wörter, sind niederdeutschen Ursprungs. Dadurch lässt sich Norwegisch als Deutschsprachiger recht einfach erlernen. Auch wird in den Schulen vielerorts Deutsch als Fremdsprache gelehrt. Eine weitere wichtige Fremdsprache ist hier Englisch.

In Norwegen gibt es neben der Arbeit noch ausreichend Gelassenheit, Zusammensein mit der Familie und Freizeit in der Natur. Es gibt aber auch Einwanderer, die sich über Schwierigkeiten mit der Integration und Akzeptanz beklagen und sich mit der norwegischen Mentalität nicht so recht anfreunden können.

Familie hat in Norwegen einen hohen Stellenwert. Es gibt kaum Paare ohne Kinder. Auch mehrere Kinder sind keine Seltenheit. Familienfreundliche Arbeitszeiten und verständnisvolle Arbeitgeber machen solch ein Leben möglich. Auch das Schulsystem ist sehr gut, sodass es den Kleinen an nichts mangelt.

Schulpflicht besteht bis zum 16. Lebensjahr. Viele Kinder gehen danach weiter zur Schule und besuchen den studienvorbereitenden Schulzweig, die gymnasiale Oberstufe. Alternativ gibt es den arbeitsvorbereitenden Schulzweig, vergleichbar mit einer Lehrstelle und Berufsschule. Gelernt wird auf Norwegisch.

Für Einwandererkinder bietet das Land kostenlosen Sprachunterricht an. Jede Kommune muss zudem ausreichend Plätze für ausländische Kinder zur Verfügung stellen. Das Studium läuft meist auf Englisch ab. Norwegische Studenten haben einen Anspruch auf einen Studienkredit für ihren Lebensunterhalt. Es gibt auch viele Möglichkeiten für die Ausbildung von Erwachsenen.

Große Metropolen gibt es nicht. Selbst die größten Städte haben nicht viele Einwohner, dafür verbreiten sie aber mit ihren verzweigten Gassen und kleinen Hütten oder stattlichen Holzhäusern sowie mit ihren beschaulichen Läden und Cafés einen besonderen Charme. Die Einwohner verbringen viel Zeit im Freien, beim Wandern oder auf den Terrassen. Jedes Sonnenlicht wird genutzt. Fährt man auf das Land, kann man vielerorts stundenlang wandern, ohne einen Menschen zu sehen.

Im Ballungsraum Oslo (Hauptstadt) mit etwa 1 Mio. Einwohnern kann man das internationale Flair am deutlichsten spüren. Rund 30 % aller Bewohner sind Ausländer. Hier gibt es das größte Angebot an Jobs sowie an Freizeitmöglichkeiten. Durch die größte Universität Norwegens wohnen hier auch viele Studenten und junge Leute.

Auch Bergen verfügt über eine Universität. In dieser zweitgrößten Stadt Norwegens leben knapp 300.000 Menschen. Besonders bekannt ist Bergen für seinen Hafen, von diesem auch viele Kreuzfahrtschiffe zu den Hurtigruten starten. Unverwechselbar sind die am Kai entlanglaufenden kleinen, bunten Häuser mit vielen Läden und Souvenir-Shops. Seit 1979 gehören die Häuser zum Weltkulturerbe.

Stavanger mit seinen rund 149.000 Einwohner ist oft Ausgangspunkt in eines der viele Skigebiete. Ein Anziehungspunkt für Touristen ist auch der Preikestolen, ein großer überhängender Felsen, von dem man seine Beine hunderte von Meter tief in der Luft baumeln lassen kann. Bekannt ist Stavanger auch für seinen Dom sowie den längsten Sandstrand des Landes und das jährliche Jazzfestival. Als einstige Kulturhauptstadt Europas hat Stavanger kulturell einiges zu bieten.

Trondheim ist eine Stadt mit gut 214.000 Bewohnern am Trondheimer Fjord in Mittelnorwegen. Viele der etwa 30.000 Studenten sind an der Technischen Universität NTNU immatrikuliert. In Trondheim ist das Zentrum für den Einzelhandel der nördlichen Region sowie ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, an dem auch die Hurtigruten Schiffe anlegen. Zum reichen Kulturangebot gehören das Symphonieorchester, Theater und Museen sowie Jazz.

Das Skandinavische Gebirge, welches parallel zur Atlantikküste von Südwesten nach Nordosten verläuft, unterteilt Norwegen in zwei Klimazonen. Die 2.650 km lange Küstenregion hat See-Klima mit viel Niederschlag und relativ milden Temperaturen. Das Meer ist sogar im Winter weitgehend eisfrei, da der vorbeiziehende Nordatlantikstrom ziemlich warm ist. Auf der Ostseite des Gebirges bewirkt kontinentales Klima weniger Niederschläge, kältere Winter und wärmere Sommer.

Durch die vielen schmalen und tiefen Buchten (Fjorde) ergibt sich eine etwa 25.000 km lange Küste. Zusätzlich umgeben etwa 150.000 Inseln das Land. Große Teile der Küsten sind felsig. Nur an geschützten Stellen gibt es etwas Sandstrand. Landschaftlich ist Norwegen geprägt durch das Skandinavische Gebirge mit Gebirgsmassiven und kargen Hochebenen. Die höchste Erhebung ist der Galdhøpiggen mit 2.469 Meter.

Über 40.000 Seen und weit mehr Moore und Sumpfgebiete in ausgedehnten Waldgebieten sowie viel unberührte Natur bieten vielen Tieren und Pflanzen genügend Lebensraum. Hier leben über 1.300 Arten Samenpflanzen und Farne, 12.000 Flechten-Arten, über 800 Arten von Moosen und etwa 10.000 Arten an Pilzen. Elch, Moschusochse, Polarfuchs, Rentier und Vielfraß sind hier ebenso heimisch wie viele Vogelarten.

Verkehr und Transport

Norwegen verfügt über ein gut ausgebautes Verkehrsnetz, das trotz der herausfordernden Topographie effizient funktioniert. Das Straßennetz umfasst etwa 94.000 Kilometer, wobei viele Fjorde durch Tunnel und Brücken überwunden werden. Besonders beeindruckend sind die zahlreichen Unterwassertunnel, die Inseln mit dem Festland verbinden.

Der öffentliche Nahverkehr ist in größeren Städten wie Oslo, Bergen und Trondheim hervorragend ausgebaut. In ländlicheren Gebieten ist das Angebot jedoch oft eingeschränkt. Das Eisenbahnnetz wird von der staatlichen Vygruppen betrieben und verbindet die wichtigsten Städte des Landes.

Digitale Infrastruktur

Norwegen zählt zu den führenden Nationen im Bereich Digitalisierung. Etwa 98 % der Bevölkerung haben Zugang zum Internet, und das Land verfügt über eine der schnellsten und stabilsten Breitbandverbindungen weltweit. Die digitale Verwaltung ist weit fortgeschritten, sodass die meisten Behördengänge online erledigt werden können.

Energieversorgung

Die Energieinfrastruktur Norwegens basiert hauptsächlich auf erneuerbaren Quellen. Etwa 98 % der Stromproduktion stammt aus Wasserkraft, was Norwegen zu einem der umweltfreundlichsten Stromerzeuger der Welt macht. Das Land exportiert zudem große Mengen an Öl und Gas, hauptsächlich aus den Feldern in der Nordsee.

Fläche: 385.207 km²
Einwohner: 5.708.208 (2024)
Bevölkerungsdichte: 17,6 E/km²
Staatsform: Erbmonarchie (Flagge/Wappen)
Regierungssystem: konstitutionelle Monarchie
Nachbarländer: Schweden, Finnland, Russland
Landeshauptstadt: Oslo; 717.710 Einwohner
Landessprache: Norwegisch
Regionale Amtssprachen: Samisch, Finnisch
Religionen:
82 % lutherische Staatskirche,
3,7 % andere Protestanten,
1,6 % Muslime,
1,1 % Katholiken,
0,2 % Zeugen Jehovas,
0,2 % Buddhisten
Währung: Norwegische Krone (NOK)
1 NOK = 100 Øre
Wechselkurse:
1 EUR = 11,926 NOK
1 NOK = 0,083 EUR
1 CHF = 12,82 NOK
1 NOK = 0,078 CHF
(Kurs vom 21.04.2025)
Telefon Vorwahl: +47
Zeitzone: UTC+1 MEZ
UTC+2 MESZ (März bis Okt.)

Einreise, Aufenthalt, Einwanderung Norwegen

Hier findest Du eine vollständige Übersicht über die Voraussetzungen zur Einreise, zum Aufenthalt und zur Einwanderung nach Norwegen. Die Informationen sind unterteilt in Regelungen für EU-Bürger und Schweizer sowie in Regelungen für Nicht-EU-Bürger.

Regelungen für EU-Bürger und Schweizer

Reisedokumente

Du benötigst für die Einreise kein Visum, da Norwegen Teil des Schengen-Raums ist. Folgende Dokumente sind gültig:

  • Reisepass (auch vorläufiger Reisepass)
  • Personalausweis (auch vorläufiger Personalausweis)
    Beide Dokumente müssen während des gesamten Aufenthalts gültig sein.
Aufenthaltsdauer
  • Kurzaufenthalt (bis 3 Monate): Keine Registrierungspflicht.
  • Bei einem Aufenthalt über 3 Monate hinaus ist eine Registrierung bei der norwegischen Einwanderungsbehörde (UDI) über das Portal „Registreringsordningen for EØS-borgere“ notwendig
    • Nachweis von ausreichend finanziellen Mitteln, Krankenversicherung und ggf. Arbeitsvertrag oder Studienplatz.
Gesundheit und Sicherheit
  • Impfungen: Keine Pflichtimpfungen, aber Standardimpfungen empfohlen (z.B. Tetanus).
  • KrankenversicherungEHIC-Karte für Notfallbehandlungen, für längere Aufenthalte private Zusatzversicherung ratsam.
Reisedokumente

Du benötigst für die Einreise kein Visum, da Norwegen Teil des Schengen-Raums ist. Folgende Dokumente sind gültig:

  • Reisepass (auch vorläufiger Reisepass)
  • Personalausweis (auch vorläufiger Personalausweis)
    Beide Dokumente müssen während des gesamten Aufenthalts gültig sein.
Registrierung nach 3 Monaten

Du musst dich innerhalb der ersten 3 Monate bei der örtlichen Polizeibehörde oder online über das Portal der Einwanderungsbehörde (UDI) registrieren. Folgende Dokumente sind erforderlich:

  • Gültiger Reisepass (Personalausweis wird von vielen Behörden nicht akzeptiert)
  • Arbeitsvertrag (bei Erwerbstätigkeit) oder Nachweis ausreichender finanzieller Mittel (z.B. Kontoauszüge, Sparguthaben)
  • Krankenversicherungsnachweis (EHIC-Karte für kurzzeitige Aufenthalte, private Zusatzversicherung für Langzeitaufenthalte empfohlen)
  • Mietvertrag oder Wohnungsbestätigung
Kategorien für den Aufenthaltsnachweis

Je nach Aufenthaltszweck gelten spezifische Voraussetzungen:

Arbeitnehmer

  • Keine Arbeitserlaubnis nötig, aber Arbeitsvertrag mit norwegischem Arbeitgeber
  • Registrierung als Arbeitnehmer bei UDI mit Gehaltsnachweisen und Stellenbeschreibung

Selbstständige

  • Gewerbeanmeldung beim norwegischen Unternehmensregister (Brønnøysundregistrene)
  • Nachweis der Selbstständigkeit: Businessplan, Kundenaufträge, Steuernummer

Arbeitssuchende

  • 6-Monats-Frist zur Jobsuche ohne zusätzliche Bedingungen
  • Finanzielle Absicherung muss für den gesamten Suchzeitraum nachgewiesen werden

Studierende

  • Immatrikulationsbescheinigung einer norwegischen Hochschule
  • Krankenversicherung mit Mindestdeckung von 12 Monaten

Nicht-Erwerbstätige (z.B. Rentner)

  • Nachweis von 140.000 NOK/Jahr (ca. 12.000 €) auf dem Konto
  • Krankenversicherung mit Vollkaskoschutz (ohne Selbstbeteiligung)
Dokumente für die Behörden
  • Reisepasskopie (alle Seiten mit Stempeln)
  • Letzte 3 Gehaltsabrechnungen (bei Arbeitnehmern)
  • Krankenversicherungsbestätigung in englischer/norwegischer Sprache
  • Formular RF-0008 (Registrierungsantrag für EWR-Bürger)
Besonderheiten für Schweizer
  • Gleiche Rechte wie EU-Bürger durch bilaterale Abkommen
  • Reisepasspflicht: Schweizer ID wird für Behördenformalitäten oft nicht akzeptiert
  • Beschleunigte Bearbeitung bei Vorlage des Schweizer Arbeitsvertrags

Wichtige Fristen:

  • Polizeiregistrierung spätestens am 90. Aufenthaltstag
  • Wohnsitzanmeldung im Melderegister (Folkeregisteret) nach 6 Monaten
  • Daueraufenthaltsantrag frühestens 4 Monate vor Ablauf der 5-Jahres-Frist

Achtung: Scheinselbstständigkeit wird streng kontrolliert – bei Zweifeln an der unternehmerischen Eigenständigkeit droht die Aufenthaltsbeendigung

Einreise und kurzfristiger Aufenthalt
  • Visumfreie Einreise mit Reisepass oder Personalausweis (Schweizer benötigen oft den Reisepass für Behördenformalitäten)
  • Du musst dich spätestens nach 90 Tagen bei der örtlichen Polizeidienststelle oder online über die Einwanderungsbehörde (UDI) registrieren
Benötigte Dokumente für die Registrierung
  • Reisepass (vorläufiger Personalausweis wird oft nicht akzeptiert)
  • Nachweis des Aufenthaltszwecks:
    • Arbeitnehmer: Arbeitsvertrag mit norwegischem Arbeitgeber
    • Selbstständige: Gewerbeanmeldung beim Brønnøysundregistrene und Businessplan.
    • Studierende: Immatrikulationsbescheinigung einer norwegischen Hochschule
    • Nichterwerbstätige:
      • Finanzielle Mittel: Mindestens 140.000 NOK/Jahr (ca. 12.000 €) auf dem Konto.
      • Krankenversicherung: Vollständige Abdeckung ohne Selbstbeteiligung
  • Wohnsitznachweis: Mietvertrag oder Kaufurkunde
Personennummer (fødselsnummer)

Nach der Registrierung erhältst du die 11-stellige Personennummer, die für folgende Schritte verpflichtend ist:

  • Kontoeröffnung bei norwegischen Banken
  • Zugang zum Gesundheitssystem
  • Steuererklärung beim norwegischen Finanzamt (Skatteetaten)
Daueraufenthaltsrecht nach 5 Jahren

Bei ununterbrochenem rechtmäßigem Aufenthalt kannst du Daueraufenthaltsrecht beantragen. Voraussetzungen:

  • Lückenlose Aufenthaltsdokumentation: Meldebescheinigungen, Steuererklärungen, Arbeitsverträge
  • Sprachkenntnisse: Keine offizielle Pflicht, aber Norwegischkurse werden empfohlen
  • Integration: Nachweis sozialer Bindungen (z.B. Vereinsmitgliedschaften)
Krankenversicherung
  • EHIC-Karte: Deckt Notfallbehandlungen für die ersten Monate ab
  • Private Zusatzversicherung: Für Langzeitaufenthalte obligatorisch, um Lücken (z.B. Rücktransport) abzusichern
Steuerliche Pflichten
  • Meldefrist: Anmeldung beim Skatteetaten innerhalb von 2 Wochen nach Wohnsitznahme
  • Weltweites Einkommen: Ab 6 Monaten Aufenthalt/Jahr unterliegst du der norwegischen Besteuerung
Familiennachzug
  • Ehepartner/Lebenspartner: Vorlage der Heiratsurkunde (übersetzt und beglaubigt)
  • Kinder: Geburtsurkunden und Nachweis der Unterhaltsfähigkeit
  • Eltern: Nur in Ausnahmefällen (z.B. Pflegebedürftigkeit)
Wohnsitzanmeldung
  • Folkeregisteret: Anmeldung im Melderegister innerhalb von 8 Tagen nach Einzug in die Wohnung
  • Dokumente: Reisepass, Mietvertrag, Registrierungszertifikat der UDI

Wichtig: Die UDI-Website bietet alle Antragsformulare und Checklisten in englischer Sprache. Bei Verstößen gegen die Meldefristen drohen Bußgelder bis zu 10.000 NOK (ca. 850 €)

Regelungen für Nicht-EU-Bürger

Visumpflicht und Ausnahmen
  • Visumpflicht: Die meisten Nicht-EU-Bürger benötigen ein Schengen-Visum für Aufenthalte bis zu 90 Tage innerhalb von 180 Tagen
  • Visumfreie Einreise:
    • Staatsangehörige von Ländern mit Visumfreiheitsabkommen (z.B. USA, Kanada, Australien).
    • Aufenthaltsberechtigte in EU-/Schengen-Ländern mit gültigem Aufenthaltstitel (z.B. deutsche Aufenthaltserlaubnis).
    • Reiseausweise für Flüchtlinge (z.B. deutscher Reiseausweis für Ausländer)
Reisedokumente
  • Reisepass: Muss mindestens 3 Monate über die Ausreise hinaus gültig sein.
  • Visum: Bei Visumpflicht muss das Visum vor der Einreise bei einer norwegischen Botschaft beantragt werden.
  • Nachweise:
    • Reisezweck (z.B. Hotelbuchung, Einladungsschreiben).
    • Finanzielle Mittel500 NOK/Tag (ca. 45 €) nachweisbar
    • Rück-/Weiterreiseticket.
Einreisebestimmungen Minderjährige
  • Eigener Reisepass erforderlich.
  • Einverständniserklärung der Sorgeberechtigten (notariell beglaubigt, falls alleinreisend)
Gesundheitsvorschriften
  • Impfungen: Keine Pflichtimpfungen, aber Standardimpfungen empfohlen (z.B. Tetanus).
  • KrankenversicherungReisekrankenversicherung mit Mindestdeckung von 30.000 € obligatorisch.

Die meisten Nicht-EU-Bürger benötigen ein Schengen-Visum für Aufenthalte bis zu 90 Tage. Um länger als 90 Tage in Norwegen zu bleiben brauchst Du eine entsprchende Aufenthaltsgenehmigung.

Aufenthaltstitel für verschiedene Zwecke

Die Aufenthaltsgenehmigung musst Du beim norwegischen Ausländerzentralamt (UDI) beantragen.

Die Voraussetzungen variieren je nach Aufenthaltszweck:

  • Arbeitsaufenthalt
    • Arbeitsvertrag: Vorlage eines unterschriebenen Vertrags mit einem norwegischen Arbeitgeber.
    • Qualifikationen:
      • Hochqualifizierte: Nachweis von Abschlüssen oder Berufserfahrung (z.B. im IT- oder Gesundheitssektor)
      • Saisonarbeiter: Befristeter Vertrag für Landwirtschaft oder Tourismus (max. 6 Monate/Jahr).
    • LohnniveauMindestgehalt gemäß norwegischen Standards (z.B. 539.750 NOK/Jahr für Fachkräfte).
  • Studium
    • Immatrikulation: Zulassungsbescheinigung einer akkreditierten Hochschule (z.B. Universität Oslo).
    • Finanzierung: Nachweis von 126.357 NOK/Jahr (ca. 11.000 €) auf einem Sperrkonto.
    • Krankenversicherung: Vollständige Abdeckung für die gesamte Studienzeit.
  • Familiennachzug
    • EhepartnerHeiratsurkunde (übersetzt und beglaubigt) und Wohnsitznachweis des in Norwegen lebenden Partners.
    • KinderGeburtsurkunden und Nachweis der Unterhaltsfähigkeit (z.B. Gehaltsbescheide des Hauptantragstellers).
    • Eltern: Nur bei nachgewiesener Pflegebedürftigkeit (ärztliches Attest erforderlich).
Allgemeine Voraussetzungen
  • Reisepass: Gültigkeit mindestens 3 Monate über den Aufenthalt hinaus.
  • Finanzielle Mittel: Nachweis von 126.357 NOK/Jahr (ca. 11.000 €) für Selbstständige oder Nichterwerbstätige1.
  • Krankenversicherung: Private Vollversicherung ohne Selbstbeteiligung (für die ersten 12 Monate).
  • Wohnsitz: Mietvertrag oder Kaufurkunde einer norwegischen Wohnung.
Daueraufenthaltsrecht nach 3 Jahren

Nach ununterbrochenem rechtmäßigem Aufenthalt von 3 Jahren (bei Arbeitnehmern) oder 5 Jahren (für andere Kategorien) kannst du Daueraufenthaltsrecht beantragen.

Antragsprozess
  1. Online-Registrierung: Ausfüllen des UDI-Formulars (z.B. SUA-Formular für Arbeitnehmer).
  2. Dokumenteneinreichung:
    • Arbeitsvertrag (beglaubigt vom Arbeitgeber).
    • Polizeiliches Führungszeugnis (aus allen Ländern mit >6 Monaten Aufenthalt in den letzten 5 Jahren).
    • Passkopien (alle Seiten mit Stempeln).
  3. Biometrie-Termin: Abgabe von Fingerabdrücken und Foto bei einer norwegischen Botschaft.
  4. Bearbeitungsdauer: 3 bis 6 Monate (abhängig von der Antragskategorie).
Daueraufenthaltsrecht
  • Nach ununterbrochenem rechtmäßigem Aufenthalt von:
    • 3 Jahren für Arbeitnehmer (bei qualifizierten Berufen).
    • 5 Jahren für andere Kategorien.
  • Voraussetzungen:
    • Lückenlose Aufenthaltsdokumentation (Meldebescheinigungen, Steuererklärungen).
    • SprachkenntnisseNorskprøve A2/B1 (abhängig vom Antragstyp)
  • Integrationskurs: Freiwillige Teilnahme an Norwegisch- und Gesellschaftskursen.

Rechtssicher auswandern – Was jeder wissen sollte


Leben und arbeiten in Norwegen

Gebrauchsanweisung für Norwegen
Gebrauchsanweisung für Norwegen

Norwegen hat eine starke, stabile Wirtschaft, die sich durch hohe Löhne, eine niedrige Arbeitslosenquote und eine hohe Lebensqualität auszeichnet. Der Arbeitsmarkt bietet viele Möglichkeiten, insbesondere für Fachkräfte in bestimmten Branchen. Besonders die Öl- und Gasindustrie, erneuerbare Energien, Fischerei und der Technologiesektor sind tragende Säulen des wirtschaftlichen Erfolgs.

Wer in einem gefragten Berufsfeld tätig ist oder eine Firma gründen möchte, findet in Norwegen eine attraktive Arbeitsumgebung. Allerdings sind gute Sprachkenntnisse und eine gründliche Planung für einen guten Start entscheidend.

Als EU-Bürger oder Schweizer kannst du ohne Visum in Norwegen arbeiten und leben. Allerdings musst du dich innerhalb von drei Monaten bei der norwegischen Polizei registrieren lassen und eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen. Ein Arbeitsvertrag oder eine nachweisbare Selbstständigkeit erleichtert diesen Prozess. Zudem ist es von Vorteil, Norwegisch zu lernen, da viele Arbeitgeber dies erwarten.

In Norwegen werden besonders in folgenden Bereichen Arbeitskräfte gesucht:

  • Gesundheitswesen: Ärzte, Pflegekräfte und medizinisches Fachpersonal sind sehr gefragt.
  • Baugewerbe und Handwerk: Ingenieure, Elektriker, Schweißer und andere Fachkräfte im Bau- und Handwerksbereich haben gute Chancen.
  • IT und Technologie: Softwareentwickler, IT-Sicherheitsexperten und Datenanalysten sind stark nachgefragt.
  • Fischerei und Landwirtschaft: Saisonkräfte werden hier regelmäßig gesucht.
  • Öl- und Gasindustrie: Obwohl diese Branche schwankend ist, gibt es weiterhin Bedarf an Ingenieuren und Technikern.

Die Löhne in Norwegen gehören zu den höchsten in Europa. Durchschnittlich verdient ein Vollzeitbeschäftigter etwa 55.000 bis 60.000 NOK (ca. 4.700 bis 5.200 EUR) brutto pro Monat. In gefragten Berufen wie IT oder Ingenieurwesen können Gehälter deutlich höher ausfallen. Das Gesundheitswesen und Handwerk bieten ebenfalls attraktive Löhne.

Der norwegische Arbeitsmarkt steht internationalen Fachkräften offen, besonders in Bereichen mit Personalmangel wie Gesundheitswesen, IT und Ingenieurwesen. Für eine erfolgreiche Bewerbung solltest Du folgende Aspekte beachten:

  • Sprachkenntnisse: Während in internationalen Unternehmen oft Englisch ausreicht, sind norwegische Sprachkenntnisse ein deutlicher Vorteil und in vielen Berufen sogar Voraussetzung.
  • Anerkannte Qualifikationen: Lasse Deine Abschlüsse frühzeitig durch NOKUT (Norwegische Agentur für Qualitätssicherung in der Bildung) anerkennen.
  • Bewerbungsunterlagen: Der norwegische Lebenslauf ist prägnant gehalten (maximal 2 Seiten) und verzichtet üblicherweise auf ein Foto. Ein kurzes, persönliches Anschreiben mit konkretem Bezug zur ausgeschriebenen Stelle ist Standard.
  • Online-Jobportale: Nav.no (staatliche Arbeitsvermittlung), Finn.no und LinkedIn sind die wichtigsten Plattformen für Stellenangebote.
  • Netzwerken: Persönliche Kontakte spielen in Norwegen eine große Rolle bei der Jobsuche – nutze berufliche Netzwerke und Branchenveranstaltungen.

Zusätzliche Job Chancen

Bewerbe Dich entweder gleich auf bestehende Stellenangebote oder melde Dich erst einmal an und bereite die nächsten Schritte vor. Hier geht’s zur Auswahl.

Weitere Jobangebote:

Das norwegische Arbeitsklima ist geprägt von flachen Hierarchien und einer ausgeprägten Work-Life-Balance. Diese Aspekte kennzeichnen den norwegischen Arbeitsalltag:

  • Gleichberechtigung: Vorgesetzte und Mitarbeiter begegnen sich auf Augenhöhe, Entscheidungen werden oft im Team getroffen.
  • Flexible Arbeitszeiten: Die übliche Arbeitszeit beträgt 37,5 Stunden pro Woche. Flexible Arbeitszeitmodelle und Homeoffice sind weit verbreitet.
  • Familienfreundlichkeit: Großzügige Elternzeit (bis zu 49 Wochen bei vollem Gehalt) und eine gute Kinderbetreuungsinfrastruktur ermöglichen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
  • „Dugnad“-Kultur: Der norwegische Gemeinschaftssinn zeigt sich auch am Arbeitsplatz – man hilft sich gegenseitig und arbeitet für gemeinsame Ziele.
  • Direkter Kommunikationsstil: Norweger kommunizieren direkt und sachbezogen, ohne dabei unhöflich zu sein. Konstruktive Kritik wird offen angesprochen.

Das Steuersystem in Norwegen finanziert den umfangreichen Sozialstaat und erklärt teilweise die hohen Preise im Land. Als Arbeitnehmer solltest Du diese Grundlagen kennen:

  • Einkommensteuer: Sie besteht aus einer kommunalen Steuer (ca. 22 %) und einer progressiven Reichensteuer bei höheren Einkommen. Die Gesamtbelastung kann zwischen 22 % und 46,4 % liegen.
  • Mehrwertsteuer: Der Standardsatz beträgt 25 %, reduzierte Sätze gelten für Lebensmittel (15 %) und kulturelle Dienstleistungen (12 %).
  • Sozialversicherungsbeiträge: Arbeitnehmer zahlen 8,2 % ihres Bruttogehalts für die umfassende soziale Absicherung, Arbeitgeber leisten zusätzliche Beiträge.
  • Steuerkarte: Vor Arbeitsbeginn benötigst Du eine norwegische Steuerkarte (skattekort), die Du beim Steueramt (Skatteetaten) beantragen kannst.
  • Automatisierte Steuererklärung: Die norwegische Steuerbehörde erstellt eine vorausgefüllte Steuererklärung, die Du lediglich prüfen und gegebenenfalls ergänzen musst.

Wenn du dich in Norwegen selbstständig machen oder ein Unternehmen gründen möchtest, kannst du dies relativ unkompliziert tun. Die gängigsten Unternehmensformen sind:

  • Einzelunternehmen (Enkeltpersonforetak): Einfach zu gründen, aber du haftest persönlich für Schulden.
  • Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Aksjeselskap, AS): Erfordert ein Mindestkapital von 30.000 NOK, bietet aber Haftungsbeschränkung.

Die Anmeldung erfolgt über das „Brønnøysundregistrene“, das zentrale Unternehmensregister. Zudem benötigst du eine norwegische Steuernummer und solltest die lokalen Vorschriften zu Buchhaltung und Steuern beachten.

Gesundheitssystem und Krankenversicherung

Lokale Krankenversicherung

Norwegen bietet ein steuerfinanziertes Gesundheitssystem, das Einwohnern umfangreiche Leistungen bietet. Wer offiziell in Norwegen wohnt und Steuern zahlt, ist automatisch mitversichert. Touristen und Kurzzeitbewohner haben hingegen nur begrenzte Notfallleistungen.

Internationale Krankenversicherung

Wer neben dem norwegischen Gesundheitssystem zusätzlichen, weltweiten Schutz wünscht, sollte eine internationale Police in Betracht ziehen. Diese übernimmt zum Beispiel die Kosten für Rücktransporte oder teure Privatbehandlungen im Ausland und schließt eventuelle Wartelisten oder Leistungslücken. HIER erhältst Du eine kostenlose Beratung und Policen, die das norwegische System um internationale Leistungen erweitern.

Umzug nach Norwegen mit Kindern

Auswandern mit Kindern

Der Umzug nach Norwegen mit Kindern ist für viele deutsche Familien eine attraktive Option. Das skandinavische Land bietet eine ausgezeichnete Lebensqualität, eine kinderfreundliche Gesellschaft und ein hervorragendes Bildungssystem. In diesem Abschnitt erfährst Du alles Wichtige, was Du für einen erfolgreichen Start mit Deiner Familie in Norwegen wissen solltest.

Die größte Herausforderung ist sicherlich die sprachliche Eingewöhnung, doch gerade Kinder meistern diese Hürde in der Regel schnell. Mit der richtigen Vorbereitung und etwas Geduld steht einem erfolgreichen Neustart in Norwegen nichts im Wege.

Das norwegische Bildungssystem genießt weltweit einen ausgezeichneten Ruf und ist ein wichtiger Grund, warum sich viele Familien für einen Umzug nach Norwegen entscheiden. Hier ein Überblick über die verschiedenen Stufen:

Vorschule (Barnehage)

  • Für Kinder von 1 bis 5 Jahren
  • Nicht verpflichtend, aber über 90 % der Kinder besuchen sie
  • Kombination aus Spiel und frühkindlicher Bildung
  • Monatliche Gebühren zwischen 2.500 und 3.500 NOK (ca. 220 bis 310 Euro)
  • Gesetzlich festgelegte Höchstgebühren
  • Geschwisterrabatte und einkommensabhängige Ermäßigungen möglich

Grundschule (Barneskole)

  • Für Kinder von 6 bis 13 Jahren (1. bis 7. Klasse)
  • Verpflichtend und kostenlos
  • Starker Fokus auf individuelle Förderung
  • Kein Sitzenbleiben
  • Keine formellen Noten bis zur 8. Klasse
  • Regelmäßige Lernentwicklungsgespräche statt Zeugnisse

Mittelschule (Ungdomsskole)

  • Für Jugendliche von 13 bis 16 Jahren (8. bis 10. Klasse)
  • Ebenfalls verpflichtend und kostenlos
  • Einführung von Noten (Skala 1 bis 6, wobei 6 die beste Note ist)
  • Vorbereitung auf die weiterführende Schule

Weiterführende Schule (Videregående skole)

  • Für Jugendliche von 16 bis 19 Jahren
  • Nicht verpflichtend, aber von über 95 % besucht
  • Kostenlos (auch für Kinder von Ausländern mit Aufenthaltserlaubnis)
  • Studienvorbereitende oder berufsbildende Zweige
  • Abschluss berechtigt zum Hochschulstudium

Besonderheiten des norwegischen Schulsystems:

  • Starker Fokus auf Inklusion und Gleichheit
  • Viel Wert auf Eigenverantwortung und selbstständiges Lernen
  • Entspannte Atmosphäre und persönliche Beziehung zwischen Lehrern und Schülern
  • Geringere Unterrichtsstunden im Vergleich zu Deutschland
  • Großer Wert auf Outdoor-Aktivitäten und Naturverbundenheit
  • Digitalisierung im Unterricht weit fortgeschritten

Wenn Du mit Deinen Kindern nach Norwegen umziehst, solltest Du folgende Schritte beachten:

  1. Melde Dich und Deine Familie bei der lokalen Behörde (Folkeregister) an, sobald ihr eine dauerhafte Adresse habt.
  2. Kontaktiere die zuständige Schule in Deinem Wohnbezirk. In Norwegen gilt das Prinzip der Wohnortschule (nærskole).
  3. Vereinbare einen Termin zum Kennenlernen und zur Anmeldung.
  4. Bringe wichtige Dokumente mit: Geburtsurkunden, bisherige Schulzeugnisse, Impfnachweise und Aufenthaltsgenehmigungen.
  5. Frage nach Sprachunterstützung: Norwegische Schulen bieten in der Regel besondere Sprachförderung für nicht-norwegischsprachige Kinder an.

Eine immer beliebtere Alternative zum normalen Schulbesuch ist das Homeschooling (Hausunterricht oder Heimunterricht) oder auch Freilernen (Unschooling). Unter restriktiven Bedingungen ist in Norwegen Hausunterricht legal, solange der Unterricht mindestens dem der staatlichen Schule entspricht.

Eine Möglichkeit ist, die Kinder zu Hause durch die Wilhelm von Humboldt Online Privatschule in Deutscher Sprache unterrichten zu lassen. Dadurch können Kinder durch in Deutschland akkreditierte Lehrer nach deutschem Lehrplan unterrichtet und so auf die Mittlere Reife und das Abitur vorbereitet werden – Infos HIER.

Kinder passen sich in der Regel schnell an ihre neue sprachliche Umgebung an. Dennoch gibt es einige Tipps, die den Übergang erleichtern können:

  • Kinder unter 12 Jahren erhalten normalerweise zusätzlichen Norwegischunterricht in der Schule
  • Viele Gemeinden bieten kostenlose Sommersprach-Camps für zugezogene Kinder an
  • Vorbereitungsklassen (mottaksklasser) in größeren Städten helfen bei der sprachlichen Eingewöhnung
  • Zweisprachiger Fachunterricht wird teilweise angeboten
  • Muttersprach-Unterricht kann in einigen Gemeinden beantragt werden

Norwegen verfügt über ein gut ausgebautes Kinderbetreuungssystem:

  • Kita-Platzgarantie für alle Kinder ab dem ersten Geburtstag
  • Flexible Betreuungszeiten (meist 7:30 bis 16:30 Uhr)
  • Hoher Betreuungsschlüssel (3 Kinder pro Betreuer bei unter 3-Jährigen)
  • Viel Zeit im Freien, auch bei kaltem Wetter (friluftsliv-Philosophie)
  • Gesundes, kostenloses Mittagessen in vielen Einrichtungen
  • Private und öffentliche Träger mit ähnlichen Standards und Kosten

Als Familie in Norwegen hast Du Anspruch auf verschiedene finanzielle Leistungen:

  • Kindergeld (barnetrygd): ca. 1.054 NOK (ca. 95 Euro) monatlich pro Kind unter 18 Jahren
  • Erhöhtes Kindergeld für Alleinerziehende
  • Betreuungsgeld (kontantstøtte) für Eltern, die ihre 1 bis 2-jährigen Kinder zu Hause betreuen
  • Elterngeld (foreldrepenger) bei Geburt oder Adoption eines Kindes
  • Wohngeld (bostøtte) für Familien mit niedrigem Einkommen

Um diese Leistungen zu beantragen, musst Du in der Regel eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis besitzen und im norwegischen Bevölkerungsregister eingetragen sein.

Die gesundheitliche Versorgung von Kindern in Norwegen ist hervorragend:

  • Kostenlose medizinische Versorgung für alle Kinder unter 16 Jahren
  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen im Gesundheitszentrum (helsestasjon)
  • Schulgesundheitsdienst mit Schulkrankenschwestern und -ärzten
  • Kostenloses Impfprogramm nach norwegischem Standard
  • Zahnärztliche Behandlung kostenlos bis zum 18. Lebensjahr

Norwegen bietet zahlreiche Möglichkeiten für Kinder, aktiv zu sein:

  • Vielfältige Sportvereine mit moderaten Mitgliedsbeiträgen
  • Kulturschulen (kulturskole) für Musik-, Kunst- und Theaterunterricht
  • Jugendclubs (ungdomsklubber) für Teenager
  • Öffentliche Spielplätze und Parks in hoher Qualität
  • Skigebiete und Loipen oft mit speziellen Kinderbereichen
  • Schwimmhallen mit Kinderbecken und Schwimmunterricht

Ein Umzug nach Norwegen mit Kindern kann eine bereichernde Erfahrung sein. Das Land bietet:

  • Ein erstklassiges und kostenloses Bildungssystem
  • Umfassende Kinderbetreuungsmöglichkeiten
  • Großzügige finanzielle Unterstützung für Familien
  • Hervorragende Gesundheitsversorgung
  • Eine kinderfreundliche Gesellschaft mit viel Naturbezug
  • Gute Work-Life-Balance für Eltern

Tipp: Vernetze Dich schon vor dem Umzug mit anderen deutschen Familien in Norwegen, etwa über soziale Medien oder spezielle Expat-Foren. Sie können wertvolle Tipps aus erster Hand geben und den Einstieg erleichtern.

Schnell eine neue Sprache sprechen – So geht’s


Auswandern nach Norwegen als Rentner

Als Rentner nach Norwegen auszuwandern erfordert sorgfältige Vorbereitung und Kenntnisse über einige besondere Regelungen. Mit der richtigen Vorbereitung kann Norwegen mit seiner atemberaubenden Natur, dem hohen Lebensstandard und dem ausgezeichneten Gesundheitssystem ein wundervoller Ort für deinen Ruhestand sein. Hier erfährst du, worauf du achten solltest, wenn du deinen Lebensabend im Land der Fjorde verbringen möchtest.

Obwohl Norwegen nicht zur EU gehört, ist es Teil des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR). Als deutscher Staatsbürger kannst du dich bis zu drei Monate ohne besondere Formalitäten dort aufhalten. Für einen längeren Aufenthalt musst du:

  • Dich innerhalb von drei Monaten bei der örtlichen Polizei registrieren
  • Nachweisen, dass du über ausreichende finanzielle Mittel verfügst
  • Eine Krankenversicherung vorweisen

Für die dauerhafte Aufenthaltserlaubnis müssen Rentner nachweisen, dass sie sich selbst finanziell versorgen können, ohne auf norwegische Sozialleistungen angewiesen zu sein.

  • Deine deutsche Rente wird weiterhin nach Norwegen überwiesen
  • Ein Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und Norwegen verhindert, dass du deine Rente zweimal versteuern musst
  • Berücksichtige die höheren Lebenshaltungskosten in Norwegen (etwa 30 bis 40 % höher als in Deutschland)
  • Eröffne ein norwegisches Bankkonto, um Überweisungsgebühren zu sparen

Als Rentner mit Wohnsitz in Norwegen hast du Anspruch auf Leistungen des norwegischen Gesundheitssystems (Folketrygden). Wichtig ist:

  • Beantrage die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC)
  • Melde dich nach der Ankunft beim lokalen Gesundheitsamt an
  • Rechne mit Zuzahlungen für Arztbesuche und Medikamente
  • Für spezielle Behandlungen gibt es eine Kostenbegrenzung (Egenandelstak)

Der norwegische Immobilienmarkt steht auch Ausländern offen:

  • Kaufpreise in beliebten Regionen wie Oslo oder Bergen sind sehr hoch
  • In ländlichen Gebieten findest du günstigere Angebote
  • Beachte die Konzessionsgesetze beim Kauf von Grundstücken über 2 Hektar
  • Mieten können eine gute Alternative sein, sind aber ebenfalls kostspielig

Die norwegische Sprache zu lernen ist ein wichtiger Schritt für die Integration:

  • Viele Norweger sprechen gut Englisch, was den Einstieg erleichtert
  • Für tiefere Integration ist das Erlernen der norwegischen Sprache empfehlenswert
  • Sprachkurse werden in vielen Gemeinden kostengünstig angeboten

Das norwegische Klima kann besonders für ältere Menschen herausfordernd sein:

  • Lange, dunkle Winter mit wenig Tageslicht, besonders im Norden
  • Kälte und Schnee können die Mobilität einschränken
  • Die Sommermonate bieten dafür angenehme Temperaturen und die Mitternachtssonne

Als in Norwegen ansässiger Rentner unterliegst du der norwegischen Steuerpflicht:

  • Die Einkommensteuer liegt durchschnittlich bei 22 bis 25 %
  • Es gibt spezielle Steuerabzüge für Rentner
  • Vermögenssteuern fallen ab einem bestimmten Vermögenswert an

Vor der Auswanderung solltest du dich unbedingt von einem Steuerberater mit internationaler Erfahrung beraten lassen, um deine persönliche Situation optimal zu gestalten.

Immobilien – Kauf oder Miete

Als Auswanderer in Norwegen stehst du vor wichtigen Entscheidungen beim Thema Wohnen. Ob Immobilienkauf oder Miete – in beiden Fällen gibt es einige Besonderheiten des norwegischen Marktes zu beachten.

In Norwegen gibt es grundsätzlich keine Einschränkungen für Ausländer beim Immobilienkauf. Du kannst als EU-Bürger problemlos eine Wohnung oder ein Haus erwerben. Dennoch solltest du folgende Punkte beachten:

  • Konzessionsgesetz: Für landwirtschaftliche Flächen und Grundstücke über 100 Hektar benötigst du eine spezielle Genehmigung.
  • Finanzierung: Norwegische Banken verlangen in der Regel mindestens 15 % Eigenkapital, bei Ausländern oft mehr.
  • Nebenkosten: Rechne mit etwa 2,5 % Stempelsteuer sowie Grundbucheintragungsgebühren.
  • Immobilienpreise: Besonders in Oslo, Bergen und Stavanger sind die Preise sehr hoch. Ländliche Regionen bieten günstigere Alternativen.

Der typische Kaufprozess in Norwegen läuft meist über öffentliche Versteigerungen (Budrunden), bei denen mehrere Interessenten mitbieten können.

Die Mietpreise in norwegischen Städten sind relativ hoch. Hier einige wichtige Informationen zur Wohnungssuche:

  • Beliebte Portale: finn.no und hybel.no sind die meistgenutzten Plattformen für Mietwohnungen.
  • Mietvertrag: „Leieavtale“ sollte immer schriftlich abgeschlossen werden.
  • Kaution: In der Regel werden 3 Monatsmieten als Kaution verlangt, die auf ein Sperrkonto eingezahlt werden müssen.
  • Kündigungsfrist: Meist beträgt diese drei Monate.
  • Besonderheit: In einigen Fällen kannst du auf temporäre Untermiete (fremleie) stoßen.
  1. Beginne deine Suche frühzeitig, da besonders in Städten der Wettbewerb um gute Wohnungen groß ist.
  2. Nutze dein Netzwerk oder soziale Medien (Facebook-Gruppen für Expats in Norwegen).
  3. Bereite Dokumente wie Einkommensnachweise und Referenzen vor.
  4. Rechne mit hohen Nebenkosten, besonders für Heizung im Winter.
  5. Lerne die grundlegenden norwegischen Begriffe rund um Wohnen und Mieten.

Bevor du den großen Schritt wagst, ist es ratsam, zunächst eine Mietwohnung zu beziehen und den Immobilienmarkt vor Ort kennenzulernen, bevor du eine dauerhafte Investition tätigst.

Lebenshaltungskosten in Norwegen

Norwegen ist bekannt für seine hohen Lebenshaltungskosten. Besonders Lebensmittel, Restaurants und Alkohol sind teurer als in vielen anderen europäischen Ländern. Wohnen kann je nach Stadt ebenfalls sehr kostspielig sein, vor allem in Oslo, Bergen und Stavanger.

Die Mieten für kleine Wohnungen in Großstädten liegen oft bei über 1.000 Euro pro Monat, während ländlichere Gegenden günstiger sind. Auch der öffentliche Nahverkehr ist nicht billig, aber es gibt Monatskarten, die sich lohnen können.

Lebensmittelpreise sind deutlich höher als in Deutschland. Wenn du Geld sparen möchtest, solltest du große Supermärkte und Eigenmarken bevorzugen. Alkohol und Tabak sind wegen hoher Steuern besonders teuer, daher kaufen viele Norweger im Ausland oder in Duty-Free-Shops ein.

Dafür sind die Gehälter in Norwegen hoch, und viele Dienstleistungen wie Bildung und Gesundheitsversorgung sind stark subventioniert. Wenn du einen gut bezahlten Job hast, kannst du dir trotz hoher Kosten eine gute Lebensqualität leisten. Hier detaillierte Lebenshaltungskosten.

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Fazit: Auswandern und Leben Norwegen

Ratgeber zum Auswandern nach Norwegen 2024
Auswandern Norwegen – der umfassende Ratgeber zum Auswandern nach Norwegen: Das Buch: Norwegen mit allen Tipps zum Auswandern mit Kindern, Familie oder Hund und zum Leben und Arbeiten in Norwegen

Bei der Entscheidung, nach Norwegen auszuwandern, solltest du die Vorteile und Nachteile sorgfältig abwägen. Die hervorragende Lebensqualität, das starke Sozialsystem und die beeindruckende Natur stehen den hohen Lebenshaltungskosten, der Sprachbarriere und den langen, dunklen Wintern gegenüber.

Deine persönlichen Prioritäten spielen bei dieser Entscheidung eine wichtige Rolle. Legst du besonders viel Wert auf berufliche Chancen und finanzielle Sicherheit, könnte Norwegen mit seinen überdurchschnittlichen Gehältern und dem stabilen Arbeitsmarkt ideal für dich sein. Suchst du hingegen ein warmes Klima oder niedrige Lebenshaltungskosten, solltest du alternative Auswanderungsziele in Betracht ziehen.

Für eine erfolgreiche Auswanderung nach Norwegen sind gute Vorbereitung, realistische Erwartungen und die Bereitschaft, dich auf eine neue Kultur einzulassen, entscheidend. Mit der richtigen Einstellung und entsprechender Planung kann das Abenteuer „Auswandern nach Norwegen“ zu einer bereichernden Erfahrung deines Lebens werden.

Jan Harmening
Jan Harmening
Author
„Obwohl ich selbst nicht nach Norwegen ausgewandert bin, teile ich hier meine Erkenntnisse aus 20 Jahren Erfahrung als erfolgreicher Auswanderer in verschiedenen Ländern. Bei meiner intensiven Recherche über Norwegen ist mir aufgefallen, dass besonders die Sprachbarriere und das hohe Preisniveau unterschätzt werden. Bereite dich darauf vor, dass dein Erspartes schneller schwindet als erwartet, und investiere frühzeitig in Norwegisch-Kenntnisse.“

Empfehlenswerte Sprachkurse Norwegisch

Unter der Vielzahl von Sprachkursen empfehle ich Multimedia Sprachkurse, weil man mit dieser Methode sehr schnell lernt. Unter nachfolgendem Link erhältst Du einen professionellen Sprachkurs, mit dem Du leicht und schnell Norwegisch erlernen kannst:

Häufige Fragen und Antworten zu Norwegen (FAQ)

Wenn Du aus einem EU-/EWR-Land kommst, kannst Du Dich bis zu drei Monate ohne Registrierung in Norwegen aufhalten. Für einen längeren Aufenthalt musst Du Dich beim Einwanderungsamt (UDI) registrieren und nachweisen, dass Du Arbeit hast, selbstständig bist oder ausreichend finanzielle Mittel besitzt.

Als EU-/EWR-Bürger benötigst Du kein Visum. Allerdings musst Du Dich spätestens nach drei Monaten registrieren und eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten, wenn Du arbeiten oder dauerhaft bleiben möchtest.

Du kannst auf Plattformen wie NAV.no, Finn.no oder über internationale Jobbörsen nach Stellen suchen. Kenntnisse in Norwegisch sind oft ein großer Vorteil, besonders in Berufen mit Kundenkontakt. Viele Arbeitgeber erwarten mindestens grundlegende Sprachkenntnisse.

Es kommt auf den Beruf an. In technischen, IT- oder Pflegeberufen kannst Du oft mit Englisch beginnen, aber langfristig wird erwartet, dass Du Norwegisch lernst. Für viele Stellen ist Norwegisch sogar Pflicht.

Das Gesundheitssystem in Norwegen ist staatlich organisiert. Sobald Du offiziell in Norwegen gemeldet bist und eine persönliche Identifikationsnummer (Personnummer) hast, bist Du automatisch krankenversichert. Arztbesuche kosten eine geringe Eigenbeteiligung.

Norwegen gehört zu den teuersten Ländern der Welt. Lebensmittel, Miete und Dienstleistungen sind deutlich teurer als in vielen anderen Ländern Europas. Dafür sind die Gehälter entsprechend hoch, und viele soziale Leistungen sind staatlich abgesichert.

Die meisten Wohnungen findest Du auf Plattformen wie Finn.no oder Hybel.no. Besonders in den größeren Städten wie Oslo, Bergen oder Trondheim kann es schwierig sein, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Mietverträge sind oft befristet, und eine Kaution von bis zu drei Monatsmieten ist üblich.

In Norwegen zahlst Du Einkommensteuer, die aus einer Grundsteuer und einer Sozialabgabe besteht. Die Steuersätze liegen je nach Einkommen bei etwa 22 bis 45 %. Sobald Du in Norwegen lebst und arbeitest, musst Du eine Steuerkarte (skattekort) beantragen.

Ja, aber wenn Du länger als ein Jahr bleibst, musst Du Dein Auto in Norwegen zulassen und die norwegische Kfz-Steuer (omregistreringsavgift) bezahlen. Die Kosten können hoch sein, besonders bei älteren oder emissionsstarken Fahrzeugen.

Nach Deiner Ankunft musst Du Dich beim Einwohnermeldeamt (Folkeregisteret) anmelden. Dazu benötigst Du unter anderem einen Mietvertrag, einen Arbeitsvertrag oder einen Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel. Anschließend erhältst Du Deine Personnummer.

Das Wetter in Norwegen ist sehr unterschiedlich: Im Süden gibt es milde Sommer und kalte Winter, während im Norden arktische Bedingungen herrschen. Regen ist häufig, besonders an der Westküste. Im Winter solltest Du auf Kälte, Schnee und Dunkelheit vorbereitet sein.

Die Lebensqualität in Norwegen ist sehr hoch. Du profitierst von einer guten Work-Life-Balance, einer sauberen Umwelt, sicheren Städten und einem sehr guten Gesundheitssystem. Auch Freizeitaktivitäten in der Natur sind leicht zugänglich.

Kinder haben in Norwegen ab dem sechsten Lebensjahr Schulpflicht. Der Unterricht ist in öffentlichen Schulen kostenlos. Es gibt auch internationale Schulen, besonders in größeren Städten, wenn Dein Kind auf Englisch oder Deutsch unterrichtet werden soll.

Norweger gelten als eher zurückhaltend, freundlich und naturverbunden. Pünktlichkeit, Gleichberechtigung und eine gewisse Bescheidenheit sind in Norwegen sehr wichtig. Soziale Hierarchien sind flach, und man duzt sich fast überall.

Wenn Du in Norwegen arbeitest, hast Du Anspruch auf bestimmte soziale Leistungen wie Krankengeld, Kindergeld (barnetrygd) und Arbeitslosengeld. Voraussetzungen dafür sind meist eine gewisse Dauer der Beschäftigung und die Zahlung von Sozialabgaben.

Weitere Norwegen Informationen

Haftungsausschluss: Die Informationen in diesem Artikel wurden sorgfältig recherchiert, können sich jedoch ändern. Für aktuelle und rechtlich verbindliche Informationen wende dich bitte an die norwegische Botschaft oder einen spezialisierten Rechtsberater.

Zuletzt aktualisiert: 28. April 2025 von Jan Harmening (2005 ausgewandert)