Tunesien 🇹🇳 ist speziell bei pensionierten Auswanderern beliebt. Das milde Klima, günstige Lebenshaltungskosten und Mieten sind einige Vorteile. Nachfolgend aktuelle Einwanderungsbestimmungen sowie alle wichtigen Infos zu Einreise, Leben und Arbeiten im Maghreb-Staat. Neben den Vorteilen berichten wir auch über die Herausforderungen und helfen Dir zu einem erfolgreichen Start ✔️
Pierre Bourdieu (französischer Soziologe): „Die Tunesier sind ein Beispiel für ein Volk, das zwischen Tradition und Moderne lebt – mit einem bemerkenswerten Sinn für Würde.“

Umzug nach Tunesien: Chancen und Herausforderungen
Wer die Vorzüge dieses nordafrikanischen Land kennt, sollte sich auch mit möglichen Nachteilen beschäftigen, um genau jene Herausforderungen bestmöglich zu meistern. Hier findest Du beides.
Als Auswanderer kannst du in Tunesien von zahlreichen Vorteilen profitieren. Das mediterrane Klima mit über 300 Sonnentagen im Jahr bietet dir eine hohe Lebensqualität und vielfältige Freizeitmöglichkeiten an traumhaften Stränden und in malerischen Berglandschaften. Die Lebenshaltungskosten liegen deutlich unter dem deutschen Niveau – für Wohnen, Lebensmittel und Dienstleistungen zahlst du oft nur ein Drittel der gewohnten Preise.
Die tunesische Gastfreundschaft ist legendär, und als Europäer wirst du meist herzlich aufgenommen. Das Land bietet dir zudem eine faszinierende Mischung aus arabischer und mediterraner Kultur mit historischen Stätten wie Karthago oder der Medina von Tunis. Die geografische Nähe zu Europa ermöglicht dir regelmäßige Heimatbesuche mit nur etwa 2,5 Flugstunden nach Deutschland.
Auch wirtschaftlich kann Tunesien interessant sein: In wachsenden Branchen wie Tourismus, erneuerbaren Energien oder IT gibt es Chancen für Unternehmer und Fachkräfte. Die Regierung bietet Investitionsanreize und das Bildungssystem ist solide, was besonders für Familien mit Kindern wichtig sein kann.
Neben den Chancen solltest du dich als potenzieller Auswanderer auch auf einige Herausforderungen einstellen. Die wirtschaftliche Lage in Tunesien ist seit der Revolution 2011 angespannt, mit höherer Arbeitslosigkeit und Inflation. Der Arbeitsmarkt für Ausländer ist begrenzt – ohne Arabischkenntnisse oder spezialisierte Fähigkeiten kann es schwierig sein, eine gut bezahlte Stelle zu finden.
Die bürokratischen Hürden sind nicht zu unterschätzen: Für langfristige Aufenthaltsgenehmigungen und Arbeitsvisa brauchst du Geduld und oft lokale Unterstützung. Das Gesundheitssystem entspricht nicht überall deutschen Standards, besonders außerhalb der größeren Städte. Eine private Krankenversicherung ist daher ratsam.
Kulturelle Unterschiede können im Alltag herausfordernd sein. Als Frau musst du dich auf traditionellere Geschlechterrollen in manchen Regionen einstellen. Die politische Situation ist seit einigen Jahren stabiler, aber Veränderungen in der Regierungspolitik können Ausländer direkt betreffen.
Nicht zu vergessen sind klimatische Extreme wie Sommerhitze von über 40°C und gelegentliche Sandstürme, die für Europäer gewöhnungsbedürftig sein können. In ländlichen Gebieten kann zudem die Infrastruktur (Wasser, Strom, Internet) weniger zuverlässig sein als gewohnt.
Tunesien und seine Einwanderer
Im Jahr 2024 wanderten offiziell 397 Deutsche nach Tunesien aus und 373 kamen wieder in ihre Heimat zurück. Innerhalb der 10 Jahre von 2014 bis 2023 emigrierten offiziell 3.407 Deutsche nach Tunesien und 3.246 zogen nach Deutschland zurück. Manche verbringen auch nur den Winter hier.
Die meisten Deutschen leben vor allem in der Hauptstadt Tunis und in den größeren Küstenstädten wie Sousse, Sfax und Monastir.
- In Tunis gibt es eine deutschsprachige Gemeinde, die hauptsächlich aus jungen Familien besteht, die im diplomatischen Dienst, bei deutschen Firmen oder durch Heirat in Tunesien leben. Die Gemeinde ist im Stadtteil La Marsa ansässig und organisiert regelmäßige Gottesdienste und gemeinschaftliche Aktivitäten.
- Städtepartnerschaften zwischen deutschen Städten und tunesischen Städten wie Braunschweig–Sousse, Köln–Tunis, Marburg–Sfax und Münster–Monastir deuten ebenfalls auf eine stärkere Präsenz deutscher Gemeinschaften in diesen tunesischen Städten hin.
Tunesien zählt etwa 12 Millionen Einwohner, von denen rund 70 % in städtischen Gebieten leben. Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus arabisch-berberischer Abstammung, wobei der größte Teil sich als Araber identifiziert. Die Bevölkerungsdichte konzentriert sich besonders im Norden und entlang der Küstenregionen, während der südliche Teil des Landes dünn besiedelt ist.
Die Amtssprache in Tunesien ist Arabisch, genauer gesagt das tunesische Arabisch (Derja), welches sich vom Hocharabisch unterscheidet. Französisch ist als Kolonialerbe weitverbreitet und wird im Bildungswesen, in der Verwaltung und im Geschäftsleben aktiv genutzt. In touristischen Regionen findest du zudem häufig Englisch-, Deutsch- und Italienischkenntnisse. Als Auswanderer ist es dennoch empfehlenswert, zumindest Grundkenntnisse im tunesischen Arabisch zu erwerben, um im Alltag besser zurechtzukommen.
Die Tunesier gelten als gastfreundlich, warmherzig und offen gegenüber Ausländern. Familie steht im Mittelpunkt des sozialen Lebens und familiäre Beziehungen werden großgeschrieben. Im Vergleich zu anderen arabischen Ländern ist die tunesische Gesellschaft relativ liberal und progressiv, was sich besonders in den Rechten der Frauen widerspiegelt.
Das Konzept der Zeit wird in Tunesien flexibler gehandhabt als in Deutschland. Termine und Verabredungen werden nicht immer pünktlich eingehalten, und Geduld ist eine Tugend, die du als Auswanderer schnell entwickeln solltest. Die Kommunikation ist oft indirekter als in westlichen Ländern – ein höfliches „Inshallah“ (so Gott will) kann sowohl Zusage als auch höfliche Ablehnung bedeuten.
Besonders in ländlichen Gebieten spielen religiöse Traditionen eine wichtige Rolle im Alltag. Als Auswanderer ist es wichtig, Respekt für die islamische Kultur zu zeigen, auch wenn du selbst nicht gläubig bist. Während des Ramadan solltest du in der Öffentlichkeit nicht essen, trinken oder rauchen.
Tunesien beeindruckt durch seine landschaftliche Vielfalt auf vergleichsweise kleiner Fläche. Im Norden findest du grüne Hügel und fruchtbare Täler, die an mediterrane Landschaften erinnern. Die Küstenregionen mit ihren langen Sandstränden erstrecken sich über 1.300 Kilometer und bieten ideale Bedingungen für Wassersportler und Sonnenanbeter.
Im Landesinneren geht die Landschaft allmählich in Steppen über, bevor sie im Süden von der Sahara-Wüste dominiert wird. Hier kannst du beeindruckende Sanddünen, Oasen und traditionelle Berberdörfer entdecken. Das Atlasgebirge im Westen bildet eine natürliche Grenze zu Algerien.
Das Klima Tunesiens ist überwiegend mediterran mit heißen, trockenen Sommern und milden, feuchteren Wintern. An der Küste liegen die Sommertemperaturen typischerweise zwischen 28 bis 35°C, während sie in den Wüstenregionen auf über 40°C steigen können. Die Winter an der Küste sind mit 10 bis 18°C angenehm mild, im Bergland kann es jedoch deutlich kälter werden und gelegentlich sogar schneien. Die beste Reisezeit für Tunesien liegt im Frühling (April und Mai) und Herbst (September und Oktober), wenn die Temperaturen angenehm und die Touristenmassen geringer sind.
Die Infrastruktur in Tunesien ist im nordafrikanischen Vergleich gut entwickelt, erreicht jedoch nicht den europäischen Standard. Das Straßennetz ist besonders zwischen größeren Städten und in touristischen Regionen gut ausgebaut. Für längere Strecken stehen Überlandbusse und ein begrenztes Bahnnetz zur Verfügung. In städtischen Gebieten kannst du auf preiswerte Taxis und Sammeltaxis (Louage) zurückgreifen.
Die Internetversorgung hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, besonders in den Städten und touristischen Gebieten ist schnelles Internet verfügbar. Mobilfunknetze decken den Großteil des Landes ab, wobei die Verbindungsqualität in abgelegenen Wüstenregionen eingeschränkt sein kann.
Die medizinische Versorgung ist in größeren Städten wie Tunis, Sousse und Sfax auf gutem Niveau, mit privaten Kliniken, die oft internationalen Standards entsprechen. In ländlichen Gebieten ist die Gesundheitsversorgung jedoch eingeschränkt. Als Auswanderer ist eine internationale Krankenversicherung unbedingt empfehlenswert.
Die Stromversorgung ist weitgehend stabil, allerdings können in Hitzeperioden gelegentlich Stromausfälle auftreten. Die Wasserversorgung kann besonders in Trockenperioden und in ländlichen Gebieten problematisch sein. Viele Haushalte verfügen über Wassertanks, um Engpässe zu überbrücken.
Das Bildungssystem folgt weitgehend dem französischen Modell und genießt in der arabischen Welt einen guten Ruf. Internationale Schulen, hauptsächlich in Tunis, bieten Unterricht nach französischen, amerikanischen oder britischen Lehrplänen an – eine wichtige Option für Auswanderer mit Kindern.
Fläche: 163.610 km²
Einwohner: 12.349.902 (2024)
Bevölkerungsdichte: 75 E/km²
Staatsform: Republik (Flagge/Wappen)
Regierungssystem: semipräsidentielles System
Nachbarländer: Algerien, Libyen
Landeshauptstadt: Tunis; 602.560 Einwohner
Landessprache: Arabisch
Religionen:
98 % Muslime (Islam)
0,015 % Juden
Die Verfassung sieht die freie Ausübung des Glaubens vor, solange diese nicht die öffentliche Ordnung stört.
Währung: Tunesischer Dinar (TND)
1 TND = 1.000 Millimes
Wechselkurse:
1 EUR = 3,395 TND
1 TND = 0,292 EUR
1 CHF = 3,646 TND
1 TND = 0,272 CHF
(Kurs vom 21.04.2025)
Telefon Vorwahl: +216
Zeitzone: MEZ (UTC +1)
Einreise, Aufenthalt, Einwanderung Tunesien
Wenn du als EU-Bürger oder Schweizer nach Tunesien reisen oder dort langfristig leben möchtest, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten. Dieser Teil gibt dir eine detaillierte Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten der Einreise, die Aufenthaltsbestimmungen sowie die Voraussetzungen für eine dauerhafte Einwanderung nach Tunesien.
Als Staatsbürger eines EU-Landes oder der Schweiz kannst du für touristische Zwecke visumfrei nach Tunesien einreisen. Bei der Ankunft erhältst du einen Einreisestempel, der dir einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen erlaubt.
Voraussetzungen für die visumfreie Einreise
- Gültiger Reisepass (mindestens sechs Monate über das geplante Aufenthaltsende hinaus)
- Rück- oder Weiterflugticket (empfohlen, aber nicht zwingend erforderlich)
- Nachweis über finanzielle Mittel oder eine Hotelbuchung (kann stichprobenartig verlangt werden)
Solltest du mit einer organisierten Gruppenreise oder über ein tunesisches Reisebüro einreisen, ist unter bestimmten Bedingungen auch eine Einreise mit dem Personalausweis möglich.
Falls du länger als 90 Tage in Tunesien bleiben möchtest, gibt es zwei Optionen:
Verlängerung des Touristenaufenthalts
- Du kannst bei der zuständigen Polizeibehörde eine Verlängerung um weitere 90 Tage beantragen. Dies ist jedoch nicht garantiert und kann mit bürokratischem Aufwand verbunden sein.
- Wird keine Verlängerung beantragt und überschreitest du die erlaubte Aufenthaltsdauer, drohen Strafen bei der Ausreise. Die Gebühr beträgt etwa 20 Dinar (rund 6 Euro) pro überzogenem Aufenthaltstag.
Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung (Carte de Séjour)
- Falls du dich längerfristig in Tunesien aufhalten möchtest, ist eine Aufenthaltsgenehmigung erforderlich. Diese muss innerhalb der ersten 90 Tage nach der Einreise beantragt werden.
Um eine Carte de Séjour zu erhalten, musst du einen triftigen Grund für deinen Aufenthalt nachweisen. Die gängigsten Kategorien sind:
Arbeitsvisum und Aufenthaltsgenehmigung für Arbeitnehmer
- Jobangebot von einem tunesischen Arbeitgeber
- Arbeitsgenehmigung, die vom tunesischen Arbeitsministerium erteilt wird
- Nachweis über Einkünfte und Krankenversicherung
Aufenthaltsgenehmigung für Selbstständige und Unternehmer
- Registrierung eines Unternehmens oder einer selbstständigen Tätigkeit in Tunesien
- Nachweis über Investitionen oder ein tragfähiges Geschäftsmodell
- Eröffnung eines Bankkontos in Tunesien
Aufenthaltsgenehmigung für Rentner und finanzielle Selbstversorger
- Nachweis eines regelmäßigen Einkommens (z. B. Rente oder Ersparnisse)
- Krankenversicherungsschutz
- Miet- oder Kaufvertrag für eine Immobilie in Tunesien
Aufenthaltsgenehmigung durch Heirat mit einem Tunesier/einer Tunesierin
- Heiratsurkunde
- Nachweis des gemeinsamen Wohnsitzes
- Keine besonderen finanziellen Anforderungen
Falls du langfristig in Tunesien leben möchtest, gibt es nach mehreren Jahren Aufenthalt die Möglichkeit, eine langfristige oder sogar unbefristete Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen.
Bedingungen für eine langfristige Aufenthaltsgenehmigung:
- Mehrjährige Aufenthalte mit gültiger Carte de Séjour
- Nachweis von stabilen Einkünften oder einer beruflichen Tätigkeit
- Gute Integration in die tunesische Gesellschaft
Die tunesische Staatsbürgerschaft kann nach mehreren Jahren Aufenthalt beantragt werden, wobei Heirat oder nachweisliche Integration den Prozess erleichtern können.
Rechtssicher auswandern – Was jeder wissen sollte
Leben und arbeiten in Tunesien
Tunesien lockt nicht nur mit traumhaften Stränden und einer reichen Kultur, sondern bietet auch zahlreiche Möglichkeiten für Auswanderer, die hier beruflich Fuß fassen möchten. Die tunesische Wirtschaft steht jedoch vor erheblichen Herausforderungen.
Das Land kämpft mit einer hohen Arbeitslosigkeit (besonders unter jungen Menschen), politischer Instabilität und den Folgen der Corona-Pandemie, die den wichtigen Tourismussektor stark getroffen hat. Dennoch bietet Tunesien mit seiner strategischen Lage zwischen Europa und Afrika, gut ausgebildeten Arbeitskräften und vergleichsweise niedrigen Lebenshaltungskosten auch Chancen für Auswanderer mit der richtigen Qualifikation und Vorbereitung.
Als Rentner in Tunesien zu leben hat seine Reize: mildes Klima, niedrige Lebenshaltungskosten und eine entspannte Atmosphäre. Beachte jedoch einige wichtige Punkte:
- Aufenthaltserlaubnis: Für einen längerfristigen Aufenthalt benötigst Du eine spezielle Carte de Séjour, die in der Regel jährlich erneuert werden muss.
- Rentenüberweisung: Kläre vorab mit deiner Rentenkasse die problemlose Überweisung deiner Rente nach Tunesien.
- Krankenversicherung: Die gesetzliche deutsche Krankenversicherung gilt in Tunesien nicht. Eine private Auslandskrankenversicherung oder eine internationale Krankenversicherung ist unbedingt empfehlenswert.
- Steuerliche Situation: Prüfe, ob das deutsch-tunesische Doppelbesteuerungsabkommen für deine Rente relevant ist.
- Wohnsituation: Als Ausländer darfst Du in Tunesien Immobilien kaufen, benötigst dafür jedoch eine Genehmigung der Gouverneurs-Behörde.
- Gesundheitsversorgung: Die medizinische Versorgung ist in den größeren Städten gut, auf dem Land jedoch deutlich eingeschränkter.
Um legal in Tunesien arbeiten zu können, musst Du einige Voraussetzungen erfüllen:
- Arbeitserlaubnis: Diese wird in Form eines Arbeitsvertrags vom tunesischen Arbeitsministerium ausgestellt und ist an deinen Arbeitgeber gebunden.
- Aufenthaltsgenehmigung: Die „Carte de Séjour“ ist für einen längerfristigen Aufenthalt unerlässlich und muss regelmäßig erneuert werden.
- Prioritätsprinzip: Tunesische Arbeitgeber müssen nachweisen, dass kein geeigneter tunesischer Bewerber für die Position verfügbar ist.
- Qualifikationsnachweise: Deine Abschlüsse und Zeugnisse müssen offiziell anerkannt und übersetzt werden.
- Sprachkenntnisse: Arabisch ist die Amtssprache, aber Französisch wird im Geschäftsleben häufig verwendet. In der Tourismusbranche sind auch Deutsch- und Englischkenntnisse gefragt.
In Tunesien haben Auswanderer besonders in diesen Bereichen gute Chancen:
- Tourismus und Hotellerie: Als traditionelles Urlaubsland bietet Tunesien zahlreiche Jobs für Fremdenführer, Hotelmanager und Animateure.
- IT und Outsourcing: Ein wachsender Sektor mit steigender Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften.
- Erneuerbare Energien: Tunesien investiert zunehmend in Solar- und Windenergie.
- Bildungswesen: Internationale Schulen und Sprachschulen suchen qualifizierte Lehrkräfte, besonders für Deutsch und Englisch.
- Gesundheitswesen: Fachärzte und spezialisierte medizinische Fachkräfte haben gute Chancen.
- Textil- und Bekleidungsindustrie: Ein traditionell starker Sektor in Tunesien.
- Landwirtschaft: Besonders im Bereich des ökologischen Landbaus und der Olivenölproduktion.
Die Einkommen in Tunesien liegen deutlich unter dem deutschen Niveau. Mit folgenden Größenordnungen kannst Du rechnen:
- Mindestlohn: Etwa 450 bis 500 Tunesische Dinar (ca. 130 bis 150 Euro) pro Monat
- Durchschnittsgehalt: Zwischen 800 bis 1.500 Tunesische Dinar (ca. 230 bis 430 Euro) monatlich
- Fachkräfte: 1.500 bis 3.000 Tunesische Dinar (ca. 430 bis 860 Euro)
- Führungspositionen: Ab 3.000 Tunesische Dinar aufwärts (ab ca. 860 Euro)
- Expatriates: International tätige Unternehmen zahlen oft deutlich höhere Gehälter, die sich am europäischen Niveau orientieren
Bedenke, dass die Lebenshaltungskosten in Tunesien auch entsprechend niedriger sind. Eine kleine Wohnung in einer größeren Stadt kostet zwischen 150 bis 300 Euro Miete pro Monat.
Bei der Jobsuche in Tunesien solltest Du folgende Tipps beachten:
- Netzwerken: Persönliche Kontakte sind in Tunesien sehr wichtig. Nutze berufliche Netzwerke und Expat-Gruppen.
- Online-Jobportale: Seiten wie Tanitjobs.com, Emploi.nat.tn oder LinkedIn sind gute Anlaufstellen.
- Internationale Organisationen: Die GIZ, UN-Organisationen oder die Deutsch-Tunesische Industrie- und Handelskammer bieten regelmäßig Stellen an.
- Bewerbungsunterlagen: Diese sollten auf Französisch oder Arabisch vorliegen. Achte auf eine professionelle Übersetzung.
- Bewerbungsgespräch: Kleide dich formell und respektvoll. Pünktlichkeit wird geschätzt, obwohl der Umgang mit Zeit in Tunesien generell flexibler ist.
- Initiativbewerbungen: Diese haben in Tunesien durchaus Erfolgsaussichten, besonders bei internationalen Unternehmen.
Wichtige Hinweise
- Französisch– und Arabischkenntnisse sind von Vorteil
- Die Bürokratie kann zeitaufwendig sein
- Eine private Krankenversicherung ist empfehlenswert
Deutschsprachige Jobs für Auswanderer, die auch in Tunesien ausgeübt werden können, gibt es manchmal auf dem Portal Osourced. Besonders Muttersprachler sind sehr gefragt. Die Arbeitgeber kommen vor allem aus Deutschland bzw. DACH. Attraktive Stellenangebote auch auf kimeta.de.
Das Arbeitsumfeld in Tunesien unterscheidet sich in einigen Punkten von dem in Deutschland:
- Hierarchien: Flache Hierarchien sind selten, Respekt gegenüber Vorgesetzten wird großgeschrieben.
- Arbeitszeiten: Üblicherweise von Montag bis Freitag, etwa 8:30-12:00 Uhr und 13:00-17:30 Uhr. Im Ramadan gelten oft verkürzte Arbeitszeiten.
- Kommunikationsstil: Die Kommunikation ist oft indirekter als in Deutschland. Kritik wird selten offen geäußert.
- Beziehungsorientierung: Persönliche Beziehungen am Arbeitsplatz sind wichtig. Small Talk und gemeinsame Kaffeepausen gehören zum Arbeitsalltag.
- Flexibilität: Termine und Deadlines werden manchmal flexibler gehandhabt als in Deutschland.
- Urlaubsanspruch: In der Regel 18 Arbeitstage pro Jahr plus nationale Feiertage.
- Arbeitsrecht: Es gibt einen gesetzlichen Kündigungsschutz und eine 40-Stunden-Woche.
Das Steuersystem in Tunesien unterscheidet sich vom deutschen System und umfasst:
- Einkommensteuer: Progressive Steuersätze zwischen 0 % und 35 %, je nach Einkommen
- Mehrwertsteuer: Der Standardsatz beträgt 19 %
- Sozialversicherungsbeiträge: Etwa 9,18 % des Bruttogehalts für Arbeitnehmer
- Doppelbesteuerungsabkommen: Zwischen Deutschland und Tunesien besteht ein Abkommen zur Vermeidung von Doppelbesteuerung
- Steuerjahr: Das Steuerjahr entspricht dem Kalenderjahr
- Steuererklärung: Muss bis Ende Dezember für das Vorjahr eingereicht werden
Als Auswanderer solltest Du dich unbedingt von einem Steuerberater mit Kenntnissen des tunesischen Steuerrechts beraten lassen, um deine steuerliche Situation optimal zu gestalten.
Eine Alternative zur Anstellung ist die Selbständigkeit oder die Gründung eines eigenen Unternehmens:
- Unternehmensformen: Die gängigsten sind die SARL (GmbH-Äquivalent) und die SA (AG-Äquivalent)
- Mindestkapital: Für eine SARL sind mindestens 1.000 Tunesische Dinar (ca. 290 Euro) erforderlich
- Gründungsprozess: Die Anmeldung erfolgt bei der Agence de Promotion de l’Industrie et de l’Innovation (APII)
- Genehmigungen: Je nach Branche sind verschiedene Genehmigungen erforderlich
- Ausländerinvestitionen: In manchen Sektoren gibt es Beschränkungen für ausländische Investoren
- Investitionsanreize: Für bestimmte Branchen und Regionen gewährt Tunesien Steuervorteile und andere Anreize
- Offshore-Unternehmen: Mit einem Export-Anteil von über 70% genießen Unternehmen besondere Steuervorteile
Der Gründungsprozess dauert durchschnittlich zwei bis drei Monate. Eine gute Vorbereitung und die Unterstützung durch lokale Experten sind unerlässlich für den Erfolg deines Unternehmens in Tunesien.
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Gesundheitssystem und Krankenversicherung
Lokale Krankenversicherung
In Tunesien gibt es zwar ein staatliches Gesundheitswesen und einige private Anbieter, jedoch keine einheitliche Pflichtversicherung für alle. Die öffentlichen Kliniken sind oft überfüllt und auf Touristen nicht eingestellt.
Internationale Krankenversicherung
Eine internationale Police ermöglicht den Zugang zu besser ausgestatteten Privatkliniken in Tunesien und deckt auch einen medizinisch notwendigen Rücktransport ab. Dadurch schützt Du Dich vor hohen Eigenkosten bei Notfällen. HIER erhältst Du eine kostenlose Beratung und Policen, die speziell auf Länder wie Tunesien abgestimmt sind, um finanzielle Unsicherheiten zu vermeiden und auch weltweit bei Reisen gut versorgt zu sein.
Immobilien Erwerb oder Miete in Tunesien
Du planst dein neues Leben in Tunesien und fragst dich, ob Kaufen oder Mieten die bessere Option ist? Der tunesische Immobilienmarkt bietet für Auswanderer interessante Möglichkeiten mit vergleichsweise günstigen Preisen im Mittelmeerraum. In beliebten Küstenstädten wie Hammamet, Sousse oder Djerba findest du moderne Apartments und Villen, während das Landesinnere oft traditionellere und preiswertere Wohnoptionen bereithält. Der Markt ist geprägt von einer wachsenden Anzahl an Neubauprojekten an der Küste und einer steigenden Nachfrage nach Ferienimmobilien, was den Immobilienmarkt dynamisch gestaltet.
Als Ausländer darfst du in Tunesien grundsätzlich Immobilien erwerben, jedoch mit einigen wichtigen Einschränkungen. Für den Kauf von Wohneigentum in Tunesien benötigst du eine Genehmigung vom Gouverneur der jeweiligen Region (autorisation du Gouverneur). Diese wird nach Prüfung deines Antrags erteilt – ein Prozess, der mehrere Monate dauern kann.
Beachte folgende Regelungen:
- Landwirtschaftliche Flächen können von Ausländern nicht erworben werden
- In einigen historischen Altstädten (Medinas) gibt es Beschränkungen für ausländische Käufer
- Der Immobilienkauf muss über ein tunesisches Bankkonto abgewickelt werden
- Für die Eigentumsübertragung ist ein notarieller Kaufvertrag erforderlich
Die Kaufnebenkosten liegen bei etwa 6 bis 10 % und umfassen Notargebühren (1 bis 3 %), Grundbucheintragung (ca. 3 %) und Steuern. Es empfiehlt sich dringend, einen tunesischen Anwalt hinzuzuziehen, der dich durch den komplexen bürokratischen Prozess begleitet und sicherstellt, dass die Immobilie lastenfrei ist.
Das Mieten einer Wohnung oder eines Hauses ist für viele Auswanderer der erste und unkompliziertere Schritt in Tunesien. Die Mietpreise variieren stark je nach Lage, Ausstattung und Saison. In Touristengebieten ist das Preisniveau deutlich höher, besonders während der Sommermonate. In Tunis zahlst du für eine gut ausgestattete 2-Zimmer-Wohnung in zentraler Lage etwa 400 bis 700 Euro monatlich, während du in kleineren Städten bereits ab 200 bis 300 Euro fündig werden kannst.
Bei der Wohnungssuche solltest du beachten:
- Besichtige die Wohnung persönlich und prüfe die Funktionsfähigkeit aller Anlagen (Wasser, Strom, Heizung/Klimaanlage)
- Kläre, ob die Wohnung möbliert oder unmöbliert vermietet wird – möblierte Wohnungen sind besonders für Neuankömmlinge praktisch
- Achte auf versteckte Mängel wie Feuchtigkeitsschäden oder Schimmel, die in Mittelmeerländern häufig vorkommen
- Erkundige dich nach den Nebenkosten und deren Abrechnung
Für Mietverträge gilt:
- Standardmietverträge laufen meist über ein Jahr und werden in Französisch oder Arabisch ausgestellt
- Lass den Vertrag von einem Übersetzer oder Anwalt prüfen, bevor du ihn unterschreibst
- Üblicherweise wird eine Kaution in Höhe von 1 bis 3 Monatsmieten verlangt
- Dokumentiere den Zustand der Wohnung mit Fotos beim Einzug
- Prüfe, ob der Vertrag eine Indexierungsklausel für Mieterhöhungen enthält
Für Langzeitmieten ist Verhandlungsspielraum vorhanden – zögere nicht, über den Preis zu verhandeln, besonders wenn du bereit bist, für mehrere Jahre zu mieten. In beliebten Touristenorten wie Hammamet oder Djerba kann es sinnvoll sein, einen Jahresvertrag abzuschließen, auch wenn du nicht das ganze Jahr dort verbringst, um die höheren Saisonpreise zu vermeiden.
Lebenshaltungskosten in Tunesien
Die Lebenshaltungskosten in Tunesien sind im Vergleich zu vielen europäischen Ländern relativ niedrig.
Miete für eine kleine Wohnung in der Stadt kostet dich zwischen 150 und 400 Euro im Monat, je nach Lage und Ausstattung. Lebensmittel sind günstig, besonders wenn du auf lokalen Märkten einkaufst – frisches Obst, Gemüse und Brot bekommst du für wenig Geld.
Restaurants sind ebenfalls erschwinglich: Ein einfaches Essen kostet oft unter 5 Euro, während du in gehobenen Lokalen mit 15 bis 30 Euro rechnen musst. Öffentliche Verkehrsmittel sind günstig, aber nicht immer zuverlässig. Benzinpreise sind niedriger als in Europa, und Taxis oder Fahrdienste kosten deutlich weniger.
Strom, Wasser und Internet sind ebenfalls bezahlbar – für eine kleine Wohnung zahlst du rund 30 bis 60 Euro im Monat für Nebenkosten. Insgesamt kannst du mit einem Budget von etwa 500 bis 1.000 Euro monatlich gut leben, abhängig von deinem Lebensstil und Standort. Hier detaillierte Lebenshaltungskosten in Euro ✓.
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Fazit: Auswandern und Leben Tunesien
Wenn du über eine Auswanderung nach Tunesien nachdenkst, solltest du die Chancen und Herausforderungen sorgfältig abwägen. Die niedrigen Lebenshaltungskosten, das angenehme Klima und die reiche Kultur bieten dir eine hohe Lebensqualität, während die wirtschaftliche Unsicherheit, bürokratische Hürden und kulturelle Unterschiede dich vor Herausforderungen stellen können.
Besonders geeignet ist Tunesien für dich, wenn du finanziell unabhängig bist (z.B. als Rentner oder digitaler Nomade), die arabische Kultur liebst und das mediterrane Lebensgefühl suchst. Eine gründliche Vorbereitung und idealerweise ein längerer Probeurlaub vor der endgültigen Entscheidung sind empfehlenswert. So kannst du herausfinden, ob der tunesische Lebensstil wirklich zu dir passt und die Sonnenuntergänge am Mittelmeer deine neuen Alltagsbegleiter werden sollen.
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Weitere Tunesien Informationen
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Haftungsausschluss: Die Informationen in diesem Artikel wurden sorgfältig recherchiert, können sich jedoch ändern. Für aktuelle und rechtlich verbindliche Informationen wende dich bitte an die diplomatische Vertretung Tunesiens oder einen spezialisierten Rechtsberater.
Zuletzt aktualisiert: 22. Mai 2025 von Jan Harmening (2005 ausgewandert)