Vorbereitung auf’s Auswandern

Work & Travel als Test für Auswanderer – wichtige Tipps und Infos

Work & Travel
Beim Work & Travel steht jungen Menschen nicht selten die Welt offen. Einen solchen Trip können auch diejenigen nutzen, die gerne in ein bestimmtes Land auswandern möchten.

Auswandern ist ein durchaus spezielles – wenn nicht gar heikles Thema. Wer die Koffer packt, lässt nicht nur Familie und Freunde zurück. Ganze Familien werden aus ihrem sozialen Umfeld gerissen. Besonders für Kinder ist eine Auswanderung einschneidend. Dennoch wagten – zumindest laut Statistischem Bundesamt – im Jahr 2015 knapp eine Million Menschen diesen Schritt. Die Auswanderung ist ein Schritt, der nicht nur Mut braucht. Oft scheitern Auswanderer, weil sie sich mit falschen Vorstellungen diesem Thema nähern. Oder weil einfach das finanzielle Polster fehlt.

Beliebt zum Auswandern sind nach wie vor Urlaubsregionen, die viele Deutsche kennen und lieben lernen – oder die USA, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Unterschätzt wird, dass Ferienparadiese ein teures Pflaster sind. Und hier niemand auf den Auswanderer gewartet hat. Die Faustregel, dass Auswanderer härter als zu Hause arbeiten müssen, wird schnell vergessen. Wie lassen sich diese Fehler umgehen? Ein Schritt ist die perfekte Vorbereitung. Auf der anderen Seite bietet eventuell ein Work & Travel die Möglichkeit, das Einwanderungsland kennenzulernen – und in die Arbeitswelt reinzuschnuppern.

Work & Travel – was ist darunter zu verstehen?

Die Grundidee hinter dem Work & Travel ist recht simpel: Es dreht sich darum, ein fremdes Land zu bereisen. Aber: Statt alle finanziellen Mittel mitzunehmen, verdienen sich Work & Traveller einfach die Reisekasse vor Ort. Heute sind klassische Ziele für ein Work & Travel:

  • Australien
  • Neuseeland
  • Kanada
  • USA

Parallel ist ein Work & Travel auch in anderen Ländern möglich.

Wichtig: Wer im Ausland arbeiten will, braucht im Regelfall ein spezielles Visum. Working-Holiday-Visa werden heute für verschiedene Länder ausgestellt. Grundlage sind Abkommen zwischen Deutschland und den betreffenden Regierungen. Das Visum wird oft zeitlich begrenzt ausgestellt und kann die Verpflichtung zum Arbeitgeberwechsel – etwa in Taiwan – beinhalten. Aufgrund der Arbeitnehmerfreizügigkeit sehen die Möglichkeiten innerhalb der EU anders aus.

Vorteile von Work & Travel

Auf den ersten Blick ist das Work & Travel ausschließlich für junge Erwachsene interessant. Da in einigen Ländern die Visa nur bis zu einer bestimmten Altersgrenze vergeben werden, mag diese Aussage sogar zutreffen. Aber: Die Obergrenze liegt hier häufig bei 30. Ein Alter, in dem viele Deutsche bereits zur Auswanderung recht klare Vorstellungen haben. Und ein Working-Holiday-Visum für diesen Schritt einsetzen können.

Welche Vorzüge hat ein Work & Travel allgemein? Grundsätzlich bietet sich hier die Möglichkeit:

  • ein fremdes Land mit anderen Augen kennenzulernen
  • in die Arbeitswelt reinzuschnuppern
  • die Sprache zu lernen
  • die Mentalität durch die tägliche Interaktion zu entdecken

Diese Punkte sprechen ganz klar für das Work & Travel – und zwar nicht nur im Rahmen einer gezielten Auswanderung. Gerade junge Erwachsene nutzen diese Möglichkeit, um ihren Horizont zu erweitern und sammeln Auslandserfahrung.

Vorbereitung fürs Work & Travel

Reisepass
Work & Travel bedarf einer sehr intensiven Vorbereitung. Neben Papieren und Visum sollten auch Versicherungsaspekte geklärt werden.

Egal, ob man das Work & Travel einfach aus Abenteuerlust mitmachen will oder konkrete Pläne hinsichtlich des Werts für die eigene Zukunft hat – ohne die richtige Vorbereitung geht das Ganze schief. Grundsätzlich erfordert das Projekt einen hohen Aufwand an Organisation. In einem ersten Schritt muss es um die Recherche zu den Voraussetzungen gehen. Als Frage steht unter anderem im Raum:

  • Wie lange gilt das Work & Travel Visum?
  • Welche Voraussetzungen sind für dessen Erhalt zu erfüllen?
  • Wo beginnt der Work & Travel Aufenthalt?
  • Wie teuer wird der Aufenthalt?

Letzte Frage zielt darauf ab, dass es keineswegs sicher ist, sofort einen Job zu bekommen. Es sollten ausreichend Mittel in der Reisekasse zur Verfügung stehen, um Durststrecken zu überbrücken. Und dazu muss klar sein, wie hoch das Preisniveau vor Ort ist. Hier ist eine Strategie zu empfehlen, die auf mehreren Säulen ruht. Neben Bargeld und der Bankkarte ist eine Kreditkarte durchaus in Erwägung zu ziehen. Empfehlenswert ist hierfür eine Balance aus Kreditlinie und Verfügungslimit.

Wichtig: Zu den Vorbereitungen gehört auch die Klärung, inwiefern verschiedene Beschäftigungen nicht durchgeführt werden dürfen.

Zu den Punkten, denen die Aufmerksamkeit in jedem Fall gehören muss, zählt das Thema Versicherung. Einfache Reisekrankenversicherungen reichen an diesem Punkt oft nicht mehr aus. Bei Interesse am Work & Travel muss jeder nach Tarifen suchen, die einen entsprechend breiten Geltungsbereich beinhalten. Laut travelsecure.de können entsprechende Policen sich sogar positiv auf die Erteilung eines Visums auswirken.

Work & Travel und Auswandern

Wo liegen die Stärken des Work & Travel, wenn die Auswanderung Vater des Gedankens ist? Viele Auswanderer kennen das Einwanderungsland nur aus den Ferien. Was entsteht, ist ein verklärter Blick auf den Alltag vor Ort.

Work & Travel hilft dabei, die Realität zu erkennen. Gleichzeitig entsteht ein Gefühl für die Mentalität vor Ort. Beides ist hilfreich, um die Hürden und Herausforderung besser einzuschätzen. Zudem bietet sich hier die Chance, potenzielle Erwerbsquellen zu recherchieren – und zwar aus erster Hand. Und noch etwas ist von unschätzbarem Wert: Interessenten machen sich mit den rechtlichen Hürden und Herausforderungen vertraut.

Auswanderungen scheitern mitunter daran, dass genau diese Aspekte erst erkannt werden, wenn man mit gepackten Koffern im Einwanderungsland ankommt.

Fazit: Work & Travel – die Generalprobe der Auswanderung

Jedes Jahr zieht es Millionen Deutsche in den Ferien ins Ausland. Schnell verliebt man sich in Land und Leute. Die Idee, dort sesshaft zu werden, wo andere Urlaub machen, ist verlockend. Auf jeden Auswanderer, der Erfolg hat, kommen unzählige gescheiterte Auswanderungen. Ein Work & Travel ist keine Garantie für Erfolg. Hier bietet sich die Möglichkeit, das Projekt Auswanderung nicht nur mit anderen Augen zu sehen – sondern in das Arbeitsleben vor Ort bereits reinzuschnuppern. Dieser Aspekt kann am Ende Gold wert sein. Und natürlich kann hier die Erkenntnis heranreifen, dass es zu Hause am Ende doch noch etwas entspannter zugeht. In diesem Fall ist das Fazit immer noch positiv: Das Work & Travel ist eine Erfahrung, die niemand mehr nehmen kann.

 

Bildquellen:
Abbildung 1: © geralt (CC0-Lizenz) / pixabay.com
Abbildung 2: © OpenClipart-Vectors (CC0-Lizenz) / pixabay.com

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