Auswandern in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Das ist der Traum vieler Menschen. Die wuchtigen Wolkenkratzer der riesigen Metropolen zu sehen, den Wunsch nach einem freien und unabhängigen Leben nachzugehen, die Wildnis Amerikas zu erleben und weit weg zu sein von den starren Strukturen der meisten europäischen Länder. Der amerikanische Traum, der in vielen Romanen, Filmen und Serien beschrieben wird, lebt für viele auch heute noch weiter. Stellvertretend für diesen Traum steht die Suche nach dem großen Gold, auch Gold Rush oder Goldrausch genannt. Selbst heute wird die Suche nach dem gelben Edelmetall fortgeführt.
Fernab der Zivilisation
Amerika ist das Ziel vieler Auswanderer. Viele von ihnen sind nicht nur auf der Suche nach neuen Abenteuern und Erlebnissen, sondern nach unendlicher Ruhe und Abgeschiedenheit. Die gibt es in den USA an sehr vielen Stellen, man siehe nur die Great Plains, die Südweststaaten oder Alaska. Letzterer Bundesstaat erfreut sich seit einiger Zeit besonders bei Auswanderern großer Beliebtheit. Und das hat mit der Vergangenheit des größten Bundesstaats der Vereinigten Staaten zu tun, die heute auch die größte Exklave der Welt ist. Das Schürfen von Gold spielt dabei zwar auch eine Rolle, wenn aber eine eher untergeordnete.
Alaska – Von der Gefriertruhe zur Schatzgrube
Lange bevor es Flugzeuge gab, war es schwer dieses entlegene Stück Land zu erreichen. Die Russen konnten sich das Land aneignen, nachdem es zuvor einige Streitigkeiten mit den Spaniern und Briten gab. Im 19. Jahrhundert erhob niemand sonst mehr den Anspruch auf die russische Kolonie, die für das Zarenreich von großer Bedeutung war. Einziges Problem: es gab nichts, dass diese Kolonie wirtschaftlich rentabel machte. Die Pelzindustrie war mitunter das Einzige, was Geld einbrachte. Durch die intensive Jagd nach den pelzigen Bewohnern Alaskas wurden diese immer seltener und auch die Pelzindustrie wurde bald unrentabel.
Im Jahre 1867 wurde Alaska dann von Russland an die Vereinigten Staaten verkauft, für heute umgerechnet 120 Millionen US-Dollar, was einem Quadratmeterpreis von gerade einmal 4,74 US-Dollar pro Quadratmeter entspricht. Von Kritikern wurde das neue Land als Sewards Gefriertruhe bezeichnet, zu „Ehren“ des damaligen Außenministers W.H. Seward. Doch was damals noch niemand ahnte: Unter ihren Füßen lag eine Goldgrube. 1968 wurde im entlegenen 49. Bundesstaat Öl gefunden. Wesentlich früher, bereits Ende des 19. Jahrhunderts, wurde in Alaska Gold gefunden, was zum berüchtigten Klondike-Goldrausch führte.
Im Rausch des Goldes
Der Klondike River liegt im heutigen Yukon Territorium in Kanada. Der Fluss mündet in den Yukon River, der über die Landesgrenze nach Amerika fließt und dort ins Beringmeer fließt. Das Zentrum der damaligen Goldsucher war Dawson, ein Ort, der 1898 40.000 Einwohner hatte und heute gerade mal 1.300 Einwohner vorweisen kann. Man geht davon aus, dass in der Zeit des Goldrausches rund 570 Tonnen Gold aus dem Wasser gewonnen wurden. Mit den damaligen Methoden war es aber nicht möglich, Kleinstgold aus dem Wasser zu gewinnen. Dieses liegt noch heute auf dem Grund des Klondike Rivers und des Yukon Rivers. So können sich heute Auswanderer mit besserer Ausrüstung ihren Unterhalt in der neuen Heimat finanzieren.
Mit den heutigen Goldpreisen kann man, je nach Fundmengen sogar ein sehr komfortables Leben führen. Ein wenig Glück und die richtige Ausrüstung gehören ebenfalls dazu. Ganz einfach ist die Goldgewinnung zwar nicht, 45.000 bis 60.000 Unzen Gold werden aber dennoch jährlich gewonnen. Eine Ausbeute von mehr als 50 Millionen US-Dollar, an der auch kleine Privatleute Anteil haben. Wer in der Wildnis leben möchte, der kann sein Glück dann auch mit Gold versuchen. Und keine Sorge, Fische gibt es in den Gewässern auch heute noch.