Peru 🇵🇪, das abwechslungsreiche Land zwischen den majestätischen Anden und dem üppigen Amazonas lockt immer wieder Auswanderer an. Viel Sonne und eine sehr reiche Kultur sind weitere positive Faktoren. In diesem Ratgeber erhältst du Anleitung zu Einwanderung, Leben und Arbeiten in Peru ✔️
Mario Vargas Llosa (peruanischer Literaturnobelpreisträger): „Peru ist ein Land, in dem Realität und Fantasie so eng miteinander verwoben sind, dass man oft nicht mehr weiß, wo das eine aufhört und das andere beginnt.“

Peru und seine Einwanderer
Im Jahr 2024 wanderten offiziell 271 Deutsche nach Peru aus und 319 kamen wieder in ihre Heimat zurück. Innerhalb der 10 Jahre von 2014 bis 2023 emigrierten offiziell 2.709 Deutsche nach Peru und 3.889 zogen nach Deutschland zurück.
Peru ist ein Land der Superlative, denn hier gibt es den längsten Fluss – den Amazonas, den höchsten schiffbaren See – den Titicacasee, den tiefsten Canyon – Cotahuasi, die trockenste Wüste – Atacama und eine der aufregendsten archäologischen Stätten der Welt – Machu Picchu. Aber hier sind leider auch Leid und Armut weit verbreitet.
Die Flora Perus ist sehr abwechslungsreich und vielfältig. Ein Grund dafür sind u. a. die unterschiedlichen Klimazonen durch trockene Wüsten, hohe Gebirge, eine lange Küstenregion und den Regenwald (Selva). Peru ist eines der Länder Südamerikas mit dem größten Anteil indigener Bevölkerung. 44 Prozent der Einwohner sind Mestizen, etwa 31 Prozent indianischer Abstammung.
Einreise, Aufenthalt, Einwanderung Peru
Die Informationen sind für EU-Bürger, Schweizer und für Nicht-EU-Bürger.
EU-Bürger und Schweizer
- Für touristische Aufenthalte bis zu 90 Tage ist kein Visum erforderlich.
- Bei der Einreise erhältst du eine Touristenkarte („Tarjeta Andina de Migración“), die du während des gesamten Aufenthalts mitführen und bei der Ausreise abgeben musst.
Nicht-EU-Bürger
Die Einreisebestimmungen können je nach Staatsangehörigkeit stark variieren.
- Viele Nicht-EU-Bürger benötigen vor der Einreise ein Visum, das bei der peruanischen Botschaft oder dem Konsulat im Heimatland beantragt werden muss.
- Für touristische Kurzaufenthalte aus Visumpflichtigen Ländern ist ein Touristenvisum notwendig.
- Bei der Einreise erhältst du ebenfalls eine Touristenkarte, die während des Aufenthalts mitgeführt werden muss.
Voraussetzungen
- Gültigen Reisepass, der bei Einreise noch mindestens sechs Monate gültig ist. Kinder brauchen einen eigenen Kinderreisepass.
- Gültigen Rück- oder Weiterflug.
- Es wird empfohlen, eine Reisekrankenversicherung abzuschließen.
- Kommst du aus einem Gelbfiebergebiet, wird Gelbfieberimpfung verlangt.
- Nachweis der finanziellen Mittel
- ggf. Einladungsschreiben oder Hotelbuchungen.
Verlängerung des Touristenvisums
- Du kannst dein visumfreies Touristenvisum in Peru unter bestimmten Bedingungen verlängern. Bei der Einreise erhältst du in der Regel ein Touristenvisum für bis zu 90 Tage.
- Diese kann bei der peruanischen Migrationsbehörde (Superintendencia Nacional de Migraciones) in Lima oder anderen größeren Städten getan werden. (Verlängerung um weitere 30 Tage), Gesamtaufenthaltsdauer von 183 Tagen innerhalb eines Jahres darf nicht überschritten werden.
- Die Verlängerung muss vor Ablauf des aktuellen Visums beantragt werden und kostet etwa 20 US-Dollar plus eine Bearbeitungsgebühr von rund 6,50 Euro.
- Wenn du länger als 183 Tage bleiben möchtest, musst du ein anderes Visum, beispielsweise ein Studenten- oder Arbeitsvisum, beantragen.
- Alternativ kannst du auch das Land für mindestens 48 Stunden verlassen und dann erneut einreisen, um erneut eine Aufenthaltsgenehmigung für bis zu 90 Tage zu erhalten.
Für einen langfristigen Aufenthalt (länger als 90 Tage) ist ein entsprechendes Visum vor der Einreise bei der peruanischen Botschaft oder dem Konsulat in deinem Heimatland zu beantragen.
- Die wichtigsten Visa für langfristigen Aufenthalt sind das
- Arbeitsvisum
- Rentnervisum
- Studentenvisum
- Investmentvisum
- Visum für Familienzusammenführung.
Spezifische Voraussetzungen je nach Aufenthaltszweck
Arbeitsaufnahme
- Du benötigst einen Arbeitsvertrag mit einem peruanischen Unternehmen.
- Dein Arbeitgeber muss die Notwendigkeit deiner Anstellung nachweisen, da Firmen nur eine begrenzte Anzahl ausländischer Mitarbeiter beschäftigen dürfen (1 Ausländer pro 5 Einheimische).
- Du musst Qualifikationsnachweise und Zeugnisse vorlegen.
- Die Aufenthaltsgenehmigung ist an den Arbeitsvertrag gebunden und muss bei einem Arbeitgeberwechsel neu beantragt werden.
- Nur wenige internationale Konzerne unterstützen den komplizierten Prozess aktiv.
Rentner
- Du musst ein regelmäßiges Einkommen aus Rente oder Investments von mindestens etwa 1.000 US-Dollar monatlich nachweisen.
- Ein Mietvertrag oder Eigentumsnachweis einer Immobilie in Peru ist erforderlich.
- Die Aufenthaltsgenehmigung muss jährlich erneuert werden.
Studenten
- Du benötigst eine Annahmebestätigung einer peruanischen Bildungseinrichtung.
- Die Aufenthaltsgenehmigung wird in der Regel für die Dauer des Studiums erteilt.
- Du musst finanzielle Mittel, polizeiliches Führungszeugnis und Gesundheitszeugnis vorlegen.
Investoren
- Du kannst als Investor einwandern, wenn du mindestens 500.000 Soles (ca. 132.590 USD) investierst und ein Unternehmen in Peru gründest.
- Der Investitionsprozess erfordert rechtliche Beratung und lokale Geschäftspartner.
- Du musst einen Geschäftsplan und Nachweise über die Investition vorlegen.
Familienzusammenführung (Heirat mit Peruaner/in):
- Wenn du einen peruanischen Staatsbürger heiratest, erhältst du relativ unkompliziert eine Aufenthaltsgenehmigung (carné de extranjería).
- Der Prozess dauert meist zwischen 6 Monaten und einem Jahr.
- Du musst Heiratsurkunden und weitere Dokumente vorlegen, die legalisiert und übersetzt sein müssen.
Voraussetzungen
- Eine Krankenversicherung ist erforderlich.
- Nach Einreise musst du innerhalb von 30 Tagen bei der peruanischen Migrationsbehörde („Migraciones“) eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen.
- Dokumente (mit Apostille und Übersetzung ins Spanische):
- polizeiliches Führungszeugnis aus dem Heimatland
- Geburtsurkunden
- Heiratsurkunden
- Die Aufenthaltsgenehmigung muss regelmäßig verlängert werden, um legal im Land bleiben zu können.
- Dokumente (mit Apostille und Übersetzung ins Spanische):
- Einkommensnachweis
Allgemeine Hinweise:
- Ein touristischer Aufenthalt (visumfrei bis 90 Tage) kann nicht in einen langfristigen Aufenthalt umgewandelt werden; du musst das entsprechende Visum vor der Einreise beantragen.
- Die Einhaltung der Fristen und die korrekte Beantragung der Aufenthaltsgenehmigung sind wichtig, um Strafen oder Ausweisungen zu vermeiden.
- Die Anforderungen für Langzeitvisa und Aufenthaltsgenehmigungen ändern sich gelegentlich, daher solltest du vor Antragstellung die aktuellen Informationen bei der peruanischen Botschaft oder Migrationsbehörde prüfen.
- Minderjährige benötigen für einen langfristigen Aufenthalt oft zusätzliche Dokumente, insbesondere wenn sie nicht von beiden Elternteilen begleitet werden.
Die Einreise für Einwanderung/Daueraufenthalt erfolgt in der Regel über den Erwerb einer Aufenthaltsgenehmigung – carné de extranjería (Arbeitsvisum, Rentnervisum, Studentenvisum, Investmentvisum, Visum für Familienzusammenführung), die dir einen legalen langfristigen Aufenthalt ermöglicht.
Dauerhafter Aufenthalt
Für einen dauerhaften Aufenthalt (unbefristet) musst du in der Regel
- Mindestens drei Jahre mit gültiger Aufenthaltsgenehmigung im Land gelebt haben
- Ein regelmäßiges Einkommen nachweisen
- Keine strafrechtlichen Verurteilungen haben.
Leben und arbeiten in Peru
Peru bietet als aufstrebendes südamerikanisches Land vielfältige Möglichkeiten für Deutsche, die im Ausland leben und arbeiten möchten. Die Wirtschaft des Landes wächst robust mit prognostizierten 2,5 % für 2025, was für eine stabile wirtschaftliche Grundlage sorgt. Besonders der Rohstoffsektor mit seinem Fokus auf Bergbau prägt die peruanische Wirtschaft, wobei steigende Exporte von hohen Weltmarktpreisen für Rohstoffe profitieren. Für Auswanderer bedeutet dies sowohl Chancen als auch Herausforderungen beim Einstieg in den peruanischen Arbeitsmarkt.
Peru hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Ziel für deutsche Rentner entwickelt. Die niedrigen Lebenshaltungskosten, das angenehme Klima in vielen Regionen und die reiche Kultur machen das Land attraktiv. Rentner sollten jedoch beachten, dass Peru kein Sozialversicherungsabkommen mit Deutschland hat, was bedeutet, dass die deutsche Rente zwar ausgezahlt wird, aber steuerliche Aspekte genau geprüft werden müssen.
Die medizinische Versorgung variiert stark zwischen den städtischen und ländlichen Gebieten. In Lima und anderen Großstädten findest du moderne Kliniken und deutschsprachige Ärzte, während die Versorgung auf dem Land eingeschränkt sein kann. Eine private Krankenversicherung ist daher unbedingt empfehlenswert. Viele Rentner lassen sich in den Küstenregionen oder in den gemäßigteren Höhenlagen der Anden nieder, um das ganzjährig milde Klima zu genießen.
Wenn du mit Kindern nach Peru auswanderst, solltest du die Bildungsmöglichkeiten sorgfältig prüfen. In Lima und anderen großen Städten gibt es internationale Schulen, die nach deutschem oder internationalem Curriculum unterrichten. Diese sind jedoch kostenpflichtig und können mehrere hundert bis tausend Euro monatlich kosten.
Das öffentliche Bildungssystem in Peru ist kostenlos, aber die Qualität variiert erheblich. Private peruanische Schulen bieten oft eine bessere Alternative. Für die Einschulung benötigst du übersetzte und apostillierte Zeugnisse aus Deutschland. Es ist ratsam, bereits vor der Auswanderung Kontakt zu möglichen Schulen aufzunehmen und Wartelisten zu berücksichtigen.
Die Sicherheit in den verschiedenen Stadtvierteln sollte bei der Wohnortwahl mit Kindern besonders beachtet werden. Viele deutsche Familien leben in den sichereren, aber teureren Stadtteilen von Lima wie Miraflores, San Isidro oder La Molina.
Homeschooling, Hausunterricht, Freilernen
Eine immer beliebtere Alternative zum normalen Schulbesuch ist das Homeschooling (Hausunterricht oder Heimunterricht) oder auch Freilernen (Unschooling). Hausunterricht ist in Peru legal. Eine vorherige Registrierung beim Ministerio de Educación ist erforderlich.
Eine Möglichkeit ist, die Kinder zu Hause durch die Wilhelm von Humboldt Online Privatschule in Deutscher Sprache unterrichten zu lassen. Dadurch können Kinder durch in Deutschland akkreditierte Lehrer nach deutschem Lehrplan unterrichtet und so auf die Mittlere Reife und das Abitur vorbereitet werden – Infos HIER.
Um in Peru legal arbeiten zu können, benötigst du zunächst eine Aufenthaltserlaubnis und eine Arbeitserlaubnis. EU-Bürger haben keine besonderen Privilegien und müssen die gleichen Verfahren durchlaufen wie andere Ausländer. Die häufigsten Visa-Kategorien für Arbeitssuchende sind das Arbeitsvisum (Visa de Trabajo) und das Geschäftsvisum für Selbständige.
Für ein Arbeitsvisum benötigst du einen Arbeitsvertrag mit einem peruanischen Unternehmen. Der Arbeitgeber muss nachweisen, dass die Position nicht von einem Peruaner besetzt werden kann. Deine Qualifikationen müssen in Peru anerkannt werden, was ein aufwändiger Prozess sein kann, der mehrere Monate dauert.
Alle deutschen Dokumente müssen übersetzt, notariell beglaubigt und mit einer Apostille versehen werden. Dazu gehören Geburtsurkunden, Heiratsurkunden, Zeugnisse, Diplome und polizeiliche Führungszeugnisse. Es ist empfehlenswert, diese Schritte bereits vor der Ausreise in Deutschland zu erledigen.
Der peruanische Arbeitsmarkt bietet besonders gute Chancen in bestimmten Branchen. Der Bergbausektor ist traditionell stark und sucht qualifizierte Ingenieure, Geologen und Techniker. Auch im Bereich erneuerbare Energien gibt es wachsende Möglichkeiten, da Peru seine Energieinfrastruktur modernisiert.
Der Tourismussektor erholt sich nach der Pandemie und bietet Chancen für Deutsche mit Erfahrung in Hotelmanagement, Tourismusführung oder Eventplanung. Besonders gefragt sind mehrsprachige Fachkräfte, die sowohl Deutsch als auch Englisch und Spanisch beherrschen.
Im IT-Bereich wächst die Nachfrage nach Softwareentwicklern, Systemadministratoren und Cybersecurity-Experten. Viele internationale Unternehmen haben Niederlassungen in Lima und suchen qualifizierte Fachkräfte. Auch im Bildungsbereich werden deutsche Lehrkräfte für internationale Schulen und Sprachinstitute gesucht.
Der Gesundheitssektor bietet Möglichkeiten für deutsche Ärzte und Pflegekräfte, allerdings ist die Anerkennung der Qualifikationen zeitaufwändig. Deutsche Unternehmen, die in Peru tätig sind, suchen oft deutschsprachige Mitarbeiter für Management- und Beratungspositionen.
Die Gehaltsspanne für Personen, die in Peru arbeiten, liegt normalerweise von 1.019 PEN (Mindestgehalt) auf 3.274 PEN (höchster Durchschnitt) pro Monat. Das Durchschnittsgehalt beträgt in 2025 etwa 460 Euro, wobei diese Zahlen je nach Branche und Qualifikation stark variieren.
Die durchschnittlichen Löhne stiegen auf 2.126 PEN pro Monat im Januar 2025, was etwa 550 Euro entspricht. Fach- und Führungskräfte in internationalen Unternehmen können deutlich höhere Gehälter erwarten, oft zwischen 2.000 und 5.000 Euro monatlich.
Deutsche mit gefragten Qualifikationen, besonders in der Bergbau-, IT- oder Tourismusbranche, können oft Gehälter verhandeln, die über dem lokalen Durchschnitt liegen. Zu beachten ist, dass die Lebenshaltungskosten in Lima deutlich höher sind als in anderen Teilen des Landes, weshalb das Gehalt entsprechend angepasst werden sollte.
Viele Unternehmen bieten zusätzliche Leistungen wie private Krankenversicherung, Transport oder Wohnungszuschüsse, die den Gesamtwert des Arbeitspakets erheblich steigern können.
Der Bewerbungsprozess in Peru ähnelt dem deutschen System, hat aber einige Besonderheiten. Bewerbungen bestehen üblicherweise aus einem Anschreiben (carta de presentación), einem Lebenslauf (currículum vitae) und relevanten Zeugnissen. Der Lebenslauf sollte ein Foto enthalten und kann persönliche Informationen wie Alter und Familienstand beinhalten, was in Deutschland unüblich ist.
Networking spielt eine sehr wichtige Rolle im peruanischen Arbeitsmarkt. Viele Stellen werden nicht öffentlich ausgeschrieben, sondern über persönliche Kontakte vergeben. Es ist daher ratsam, sich in deutsche Expat-Gruppen, Handelskammern oder Berufsverbänden zu engagieren.
Online-Jobbörsen wie Computrabajo, Laborum oder LinkedIn sind beliebte Plattformen für die Stellensuche. Auch die deutsch-peruanische Handelskammer kann bei der Jobsuche behilflich sein und bietet regelmäßig Networking-Veranstaltungen.
Vorstellungsgespräche sind oft weniger formal als in Deutschland und können mehrere Runden umfassen. Pünktlichkeit wird geschätzt, auch wenn diese in der peruanischen Geschäftskultur nicht immer selbstverständlich ist.
Das Arbeitsklima in Peru ist geprägt von hierarchischen Strukturen und persönlichen Beziehungen. Respekt vor Autoritäten und Senioren ist wichtig, und Entscheidungen werden oft von oben nach unten getroffen. Deutsche Direktheit kann manchmal als unhöflich empfunden werden, weshalb ein diplomatischerer Kommunikationsstil empfehlenswert ist.
Die Arbeitszeiten sind üblicherweise von 8:00 bis 17:00 Uhr mit einer längeren Mittagspause. In vielen Unternehmen ist das Arbeitsklima entspannter als in Deutschland, was sich in flexibleren Pausenzeiten und informelleren Gesprächen zeigt.
Team-Building und gemeinsame Aktivitäten nach der Arbeit sind wichtig für den Aufbau guter Arbeitsbeziehungen. Kleine Geschenke zu besonderen Anlässen und das Erinnern an persönliche Ereignisse werden geschätzt.
Die Work-Life-Balance wird zunehmend wichtiger, besonders in internationalen Unternehmen. Viele peruanische Arbeitnehmer legen großen Wert auf Familie und persönliche Zeit, was sich in der Arbeitskultur widerspiegelt.
Die Lohnsteuersätze in Peru reichen von 8 % bis 30 %, abhängig vom Einkommen. Für 2024 beträgt die Steuereinheit (UIT) 5.150 Soles, was für die Berechnung der Steuersätze verwendet wird. Das peruanische Steuersystem basiert auf dem Territorialitätsprinzip, was bedeutet, dass nur in Peru erzielte Einkommen besteuert werden.
Als Steuerresidenz gilt Peru, wenn du mehr als 183 Tage im Jahr im Land verbringst. Deutsche Steuerresidenten müssen ihre weltweiten Einkommen in Peru versteuern, können aber ein Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und Peru nutzen.
Die Einkommensteuer wird monatlich vom Arbeitgeber einbehalten. Zusätzlich müssen Arbeitnehmer 9% ihres Einkommens als Beitrag zur Krankenversicherung zahlen, wobei private Versicherungen höhere Beiträge verlangen können.
Selbständige und Unternehmer müssen monatliche und jährliche Steuererklärungen abgeben. Die Mehrwertsteuer (IGV) beträgt 18 % und muss bei den meisten Waren und Dienstleistungen abgeführt werden.
Es ist ratsam, einen lokalen Steuerberater zu konsultieren, da sich die Steuergesetze häufig ändern und die Anwendung komplex sein kann.
Peru bietet verschiedene Möglichkeiten für Deutsche, die sich selbständig machen oder ein Unternehmen gründen möchten. Die häufigsten Unternehmensformen sind die Sociedad Anónima Cerrada (SAC) für kleinere Unternehmen und die Sociedad Anónima (SA) für größere Kapitalgesellschaften.
Die Firmengründung kann innerhalb weniger Wochen abgeschlossen werden, wenn alle erforderlichen Dokumente vorliegen. Du benötigst einen peruanischen Steuerberater oder Anwalt, da bestimmte Schritte nur von registrierten Fachleuten durchgeführt werden können.
Das Mindestkapital für eine SAC beträgt nur wenige hundert Soles, während eine SA höhere Kapitalanforderungen hat. Ausländische Investoren haben grundsätzlich die gleichen Rechte wie peruanische Staatsbürger, mit Ausnahmen in bestimmten strategischen Sektoren.
Für Freelancer und Berater gibt es die Möglichkeit, sich als „Persona Natural con Negocio“ zu registrieren, was einem deutschen Einzelunternehmen entspricht. Diese Form eignet sich für Dienstleistungen und erfordert weniger Bürokratie.
Die Buchführung muss auf Spanisch und in peruanischen Soles geführt werden. Viele deutsche Unternehmer arbeiten mit lokalen Buchhaltungsbüros zusammen, die sich auf ausländische Klienten spezialisiert haben.
Besondere Aufmerksamkeit sollte den Arbeitsgesetzen geschenkt werden, da Peru strenge Arbeitnehmerrechte hat. Bei der Einstellung von Mitarbeitern sind verschiedene Sozialabgaben und Zusatzleistungen wie das 13. und 14. Monatsgehalt zu berücksichtigen.
Gesundheitssystem und Krankenversicherung
Lokale Krankenversicherung
In Peru gibt es keine einheitliche Pflichtversicherung. Staatliche Programme wie SIS oder EsSalud bieten Grundschutz, sind aber oft überfordert. Ländliche Gebiete verfügen über eine eingeschränkte Ausstattung, während Privatkliniken in Lima hohe Kosten verursachen.
Internationale Krankenversicherung
Eine globale Police übernimmt Ausgaben in modernen Privatkliniken und deckt Rücktransporte oder Reisen in Nachbarländer. So umgehst Du Wartezeiten und Personalmangel in überfüllten Einrichtungen. HIER erhältst Du eine kostenlose Beratung und Policen, die Perus Mängel ausgleichen und Dir weltweit Schutz gewähren.
Lebenshaltungskosten in Peru
Die Lebenshaltungskosten in Peru sind insgesamt niedriger als in vielen westlichen Ländern, variieren aber stark je nach Stadt und Lebensstil.
In Lima, besonders in wohlhabenderen Bezirken wie Miraflores oder San Isidro, sind Mieten teurer und können für eine moderne Wohnung zwischen 400 und 1.200 USD pro Monat liegen. In kleineren Städten oder ländlichen Gebieten sind die Mieten deutlich günstiger.
Lebensmittel auf lokalen Märkten sind preiswert, während importierte Produkte und Restaurantbesuche je nach Standard teurer sein können. Ein einfaches Mittagessen kostet oft nur 3 bis 5 USD, während du in gehobenen Restaurants mit 20 USD oder mehr rechnen musst.
Transport ist erschwinglich – Busse und Colectivos kosten oft weniger als 1 USD pro Fahrt, während Taxifahrten innerhalb der Stadt je nach Distanz 3 bis 10 USD kosten können.
Versorgungskosten wie Strom, Wasser und Internet liegen für eine kleine Wohnung meist zwischen 50 und 100 USD pro Monat.
Insgesamt kannst du mit einem Budget von etwa 800 bis 1.500 USD pro Monat gut in Peru leben, je nach Komfort und Standort. Detaillierte Lebenshaltungskosten Peru in Euro ✓.
Fazit: Auswandern und Leben Peru
Beim Auswandern nach Peru wird man mit vielen Problemen konfrontiert, die man sich vorher kaum vorstellen kann. Man muss auch erhebliche Abstriche vom bisher gewohnten Lebensstandard machen und mit einer vollkommen andersartigen Kultur zurecht kommen, die für Europäer oft Missverständnisse und Enttäuschungen bringen kann.
Achte bei Sprachkursen darauf, dass es sich um südamerikanisches Spanisch handelt. Einige Vorteile des Landes: Atomkraftfrei, viel Wald, Kosten für Lebenshaltung günstig (LHK-I 64,5).
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FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Auswandern nach Peru
Als deutscher Staatsbürger hast du verschiedene Möglichkeiten für eine Aufenthaltsgenehmigung in Peru. Für touristische Aufenthalte bis zu 90 Tage benötigst du kein Visum. Für längere Aufenthalte kommen das Arbeitsvisum, Investorenvisum, Rentnervisum oder das Familiennachzugsvisum in Frage. Das Rentnervisum ist besonders attraktiv, wenn du eine monatliche Rente von mindestens 1.000 USD nachweisen kannst.
Die Lebenshaltungskosten in Peru sind deutlich niedriger als in Deutschland. Du kannst mit etwa 30 bis 50 % der deutschen Kosten rechnen, abhängig von deinem Lebensstil und Wohnort. In Lima sind die Kosten höher als in kleineren Städten. Eine Zweizimmerwohnung kostet in Lima etwa 300 bis 600 USD monatlich, während du in kleineren Städten bereits für 150 bis 300 USD eine schöne Wohnung findest.
Die Jobsuche in Peru kann herausfordernd sein, besonders wenn du kein fließendes Spanisch sprichst. Gute Chancen hast du in internationalen Unternehmen, im Tourismus, als Deutschlehrer oder mit einer eigenen Geschäftsidee. Die Arbeitserlaubnis erhältst du in der Regel zusammen mit dem entsprechenden Visum. Online-Arbeit für deutsche Auftraggeber ist ebenfalls eine beliebte Option für Auswanderer.
Peru hat ein zweigeteiltes Gesundheitssystem mit öffentlichen und privaten Einrichtungen. Die öffentliche Versorgung ist kostengünstig, aber oft überlastet. Private Kliniken bieten einen höheren Standard, sind aber teurer. Eine private Krankenversicherung kostet etwa 50 bis 150 USD monatlich. In größeren Städten wie Lima und Cusco findest du auch deutschsprachige Ärzte.
Als Resident in Peru bist du steuerpflichtig auf dein weltweites Einkommen. Der Steuersatz liegt zwischen 8 % und 30 %, abhängig von der Höhe deines Einkommens. Es gibt ein Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und Peru, sodass du nicht doppelt besteuert wirst. Du solltest dich frühzeitig über deine steuerlichen Pflichten informieren und gegebenenfalls einen lokalen Steuerberater konsultieren.
Die Sicherheitslage in Peru variiert stark je nach Region. Lima, Arequipa und andere Großstädte haben wie alle südamerikanischen Metropolen ihre Problemviertel, aber auch sehr sichere Wohngegend. Kleinkriminalität ist ein Thema, gegen das du dich durch Vorsicht schützen kannst. Viele deutsche Auswanderer leben seit Jahren problemlos in Peru. Wichtig ist, sich über lokale Gegebenheiten zu informieren und grundlegende Sicherheitsregeln zu beachten.
Für die Auswanderung nach Peru brauchst du zunächst einen gültigen Reisepass. Je nach gewähltem Visum sind weitere Dokumente erforderlich: polizeiliches Führungszeugnis (apostilliert), Geburtsurkunde, Heiratsurkunde (falls verheiratet), Nachweis über finanzielle Mittel, Gesundheitszeugnis und alle relevanten Bildungs- oder Berufsnachweise. Alle deutschen Dokumente müssen apostilliert und ins Spanische übersetzt werden.
Ja, als Ausländer darfst du in Peru problemlos Immobilien erwerben. Der Kaufprozess ist relativ unkompliziert, sollte aber immer mit einem lokalen Anwalt abgewickelt werden. Die Immobilienpreise sind im Vergleich zu Deutschland sehr attraktiv. Eine schöne Wohnung in guter Lage kostet oft nur einen Bruchteil des deutschen Preises. Achte auf klare Eigentumsverhältnisse und lass alle Verträge rechtlich prüfen.
Grundkenntnisse in Spanisch sind für das tägliche Leben unerlässlich. Während du in Touristengebieten oft mit Englisch durchkommst, ist Spanisch für Behördengänge, Arztbesuche und soziale Kontakte wichtig. Viele Auswanderer beginnen mit Grundkenntnissen und verbessern ihre Sprachfähigkeiten vor Ort durch Sprachkurse oder private Stunden. In Peru wird ein klares, südamerikanisches Spanisch gesprochen, das relativ leicht zu erlernen ist.
Die Wahl der Region hängt von deinen Vorlieben ab. Lima bietet urbanes Leben, Jobmöglichkeiten und gute Infrastruktur, kann aber hektisch sein. Arequipa ist eine charmante Kolonialstadt mit angenehmem Klima. Cusco lockt mit Geschichte und Kultur, ist aber sehr touristisch. Die Küstenregion um Trujillo oder Chiclayo bietet warmes Klima und niedrige Kosten. Für Naturliebhaber ist das Sacred Valley bei Cusco oder die Region um Huacachina interessant.
Peru Landesdaten
Fläche: 1.285.216 km²
Einwohner: 34.690.118 (2024)
Bevölkerungsdichte: 27 E/km²
Staatsform: Republik (Flagge/Wappen)
Regierungssystem: Semipräsidentielles System
Nachbarländer: Ecuador, Kolumbien, Brasilien, Bolivien, Chile
Landeshauptstadt: Lima; 9,7 Mio. Einwohner
Landessprache: Quechua, Aimara und Spanisch
Religionen:
81,3 % Katholiken
12,5 % evangelisch
0,37 % Zeugen Jehovas
Währung: Nuevo Sol (PEN)
1 Nuevo Sol = 100 Céntimos
Wechselkurse:
1 EUR = 4,464 PEN
1 PEN = 0,234 EUR
1 CHF = 4,579 PEN
1 PEN = 0,218 CHF
(Kurs vom 21.04.2025)
Telefon Vorwahl: +51
Zeitzone: UTC-5
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Haftungsausschluss: Die Informationen in diesem auswandern Leitfaden wurden sorgfältig recherchiert, können sich jedoch ändern. Für aktuelle und rechtlich verbindliche Informationen wende dich bitte an die diplomatische Vertretung Perus oder einen spezialisierten Rechtsberater.
Zuletzt aktualisiert: 20. September 2025 von Jan Harmening (2005 ausgewandert)