Nun hat man den Entschluss gefasst, dass das die Bundesrepublik Deutschland nicht mehr das Land sei, in dem man wohnen möchte. Warum ist eigentlich vollkommen unerheblich, Fakt ist nur, dass man der Meinung ist, dass hier nicht mehr gut sein sei. Und da stellt sich natürlich eine Frage: Wohin soll’s gehen?
Die Herausforderungen beim Auswandern
Welches Land wäre das Geeignetste, um eine Heimstatt zu bilden? Dies muss man freilich wohl geplant sein. Das geht mit Problem eins los: Wie viel Geld ist auf dem Konto? Denn – natürlich – ein Umzug kostet. Auf der Homepage wurde von einer notwendigen Rücklage von ungefähr 90.000 Euro für eine vierköpfige Familie gesprochen. Gibt die Familienkasse dies überhaupt her?
Problem zwei ist natürlich: Wo bringt man sich in die neue Gemeinschaft ein? Hat man ein Jobangebot, oder wird dies ein Sprung ins Blaue? Und was ist mit der Bürokratie, welche bei einem Auslandsauswandern anfällt? Die Abmeldung in Deutschland ist ja schon eine Sache – aber dann die ganzen Formulare und eventuell noch mehr ausfüllen? In einer anderen Sprache?
Auf der einen Seite: Natürlich – man hat ja vor, in ein anderes Land zu ziehen, also sollte man auch die Sprache beherrschen. Andererseits: Allein schon das Hochdeutsch, was in manchen Formularen zu finden ist, kann kompliziert sein – und das ist die Muttersprache. Wie würde das wohl erst in einer anderen Sprache sein, etwa Englisch, Französisch oder Spanisch?
Aber vielleicht hat man ja Glück und es gibt ein Übersetzungsbüro vor Ort – oder wenigstens in der Nähe – sodass man sich mit dem fähigen Team dieses Dienstleisters zusammen und dann mit den Formularen auseinandersetzen kann.
Was getan werden muss
Nach diesem Behördentango, der sich, wenn man Pech hat, noch ziemlich lange hinziehen kann, und der Frage, wie man an diesem neuen Ort sein Geld verdienen will, muss natürlich auch für die Gesundheit gesorgt sein. Man muss also erstens sämtliche Impfungen, die notwendig sind, auffrischen und sich auch vor Ort der Hilfe eines Arztes versichern.
Und da man doch gerne ein Dach über dem Kopf hätte – egal, ob man im Urlaub gerne unter freiem Himmel campt – ist es natürlich auch notwendig, schon eine Bleibe organisiert zu haben, in der sich das Leben ereignen wird. Wenn man Glück hat, ist es genau dieses eine Haus, das man kauft oder mietet, oder es wird eine provisorische Unterkunft, bis man etwas anderes, besseres gefunden hat.
Vielleicht sogar das typisch-us-amerikanische Haus mit Garage und einer großen Terrasse. Von dort aus kann man im Frühling den Kindern dabei zusehen, wie sie in diesen typischen gelben „School Bus“ einsteigen, der sie zur Bildungsstätte fährt.
Und wo wir gerade bei Kindern und Schule sind – diese beiden Entitäten sind sich ja auch schon in Deutschland nicht unbedingt grün. Mobbing ist auch in unseren Breiten ein immer bekannteres Thema, wie dessen internettechnische Erweiterung „Cybermobbing“ auch. Dennoch ist es natürlich notwendig, dass Kinder zur Schule gehen. Wie hielt schon Wilhelm Busch fest? „Also lautet ein Beschluss, dass ein Mensch was lernen muss.“ Allerdings bemerkte er ebenfalls: „Lernen kann man, Gott sei Dank, aber auch sein Leben lang.“
Und wie der Erwachsene lernt, wie unterschiedliche Kulturen die Arbeit definieren, wie die diversen Organisationswege funktionieren, lernt das Kind halt auch in anderen Ländern vermutlich nichts anderes, als hier. Rechnen, Sprachen, Allgemeinwissen und Sport. Praktisch ist es natürlich, wenn man sich mit den Nachkommen zusammensetzt und mit ihnen über diesen Themenkomplex „Lernen und Schule“ spricht und sie zur Entscheidungsfindung mit ins Boot holt.
Fazit
Und dann ist man endlich da. Man kommt an, packt aus, bereitet all die Dinge nach, die noch getan werden müssen, macht einen kleinen Orientierungsgang durch die neue Nachbarschaft. Natürlich wird man erst einmal angeschaut, überprüft, wie man selbst ebenfalls überprüft und vergleicht. Die Nachbarn schräg gegenüber, stehen auf der Veranda, nicken ganz freundlich und irgendwann, es mag ein paar Stunden später sein, oder auch ein, zwei Tage, kann es passieren, dass es klingelt. Die Nachbarn stehen vor der Tür und heißen einen im neuen Haus willkommen. Und da heißt die Devise: Mitfeiern. Es ist nicht nur höflich – man hat auch genügend Sorgen, sodass man sich wenigstens ein paar Stunden Zerstreuung gönnen kann.