Medikamente auf Flugreisen – Wichtige Infos für Auswanderer

Medikamente
Bild von Michal Jarmoluk auf Pixabay

Mittlerweile sind durch Flugreisen immer weiter entfernte Ziele zu erreichen. Eine solche Flugreise kann für Langstreckenurlauber oder -auswanderer somit schnell zum Abenteuer werden – insbesondere dann, wenn Vorerkrankungen Teil des Gesundheitsbildes sind. Bei der Erstellung einer Reiseapotheke ist in solchen Fällen nicht nur an die Zeit nach der Landung zu denken. Speziell bei längeren Flugreisen reicht eine Standardausrüstung oft nicht aus – und sollte daher vorab gründlichst überdacht werden.

Die Darreichungsform kann entscheidend sein

Ist man aufgrund eines langen Streckenflugs auf die Einnahme von Medikamenten angewiesen, sollte ein besonderes Augenmerk auf die Darreichungsform gelegt werden. Säfte und Tropfen sollten wenn möglich vermieden werden – durch den Druckunterschied im Flugzeug kann es leicht vorkommen, dass die Substanzen auslaufen. Zum anderen ist es ebenso üblich, dass jene Substanzen bei Sicherheitskontrollen des Handgepäcks extra überprüft werden müssen.

Hierbei ist zu beachten, dass alle Behältnisse mit einem maximalen Fassungsvermögen von 100 Milliliter nur in einem durchsichtigen Beutel und mit einem Gesamtgewicht von einem Kilogramm transportiert werden können. Diese Bestimmung findet abgesehen von anderen Flüssigkeiten auch im Falle von Arzneimittel Anwendung. Aus diesem Grund sollte sich ggf. vorab nach einer feste Darreichungsform beim Arzt erkundigt werden.

Der richtige Ort zum Verstauen

Grundsätzlich haben Auswanderer, die auf die Mitnahme von Medikamenten angewiesen sind, zwei Möglichkeiten für den Transport zur Verfügung. Im eigenen Koffer bzw. somit im Laderaum des Flugzeugs liegt die Temperatur üblicherweise bei etwa 10 Grad Celsius, je nach Maschinentyp können die Werte jedoch auch weit darunter liegen. Unter diesen Voraussetzungen können ausgewählte Medikamente wie Insulin durch den Frost ihre Wirkung verlieren. Bei Kapseln mit Flüssigfüllung wie z. B. Nitroglycerin oder Nifedipin kann ein Bruch auftreten. Jene aber auch proteinhaltige Medikamente müssen aufgrund ihrer Temperaturempfindlichkeit daher ins Handgepäck.

Anders verhält es sich beispielsweise bei treibgashaltigen Medikamenten. Asthmasprays und Medikamente mit ähnlichen Voraussetzungen können bei zu hohen Temperaturen wie 50 Grad Celsius zu besten beginnen. Kälte vertragen sie jedoch ohne Probleme. Sofern sie nicht während des Flugs in die neue Heimat ständig benötigt werden, sollten sie eher im Koffer verstaut werden.

Einnahme während des Fluges

Müssen beim auswandernden Flug regelmäßig Medikamente eingenommen werden, können Probleme auftreten – insbesondere bei neuen Zeitzonen. Aufgrund dessen ist es entscheidend sich an gewisse Rahmenbedingungen zu halten. Bei speziellen Medikamenten gegen bakterielle Infektionen muss darauf geachtet werden, dass ein bestimmter Wirkstoffspiegel kontinuierlich aufrechterhalten bleibt. Um dies zu ermöglichen, sollten sie daher stets in gleichen Abständen eingenommen werden. Ansonsten kann es passieren, dass der Wirkungsgrad mit fortlaufender Zeit abnimmt und die Gesundheit zusätzlich gefährdet wird. Andere Voraussetzungen gelten jedoch bei Mitteln, welche zur Behandlung von Schilddrüse oder Bluthochdruck eingenommen werden müssen. Stefan Wirker, “Gesundheit”-Redakteur von FitForBeach kennt sich bestens mit dieser Thematik aus: “Regelmäßige Einnahmen zu bestimmten Uhrzeiten müssen im Falle solcher Substanzen bei mehr als dreistündiger Zeitverschiebung an die jeweilige Ortszeit angepasst werden – bei Westflügen ein paar Stunden früher bzw. Reisen in den Osten ein paar Stunden später als sonst. Bei größeren Zeitverschiebungen sind unter Umständen Zwischendosen nötig, um eine gleichmäßige und ununterbrochene Wirkung zu garantieren”.

Sollten Auswanderer bei Flugreisen auf eine laufende Medikamenteneinnahme angewiesen sein, lohnt es sich laut ärztlicher Empfehlungen ebenfalls, die doppelte Menge an Dosen einzupacken. Idealerweise sollte je eine Hälfte im Handgepäck und im Koffer verstaut werden – so kann Versorgungsproblemen durch Gepäckverlust entgegengewirkt werden.

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