Neue Menschen, Kulturen und Arbeitsweisen kennenlernen, sich beruflich weiterentwickeln oder schlicht und einfach die eigenen Grenzen ausloten: Es gibt bekanntlich zahlreiche gute Gründe, warum man die eigene Karriere im Ausland fortsetzen möchte. Doch bevor man im neuen Job so richtig durchstarten kann, steht im ersten Schritt die Bewerbung auf dem Plan – und hier gibt es vor allem in Bezug auf den Lebenslauf einige wichtige Dinge zu beachten.
- Wie sollte die Vita aufgebaut sein?
- Inwieweit unterscheiden sich die Inhalte eines englischen Lebenslaufes von dem deutschen Pendant?
- Und worauf sollte man darüber hinaus noch achten, damit die Bewerbung im Ausland zu einem vollen Erfolg wird?
Wer sich im englischsprachigen Ausland auf einen Job bewerben möchte, wird schnell feststellen, dass es einige signifikante Unterschiede zum Bewerbungsprozess hierzulande gibt – und das gilt ganz besonders in Bezug auf den Lebenslauf. Das Wichtigste vorab: In der Regel reicht es nicht aus, den deutschen Lebenslauf einfach ins Englische zu übersetzen, nicht zuletzt aufgrund der unterschiedlichen Formalien.
Darüber hinaus gilt es zwischen dem sogenannten Curriculum Vitae und dem Resumé zu unterscheiden, denn während das CV in vielen verschiedenen englischsprachigen Ländern (unter anderem in Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland) zum Einsatz kommt, wird das Resumé ausschließlich in den Vereinigten Staaten verwendet.
Gut zu wissen: Das CV ist dem deutschen Lebenslauf in Sachen Umfang (ein bis zwei DIN A4-Seiten) und Inhalt (kompletter schulischer, akademischer und beruflicher Werdegang) recht ähnlich, während das Resumé deutlich kompakter aufgebaut sein sollte.
Der Aufbau und die wichtigsten Inhalte der englischen/englischsprachigen Vita
Wie eingangs bereits erwähnt, unterscheidet sich ein englischer Lebenslauf in relativ vielen Punkten von seinem deutschen Gegenstück – getreu dem Motto: Andere Länder, andere Sitten. Daher gibt es gleich mehrere Dinge, auf die man bei der Erstellung des CVs beziehungsweise des Resumés unbedingt achten sollte, damit die Bewerbung im Ausland auch möglichst erfolgreich verläuft.
1.) Die persönlichen Daten (englisch: Personal Details)
Ähnlich dem deutschen Lebenslauf beginnt auch das englische Pendant mit den persönlichen Daten – allerdings werden sowohl im Resumé als auch im CV ausschließlich der Name, der Wohnort, sowie die Telefonnummer und die E-Mail-Adresse angegeben, während man auf zusätzliche Informationen wie das Geburtsdatum, die Konfession und den Familienstand aufgrund der geltenden Antidiskriminierungsgesetze getrost verzichten kann. Gleiches gilt übrigens auch in Bezug auf das Bewerbungsfoto.
2.) Das persönliche Profil (englisch: Personal Profile oder Summary)
Als nächster Punkt in der englischen Vita folgt eine kurze Vorstellung der eigenen Person samt den für den gewünschten Job wichtigsten Fähigkeiten und beruflichen Erfahrungen. Diese Informationen sollten nach Möglichkeit in wenigen Sätzen zusammengefasst werden, da die ausführlichere Beschreibung der eigenen Qualifikationen in das gesonderte Bewerbungsanschreiben (englisch: Cover Letter) gehören.
3.) Das „Warum“ hinter der Bewerbung (englisch: Career Objective)
Die sogenannten Career Objectives stellen einen weiteren Unterschied zum deutschen Lebenslauf dar. Hier kann der Bewerber in zwei bis vier Sätzen beschreiben, auf welche Stelle er sich bewerben möchte, was die Intention hinter der Bewerbung ist und was er von dem Unternehmen und der dortigen Arbeit erwartet.
4.) Die Berufserfahrung (englisch: Work Experience)
Die Berufserfahrung spielt auch in dem englischen Lebenslauf eine wichtige Rolle und sollte sowohl im CV als auch im Resumé antichronologisch aufgebaut werden – sprich: Die aktuellste Station steht ganz oben. Doch während man im Curriculum Vitae sehr ausführlich auf die einzelnen Positionen eingeht, wird dieser Punk im Resumé in der Regel deutlich kompakter gehalten. Gut zu wissen: Falls einige der bisherigen beruflichen Stationen irrelevant für die angestrebte Stelle sein sollten, müssen diese auch nicht zwangsläufig aufgeführt werden.
5.) Die schulische und akademische Ausbildung (englisch: Education)
Die gesamte schulische und akademische Ausbildung wird – ähnlich der Berufserfahrung – antichronologisch aufgeführt. Darüber hinaus können hier auch alle erfolgreich absolvierten Weiter- und Fortbildungen genannt werden. Wichtig: Die jeweiligen Abschlussnoten werden im englischen Lebenslauf als „Grade“ angegeben, was beispielsweise wie folgt aussehen sollte: Final Grade: 2,2 (equivalent: B).
6.) Sonstige Fähigkeiten und Kenntnisse (englisch: Additional Skills)
Dieser Abschnitt ähnelt dem deutschen Lebenslauf, da auch hier alle für den gewünschten Job relevanten sonstigen Kenntnisse und Fertigkeiten (zum Beispiel IT- und Sprachkenntnisse) aufgelistet werden können.
7.) Hobbys und weitere Interessen (englisch: Interests oder Activities)
Unter diesem Punkt können die persönlichen Hobbys und Interessen, sowie ehrenamtliche Tätigkeiten und andere relevante Soft Skills aufgeführt werden. Tipp: Es wird grundsätzlich empfohlen nur die Interessen zu nennen, die im weitesten Sinne zu der angestrebten Position und zu dem Unternehmen passen.
8.) Die Referenzen (englisch: References)
Die sogenannten Referenzen bilden den Abschluss des englischen Lebenslaufes und gelten gleichzeitig als einer der wichtigsten Punkte überhaupt. Daher sollten sowohl im CV als auch im Resumé optimalerweise mindestens zwei Personen benannt werden (namentlich und mit den vollständigen Kontaktdaten), die dem potentiell neuen Arbeitgeber Auskünfte über die beruflichen Qualifikationen erteilen können. Ebenfalls gern gesehen sind ausführliche Referenzschreiben ehemaliger Arbeitgeber.
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