Möchte man in Deutschland abseits von designierten Campingplätzen sein Lager aufschlagen und „wild campen“, wird das in der Regel nicht gerne gesehen. Schließlich ist das Zelte Aufschlagen in Wald und Wiesen eigentlich nicht erlaubt. Obwohl jedes Bundesland selbst regeln darf, wo gecampt werden darf und wo nicht, gilt das freie Zelten in Deutschland als allgemeinhin verboten. Wer sich ohne vorheriges Informieren an die Sache wagt, kann im schlimmsten Fall durchaus eine Anzeige kassieren. Andere Länder sind da deutlich offener: Skandinavien beispielsweise wird von vielen Freizeit-Campern und Trekking-Liebhabern als gelobtes Gebiet gefeiert, wenn es um das freie Zelten nach Belieben geht. Doch für welches Land Sie sich zum Zelten und wilden Campen auch entscheiden: Informieren ist vorher ein absolutes Muss.
Was ist Wildcampen eigentlich? Als Wildcampen wird das Aufstellen eines Zeltes bezeichnet, in dem man sich mitsamt Ausrüstung zum Übernachten und Verbringen ein paar schöner Tage in freier Natur niederlassen kann. Dabei wird nicht selten viel Müll in Form von Konserven und Plastikverpackungen von Lebensmitteln mitgebracht und hinterlassen – mit einer der Gründe dafür, warum das Wildcampen in Deutschland eigentlich verboten ist. Auch könnte man dabei Tiere und umliegende Anwohner stören, wenn man sich entsprechend rücksichtslos verhält. Ebenfalls ein triftiger Grund für das Verbot: Lagerfeuer werden nicht selten unsachgemäß behandelt und stellen damit eine Gefahr dar.
Gelobte Länder für das wilde Camping
Wer unter anderem auch wegen des deutschen Wildcamping-Verbots und den entsprechenden Bußgeldern für das Wildcampen auswandern möchte und das ein oder andere Abenteuer in freier Natur erleben will, kann auf eine Menge Länder zurückgreifen, die das Wildcamping nicht so streng regulieren oder gar ausdrücklich erlauben. Wenn die eigene Zufriedenheit als Outdoor-Fan im Vordergrund steht, ist man beispielsweise mit diesen Ländern gut beraten:
- Lettland, Estland und Litauen: Wer in die baltischen Staaten auswandert, kann sich in Bezug auf das Campen mehr Freiheit erfreuen. Lediglich Nationalparks, Privatgrundstücke und Naturschutzgebiete dürfen nicht zum Zelten genutzt werden, ansonsten hat man aber freie Hand bei dem Campingort. Dennoch wird vom Camper gewünscht, dass Lärmbelästigungen, Müll und Veränderungen an der Natur ausbleiben – es schadet allgemein nicht, sich in Bezug auf die ins Auge gefasste Region noch genauer zu informieren.
- Schottland: Obwohl das Wildcampen in England selbst nicht einheitlich geregelt ist, wird die Nacht unter freiem Sternenhimmel im naturverbundenen Schottland durchaus erlaubt. Hierfür gibt es unter den Schotten eine Art Verhaltenskodex, der Natur und Tier schützen soll – und an den man sich am besten auch als Einwanderer hält, wenn man nicht unangenehm auffallen möchte. Naturschutzgebiete und Nationalparks sind allerdings auch in Schottland für den Camper tabu.
- Skandinavien: In Schweden, Norwegen und Finnland gilt das sogenannte Jedermannsrecht, über das sich Auswanderer immer wieder aufs Neue freuen. Dieses besagt nämlich, dass man jederzeit und überall wild campen darf – bis zu zwei Nächte darf man sogar auf Privatgrund campieren. Ob Zelten oder Biwakieren, lediglich Naturschutzgebiete werden etwas strenger behandelt und sollten daher vermieden werden. Es gilt: Alles möglichst sauber und schadensfrei hinterlassen und landwirtschaftlich genutzte Flächen vermeiden – dann kann man in Skandinavien in Sachen Zelten nichts falsch machen.
Wo Sie keine Zelte aufschlagen sollten
Natürlich gibt es auch Länder, die das Zelten sogar noch strenger beanstanden, als die deutschen Bundesländer. “Hierzu zählt beispielsweise Italien, wo das Campen außerhalb von geschaffenen Campingplätzen sogar streng verboten ist und mit Bußgeldern behandelt wird.”, so die Experten von OUTDOORMEISTER. Auch Polen regelt das Zelte Aufstellen und Übernachten in freier Natur ziemlich streng, sodass man hier sogar dreistellige Summen loswerden kann, wenn man dabei erwischt wird.