15. November 2024 von Jan Harmening (ausgewandert seit 2005) aktualisiert
Wer noch seinen Lebensunterhalt durch Arbeit verdienen muss – und das sind die meisten Auswanderer – interessiert sich für die sogenannte Work-Life-Balance. Einfach ausgedrückt zeigt die Work-Life-Balance, wo man mehr von seinem Leben hat, zum Beispiel weniger Zeit pro Woche auf der Arbeit verbringt. Man lebt ja schließlich nicht um zu arbeiten, sondern arbeitet um zu leben.
Remote hat dies untersucht und die Top 60 Länder mit der besten Work-Life-Balance 2024 veröffentlicht. Hierbei geht es um die Kombination wichtiger Arbeitsplatzfaktoren wie gesetzlicher Jahresurlaub, bezahlter Mutterschaftsurlaub und durchschnittliche Arbeitsstunden pro Arbeitnehmer.
Der Index zeigt, welche der Länder mit dem weltweit höchsten BIP im Jahr 2024 die beste Work-Life-Balance haben. Wenn Sie erwägen, aus beruflichen Gründen in ein anderes Land umzuziehen, sind folgende Länder führend.
Die 30 Länder mit der besten Work-Life-Balance 2024
Die folgenden 30 Länder erreichten in der globalen Studie die höchste Punktzahl von 100, basierend auf einer Kombination wichtiger Arbeitsplatzfaktoren wie gesetzlicher Jahresurlaub, bezahlter Mutterschaftsurlaub und durchschnittliche Arbeitsstunden pro Arbeitnehmer (Punktezahl in Klammern).
- Neuseeland (80,76)
- Irland (77,89)
- Belgien (73,45)
- Dänemark (73,45)
- Kanada (72,75)
- Deutschland (71,84)
- Finnland (71,55)
- Australien (71,35)
- Norwegen (70,85)
- Spanien (70,60)
- Niederlande (69,10)
- Portugal (67,62)
- Frankreich (66,62)
- Schweden (65,35)
- Großbritannien (65,12)
- Tschechien (64,90)
- Polen (62,77)
- Österreich (61,87)
- Argentinien (61,26)
- Griechenland (61,08)
- Rumänien (60,02)
- Ungarn (59,96)
- Italien (59,83)
- Japan (57,61)
- Brasilien (56,88)
- Singapur (56,84)
- Schweiz (56,51)
- Taiwan (53,09)
- Saudi-Arabien (50,80)
- Peru (50,46)
Hier einige Faktoren, die für vier dieser Länder sprechen
Neuseeland
Neuseeland verfügt über eine sehr starke Wirtschaft, die in Bezug auf die Lebensqualität stets einen Spitzenplatz einnimmt, was das Land zu einem attraktiven Standort für Unternehmen macht. Das Land der langen weißen Wolke beherbergt qualifizierte Arbeitskräfte in einer Vielzahl von Branchen. Der größte Sektor ist die Landwirtschaft, wobei die Milchwirtschaft an der Spitze steht. Aber auch das verarbeitende Gewerbe, der Dienstleistungssektor, das Baugewerbe und der Tourismus wachsen.
Der Minister für Arbeitsbeziehungen und Sicherheit am Arbeitsplatz hat angekündigt, dass der Mindestlohn für Erwachsene ab dem 1. April 2024 auf 23,15 $ pro Stunde steigen wird. Das ist eine Erhöhung um 45 Cent pro Stunde gegenüber dem derzeitigen Stundensatz von 22,70 Dollar.
Die Mindestlöhne für Auszubildende und Berufsanfänger werden ebenfalls auf 18,52 Dollar pro Stunde angehoben, wobei sie bei 80 Prozent des Mindestlohns für Erwachsene bleiben. Dies ist eine Anhebung des derzeitigen Mindestlohns von 18,16 Dollar pro Stunde.
Für einen Arbeitnehmer, der 40 Stunden pro Woche arbeitet, bedeutet die Erhöhung des Mindestlohns auf 23,15 Dollar pro Stunde, dass er pro Woche 18 Dollar mehr vor Steuern verdient.
Alle Beträge verstehen sich vor Steuern und gesetzlichen Abzügen, z. B. Lohnsteuer, Rückzahlung von Studiendarlehen und Unterhaltszahlungen.
Dänemark
In Dänemark arbeitet nur rund ein Prozent der Beschäftigten sehr lange im Rahmen einer bezahlten Tätigkeit, das ist deutlich weniger als der OECD-Durchschnitt von zehn Prozent. Hier wurden sogenannte Flexjobs eingeführt, um Arbeitnehmenden entgegenzukommen, die in einem anderen Tempo arbeiten oder kürzere Arbeitszeiten benötigen.
Portugal
Das portugiesische Arbeitsrecht ist nicht in einem einzigen Gesetz geregelt. Die wichtigsten Quellen sind die portugiesische Verfassung, in der die Grundrechte und -prinzipien sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber festgelegt sind, die europäischen Rechtsvorschriften, das portugiesische Arbeitsgesetzbuch und die Verordnung zum Arbeitsgesetzbuch. Darüber hinaus spielen auch Tarifverträge und individuelle Vereinbarungen eine Rolle.
Die meisten Vorschriften des portugiesischen Arbeitsgesetzbuchs sind verbindlich und können weder durch Tarifverhandlungen noch durch eine Vereinbarung der Parteien geändert werden. Alle Arbeitnehmer in Portugal sind durch das portugiesische Arbeitsrecht geschützt.
Italien
In Italien wird viel Wert auf Freizeit gelegt, denn hier widmen Vollzeitbeschäftigte im Durchschnitt 69 Prozent ihres Tages, das heißt 16,5 Stunden, der Körperpflege und der Freizeit (Kontakte mit Freunden und Familie, Hobbys, Spiele, Computer- und Fernsehnutzung und so weiter) – mehr als der OECD-Durchschnitt von 15 Stunden.
Darüber hinaus bietet Italien noch weitere Vorzüge hinsichtlich eines milderen Klimas im Winter und stabileren Badewetters im Sommer. Mit dem Auto kann man auch schnell mal Familie und Freunde in der alten Heimat besuchen.