Diese Seite haben wir erstellt, damit du schnell erkennen kannst, wie hoch oder niedrig die Lebenshaltungskosten in den für eine Auswanderung in Frage kommenden Ländern im Vergleich zur Heimat (Deutschland) sind. Wer in diesen Ländern arbeiten will, sollte bedenken, dass auch die Löhne im Vergleich zur Heimat sehr unterschiedlich ausfallen können, jedoch nicht unbedingt im gleichen Maße wie die Lebenshaltungskosten. Deswegen werden all diese Werte in der nachfolgenden Tabelle berücksichtigt.
Schnell eine neue Sprache sprechen – So geht’s
Lebenshaltungskosten im Vergleich zu Monatseinkommen und Kaufkraft
LHK-Index in der nachfolgenden Tabelle (zweite Spalte) ist die Abkürzung für LebensHaltungsKosten-Index. Deutschland wurde als Vergleich in dieser Tabelle der Wert 100 gegeben. Bei den Ländern mit LHK-Werten über 100 sind die Lebenshaltungskosten höher, bei Werten unter 100 sind die LHK niedriger. Die Berechnung der Lebenshaltungskosten erfolgte mit Hilfe von annähernd repräsentativen Warenkörben (Erklärung nach der Tabelle).
Beispiel 1: Die Schweiz hat gut 63 % höhere LHK als Deutschland und erhält daher den LHK-Index von 163,3.
Beispiel 2: Thailand hat nur etwa 39 % der LHK von Deutschland und erhält daher den LHK-Index von 39,3.
In der dritten Spalte wird das durchschnittliche Monatseinkommen (Bruttoeinkommen) in den jeweiligen Ländern angeführt. Und der Kaufkraft-Index (vierte Spalte) zeigt, wie viel man mit dem durchschnittlichen Monatseinkommen im jeweiligen Land im Vergleich zu Deutschland (Wert 100) kaufen kann.
Beispiel: Singapur hat nur 96,6 % der LHK von Deutschland. Das durchschnittliche Monatseinkommen (Brutto) ist mit 5.440 Euro deutlich höher als in Deutschland (4.223 Euro). Das zeigt an, dass die Bevölkerung dort im Durchschnitt wohlhabender ist und deshalb der Kaufkraft-Index bei 133,4 liegt. Die Menschen können in Singapur also mehr von ihrem Lohn kaufen.
Das bedeutet für dich praktisch gesehen: Hast du beispielsweise eine niedrige Rente, dann sind Länder mit einem niedrigen LHK-Index für dich von Vorteil (im unteren Teil der nachfolgenden Tabelle). Musst du jedoch in deiner neuen Heimat arbeiten gehen, solltest du auf einen möglichst hohen Kaufkraft-Index achten (rechte Spalte der Tabelle).
Land / Region | LHK-Index in % | Ø Monats-Einkommen | Kaufkraft-Index in % |
Bermuda | 178,5 | 10.041 € | 133,2 |
Schweiz | 163,3 | 7.327 € | 106,2 |
Barbados | 152,6 | 1.763 € | 27,4 |
Island | 145,0 | 6.196 € | 101,2 |
Bahamas | 140,5 | 2.569 € | 43,3 |
Dänemark | 133,6 | 5.652 € | 100,2 |
Vanuatu | 132,1 | 294 € | 5,3 |
Irland | 126,4 | 6.086 € | 114,0 |
Israel | 125,5 | 4.212 € | 79,5 |
USA | 123,9 | 6.200 € | 118,5 |
Luxemburg | 123,5 | 6.472 € | 124,1 |
Australien | 117,5 | 4.867 € | 98,1 |
Finnland | 114,6 | 4.102 € | 84,7 |
Französisch-Polynesien | 114,1 | 1.423 € | 29,5 |
Großbritannien | 112,5 | 3.676 € | 77,4 |
Norwegen | 112,4 | 7.931 € | 167,0 |
Neuseeland | 111,8 | 3.716 € | 78,7 |
Kanada | 109,8 | 4.165 € | 89,9 |
Belgien | 108,2 | 4.206 € | 92,1 |
Niederlande | 107,8 | 4.820 € | 105,9 |
Schweden | 105,7 | 4.661 € | 104,4 |
Frankreich | 103,4 | 3.482 € | 79,7 |
Österreich | 103,0 | 4.241 € | 97,5 |
Deutschland | 100,0 | 4.223 € | 100,0 |
Singapur | 96,6 | 5.440 € | 133,4 |
Hongkong | 92,7 | 4.252 € | 108,6 |
Italien | 90,1 | 2.922 € | 76,8 |
Arabische Emirate | 87,5 | 3.778 € | 102,2 |
Südkorea | 84,7 | 2.735 € | 76,5 |
Spanien | 83,9 | 2.530 € | 71,4 |
Japan | 83,3 | 3.033 € | 86,2 |
Slowenien | 82,5 | 2.378 € | 68,3 |
Tschechien | 81,6 | 2.109 € | 61,2 |
Portugal | 80,0 | 2.015 € | 59,7 |
Griechenland | 79,0 | 1.741 € | 52,2 |
Mexiko | 72,3 | 923 € | 30,2 |
Kroatien | 68,9 | 1.587 € | 54,6 |
Ungarn | 65,8 | 1.516 € | 54,6 |
Polen | 65,6 | 1.534 € | 55,4 |
Albanien | 64,9 | 592 € | 21,6 |
Peru | 64,3 | 546 € | 20,1 |
Chile | 63,9 | 1.218 € | 45,1 |
Saudi-Arabien | 62,1 | 2.455 € | 93,6 |
China | 61,1 | 1.032 € | 40,0 |
Serbien | 60,3 | 829 € | 32,6 |
Brasilien | 58,0 | 715 € | 29,2 |
Rumänien | 56,0 | 1.284 € | 54,3 |
Ecuador | 55,8 | 508 € | 21,6 |
Bulgarien | 54,5 | 1.101 € | 47,8 |
Mauritius | 53,7 | 893 € | 39,4 |
Bosnien-Herzegowina | 53,5 | 638 € | 28,2 |
Südafrika | 52,1 | 499 € | 22,7 |
Marokko | 50,3 | 290 € | 13,6 |
Nordmazedonien | 49,7 | 609 € | 29,0 |
Namibia | 49,5 | 330 € | 15,8 |
Kolumbien | 47,5 | 525 € | 26,2 |
Kambodscha | 46,0 | 184 € | 9,5 |
Kasachstan | 44,9 | 827 € | 43,6 |
Philippinen | 44,9 | 333 € | 17,6 |
Kamerun | 41,8 | 130 € | 7,4 |
Indonesien | 40,2 | 371 € | 21,8 |
Thailand | 39,3 | 555 € | 33,4 |
Algerien | 39,0 | 381 € | 23,1 |
Sri Lanka | 35,9 | 273 € | 18,0 |
Vietnam | 35,4 | 317 € | 21,2 |
Ukraine | 33,3 | 381 € | 27,1 |
Usbekistan | 33,1 | 208 € | 14,9 |
Sambia | 32,1 | 99 € | 7,3 |
Nepal | 32,1 | 110 € | 8,1 |
Laos | 32,1 | 163 € | 12,0 |
Äthiopien | 31,2 | 86 € | 6,5 |
Tansania | 31,1 | 94 € | 7,2 |
Belarus | 30,9 | 600 € | 45,9 |
Bhutan | 30,9 | 285 € | 21,8 |
Indien | 29,5 | 196 € | 15,7 |
Simbabwe | 29,0 | 159 € | 13,0 |
Türkei | 29,0 | 904 € | 73,9 |
Pakistan | 28,8 | 113 € | 9,2 |
Russland | 28,1 | 1.098 € | 92,7 |
Myanmar | 22,7 | 95 € | 9,9 |
Die Werte dieser Tabelle stammen aus dem Jahr 2024. Sie beinhalten nur eine Auswahl der wichtigsten Länder hinsichtlich einer Auswanderung und wurden auf der Grundlage der Recherche von Laenderdaten.info mit den Daten von OECD, Weltbank, Eurostat und IMF errechnet. Falls ein Land nicht in dieser Tabelle gelistet ist (leider sind die Angaben auf Laendertaden.info nicht vollständig), kannst du es vielleicht auf unserer Seite Billigländer finden.
Die Lebenshaltungskosten für nicht gelistete Länder und Gebiete findest du auch unter nachfolgenden Links:
- Ägypten
- Argentinien
- Azoren
- Belize
- Bolivien
- Costa Rica
- Dominikanische Republik
- Estland
- Französisch-Guyana
- Guadeloupe
- Jersey
- Kap Verde
- Kenia
- Korsika
- Kuba
- La Réunion
- Lettland
- Liechtenstein
- Litauen
- Madagaskar
- Madeira
- Malediven
- Malta
- Martinique
- Monaco
- Montenegro
- Panama
- Paraguay
- Saint Martin
- Samoa
- Seychellen
- Slowakei
- Trinidad und Tobago
- Tunesien
- Uruguay
- Venezuela
- Zypern
Bitte beachte: Die Kosten für Konsumgüter und Dienstleistungen können individuell sehr unterschiedlich ausfallen, je nach Lebensstandard und Konsumgewohnheiten. Ebenso variieren die Löhne je nach Branche und Region teilweise stark. Die Angaben sind daher nur als allgemeine Anhaltspunkte zu verstehen.
Was ist ein repräsentativer Warenkorb und warum ist er für Auswanderer wichtig?
Der repräsentative Warenkorb bildet das Herzstück jeder Lebenshaltungskosten-Berechnung und ist für dich als potentiellen Auswanderer von entscheidender Bedeutung. Diese virtuelle Einkaufsliste enthält alle Waren und Dienstleistungen, die ein typischer Haushalt regelmäßig kauft – von der täglichen Butter bis hin zum alle paar Jahre angeschafften Auto.
Wie funktioniert der repräsentative Warenkorb?
Statistische Ämter wie das Deutsche Statistische Bundesamt aktualisieren diese umfangreiche Liste kontinuierlich. Sie umfasst mehrere hundert bis tausend einzelne Positionen und passt sich dabei den gesellschaftlichen Veränderungen an. Das gemietete Festnetztelefon von vor 40 Jahren ist längst durch Smartphones ersetzt worden, während Grundnahrungsmittel wie Butter weiterhin enthalten sind – allerdings zu heutigen Preisen und mit modernen Qualitätsstandards.
Auch bei Autos spiegelt sich dieser Wandel wider: Die heute üblichen technischen Finessen wie Navigationssysteme, Rückfahrkameras oder Assistenzsysteme waren früher undenkbar, prägen aber heute den Preis und damit die Lebenshaltungskosten.
Warum jedes Land seinen eigenen Warenkorb hat
Hier wird es für dich als Auswanderer besonders interessant: Jedes Land definiert seinen eigenen repräsentativen Warenkorb – angepasst an die lokalen Gewohnheiten, Mengen und Kaufintervalle. Der Unterschied geht weit über das offensichtliche Reis-versus-Kartoffeln-Beispiel hinaus.
Betrachten wir Treibstoff: In Europa zahlst du vergleichsweise hohe Preise für Benzin, fährst aber meist kleinere, sparsame Autos. In den USA ist Sprit günstiger, dafür sind die Fahrzeuge im Durchschnitt deutlich größer und verbrauchen entsprechend mehr. Diese Unterschiede fließen direkt in die Berechnung der Lebenshaltungskosten ein.
Der entscheidende Faktor: Qualitätsunterschiede verstehen
Die Qualität der Waren ist der Schlüssel zum Verständnis internationaler Kostenvergleiche und wird oft übersehen. Besonders deutlich wird dies bei Kinderspielzeug, Nahrungsmitteln oder Elektronikgeräten. Viele Länder, insbesondere die der Europäischen Union, haben extrem hohe Standards für Gesundheit, Sicherheit und Nachhaltigkeit.
Diese strengen Anforderungen bedeuten für dich:
Bei Lebensmitteln: Während in Entwicklungsländern Fleisch oder Fisch oft ohne Kühlkette auf der Straße verkauft wird, wären solche Praktiken in der EU undenkbar. Die deutlich höheren Hygienestandards haben ihren Preis, bieten dir aber auch entsprechende Sicherheit.
Bei Trinkwasser: In weiten Teilen Europas kannst du Leitungswasser ohne Bedenken trinken. In vielen anderen Ländern steht zwar auch Leitungswasser im Warenkorb, aber für den direkten Konsum ist es ungeeignet – zusätzliche Filterkosten oder der Kauf von Flaschenwasser kommen auf dich zu.
Bei Gebrauchsgegenständen: Eine in Thailand produzierte Fliegenklatsche hält möglicherweise 10 Jahre, während ein chinesisches Billigprodukt manchmal nur wenige Verwendungen übersteht. Paradoxerweise werden diese minderwertigen Artikel oft speziell für den Export in Länder produziert, wo sich Verbraucher bessere Qualität nicht leisten können oder wollen.
Die Realität für Auswanderer: Anderer Preis bedeutet anderes Leben
Hier kommt die wichtigste Erkenntnis für deine Auswanderungspläne: Niedrigere Lebenshaltungskosten bedeuten nicht automatisch, dass du dein gewohntes Leben einfach günstiger weiterführen kannst.
Wenn du in deinem Zielland Waren der gewohnt hohen Qualität haben möchtest, musst du oft:
- Lange und intensiv danach suchen
- Deutlich überhöhte Preise für Importwaren zahlen
- Kompromisse bei der Qualität eingehen
Ein praktisches Beispiel: Autos und Unterhaltungselektronik kosten auf den Philippinen aufgrund von Zöllen und teuren Transportwegen oft mehr als in Europa – trotz allgemein niedrigerer Lebenshaltungskosten.
Fazit für deine Auswanderungsplanung
Bevor du dich für ein Land mit vermeintlich niedrigen Lebenshaltungskosten entscheidest, solltest du dir bewusst machen: Die Zahlen in Vergleichstabellen basieren auf lokalen Warenkörben mit lokalen Qualitätsstandards. Dein tatsächlicher Lebensstandard und die damit verbundenen Kosten können erheblich von den statistischen Werten abweichen – je nachdem, welche Kompromisse du bereit bist einzugehen.
Organisationen, die verschiedene Statistiken erstellen
Die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) berechnet für ihre 30 Mitgliedsländer monatlich einen Kaufkraftvergleich. Als Basis dienen die amtlich publizierten Löhne und Konsumentenpreise der einzelnen Länder. Wechselkursschwankungen werden statistisch nivelliert. Der OECD-Index eignet sich als Maßstab für die Lebenshaltungskosten von Personen, die sich gut im Land auskennen.
Eurostat oder ESTAT (Statistische Amt der Europäischen Union) ist die Verwaltungseinheit der Europäischen Union (EU) zur Erstellung amtlicher europäischer Statistiken und hat ihren Sitz in Luxemburg.
Der IMF (International Monetary Fund) oder IWF (Internationale Währungsfonds) ist eine Organisation von 189 Ländern, die sich für die Förderung der globalen Währungszusammenarbeit, die Sicherung der Finanzstabilität, die Erleichterung des internationalen Handels, die Förderung hoher Beschäftigung und eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums sowie die Verringerung der Armut auf der ganzen Welt einsetzt.
Das EDA (Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten) lässt in jenen 150 Städten Preise erheben, wo die Schweiz mit einer Botschaft oder einem Generalkonsulat vertreten ist. Die Daten werden im März und September erhoben, der Warenkorb enthält rund 200 Güter und Dienstleistungen. Wohnkosten, Sozialabgaben und Steuern werden nicht erfasst. Vergleichsbasis ist Bern.
Im UBS werden die Kosten für eine Familie mit westeuropäischen Konsumstandards berechnet (122 Güter und Dienstleistungen, landesübliche Anbieter, mittlere Preislage). Wohnkosten und Sozialabgaben sind nicht enthalten. Der UBS-Index eignet sich somit für Expatriate in städtischen Verhältnissen.
Auswanderung - Wegzug von Deutschland
2024 war wieder ein besonderes Jahr für die Auswanderung. 276.161 Deutsche verließen offiziell ihre Heimat. Sie siedelten in etwa 200 unterschiedliche Länder und Inseln aus. Von der Wahl der Auswanderungsziele kann man Anregungen für die eigenen Überlegungen erhalten. Würde es Dich daher interessieren, wohin die Deutschen in 2024 und die 10 Jahre davor abwanderten?
Zuletzt aktualisiert: 3. Juni 2025 von Jan Harmening (2005 ausgewandert)