16. November 2024 von Jan Harmening (ausgewandert seit 2005) aktualisiert
Wenn man nach Deutschland zurückgeht, hat man allerhand zu tun. Neben Wohnungssuche und der Einrichtung dieser muss man gegebenenfalls auch auf Arbeitssuche gehen. Hat man Kinder, müssen auch diese in Kita bzw. Schule untergebracht werden. In vielen Gegenden benötigt man ein Auto oder Motorrad, um überhaupt etwas beweglich zu sein, um all die vielen Behördengänge zu erledigen. Man muss sich um diverse Versicherungen kümmern, Telefon-, Internet- oder Stromanbieter suchen, etc.
Für all das benötigt man viel Zeit, Kraft und Nerven. Deshalb ist es sehr wichtig, sich zwischendurch Zeit zu nehmen um Auszuspannen. Wie kann man das am sinnvollsten tun? Am besten geht das in der Natur. Hier finden Sie einige Tipps.
Wandern oder spazieren gehen
Man muss nicht weit fahren, um in der Natur zu wandern. Meist kann man das direkt vor der Haustür tun. Deutschland bietet etwa 200.000 km befestigte Wanderwege. Ob Bergtouren, Wald-, Strand- oder Wattwanderungen – die Möglichkeiten sind abwechslungsreich und vielfältig. In jedem Bundesland gibt es Naturparks oder Nationalparks mit anspruchsvollen und weniger anspruchsvollen Wanderwege. Auch in Parkanlagen oder Schlossgärten kann man herumspazieren und sich erholen. Manche Wege eignen sich auch für entspannte Radtouren.
Gegenden zum Wandern nach Bundesländern
Beliebte Wanderregionen in Baden-Württemberg sind im Schwarzwald sowie Hohenlohe, Odenwald, das Liebliche Taubertal, die Region um den Bodensee und der schwäbische Wald.
Bayern bietet einige Naturparks, wo man hervorragend wandern kann. Dazu zählen der Bayerische Wald und Berchtesgaden. Kartenmaterial bekommen Sie bei dem Alpenverein.
In Brandenburg findet man 15 Naturlandschaften mit vielen hundert Kilometern Wanderwegen vorbei an klaren Seen, blühende Wiesen, Feldern und natürlich durch schattige Wälder. Zu diesen Landschaften zählen unter anderem der Spreewald, die Uckermark, die Märkische Schweiz oder die Niederlausitzer Heidelandschaft, um nur einige zu erwähnen.
Hessen ist ein wahres Wanderparadies durch eine einzigartige Mittelgebirgslandschaft. Zu erwähnen wäre der Rheinsteig bei Wiesbaden, der Rothaarsteig bei Willingen oder der Westerwaldsteig im Westerwald. Und in der Nähe von Kassel befindet sich der Nationalpark Kellerwald-Edersee – mit Buchenwäldern, Schluchten, Felsen, Quellen und Bächen.
Mecklenburg-Vorpommern ist bekannt für seine mehr als zweitausend Seen, seine fast zweitausend Kilometer lange Küste mit Sandstränden und Steilküste sowie seine 10 National- bzw. Naturparks, wunderbare Möglichkeiten zum Wandern. Hier gibt es auch viele empfehlenswerte Campingplätze.
Naturparks, Nationalparks und Biosphärenreservate laden in Niedersachsen zum Wandern ein. Speziell das Wattenmeergebiet ist sehr beliebt, weil man dort auch zahlreiche Tierarten beobachten kann.
Wandern ist in Nordrhein-Westfalen ziemlich abwechslungsreich. Die oft natürlichen Wanderwege führen über Mittelgebirgskämme, durch Wälder, Wiesen und Flusstäler. Erwähnen wollen wir den Naturpark Arnsberger Wald, den Sauerland-Höhenflug, den Eifelsteig und den Rheinsteig.
Rheinland-Pfalz zeichnet sich durch viele idyllische Flusslandschaften aus, entlang derer man wunderbar wandern kann.
Saarland bietet seinen Besuchern oder Anwohnern Tafeltouren an – eine Mischung aus Wandern und kulinarischen Köstlichkeiten. Einige dieser Touren sind die Wadrilltal Tafeltour, die Schaumberg Tafeltour und die Kirkeler Tafeltour.
Die einzigartige Felsenlandschaft der Sächsischen Schweiz in Sachsen ist zum Teil schon etwas anspruchsvoll, aber romantisch. Wer gemütlich wandern möchte, kann das auf dem sächsischen Weinwanderweg durch das Elbtal tun.
Ein beliebtestes Wandergebiet in Sachsen-Anhalt ist der Harz. Ein dichtes Netz an gut ausgeschilderten Wanderwegen findet man hier.
Wattwandern kann man nicht nur an der Ostsee, sondern auch an der Nordsee – in Schleswig-Holstein. Jedes Mal bei Ebbe kann man neue Entdeckungen machen, was vor allem Kinder erfreut.
Thüringen bietet eine abwechslungsreiche Landschaft mit fast eintausend Meter hohen Bergen, unzähligen Wiesen und weiten Wäldern sowie Naturparks. Beliebt sind der Rennsteig, der Thüringer Wald und der Nationalpark Hainich.
Klettern
Auch Klettern ist eine beliebte Freizeitaktivität und bekommt immer mehr Anhänger. Wer denkt, dass Klettern nur was für durchtrainierte, risikofreudige junge Menschen ist, der irrt sich. Es werden immer mehr Kurse auch für ältere Menschen, Kinder mit Konzentrations-Schwierigkeiten, unsportliche Menschen oder Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen, wie z.B. Rückenproblemen, angeboten. Auch Menschen mit Höhenangst können das Klettern erlernen und so ihre Angst bezwingen. Beim Klettern wird wahrscheinlich jeder Muskel benutzt und somit trainiert. Doch nicht nur das, auch die Konzentration und das Selbstvertrauen werden gestärkt.
Wer Neueinsteiger ist, sollte jedoch einiges beachten
Belegen Sie als Anfänger einen Kletterkurs. Warum? Man muss unbedingt mit der Ausrüstung vertraut sein. Des Weiteren ist es wichtig zu lernen, wie man die verschiedenen Knoten macht, sich den Klettergurt richtig anzieht, auf Sicherheit achtet und mit dem Seil umgeht. Es werden auch Sicherheitstechniken und Klettertechniken vermittelt.
Bevor man in die Natur geht, sollte man das Gelernte an der Kletterwand ausprobieren. Die meisten Kletterhallen sind speziell dafür ausgestattet und bieten Anfängerkurse an. Es gibt mittlerweile über 350 Kletterhallen sowie Outdoor-Kletteranlagen in Deutschland.
Welche Ausrüstung wird benötigt?
Besorgen Sie sich in einem speziell darauf ausgestatteten Fachgeschäft Ihre erste Ausrüstung. Dazu gehören auf jeden Fall Kletterschuhe, Klettergurt, Sicherungsgerät und Verschlusskarabiner. Alles für Ihre Ausrüstung erhalten Sie auf Outdoorshopper.net.
Wo kann man in der Natur klettern?
In Deutschland gibt es etwa 30 Kletterregionen mit über 4000 Wänden und Türmen in der Natur, die zum Klettern freigegeben sind. Zu den felsenreichen Gebieten gehören das Elbsandsteingebirge, der nördliche Frankenjura, der Pfälzer Wald und das Weser-Leine-Bergland.
Weitere Klettergebiete sind: Teutoburger Wald, Weser-Leine Bergland, Harz/Harzvorland, Halle/Leipzig, Ruhrgebiet, Göttinger Wald, Sauerland, Zittauer Gebirge/Oberlausitz, Nordhessen, Bergisches Land, Nordeifel, Siebengebirge, Thüringer Wald, sächsisches Hügelland, Erzgebirge, Vogtland, Südeifel, Rhein-Main-Gebiet, Hunsrück/Moseltal, Fichtelgebirge, Odenwald, Neckarland, südlicher Frankenjura, Bayrischer Wald/angrenzende Gebiete, Schwarzwald, Schwäbische Alb, östliches und westliches Oberbayern, Allgäu/Bayrisch Schwaben
Der Sammelleidenschaft nachgehen
Auch in der Natur kann man etliches sammeln, was der ganzen Familie Spaß macht. Da wären zum Beispiel Pilze, Beeren, Samen und Muscheln zu erwähnen.
Pilze
Pilze zum Beispiel kann man fast das ganze Jahr über sammeln. Die Hauptsaison ist allerdings von Juli bis Oktober. Zu finden sind Pilze auf Wiesen, Weiden, unter Obstbäumen, auf Komposthaufen, an Wegrändern, im Wald oder auf Lichtungen.
Da viele Pilze in Symbiose mit bestimmten Bäumen und Pflanzen leben, kann man sie auch einfacher finden.
Unter folgenden Baumarten findet man die meisten Pilzarten:
Fichten (Fichten-Steinpilz, Maronen-Röhrling, Perlpilz)
Wald-Kiefer (Kiefern-Steinpilz / rothütiger Steinpilz, Krause Glucke, Edelreizker, Butterpilz, ringloser Butterpilz, Körnchen-Röhrling /Schmerling)
Lärchen (Gold-Röhrling, grauer Lärchen-Röhrling, rostroter Lärchen-Röhrling)
Rotbuchen (schwarzhütiger Steinpilz (Bronzeröhrling), Silberröhrling, Stockschwämmchen auf den Baumstümpfen),
Eiche (Sommer-Steinpilz, Speise-Täubling) und natürlich im Birkenwäldchen (Birkenröhrling, Birken-Rotkappe, Birkenpilz) gleich nebenan.
Doch Vorsicht! – nicht jeder Pilz, der unter Bäumen wächst, ist essbar. Wer sich nicht auskennt oder sich nicht sicher ist, sollte zu einer Pilzberatungsstelle gehen.
Beeren
Beeren pflücken / sammeln ist eine der tollsten Freizeitmöglichkeiten, die es gibt – vor allem mit Kindern. Ob im Wald oder auf Farmen, es macht auf jeden Fall Spaß. Ab Mai kann man beim Wandern leckere wilde Heidelbeeren, Himbeeren und Brombeeren finden.
Eicheln und Kastanien
Der Herbst bietet sich regelrecht an, zum Beispiel Eicheln und Kastanien zu sammeln. Und was macht man dann damit? Der Winter steht vor der Tür, und überall gibt es Tiergehege mit Damwild oder Wildschweinen, die sich über solche Leckereien freuen.
Muscheln und Schneckenhäuser
Am Strand kann wohl kaum jemand dem Sammeln von Muscheln und Schneckenhäusern widerstehen. Diese gesammelten Werke kann man später zu schönem Schmuck verarbeiten und anderen eine Freude machen.
Weitere Freizeitmöglichkeiten in der Natur
- Badminton / Federball
- Fahrrad fahren
- Tretboot / Kanu fahren
- Angeln
- Golf spielen (für jeden möglich)
Foto Wandern in der Sächsischen Schweiz © Wikimedia / KatrinS83
Foto Klettern in der Sächsischen Schweiz © Wikimedia / Alma
Foto Maronen-Röhrling © Wikimedia / Włodzimierz Wysocki