Du planst, auf die Salomonen auszuwandern oder möchtest einfach mehr über die Menschen auf diesem Inselarchipel im Südpazifik erfahren? Dann bist du hier genau richtig. Die Salomonen sind ein faszinierendes Land mit einer vielfältigen Bevölkerung, die von melanesischen Traditionen geprägt ist. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über die Bewohner, ihre Kultur, Sprachen und Lebensweise.

Bevölkerungsstruktur und ethnische Zusammensetzung
Die Salomonen haben rund 720.000 Einwohner (Stand 2024), die sich auf etwa 900 Inseln verteilen – wobei nur etwa 350 davon bewohnt sind. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung, etwa 95 %, gehört zur melanesischen Volksgruppe. Die restlichen 5 % setzen sich aus Polynesiern (3 %), Mikronesiern (1,2 %) und einer kleinen chinesischen Minderheit sowie anderen Asiaten zusammen.
Die Bevölkerung ist extrem jung: Etwa 40 % der Einwohner sind unter 15 Jahre alt, was die Salomonen zu einem der Länder mit der jüngsten Bevölkerung weltweit macht. Die Lebenserwartung liegt bei circa 73 Jahren. Die meisten Menschen leben auf den größeren Inseln wie Guadalcanal (wo sich auch die Hauptstadt Honiara befindet), Malaita, Makira und Choiseul.
Sprachen auf den Salomonen
Hier wird es richtig interessant: Auf den Salomonen werden mehr als 70 verschiedene Sprachen gesprochen! Das macht das Land zu einem der sprachlich vielfältigsten Orte der Welt. Die meisten dieser Sprachen gehören zur melanesischen Sprachfamilie.
Die offizielle Amtssprache ist Englisch, aber im Alltag spricht kaum jemand fließend Englisch. Die wahre Lingua franca ist Pijin (auch Solomon Islands Pijin genannt), eine englischbasierte Kreolsprache. Pijin ist die Sprache, die du im Alltag überall hören wirst – auf den Märkten, in den Geschäften und auf der Straße. Wenn du auf den Salomonen leben möchtest, solltest du unbedingt Grundkenntnisse in Pijin erwerben.
Die wichtigsten lokalen Sprachen sind unter anderem Kwara’ae, Lau, Are’are, Sa’a, Maringe und viele weitere Inselsprachen. Jede Gemeinschaft pflegt stolz ihre eigene Muttersprache.
Religion und Glauben
Die Salomonen sind ein tief religiöses Land. Etwa 95 % der Bevölkerung bekennen sich zum Christentum, das von Missionaren im 19. Jahrhundert eingeführt wurde. Die größten Konfessionen sind:
- Anglikanische Kirche (35 %)
- Katholische Kirche (19 %)
- South Seas Evangelical Church (17 %)
- Seventh-day Adventists (11 %)
- United Church (10 %)
Die Kirche spielt eine zentrale Rolle im Alltag. Der Sonntag ist heilig und wird strikt als Ruhetag eingehalten. Viele Geschäfte sind sonntags geschlossen, und du wirst feststellen, dass das gesellschaftliche Leben stark um die Kirchengemeinden herum organisiert ist.
Trotz des starken christlichen Einflusses sind auch traditionelle animistische Glaubensvorstellungen noch lebendig. Viele Menschen verbinden christliche Praktiken mit ancestralen Traditionen – der Respekt vor den Ahnen und die Verbindung zur Natur bleiben wichtige spirituelle Elemente.
Traditionen und kulturelle Eigenheiten
Die Kultur der Salomonen ist tief in traditionellen Werten verwurzelt. Das Wantok-System ist dabei zentral: „Wantok“ bedeutet wörtlich „one talk“ (eine Sprache sprechen) und bezeichnet die erweiterte Familienstruktur und Stammesgemeinschaft. Wenn du zum Wantok gehörst, bist du Teil eines Netzwerks gegenseitiger Verpflichtungen – Unterstützung, Schutz und Teilen von Ressourcen sind selbstverständlich.
Kastom (vom englischen „custom“) bezeichnet die traditionellen Lebensweisen und Bräuche. Dazu gehören:
- Shell Money (Tabu): Traditionelles Muschelgeld wird noch heute bei wichtigen Zeremonien wie Hochzeiten und zur Schlichtung von Konflikten verwendet
- Bride Price: Bei Hochzeiten wird eine Brautgabe (meist Shell Money und Schweine) gezahlt
- Landrechte: Land wird traditionell kollektiv besessen und von Generation zu Generation weitergegeben – über 85% des Landes gehören traditionellen Gemeinschaften
Die Panflötenmusik ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und fester Bestandteil kultureller Feste. Traditionelle Tänze und Holzschnitzereien sind weitere wichtige kulturelle Ausdrucksformen.
Verhalten und Mentalität im Alltag
Gastfreundschaft und soziales Miteinander
Die Menschen auf den Salomonen sind außerordentlich freundlich, warmherzig und gastfreundlich. Wenn du ein Dorf besuchst, wirst du oft spontan zum Essen eingeladen. Die Gemeinschaft steht über dem Individuum – was das Wantok-System widerspiegelt.
Das Leben verläuft deutlich langsamer als in westlichen Industrieländern. „Island Time“ ist hier real: Pünktlichkeit wird nicht so streng gesehen wie in Europa. Termine können sich verschieben, und es wird erwartet, dass du flexibel bleibst. Diese entspannte Zeitauffassung kann anfangs frustrierend sein, ist aber Teil der Lebensphilosophie.
Einkaufsgewohnheiten
Die meisten Menschen kaufen ihre Lebensmittel auf lokalen Märkten, wo frischer Fisch, Gemüse, Obst und Betel-Nüsse verkauft werden. In Honiara gibt es größere Supermärkte, aber die sind teuer und bieten hauptsächlich importierte Waren an.
Viele Familien sind noch stark subsistenzorientiert – sie bauen ihre eigenen Lebensmittel an (Taro, Yams, Süßkartoffeln, Sago) und fischen. Geld spielt auf den Dorfinseln oft eine untergeordnete Rolle, und Tauschhandel ist noch verbreitet.
Umgang mit Ausländern und Einwanderern
Die Einheimischen sind Ausländern gegenüber generell sehr aufgeschlossen und neugierig. Als „Expatriate“ oder Ausländer wirst du oft mit Respekt und Interesse behandelt. Allerdings gibt es auch eine gewisse Vorsicht, die historische Wurzeln hat: Die chinesische Minderheit dominiert teilweise den Einzelhandel, was gelegentlich zu Spannungen führt.
Wenn du dich respektvoll verhältst, die Kultur wertschätzt und dich bemühst, Pijin zu lernen, wirst du sehr herzlich aufgenommen. Wichtig ist, dass du die traditionellen Landrechte respektierst und nicht versuchst, Land ohne ordnungsgemäße Absprache zu nutzen.
Arbeitsmoral und Einstellung zur Arbeit
Die Arbeitsmoral unterscheidet sich deutlich von westlichen Standards. Die Subsistenzwirtschaft prägt die Einstellung: Man arbeitet, um die unmittelbaren Bedürfnisse zu decken – nicht, um Wohlstand anzuhäufen. Das Wantok-System bedeutet auch, dass erwirtschaftetes Einkommen oft mit der erweiterten Familie geteilt wird, was Eigeninitiative manchmal erschwert.
Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sind, wie bereits erwähnt, nicht die größten Stärken. Meetings beginnen später, Versprechen können flexibel interpretiert werden. Das liegt nicht an Unehrlichkeit, sondern an einer anderen Prioritätensetzung und Zeitwahrnehmung.
Weiterbildung wird zunehmend wichtiger, aber die Bildungsinfrastruktur ist begrenzt. Viele junge Menschen streben nach Bildung, aber die Möglichkeiten sind limitiert. Die Alphabetisierungsrate liegt bei etwa 85%.
Umweltbewusstsein
Traditionell haben die Menschen auf den Salomonen ein enges Verhältnis zur Natur – das Land und das Meer sind heilig und mit den Ahnen verbunden. Allerdings führt die Modernisierung zu neuen Herausforderungen: Plastikmüll wird zunehmend zum Problem, besonders in und um Honiara. Holzeinschlag durch ausländische Unternehmen bedroht die Wälder. Ein ausgeprägtes modernes Umweltbewusstsein im westlichen Sinne ist noch nicht weit verbreitet, aber das traditionelle Respektverhalten gegenüber der Natur ist nach wie vor vorhanden.
Familie, Kinder und ältere Menschen
Familiensinn
Die Familie – im erweiterten Sinn des Wantok-Systems – ist das absolute Zentrum des sozialen Lebens. Mehrgenerationenhaushalte sind die Norm. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen, und die Gemeinschaft trägt Verantwortung für alle Mitglieder.
Kinderfreundlichkeit
Kinder sind überall willkommen und werden von der ganzen Gemeinschaft großgezogen. Die Geburtenrate ist mit durchschnittlich 3,8 Kindern pro Frau relativ hoch. Kinder haben große Freiheiten, spielen draußen und lernen früh, Verantwortung zu übernehmen – zum Beispiel indem sie jüngere Geschwister betreuen oder bei der Feldarbeit helfen.
Respekt vor Älteren
Ältere Menschen genießen höchsten Respekt und Autorität. Sie sind die Hüter des traditionellen Wissens, der Geschichten und der Kastom. Ihre Meinung ist bei wichtigen Entscheidungen entscheidend. Die Pflege alter Menschen durch die Familie ist selbstverständlich – Altersheime existieren praktisch nicht.
Freizeit und Sport
Freizeitgestaltung
Freizeit spielt sich hauptsächlich im sozialen und gemeinschaftlichen Kontext ab. Beliebte Aktivitäten sind:
- Beachten und Fischen: Das Meer ist Lebensgrundlage und Freizeitort zugleich
- Gemeinsame Feste und Kastom-Zeremonien: Kulturelle Veranstaltungen mit Musik und Tanz
- Kirche: Gottesdienste und kirchliche Aktivitäten nehmen viel Zeit in Anspruch
- Betel-Kauen: Das Kauen von Betel-Nüssen (zusammen mit Kalk und Pfeffer) ist eine weit verbreitete soziale Aktivität
- Geschichtenerzählen: Mündliche Überlieferungen und das Teilen von Geschichten am Abend
Volkssport
Rugby Union ist mit Abstand die beliebteste Sportart. Die Salomonen haben zwar keine internationale Top-Mannschaft, aber die Begeisterung ist riesig. Fast jedes Dorf hat ein Rugby-Team.
Fußball gewinnt ebenfalls an Popularität, besonders bei der Jugend. Die salomonische Fußballnationalmannschaft hat in der ozeanischen Region einige Erfolge erzielt.
Traditionelle Sportarten wie Kanurennen sind ebenfalls noch beliebt und werden bei kulturellen Festen ausgetragen.
International bekannte Persönlichkeiten der Salomonen
Daniel Sikua
Politiker und Premierminister der Salomonen von 2007 bis 2010. Er spielte eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung des Landes nach den ethnischen Unruhen und wird für seine diplomatischen Bemühungen geschätzt.
Sir Peter Kenilorea
Der erste Premierminister der Salomonen nach der Unabhängigkeit (1978-1981). Er gilt als Gründervater der Nation und prägte die frühe Politik des unabhängigen Inselstaates maßgeblich.
Anthony Veke
Ehemaliger Fußballnationalspieler und einer der bekanntesten Sportler der Salomonen. Er spielte international unter anderem in Neuseeland und ist eine Legende des salomonischen Fußballs.
Henry Kama
Fußballspieler, der internationale Bekanntheit erlangte, als er für verschiedene ozeanische Vereine spielte. Er war einer der Torschützen bei wichtigen Qualifikationsspielen für die Salomonen.
Pauline Ngiracia (Pauline Hanisi)
Eine der wenigen international bekannten Künstlerinnen der Salomonen. Sie setzt sich durch ihre Kunst für die Bewahrung traditioneller Kultur und Frauenrechte ein.
Fazit: Leben unter gastfreundlichen Inseltraditionen
Die Bevölkerung der Salomonen ist geprägt von einer tief verwurzelten Gemeinschaftskultur, in der Familie, Tradition und gegenseitige Unterstützung an erster Stelle stehen. Das Wantok-System und die Kastom-Traditionen bestimmen bis heute das soziale Leben, während das Christentum eine zentrale spirituelle Rolle spielt. Die Menschen sind außerordentlich freundlich und gastfreundlich, leben aber in einem deutlich langsameren Rhythmus als in westlichen Ländern. Pünktlichkeit und moderne Effizienz sind nicht die prägenden Werte – stattdessen zählen zwischenmenschliche Beziehungen, Respekt vor den Älteren und die Verbindung zur Natur.
Wenn du auf die Salomonen auswandern möchtest, musst du bereit sein, dich auf eine völlig andere Lebensweise einzulassen. Die Inseln bieten keine europäischen Annehmlichkeiten, und die Infrastruktur ist begrenzt. Aber du wirst Teil einer warmen, eng verbundenen Gemeinschaft, in der Menschen einander wirklich noch unterstützen. Die Schönheit der Natur, die kulturelle Vielfalt und die Authentizität des Lebens machen die Salomonen zu einem einzigartigen Ort. Voraussetzung ist jedoch, dass du die lokale Kultur respektierst, dich integrierst und die traditionellen Werte annimmst.
Die größte Herausforderung wird sein, mit der „Island Time“, der eingeschränkten wirtschaftlichen Entwicklung und der starken Bindung an traditionelle Strukturen zurechtzukommen. Gleichzeitig bieten dir die Salomonen etwas, das in der modernen Welt selten geworden ist: Eine Gemeinschaft, die füreinander da ist, ein Leben im Einklang mit der Natur und die Möglichkeit, Teil einer jahrtausendealten Kultur zu werden. Wenn du Abenteuergeist hast, kulturelle Offenheit mitbringst und bereit bist, dich anzupassen, können die Salomonen dein neues Zuhause werden.
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Zuletzt aktualisiert: 28. November 2025 von Jan Harmening (2005 ausgewandert)
