Diejenigen, die einen längeren Auslandsaufenthalt planen, müssen im Vorfeld zahlreiche Entscheidungen treffen. Eine besonders wichtige Überlegung besteht darin, ob die vorhandene Wohnung komplett aufgelöst oder lediglich untervermietet werden soll.
Nur die Wenigsten können es sich leisten, ihre Wohnung einfach zu behalten und die Kosten für Miete und weitere Verträge auch während ihres Auslandsaufenthaltes zu bezahlen. Durch welche Vor- und Nachteile sich die Untervermietung beziehungsweise die Auflösung der Wohnung auszeichnen, erklärt der folgende Beitrag.
Die Wohnung vollständig auflösen
Soll eine möglichst hohe Flexibilität während des Aufenthalts im Ausland gegeben sein, stellt die komplette Wohnungsauflösung in der Regel die bessere Lösung dar. Nimmt der Auslandsaufenthalt mehr als sechs Monate in Anspruch, ist der Aufwand, der mit der Auflösung der Wohnung einhergeht, durchaus gerechtfertigt.
Die vorhandenen Möbel können dann verkauft werden, um das Reisebudget zusätzlich aufzubessern. Kann sich von einigen besonderen Stücken allerdings nicht getrennt werden, können diese auch eingelagert werden. Mittlerweile ist es beispielsweise relativ einfach, einen Lagerraum in Berlin zu mieten und das zu sehr attraktiven Preisen.
Das Aufgeben der Wohnung ist außerdem sinnvoll, wenn bereits der Plan besteht, nach der Rückkehr nach Deutschland ohnehin in eine andere Stadt zu ziehen.
Die Untervermietung der Wohnung
Wird die Wohnung lediglich untervermietet, kann sie auch während des Auslandsaufenthaltes noch als Meldeadresse dienen. Der Aufwand, der mit einer Änderung des Wohnsitzes einhergeht, lässt sich bei der Untervermietung also komplett vermeiden.
Empfehlenswert ist das Konzept der Untervermietung vor allem für diejenigen, die zu den Digital Nomads gehören und daher immer wieder längere Reisen mit Arbeiten verbinden. Das eigene Hab und Gut kann auch in diesem Fall in einer praktischen Selfstorage-Box untergebracht werden. Bei einem Besuch in der Heimat besteht so immer Zugriff auf die eingelagerten Gegenstände.
Die Rückkehr aus dem Ausland gestaltet sich bei einer Untervermietung zudem immer einfacher und stressfreier. Dies gilt insbesondere, wenn auch der Job vor der Reise aufgegeben wurde – unter diesem Umstand ist es heutzutage schließlich besonders schwer, zeitnah eine neue Wohnung zu finden.
Nicht zu vernachlässigen ist daneben, dass zusätzlich zu den eigenen Miet- und Nebenkosten für die Möbelnutzung ein wenig Geld von dem Untermieter verlangt werden kann. So lässt sich ein kleines passives Einkommen während des Auslandsaufenthaltes generieren.
Es kommt natürlich darauf an, dass ein verlässlicher und zahlungsfähiger Untermieter gefunden wird. Alle persönlichen Gegenstände und sensiblen Dokumente können entweder im Keller – falls vorhanden – eingeschlossen oder in dem bereits erwähnten Selfstorage eingelagert werden.
Untervermietung – Darauf ist zu achten
Wurde die Entscheidung getroffen, die Wohnung für den Zeitraum der geplanten Reise unterzuvermieten, ist dafür im ersten Schritt die schriftliche Genehmigung des Vermieters einzuholen.
Nachdem ein passender Untermieter gefunden wurde, ist selbstverständlich auch mit diesem ein schriftlicher Vertrag zu schließen. In der Regel werden durch den Untermieter auch die Kosten für den Internet- und Telefonanschluss übernommen. Daher ist es sinnvoll, für die WLAN-Nutzung im Untermietvertrag einen entsprechenden Haftungsausschluss zu integrieren.
Vorzubereiten ist darüber hinaus ein detailliertes Übergabeprotokoll der Wohnung. Dieses dokumentiert den Zustand sämtlicher Gegenstände und Möbel, die dem Untermieter überlassen werden. Auch hält das Übergabeprotokoll fest, welche Schlüssel der Untermieter erhalten hat. Auf dem Briefkasten und dem Klingelschild sollten sich idealerweise sowohl der Name des Untermieters als auch der des Hauptmieters befinden.
Geht es darum, den passenden Untermieter zu finden, ist meistens bereits ein wenig gesunder Menschenverstand ausreichend. Eine zu große Skepsis muss nicht an den Tag gelegt werden. Besteht zu viel Sorge bei einer Untervermietung der Wohnung, könnte die vollständige Auflösung doch die bessere Lösung darstellen.