Die Welt zu bereisen, kann wunderschön sein. Doch Reisen bedeutet auch eine Gefahr für deine Daten, die du auf Smartphone oder Laptop mitnimmst. Risiken der Cybersicherheit lauern überall; doch zum Glück gibt es Möglichkeiten, sich davor zu schützen.
Geschäftliche und private Daten sind wertvoll
Wenn du oft geschäftlich reist, bist du in Bezug auf die Cybersicherheit besonders gefährdet. Besonders wenn du für große Unternehmen arbeitest, hast du viel zu verlieren. Aber auch auf privater Ebene können Cyberkriminelle es ebenfalls auf sensible Daten von dir abgesehen haben – dazu gehören Login-Daten fürs Online-Banking oder Kreditkarteninformationen.
Gefahren in öffentlichen WLAN-Netzwerken
Auf Reisen sind vorrangig öffentliche WLAN-Netzwerke ein großes Gefahrenrisiko, denn viele davon sind nur unzureichend oder gar nicht geschützt. Jeder Unbekannte, der sich auch in diesem Netzwerk befindet, kann schon mit geringen Hackerkenntnissen sensible Daten von dir stehlen. Dafür schaltet sich der Hacker zwischen dein Gerät und dem Zugriffspunkt.
Statt dass du also mit dem Hotspot kommunizierst, sendest du deine Daten erst an den Hacker. Dieser hat dann Zugriff auf vertrauliche E-Mails oder Zugangsdaten. Außerdem könnte er auf diese Weise dein Gerät mit Malware (Schadsoftware) infizieren.
So bedrohlich die möglichen Gefahren klingen mögen, bedeutet es aber nicht, dass du kein öffentliches Netzwerk nutzen solltest. Im Folgenden findest du eine Auswahl an Sicherheitstipps:
- Schalte die WLAN-Funktion nur ein, wenn du sie auch tatsächlich benötigst; ein deaktiviertes WLAN bietet Hackern keine Angriffsfläche.
- Vermeide es, sensible und vertrauliche Daten überhaupt abzurufen. Wenn es nicht dringend nötig ist, betreibe erst gar kein Online-Banking oder greife nicht auf Daten des Unternehmens zu, für das du arbeitest. Wenn es unvermeidbar ist, nutze vorzugsweise ein VPN, wie im folgenden Punkt beschrieben.
- Verwende ein VPN (virtuelles privates Netzwerk): Selbst wenn es dem Angreifer gelingt, deine Verbindung abzufangen, sind die Daten durch die VPN-Verbindung sicher verschlüsselt, da deine Informationen zunächst an einen ausgewählten VPN-Server gesendet werden. Durch die Verschlüsselung, die ein VPN bietet, werden sich Hacker kaum die Mühe machen, deine Daten mit viel Aufwand zu entschlüsseln (die Verschlüsselung mancher Anbieter ist außerdem so stark, dass das so gut wie gar nicht möglich ist).
- Informiere dich vorab über das Sicherheitsniveau des WLAN-Hotspots; ob und wie gut der Hotspot, zum Beispiel durch ein Passwort, geschützt ist.
Sicherer Passwort-Schutz
Achte darauf, dass deine Geräte mit einem Passwort oder einer biometrischen Sperre gesichert sind. Wenn dir jemand dein Gerät stiehlt oder du es verlierst, verhinderst du damit, dass Unbekannte unmittelbaren Zugriff auf dein Smartphone oder deinen Laptop haben. Anbieter wie Apple oder Google bieten die Funktion an, deine Geräte aus der Ferne zu orten und Daten bei Bedarf zu löschen. Vergewissere dich vor Antritt deiner Reise, dass diese Funktion aktiviert ist.
Vergiss nicht, die Passwörter der Geräte möglichst stark zu gestalten. Selbst wenn du auf Face-ID oder Fingerabdruck-Identifizierung setzt, verbleibt die Entsperrung per Code immer noch bestehen – für den Fall, dass aus welchen Gründen auch immer die biometrische Entsperrung versagt. 123456 oder dein Geburtsdatum sind kein guter Schutz für dein iPhone.
Allgemein gilt für alle Passwörter, die du für deine Online-Konten verwendest, dass diese komplex und individuell sind. Nutze am besten einen Passwort-Manager, denn solch ein Tool hilft dir dabei, sichere Passwörter zu erstellen und deine Zugangsdaten in einem virtuellen Tresor abzuspeichern. Alles, was du dann noch benötigst, ist ein sicheres Master-Passwort für diesen Tresor, und du kannst von überall auf deine Zugangsdaten zugreifen.
Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)
Nutze außerdem eine Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Sollte jemand deine Zugangsdaten gestohlen oder direkten Zugriff auf dein Smartphone haben – weil du es verloren hast oder es dir gestohlen wurde – erstellst du damit eine zusätzliche Sicherheitsebene.
In vielen Bereichen ist eine 2FA inzwischen schon Pflicht, wie beim Online-Banking. Bei anderen Online-Konten wiederum musst du sie erst manuell aktivieren. Scheue den minimalen Aufwand nicht, denn er schützt deine Konten im Verhältnis erheblich.
Aufbewahrung im Tresor
Zu guter Letzt noch ein Tipp: Wenn du eines deiner Geräte nicht zwingend benötigst, schließe es tagsüber im Tresor deines Hotelzimmers oder Appartements ein, wenn ein solcher vorhanden ist. Vor allem deinen Laptop brauchst du wahrscheinlich nicht jeden Tag. Reisen erweitert den eigenen Horizont und sollte Spaß machen. Wer ausreichend auf die eigene Cybersicherheit achtet, kann unbeschwert seine Reise genießen.