In anderen Ländern gibt es andere Sitten und Gebräuche, das Leben ist anders. Das macht es für manchen sehr verlockend. So mancher würde am liebsten einfach alles stehen und liegen lassen und gehen. Doch überstürzt auszuwandern, endet in den meisten Fällen im Chaos und in einem gescheiterten Auswanderungsversuch.
Daher ist es wichtig, die Auswanderung gründlich vorzubereiten und auch finanziell vorzusorgen. Die Vorbereitungen sind dabei viel umfangreicher als bei einer Urlaubsreise. Hier können vergessene Dokumente oder ein fehlendes Visum schnell zu einem erheblichen Kostenfaktor werden. Wer sich allerdings gut vorbereitet und auch ein wenig Geld auf die Seite legen kann, kann viel entspannter in sein neues Leben starten.
Was kostet es auszuwandern?
Was die Auswanderung letztendlich kostet, hängt in erster Linie vom Zielland ab. Innerhalb der EU haben Auswanderer weniger Bürokratie, als wenn sie nach Neuseeland oder in die USA auswandern wollen. Es macht auch einen Unterschied, ob der Hausrat im Umzugslaster nach Spanien oder der ganze Hausstand mit dem Schiff nach Übersee fährt.
Die Größe des finanziellen Polsters hängt auch von den Lebenshaltungskosten im Zielland ab. Daher ist es auf jeden Fall zu empfehlen, sich im Vorfeld über die Kosten in der neuen Heimat zu informieren. Wie hoch sind die Mieten? Was kosten Energie, Lebensmittel, Freizeitangebote?
Am besten gelingt der Start mit einem ausreichend großen finanziellen Polster, also mit Ersparnissen, und einem Arbeitsvisum in der Tasche oder besser noch mit einem unterschriebenen Arbeitsvertrag. Doch die Voraussetzungen sind nicht bei allen immer so ideal. Wer nicht vorhat, seinen Wohnsitz in Deutschland aufzugeben, kommt online schnell und einfach zum Kredit, mit dem sich die erste Zeit in der neuen Heimat ebenfalls finanzieren lässt. Voraussetzung dafür ist ein Arbeitsvertrag oder ein gesichertes Einkommen, um die monatlichen Raten bezahlen zu können.
Das Visum – kostet Zeit und Geld
Bei jeder Auswanderung fallen bestimmte Kosten immer an, egal in welches Land es geht. Dazu gehören die Kosten für ein Arbeitsvisum. Wer bereits ein Jobangebot hat, kann sich glücklich schätzen, muss aber dennoch das Arbeitsvisum beantragen. Ohne Visum ist es in den wenigsten Ländern möglich, zu arbeiten. Zu den Kosten für das Visum gehören beispielsweise auch die Reisekosten zum Konsulat, weil dort beispielsweise ein Visum-Interview stattfindet. Dafür ist auf jeden Fall auch ausreichend Zeit einzuplanen. Es kann bis zu einem Jahr dauern, bis die Behörde das Visum ausstellt. Daher ist es wichtig, früh damit anzufangen.
Der Reisepass muss noch ausreichend lange gültig sein. In vielen Ländern gilt, dass er vor der Einreise eine Gültigkeit von mindestens sechs Monaten haben muss. Läuft er zu früh ab, ist vor der Abreise noch ein neuer Reisepass notwendig, den jeder beim Bürgeramt seiner Wohnortgemeinde beantragen kann. Wer das mit dem Reisepass total verpasst hat, kann sich auch einen vorläufigen Reisepass ausstellen lassen. Allerdings ist damit die Einreise nicht in allen Ländern möglich.
Wer ohne Visum auswandert, sollte sich intensiv über den Visumprozess im Zielland informieren und vorab schon mal den Arbeitsmarkt unter die Lupe nehmen. Es kann eine Weile dauern, bis ein neuer Job gefunden ist. Für diese Zeit sind entsprechende finanzielle Mittel einzuplanen.
Kostenfaktor Impfungen
In einigen Ländern reicht es nicht aus, alle Reisedokumente, ein Arbeitsvisum und Sprachkenntnisse zu haben. Manchmal sind spezielle Impfungen notwendig. Welche das sind, darüber gibt das Tropeninstitut weitere Auskünfte. Einige davon übernehmen die Krankenkassen. Viele Impfungen müssen die Auswanderer allerdings aus eigener Tasche zahlen.
Was geschieht mit der Wohnung?
Die Wohnung in Deutschland ist ein erheblicher Kostenfaktor. Wer vorhat für ein paar Jahre ins Ausland zu gehen, kann alles einlagern und den Mietvertrag kündigen. Dann ist bei der Rückkehr alles noch da, Neuanschaffungen sind nicht notwendig.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, alles zu verkaufen. Das spart die Kosten für die Lagerung und bessert die Finanzen ein wenig auf.
Wer seine Wohnung nicht aufgeben möchte, kann sich einen Zwischenmieter suchen. Bei einer Mietwohnung ist dafür das Einverständnis des Vermieters erforderlich.
In der neuen Heimat ist ebenfalls eine Wohnung notwendig. Die Suche aus der Ferne ist etwas schwieriger. Einfacher wird es mit einem Makler, der die passende Wohnung finden soll. Es gibt spezielle Maklerbüros, die sich auf Wohnungen für Auswanderer spezialisiert haben. Wenn die bürokratischen Hürden sehr groß und die Sprachkenntnisse noch nicht so gut sind, ist das sehr hilfreich. Allerdings kostet der Makler Geld.
Wer sich lieber selbst auf die Suche macht, kann im Internet schon damit anfangen. Häufig gibt es auch möblierte Wohnungen zu mieten. Das ist für die erste Zeit eine gute Möglichkeit. Meistens ist es nur vor Ort möglich, den Mietvertrag zu unterschreiben. Wer dann schon gut informiert ankommt, braucht nicht mehr so viel Zeit, bis er eine passende Wohnung findet.
Nicht jeder will seine Sachen einlagern, wenn er ins Ausland geht. Eine andere Möglichkeit besteht darin, alles mitzunehmen. Allerdings ist ein Übersee-Fracht-Container für das ganze Umzugsgut sehr teuer. Je nach Reiseziel sind die Sachen sehr lange unterwegs. Damit die Kosten nicht zu stark ansteigen, sollten nur die wirklich wichtigen Dinge mit. Das bedeutet, dass vor der Abreise alles durchgesehen und aussortiert werden muss.
Kosten abfedern
Es entstehen bereits vor der eigentlichen Auswanderung Kosten. Hinzu kommen die Kosten für die erste Zeit in der neuen Heimat. Dort kommt es wahrscheinlich zunächst zu zusätzlichen Kosten, beispielsweise für eine vorübergehende Unterkunft, weil noch keine neue Wohnung gefunden wurde. Für die neue Wohnung entstehen zudem sehr häufig Maklerkosten und es ist eine Kaution zu bezahlen. In seltenen Fällen ist es sogar notwendig, in Deutschland noch weiter die Miete zu bezahlen, weil die Kündigung nicht rechtzeitig erfolgt ist. Hier gilt es ebenfalls Sparpotenzial zu finden. Für die erste Zeit muss es kein teures Hotelzimmer sein. Mit einer günstigen Übernachtung mit Frühstück in einer Pension ist es oft auch getan.
Geldbedarf in Alltag
Auswanderer geben im Alltag zunächst auch mehr Geld aus. Zum einen ist die passende Garderobe für den neuen Job oder die neuen Klimabedingungen notwendig. Wer sein Hab und Gut zuhause gelassen hat, muss die Wohnung komplett neu einrichten. Hinzu kommt, dass die Währung in der neuen Heimat neu ist. Die Preise und Einkaufsmöglichkeiten sind nicht vertraut. Da geht schon mal mehr Geld über die Ladentheke als gedacht. Egal wie gut jemand auf all diese Situationen vorbereitet ist, es kann immer etwas Unerwartetes passieren. Daher ist es sinnvoll, für solche Fälle einen Notgroschen parat zu haben.
Fazit
Auswandern ist ein großes Abenteuer. Wer sich kopfüber hineinstürzt, darf sich nicht wundern, wenn vieles schiefgeht. Damit der Neustart in der neuen Heimat gut gelingt, ist es sinnvoll sich ein kleines finanzielles Polster anzulegen.
Abbildung 1: Pixabay © alexas_fotos (CC0 Public Domain)
Abbildung 2: Pixabay © webandi (CC0 Public Domain)
Abbildung 3: Pixabay © maguwe (CC0 Public Domain)