Eine hohe Lebensqualität, stabile Wirtschaft und attraktive Landschaften machen die Schweiz zu einem Wunschziel für Auswanderer und Touristen gleichermaßen. Deutsche, die sich dafür interessieren, ein Haus in der Schweiz zu kaufen, stellen jedoch schnell fest, dass die Navigation des dortigen Immobilienmarktes gar nicht so einfach ist. Weiter verkompliziert wird das Ganze durch gesetzliche Vorgaben für den Verkauf von Immobilien an Nicht-Schweizer, die ebenfalls berücksichtigt werden müssen. Folgendes sollten Sie als deutscher Käufer wissen.
Der aktuelle Immobilienmarkt in der Schweiz
Der Schweizer Immobilienmarkt konnte sich seine Stabilität trotz der ökonomischen und politischen Unsicherheiten auf europäischer und internationaler Ebene bewahren. Dank des starken Bevölkerungswachstums und der vorteilhaften demografischen Verteilung in der Schweiz ist die Nachfrage nach Häusern und Wohnungen groß.
Die hohen durchschnittlichen Kauf- und Mietpreise pro Quadratmeter reflektieren dies. In den letzten 20 Jahren sind sie konsequent angestiegen. Erst seit Kurzem zeigen Schweizer Immobilienpreistrends erste Zeichen der Stagnation oder sogar des Rückgangs in bestimmten Regionen.
Dementsprechend ist es wichtig, dass sich angehende Käufer genau zur Preisentwicklung vor Ort informieren. Wer sich bereits für ein bestimmtes Objekt interessiert, sollte als ersten Schritt eine professionelle Immobilienbewertung durch Schweizer Experten vornehmen lassen.
Finanzierung des Hauskaufs in der Schweiz
Hypotheken mit kompetitiven Zinssätzen sind in der Schweiz von praktisch allen Banken und vielen weiteren Kreditanbietern verfügbar.
Die Konditionen im Zusammenhang mit Anzahlung und Vermögenswerten sind ähnlich wie in Deutschland, insofern man in der Schweiz ansässig ist. Deutsche, die keinen festen Wohnsitz in der Schweiz haben und dort in Immobilien investieren möchten, müssen sich bewusst sein, dass die Bedingungen für sie anders aussehen können. Oft wird in diesen Fällen eine höhere Rate des Kreditbetrags als Anzahlung vorausgesetzt.
Ein Vorteil, den Kreditnehmer haben, die in der Schweiz Steuern bezahlen, ist, dass die Rückzahlungen steuerlich absetzbar sind.
Bedingungen für den Kauf einer Immobilie in der Schweiz
In der Schweiz ansässige deutsche Staatsbürger haben beim Kauf von Schweizer Immobilien dieselben Rechte wie Schweizer. Wer sich allerdings für einen Zweitwohnsitz, ein Ferienhaus oder ein Vermietobjekt in der Schweiz interessiert, muss bestimmte Auflagen erfüllen und eine Bewilligung des jeweiligen Kantons einholen.
Die Anzahl der Objekte, die an Nicht-Schweizer verkauft werden dürfen, wird von der Regierung streng kontrolliert und ist begrenzt. Dadurch soll verhindert werden, dass große Teile des Landes in ausländischen Besitz geraten.
Investitionswert Schweizer Immobilien
Die Nachfrage nach Mietobjekten in der Schweiz ist hoch, die potenziellen Einnahmen werden jedoch durch regulatorische Eingriffe und steuerliche Verpflichtungen wesentlich gemindert: Nicht-Schweizer dürfen ihre Zweitwohnung oder ihr Ferienhaus nicht das ganze Jahr über vermieten und müssen die Einnahmen selbstverständlich auch in der Schweiz versteuern. Zusätzlich müssen alle Besitzer von Wohnimmobilien in der Schweiz müssen auf den sogenannten Eigenmietwert (Mietwert für selbst genutzte Liegenschaften) Steuern bezahlen.
Als Deutscher in Schweizer Immobilien zu investieren, ist ein guter Weg, sein Anlegerportfolio zu diversifizieren. Auf kurzfristige hohe Gewinne sollte man sich hingegen nicht einstellen. Basierend auf der vorteilhaften wirtschaftlichen und geografischen Lage der Schweiz und unter Berücksichtigung der historischen Immobilienpreisentwicklung könnte aber prognostiziert werden, dass die richtigen Objekte am richtigen Standort langfristig eine Wertsteigerung erfahren.
Ob und inwiefern der Kauf einer Immobilie in der Schweiz als Deutscher eine gute Investition ist, hängt wesentlich vom Aufenthaltsstatus des Käufers, der Art der Immobilie, der Region und den persönlichen Zielen ab. Indem man professionelle Beratung durch Schweizer Immobilienexperten in Anspruch nimmt, kann man allerdings sicherstellen, dass alle regulatorischen, finanziellen und steuerlichen Faktoren berücksichtigt wurden.