Die Bevölkerung Russlands: Ein umfassender Überblick

Russland ist mit etwa 146 Millionen Einwohnern das flächenmäßig größte Land der Erde, wobei die Bevölkerungsdichte mit nur 8,4 Einwohnern pro Quadratkilometer sehr gering ausfällt. Du findest hier eine faszinierende ethnische Vielfalt: Rund 80% der Bevölkerung sind ethnische Russen, während über 190 verschiedene Volksgruppen das Land bewohnen – darunter Tataren (3,9%), Ukrainer (1,4%), Baschkiren (1,2%), Tschuwaschen (1%) und viele weitere indigene Völker.

In der Altstadt von Moskau
In der Altstadt von Moskau

Sprachen in Russland: Mehr als nur Russisch

Die Amtssprache Russisch sprichst du mit der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung. Doch Russland erkennt offiziell über 35 Regionalsprachen an, darunter Tatarisch, Baschkirisch, Tschetschenisch und Jakutisch. Besonders in den autonomen Republiken begegnen dir zweisprachige Ortsschilder und Behörden. Englisch wird vor allem in Moskau und St. Petersburg von der jüngeren Generation zunehmend gesprochen, in ländlichen Gebieten kommst du ohne Russischkenntnisse jedoch kaum weiter.

Religionen und spirituelle Traditionen

Religionen in Russland
Religionen in Russland

Die religiöse Landschaft Russlands ist vielfältiger als du vielleicht denkst:

Russisch-orthodoxe Kirche: Mit etwa 65 bis 70% der Bevölkerung dominiert die orthodoxe Kirche das religiöse Leben. Du erlebst ihre Präsenz in prachtvollen Kathedralen, traditionellen Feiertagen wie Ostern (wichtiger als Weihnachten) und Ritualen wie Taufen und Hochzeiten. Viele Russen betrachten sich als orthodox aus kulturellen Gründen, ohne regelmäßig Gottesdienste zu besuchen.

Islam: Etwa 10 bis 15% der Bevölkerung sind Muslime, hauptsächlich in Regionen wie Tatarstan, Tschetschenien und Dagestan. Du findest dort beeindruckende Moscheen und eine lebendige islamische Kultur.

Weitere Religionen: Buddhismus (vor allem in Burjatien und Kalmückien), Judentum und protestantische Gemeinschaften ergänzen das religiöse Mosaiko.

Typische Verhaltensweisen und Mentalität der Russen

Im öffentlichen Raum

Wenn du Russen im Alltag beobachtest, fallen dir möglicherweise folgende Eigenheiten auf:

Zurückhaltung in der Öffentlichkeit: Russen lächeln Fremde selten an – dies bedeutet keine Unfreundlichkeit, sondern gilt als aufrichtig. Ein Lächeln ohne Grund wirkt oberflächlich oder gar verdächtig. In Geschäften oder öffentlichen Verkehrsmitteln herrscht oft eine ernste, reservierte Atmosphäre.

Direkte Kommunikation: Du erlebst eine sehr direkte, manchmal schonungslos ehrliche Kommunikationsweise. Höflichkeitsfloskeln wie im deutschsprachigen Raum üblich sind weniger verbreitet. Diese Direktheit empfindest du nach einer Eingewöhnungsphase oft als erfrischend authentisch.

Gastfreundschaft: Sobald du in den privaten Kreis aufgenommen wirst, erlebst du eine überwältigende Herzlichkeit und Gastfreundschaft. Russen laden dich großzügig ein, bewirten dich opulent und interessieren sich aufrichtig für dein Leben.

Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit

Die russische Einstellung zu Pünktlichkeit unterscheidet sich deutlich von deutschen Standards. Eine Verspätung von 15 bis 30 Minuten gilt oft als akzeptabel, besonders im privaten Bereich. Im Geschäftsleben herrschen jedoch zunehmend westliche Standards, vor allem in internationalen Unternehmen. Du solltest selbst pünktlich sein, aber Verständnis für flexiblere Zeitvorstellungen aufbringen.

Einkaufs- und Essgewohnheiten

Wo und wie Russen einkaufen

Du findest in Russland eine Mischung aus traditionellen Märkten und modernen Einkaufszentren:

  • Märkte (Rynki): Besonders für frisches Obst, Gemüse, Fleisch und hausgemachte Produkte besuchen viele Russen wöchentlich die bunten Märkte. Hier wird gefeilscht und persönliche Beziehungen zu Händlern gepflegt.
  • Supermärkte und Hypermärkte: Ketten wie Pyaterochka, Magnit und Perekrestok dominieren den Einzelhandel. Du bemerkst, dass Russen oft täglich kleinere Einkäufe tätigen statt eines großen Wocheneinkaufs.
  • Online-Shopping: Plattformen wie Wildberries, Ozon und Yandex.Market boomen, besonders seit der Pandemie. Die jüngere Generation kauft zunehmend online ein.

Russische Esskultur

Barmann in Moskau
Barmann in Moskau

Die russische Küche ist herzhaft, deftig und von langen Wintern geprägt:

  • Hauptmahlzeit mittags: Traditionell ist das Mittagessen die Hauptmahlzeit. Viele Firmen haben Kantinen, in denen du warme Mahlzeiten erhältst.
  • Typische Gerichte: Borschtsch (Rote-Bete-Suppe), Pelmeni (Teigtaschen), Blini (Pfannkuchen), Soljanka, Piroggen und zahlreiche eingelegte Gemüsesorten prägen den Speiseplan. Brot ist zu jeder Mahlzeit unverzichtbar.
  • Tee-Kultur: Russen trinken enorm viel schwarzen Tee, oft aus dem Samowar, gesüßt oder mit Konfitüre. Kaffeekultur entwickelt sich besonders in Großstädten.
  • Alkohol: Wodka gehört zu festlichen Anlässen, wobei du beachten solltest, dass übermäßiger Alkoholkonsum gesellschaftlich problematisch bleibt. In den letzten Jahren nimmt jedoch das Gesundheitsbewusstsein zu, und viele junge Menschen trinken moderater.

Haltung gegenüber Ausländern und Einwanderern

Fettnäpfchenführer Russland
Fettnäpfchenführer Russland

Deine Erfahrung als Ausländer in Russland hängt stark von deiner Herkunft und deinem Aufenthaltsort ab:

Westeuropäer: Deutsche, Franzosen und andere Westeuropäer genießen oft Respekt und Neugier. Viele Russen interessieren sich für Europa und schätzen westliche Kultur, auch wenn politische Spannungen die Stimmung beeinflussen können.

Einwanderer aus Zentralasien und dem Kaukasus: Arbeitsmigranten aus Ländern wie Usbekistan, Tadschikistan oder Kirgisistan erleben häufiger Diskriminierung und Vorurteile. Du bemerkst unterschwellige Xenophobie, besonders in wirtschaftlich schwächeren Regionen.

Gemischte Gefühle: Einerseits sind Russen stolz auf die multiethnische Zusammensetzung ihres Landes, andererseits existieren Vorbehalte gegenüber bestimmten Gruppen. In Großstädten wie Moskau und St. Petersburg ist die Atmosphäre deutlich toleranter und weltoffener als in ländlichen Gebieten.

Integration: Als Ausländer wirst du wahrscheinlich stets als „anders“ wahrgenommen. Vollständige Integration ist schwierig, aber du kannst echte Freundschaften aufbauen, wenn du Russisch lernst und dich mit der Kultur auseinandersetzt.

Freizeit und Volkssport

Beliebte Freizeitaktivitäten

Russen gestalten ihre Freizeit vielfältig:

  • Datscha-Kultur: Viele Familien besitzen eine Datscha (Sommerhaus mit Garten) außerhalb der Stadt. Dort verbringst du Wochenenden mit Gartenarbeit, Entspannung und geselligem Beisammensein – ein wichtiger Bestandteil russischer Lebensart.
  • Kultur: Theater, Ballett, Oper und Museen sind sehr beliebt und erschwinglich. Russland verfügt über eine reiche Kulturtradition, die im Alltag präsent ist.
  • Baden und Sauna (Banja): Die Banja ist eine Institution. Du erlebst dort intensives Schwitzen, Abkühlung im kalten Wasser oder Schnee und geselliges Beisammensein.
  • Natur: Pilze und Beeren sammeln im Wald ist eine traditionelle Freizeitbeschäftigung, die Generationen verbindet.
  • Ausgehen: In Großstädten findest du eine lebendige Club-, Bar- und Restaurantszene, besonders die jüngere Generation feiert gerne.

Volkssport und beliebte Sportarten

  • Eishockey: Die absolute Nummer eins im russischen Volkssport. Du erlebst eine leidenschaftliche Begeisterung für die Kontinentale Hockey-Liga (KHL) und Nationalmannschaft.
  • Fußball: Wächst stetig in der Beliebtheit, besonders seit der WM 2018. Du findest zunehmend Unterstützung für lokale und nationale Teams.
  • Kampfsportarten: Sambo (russische Kampfkunst), Boxen und Ringen haben eine lange Tradition und bringen viele Champions hervor.
  • Wintersport: Skilanglauf, Biathlon und Eiskunstlauf sind tief in der Kultur verankert.
  • Schach: Gilt als Sport und genießt enormes Prestige – Russland hat einige der weltbesten Schachspieler hervorgebracht.
  • Fitnesstrend: Besonders in Städten boomen Fitnessstudios, Yoga und gesunde Lebensweise bei der jüngeren Generation.

Familie, Kinder und ältere Menschen

Russisches Mädchen
Russisches Mädchen

Familiensinn

Die Familie spielt eine zentrale Rolle im russischen Leben. Du erlebst oft mehrere Generationen unter einem Dach oder in engem Kontakt. Familienbande sind stark, und gegenseitige Unterstützung ist selbstverständlich. Feiertage und Geburtstage werden im großen Familienkreis ausgiebig zelebriert.

Kinderfreundlichkeit

Russland ist grundsätzlich kinderfreundlich. Kinder werden verwöhnt und stehen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Allerdings bemerkst du weniger spezialisierte kinderfreundliche Infrastruktur (wie Wickelräume oder Spielplätze) als in Westeuropa, obwohl sich dies in Großstädten verbessert.

  • Bildung: Eltern legen enormen Wert auf Bildung. Viele Kinder besuchen neben der Schule zusätzliche Kurse (Musik, Sprachen, Sport). Der Leistungsdruck ist erheblich.
  • Demografie: Die Geburtenrate ist mit etwa 1,5 Kindern pro Frau niedrig. Die Regierung fördert Geburten durch finanzielle Anreize wie das „Mutterkapital“.

Ältere Menschen

Ältere Menschen genießen Respekt, leben aber oft in schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen. Die Renten sind niedrig, und viele Senioren sind auf familiäre Unterstützung angewiesen. Gleichzeitig übernehmen Großeltern häufig die Kinderbetreuung, da beide Elternteile arbeiten müssen.

Du bemerkst, dass das Pflegesystem unterentwickelt ist, und Altenheime haben oft einen schlechten Ruf. Die Pflege älterer Angehöriger findet meist zu Hause statt.

Einstellung zu Arbeit und Bildung

Arbeitsmentalität

Die Einstellung zur Arbeit ist komplex und oft von sowjetischer Vergangenheit geprägt:

  • Hohe Bildung, niedrige Gehälter: Viele Russen sind hochqualifiziert, verdienen aber vergleichsweise wenig. Du triffst oft auf überqualifizierte Menschen in einfachen Jobs.
  • Mehrere Jobs: Es ist nicht ungewöhnlich, dass Russen mehrere Jobs gleichzeitig ausüben, um über die Runden zu kommen.
  • Hierarchie: Arbeitsstrukturen sind oft hierarchisch und autoritär. Entscheidungen werden von oben getroffen, und Eigeninitiative ist nicht immer erwünscht.
  • Work-Life-Balance: Verbessert sich langsam, besonders in internationalen Unternehmen und Start-ups, ist aber generell weniger ausgeprägt als in Westeuropa.

Bildung und Weiterbildung

Bildung genießt enormen Stellenwert. Das russische Bildungssystem ist theoretisch stark, besonders in Mathematik, Naturwissenschaften und Sprachen. Du findest viele hochgebildete Menschen mit Universitätsabschlüssen.

  • Weiterbildung: Nimmt zu, besonders in IT, Business und Fremdsprachen. Junge Russen investieren in ihre Qualifikationen, um bessere Karrierechancen zu haben.
  • Sprachkenntnisse: Englisch wird zunehmend wichtig, besonders für Karrieren in internationalen Unternehmen.

Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit

Das Umweltbewusstsein entwickelt sich langsam, bleibt aber hinter westeuropäischen Standards zurück:

  • Müllproblem: Mülltrennung ist selten und Recycling kaum verbreitet. Du bemerkst leider oft Müll in der Natur.
  • Wachsendes Bewusstsein: Besonders junge, urbane Russen interessieren sich zunehmend für Umweltthemen, Bio-Produkte und nachhaltigen Konsum.
  • Energieverschwendung: Als rohstoffreiches Land herrscht wenig Bewusstsein für Energiesparen.
  • Aktivismus: Umweltaktivismus wächst trotz staatlicher Hindernisse, besonders gegen industrielle Verschmutzung und Abholzung.

Besonderheiten und kulturelle Eigenheiten

  • Aberglaube: Viele Russen sind abergläubisch. Du solltest beispielsweise nicht über eine Schwelle hinweg die Hand geben, keine geraden Blumenzahlen schenken (nur ungerade, außer zu Beerdigungen) oder dich hinsetzen, bevor du auf eine Reise gehst.
  • Kleidung: Russen, besonders in Städten, kleiden sich formal und gepflegt. Sportkleidung außerhalb des Fitnessstudios oder Schlabberlook sind unüblich.
  • Gesundheitswesen: Misstrauen gegenüber dem staatlichen Gesundheitssystem ist verbreitet. Viele nutzen private Kliniken oder praktizieren Selbstmedikation.
  • Bürokratie: Bereite dich auf komplizierte, zeitaufwändige bürokratische Prozesse vor, die Geduld und oft persönliche Kontakte (Beziehungen, genannt „svyazi“) erfordern.

International bekannte russische Persönlichkeiten

Russland hat der Welt zahlreiche herausragende Persönlichkeiten geschenkt, die in verschiedensten Bereichen internationale Anerkennung fanden:

Schriftsteller und Dichter

Fjodor Dostojewski (1821-1881): Autor psychologisch tiefgründiger Romane wie „Schuld und Sühne“ und „Die Brüder Karamasow“, die existenzielle und moralische Fragen der Menschheit erforschen.

Leo Tolstoi (1828-1910): Schuf Meisterwerke der Weltliteratur wie „Krieg und Frieden“ und „Anna Karenina“, die das russische Leben und universelle menschliche Themen darstellen.

Anton Tschechow (1860-1904): Revolutionierte das moderne Theater und die Kurzgeschichte durch subtile Charakterzeichnung und atmosphärische Dichte in Werken wie „Die Möwe“ und „Der Kirschgarten“.

Alexander Puschkin (1799-1837): Gilt als Begründer der modernen russischen Literatur, schuf mit „Eugen Onegin“ ein Nationalepos und prägte die russische Literatursprache fundamental.

Wladimir Nabokov (1899-1977): Erlangte internationale Berühmtheit mit dem kontroversen Roman „Lolita“ und brillierte durch sprachliche Virtuosität in Russisch und Englisch.

Boris Pasternak (1890-1960): Nobelpreisträger für Literatur, bekannt für den Roman „Doktor Schiwago“, der das Schicksal russischer Intellektueller während Revolution und Bürgerkrieg schildert.

Alexander Solschenizyn (1918-2008): Dokumentierte die Schrecken des Gulag-Systems in „Der Archipel Gulag“ und „Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch“, Nobelpreisträger.

Komponisten und Musiker

Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840-1893): Schuf unsterbliche Ballette wie „Schwanensee“ und „Der Nussknacker“ sowie emotionale Sinfonien, die weltweit aufgeführt werden.

Sergei Rachmaninow (1873-1943): Virtuoser Pianist und Komponist romantischer Klavierkonzerte und Symphonien von großer emotionaler Intensität und technischer Brillanz.

Igor Strawinsky (1882-1971): Revolutionierte die moderne Musik mit „Le Sacre du Printemps“, das beim Uraufführungsskandal Geschichte schrieb und neue musikalische Wege ebnete.

Modest Mussorgski (1839-1881): Komponierte das monumentale Klavierwerk „Bilder einer Ausstellung“ und die Oper „Boris Godunow“, die russische Volksmusik und Geschichte vertonen.

Dmitri Schostakowitsch (1906-1975): Schuf unter Stalin bedeutende Symphonien und Streichquartette, die zwischen Konformität und verschlüsselter Kritik am Regime balancierten.

Bildende Künstler

Wassily Kandinsky (1866-1944): Pionier der abstrakten Kunst, entwickelte theoretische Grundlagen über Farbe und Form und beeinflusste die moderne Kunstbewegung entscheidend.

Kasimir Malewitsch (1879-1935): Begründer des Suprematismus, schuf mit dem „Schwarzen Quadrat“ eine ikonische Arbeit, die die gegenstandslose Kunst revolutionierte.

Marc Chagall (1887-1985): Entwickelte einen einzigartigen fantasievollen Stil mit schwebenden Figuren und leuchtenden Farben, der jüdische Folklore und Surrealismus verbindet.

Ilja Repin (1844-1930): Bedeutendster russischer Realist, malte gesellschaftskritische Werke wie „Die Wolgatreidler“ und eindrucksvolle Porträts historischer Persönlichkeiten.

Wissenschaftler und Erfinder

Dmitri Mendelejew (1834-1907): Entwickelte das Periodensystem der chemischen Elemente und sagte die Existenz noch unentdeckter Elemente aufgrund systematischer Lücken voraus.

Iwan Pawlow (1849-1936): Nobelpreisträger für seine Forschungen zur klassischen Konditionierung, begründete wichtige Erkenntnisse der Verhaltenspsychologie durch Experimente mit Hunden.

Konstantin Ziolkowski (1857-1935): Pionier der Raumfahrttheorie, formulierte die Raketengrundgleichung und visionäre Konzepte für Weltraumstationen und interplanetare Reisen.

Andrei Sacharow (1921-1989): Entwickelte die sowjetische Wasserstoffbombe, wurde später Menschenrechtsaktivist und Dissident, erhielt den Friedensnobelpreis für sein Engagement.

Nikolai Lobatschewski (1792-1856): Begründete unabhängig die nichteuklidische Geometrie und legte damit Grundlagen für Einsteins Relativitätstheorie und moderne mathematische Konzepte.

Tänzer und Choreografen

Rudolf Nurejew (1938-1993): Weltberühmter Balletttänzer, floh spektakulär aus der Sowjetunion, revolutionierte männliche Ballettkunst durch technische Virtuosität und dramatische Ausdruckskraft.

Anna Pawlowa (1881-1931): Legendäre Primaballerina, berühmt für „Der sterbende Schwan“, tourte weltweit und machte Ballett international populär.

Mikhail Baryshnikov (1948-): Einer der größten Tänzer des 20. Jahrhunderts, glänzte in klassischem und modernem Ballett, flüchtete in den Westen.

George Balanchine (1904-1983): Revolutionärer Choreograf, gründete das New York City Ballet und entwickelte den neoklassischen Ballettstil, der das amerikanische Ballett prägte.

Filmregisseure

Sergei Eisenstein (1898-1948): Filmrevolutionär, schuf mit „Panzerkreuzer Potemkin“ und dessen berühmter Treppenszene Meilensteine der Filmgeschichte und Montagetheorie.

Andrei Tarkowski (1932-1986): Erschuf poetische, philosophische Meisterwerke wie „Solaris“ und „Stalker“, die durch symbolische Bildsprache und spirituelle Tiefe beeindrucken.

Sergei Bondartschuk (1920-1994): Gewann einen Oscar für die monumentale Tolstoi-Verfilmung „Krieg und Frieden“, eines der aufwendigsten Filmprojekte der Geschichte.

Sportler

Maria Scharapowa (1987-): Fünffache Grand-Slam-Siegerin im Tennis, war jahrelang eine der bestbezahlten Sportlerinnen weltweit und Mode-Ikone.

Alexander Owetschkin (1985-): Einer der besten Eishockeyspieler aller Zeiten, erzielt Rekorde in der NHL und führte sein Team zum Stanley-Cup-Sieg.

Irina Rodnina (1949-): Dreifache Olympiasiegerin im Eiskunstlauf-Paarlauf, dominierte ihren Sport ein Jahrzehnt lang und gewann zehn Weltmeistertitel.

Wladimir Klitschko (1976-): Obwohl in der Ukraine geboren, vertrat er die Sowjetunion, Olympiasieger und langjähriger Box-Weltmeister im Schwergewicht.

Jelena Issinbajewa (1982-): Stabhochsprung-Ikone, stellte 28 Weltrekorde auf, zweifache Olympiasiegerin und prägte ihre Sportart über eine Ära.

Lew Jaschin (1929-1990): Legendärer Torhüter, einziger Keeper, der den Ballon d’Or gewann, revolutionierte die Torwartposition durch aktives Spiel.

Garri Kasparow (1963-): Schachweltmeister, galt lange als bester Spieler aller Zeiten, kämpfte gegen Computer Deep Blue, später Oppositionspolitiker.

Weitere bedeutende Persönlichkeiten

Mikhail Gorbatschow (1931-2022): Letzter Präsident der Sowjetunion, initiierte Glasnost und Perestroika, beendete den Kalten Krieg, erhielt den Friedensnobelpreis.

Juri Gagarin (1934-1968): Erster Mensch im Weltraum, umrundete 1961 in 108 Minuten die Erde und wurde zur internationalen Ikone der Raumfahrt.

George Gurdjieff (1866-1949): Mystiker und spiritueller Lehrer, entwickelte ein einflussreiches System spiritueller Entwicklung, das westliche Esoterik nachhaltig beeinflusste.

Sergei Brin (1973-): Mitbegründer von Google, revolutionierte die Internetsuche und Informationstechnologie, gehört zu den einflussreichsten Tech-Unternehmern weltweit.

Sergei Rachmaninoff (1873-1943): Neben seiner musikalischen Karriere auch erfolgreicher Dirigent, dessen Interpretationen eigener und fremder Werke Maßstäbe setzten.

Diese Persönlichkeiten zeigen dir die außergewöhnliche kulturelle, wissenschaftliche und sportliche Tradition Russlands, die das Land über Jahrhunderte geprägt hat und weltweit Anerkennung findet.

Fazit: Die russische Bevölkerung verstehen

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Wenn du nach Russland auswanderst oder das Land besser verstehen möchtest, erkennst du schnell die Vielschichtigkeit dieser Gesellschaft. Die Bevölkerung vereint tiefe Traditionen mit modernen Einflüssen, herzliche Gastfreundschaft mit öffentlicher Reserviertheit, hohe Bildung mit wirtschaftlichen Herausforderungen.

Deine Erfahrung wird maßgeblich davon abhängen, wo du lebst (Großstadt vs. Land), wie gut du Russisch sprichst und wie offen du dich auf die kulturellen Unterschiede einlässt. Russland belohnt Neugier und Anpassungsbereitschaft mit einzigartigen Erlebnissen und tiefen menschlichen Beziehungen.

Berücksichtige, dass politische und wirtschaftliche Entwicklungen die Stimmung und Situation im Land beeinflussen können. Informiere dich aktuell vor einer Auswanderung über die rechtlichen Rahmenbedingungen und Sicherheitslage.

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Zuletzt aktualisiert: 31. Oktober 2025 von Jan Harmening (2005 ausgewandert)