Menschen mit Fernweh sparen oft ein Leben lang für ihren großen Traum. Andere fangen in den Ferien sofort Feuer und bleiben für immer. Beide Charaktere können mit den folgenden fünf Tipps erfolgversprechend ihre Zelte in der neuen Heimat aufschlagen.
Tipp Eins: Vorhandenen Hausrat frühzeitig minimalisieren
Für Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden sind nur wenige Einrichtungsgegenstände nötig. Vieles in Schränken und Schubladen sammelt sich allmählich an. Wird aus der Vision vom Auswandern ein konkreter Plan, ist es Zeit zum Ausmisten. Was in den letzten zwei Jahren nicht in Gebrauch war, bleibt mutmaßlich auch für die nächsten zehn bis 30 Jahre ein Staubfänger. Das Minimalisieren durch Aussortieren, Weggeben oder Wegwerfen befreit auch mental. Je weniger im Haushalt übrig bleibt, desto weniger muss beim Auswandern weg organisiert werden.
Tipp Zwei: Vorbesuche im Zielland sparsam organisieren
Im Urlaub wird oft mehr als die Hälfte vom Budget für Übernachtungen ausgegeben. Günstiger kann es sein, abenteuerlich im Alkoven eines gemieteten Wohnmobils statt teuer im Hotel zu übernachten. Das Mobil zur Vororientierung ist gleich dabei, zum Beispiel für Wohnungsbesichtigungen oder regionale Erkundungen zu Lebensmittelangebot und üblichen Preisen von Konsumgütern. Sicherheitshalber schadet ein Anzug oder Businesskostüm im Wohnmobil nicht, falls sich auf Initiativbewerbung ein Vorstellungsgespräch bei Arbeitgebern beim Vorbesuch ergibt.
Tipp Drei: Lebenshaltungskosten im Zielland frühzeitig vorrecherchieren
Viele Auswanderer suchen sich Länder mit geringen Lebenshaltungskosten aus. Zu beachten ist, dass dort auch der Lohnspiegel entsprechend niedrig ist. Zur Vorrecherche gehören Faktoren wie
- Steuersituation,
- variable Lebenshaltung (Lebensmittel, Kleidung, sonstige Konsumgüter) und
- fixe Lebenshaltung (Miete, Grundsteuer, wiederkehrende Nebenkosten)
Langfristig zählt dazu auch die zu erwartende Altersrente aus den in Deutschland geleisteten Arbeitsjahren. Geringe Lebenshaltungskosten können durchaus eine höhere Kaufkraft bedeuten, aber je nach Zielland auch ein Indiz für allgemein geringe Ansprüche an den Lebensstandard sein.
Tipp Vier: Work & Travel als »Schnupperkurs« ausprobieren
Work & Travel ist eine Reiseform, die besonders bei Sprachschülern sehr beliebt ist. Reisende wohnen auf einer Farm oder in einer Familie der Arbeitgeber, arbeiten dort auf dem Hof oder im Gewerbe mit. Sie bekommen einen Lohn, der bei ansonsten sparsamem Lebensstil in den Ferien genügend Startkapital für das eigentliche Auswandern einbringen kann. Zumindest minimieren sich Übernachtungs- und Verpflegungskosten. Gleichzeitig lernen künftige Auswanderer die Kultur und regionale Gepflogenheiten durch die Nähe zur Gastfamilie im Voraus intensiv kennen.
Tipp Fünf: Wohnraum günstig einrichten
Auf dem Boden müssen Auswanderer nicht schlafen. Aber mehr als ein Schrank, ein Tisch, ein Bett und ein Sanitärbereich sind für den Start nicht nötig. Wer in nahe gelegene Länder auswandert, kann einige Möbel vielleicht durch einen Umzugstransport organisieren. In weiter entfernten Zielländern sollten die Zuzügler zunächst mit kleinen Anschaffungen beginnen. Manche Nachbarn in der neuen Heimat sind selbst ausgewandert. Sie erleichtern das Einleben mit Tipps und Spenden aus dem eigenen Hausrat.
Fazit
Auswandern gelingt mit Sprach- und kulturellen Kenntnissen sowie einem finanziellen Polster leicht. Wer urplötzlich und sofort im eigentlichen Urlaubsland seinen neuen Lebensmittelpunkt sucht, kann dies auch ohne viel Erspartes planen. Beruflich und privat empfehlen sich Vorbesuche zur Lageerkundung und Job- sowie Wohnungssuche.