Du träumst von einem Leben unter der südeuropäischen Sonne, entspannteren Tagen am Atlantik und einer neuen Heimat für deine Familie? Portugal 🇵🇹 hat sich in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Auswanderungsziele für Familien 👨👩👧👦 aus deutschsprachigen Ländern entwickelt – und das aus gutem Grund. Das Land am westlichsten Rand Europas bietet nicht nur beeindruckende Landschaften und über 300 Sonnentage im Jahr, sondern auch eine familienfreundliche Atmosphäre und ein im Vergleich zu Deutschland entspannteres Lebensgefühl ✔️
In diesem ausführlichen Ratgeber erfährst du alles, was du für eine erfolgreiche Auswanderung nach Portugal mit deiner Familie wissen musst. Von den ersten Vorbereitungen bis hin zur Wohnungs- und Schulsuche sowie Integration vor Ort begleiten wir dich und deine Kinder Schritt für Schritt auf eurem Weg in ein neues Leben an der Atlantikküste ✔️

Was du hier findest
↓ Chancen und Herausforderungen
↓ Wichtige Vorbereitungen vor Auswanderung
↓ Aufenthalt und Visum in Portugal
↓ Wo und wie wohnen?
↓ Das portugiesische Bildungssystem
↓ Mentalität und Familienleben in Portugal
↓ Kulturelle Anpassung und Integration
↓ Gesundheitsversorgung für die Familie
↓ Unterstützung für Familien mit Kindern
↓ Jobs für Väter und Mütter
↓ Lebenshaltungskosten als Familie
↓ Euer sorgloser Umzug nach Portugal
↓ Checkliste Auswanderung nach Portugal
↓ Abschließende Empfehlungen
↓ Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Chancen und Herausforderungen in Portugal für Familien mit Kindern
Bevor du die Entscheidung zur Auswanderung triffst, solltest du dir sowohl über die Chancen als auch über die Herausforderungen des Lebens in Portugal im Klaren sein. Eine realistische Einschätzung hilft dir, deine Erwartungen anzupassen und den Übergang für deine Familie so reibungslos wie möglich zu gestalten.
Familienfreundliche Gesellschaft: In Portugal genießen Kinder einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Die portugiesische Kultur ist traditionell sehr familienorientiert, und Kinder sind überall willkommen – ob in Restaurants, bei öffentlichen Veranstaltungen oder im Alltag. Diese Offenheit macht das Einleben für Familien deutlich leichter.
Hohe Lebensqualität: Das milde Klima mit viel Sonnenschein und die Nähe zum Meer ermöglichen ein aktives Leben im Freien. Die Luftqualität ist besonders in ländlichen Gebieten und an der Küste ausgezeichnet – ein großes Plus für Kinder mit Atemwegserkrankungen oder Allergien.
Niedrigere Lebenshaltungskosten: Trotz steigender Preise in den letzten Jahren liegen die Lebenshaltungskosten in vielen Bereichen noch immer unter dem deutschen Niveau. Besonders Lebensmittel, Restaurantbesuche und Freizeitaktivitäten sind oft günstiger, was den finanziellen Druck auf Familien verringern kann.
Gutes öffentliches Bildungssystem: Portugal verfügt über ein kostenloses öffentliches Schulsystem, das allen Kindern offensteht. Darüber hinaus gibt es in größeren Städten internationale Schulen, die Unterricht in verschiedenen Sprachen anbieten – eine gute Option für den Übergang oder wenn deine Kinder ihre Muttersprache beibehalten sollen.
Sicherheit: Portugal zählt zu den sichersten Ländern Europas und belegt regelmäßig Spitzenplätze in internationalen Sicherheitsrankings. Die niedrige Kriminalitätsrate bietet ein beruhigendes Umfeld für Familien, und Kinder können sich oft freier bewegen als in vielen anderen Ländern.
Gesundheitssystem: Das öffentliche Gesundheitssystem (Serviço Nacional de Saúde, SNS) ist für alle legalen Einwohner zugänglich und deckt die Grundversorgung ab. Für Kinder ist die medizinische Versorgung kostenlos, was eine wichtige finanzielle Entlastung für Familien darstellt.
Work-Life-Balance und Familienleben: Die portugiesische Kultur legt großen Wert auf Familienzeit und Lebensgenuss. Die Work-Life-Balance wird hier anders verstanden als in Deutschland – Arbeit wird als Mittel zum Leben betrachtet, nicht als Lebenszweck. Diese Einstellung spiegelt sich in längeren Mittagspausen, gemeinsamen Mahlzeiten und einem entspannteren Umgang mit Termindruck wider. Für Deine Familie bedeutet dies mehr gemeinsame Zeit und weniger Hektik im Alltag.
Sprachbarriere: Die portugiesische Sprache kann zunächst eine erhebliche Hürde darstellen, besonders für Kinder im schulpflichtigen Alter. Anders als Spanisch oder Französisch wird Portugiesisch in deutschen Schulen selten unterrichtet, was den Einstieg erschweren kann.
Bürokratie: Die portugiesische Bürokratie ist berüchtigt für ihre Komplexität und langsamen Prozesse. Von der Anmeldung bei Behörden bis hin zur Einschreibung deiner Kinder in Schulen – rechne mit zeitaufwändigen Behördengängen und teils widersprüchlichen Informationen.
Geringeres Lohnniveau: Das durchschnittliche Einkommen in Portugal liegt deutlich unter dem deutschen Niveau. Wenn du nicht remote für ein ausländisches Unternehmen arbeitest oder ein eigenes Unternehmen gründest, musst du dich auf erhebliche Gehaltseinbußen einstellen.
Wohnungsmarkt unter Druck: Besonders in beliebten Regionen wie Lissabon, Porto und der Algarve sind die Immobilienpreise in den letzten Jahren stark gestiegen. Das Finden einer geeigneten und bezahlbaren Familienwohnung kann zur Herausforderung werden.
Eingewöhnungszeit für Kinder: Je nach Alter können Kinder unterschiedlich auf den Umzug reagieren. Der Verlust von Freunden, Schul- oder Sprachprobleme und die allgemeine Umstellung können emotional belastend sein und erfordern viel Einfühlungsvermögen von deiner Seite.
Unterschiede im Bildungssystem: Das portugiesische Schulsystem unterscheidet sich in vielen Aspekten vom deutschen System, was den Übergang erschweren kann. Dazu gehören andere Unterrichtsmethoden, Bewertungssysteme und ein stärker auf Auswendiglernen ausgerichteter Ansatz.
Wichtige Vorbereitungen vor der Auswanderung
Eine gründliche Vorbereitung ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Auswanderung mit der Familie. Idealerweise beginnst du mit den Planungen mindestens ein Jahr vor dem geplanten Umzug.
Informiere dich umfassend: Sammle so viele Informationen wie möglich über das Leben in Portugal. Neben Ratgebern und Online-Foren sind auch Erfahrungsberichte anderer ausgewanderter Familien besonders wertvoll.
Plane einen Erkundungsbesuch: Bevor du endgültig umziehst, solltest du mit deiner Familie eine Erkundungsreise unternehmen – idealerweise außerhalb der Touristensaison, um einen realistischeren Eindruck vom Alltag zu bekommen. Besuche potenzielle Wohngebiete, Schulen und erkunde die lokale Infrastruktur.
Finanzen prüfen: Erstelle einen detaillierten Finanzplan, der die Umzugskosten, anfängliche Ausgaben (Kaution, Möbel, Auto etc.) und die monatlichen Lebenshaltungskosten für mindestens ein Jahr berücksichtigt. Experten empfehlen eine finanzielle Reserve für mindestens 6 bis 12 Monate.
Berufliche Perspektiven klären: Wenn du nicht bereits einen Job in Portugal oder eine Remote-Arbeit hast, informiere dich frühzeitig über den Arbeitsmarkt in deiner Branche. Portugiesische Sprachkenntnisse sind für die meisten lokalen Jobs unerlässlich.
Versicherungen und Absicherung prüfen: Kläre, welche deutschen Versicherungen du kündigen kannst und welche du in Portugal neu abschließen musst. Besonders wichtig sind Kranken-, Haftpflicht- und ggf. private Rentenversicherungen.
Steuerliche Aspekte klären: Informiere dich über die steuerlichen Folgen deiner Auswanderung, mögliche Doppelbesteuerungsabkommen und besondere Regelungen für Auswanderer (wie das NHR-Programm in Portugal).
Offene Kommunikation: Beziehe deine Kinder von Anfang an in den Prozess ein. Erkläre ihnen altersgerecht, warum ihr auswandert und was sie in der neuen Heimat erwartet. Höre ihre Bedenken und Wünsche an und nehme sie ernst.
Sprachliche Vorbereitung: Beginne frühzeitig mit dem Erlernen der portugiesischen Sprache – für dich und deine Kinder. Auch grundlegende Kenntnisse helfen beim Einstieg enorm. Nutze Apps, Online-Kurse oder Sprachschulen und mache das Lernen zu einem Familienprojekt.
Kontakt zu anderen Familien herstellen: Versuche bereits vor dem Umzug, Kontakte zu anderen Familien in deiner Zielregion zu knüpfen, besonders zu solchen mit Kindern im ähnlichen Alter. Social-Media-Gruppen und Expat-Foren sind hierfür gute Anlaufstellen.
Vertrautes mitnehmen: Plane, welche persönlichen Gegenstände für deine Kinder besonders wichtig sind und unbedingt mitgenommen werden sollten. Lieblingsspielzeuge, Bücher oder andere vertraute Dinge können in der Anfangszeit Sicherheit und Trost spenden.
Abschied bewusst gestalten: Gib deinen Kindern die Möglichkeit, sich bewusst von Freunden, Verwandten und vertrauten Orten zu verabschieden. Organisiere Abschiedsfeiern und ermutige zum Austausch von Kontaktdaten, um Verbindungen aufrechtzuerhalten.
Übergangsphase einplanen: Rechne mit einer Eingewöhnungszeit von mindestens 6 bis 12 Monaten, in der deine Kinder (und auch du selbst) emotionale Höhen und Tiefen durchleben können. Plane genügend Zeit für die Ankunft und das Einleben ein, bevor der Alltag mit Schule und Arbeit beginnt.
Aufenthalt und Visum in Portugal
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für deinen Aufenthalt in Portugal hängen maßgeblich davon ab, ob du EU-Bürger bist oder nicht. Als Staatsangehöriger eines EU-Landes genießt du das Recht auf Freizügigkeit, während Nicht-EU-Bürger zusätzliche Hürden überwinden müssen (weitere Ausführungen auf unserer Portugal-Seite).
Als Bürger eines EU-Mitgliedstaates hast du das Recht, dich ohne Visum in Portugal niederzulassen. Du kannst dich bis zu drei Monate frei im Land aufhalten, ohne administrative Formalitäten erfüllen zu müssen. Für einen längeren Aufenthalt gelten folgende Regelungen:
- Anmeldepflicht: Nach 90 Tagen musst du dich bei der lokalen Gemeindeverwaltung (Câmara Municipal) anmelden.
- Registrierungsbescheinigung (Certificado de Registo): Beantrage diese bei der portugiesischen Ausländerbehörde (SEF) oder in manchen Gemeinden direkt bei der Câmara Municipal. Diese Bescheinigung ist 5 Jahre gültig und kostet etwa 15 Euro.
- Steueridentifikationsnummer (NIF): Diese Nummer benötigst du für fast alle offiziellen Angelegenheiten in Portugal, von der Eröffnung eines Bankkontos bis zum Abschluss von Mietverträgen. Du kannst sie beim lokalen Finanzamt (Finanças) beantragen.
- Sozialversicherungsnummer: Wenn du in Portugal arbeiten möchtest, benötigst du eine Sozialversicherungsnummer, die du beim Instituto da Segurança Social beantragst.
- Daueraufenthalt: Nach 5 Jahren rechtmäßigem Aufenthalt kannst du eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis (Certificado de Residência Permanente) beantragen, die 10 Jahre gültig ist.
Wenn du nicht aus einem EU-Land kommst, benötigst du in der Regel ein Visum, um dich in Portugal niederzulassen. Portugal bietet verschiedene Visa-Optionen, die für Familien interessant sein können:
- Arbeitsvisa: Die Voraussetzungen sind Qualifikationsnachweise, ggf. Sprachkenntnisse, Krankenversicherung, finanzielle Stabilität, Jobangebot.
- Vorübergehendes Arbeitsvisum (Visto de Estada Temporária): Für kurzfristige Beschäftigung (bis zu einem Jahr) mit Jobangebot eines portugiesischen Arbeitgebers.
- Visum für hochqualifizierte Arbeitskräfte: Für Fachkräfte mit speziellen Qualifikationen und Jobangebot.
- Aufenthaltsvisum für Beschäftigungszwecke: Für längerfristige Arbeitsverhältnisse. Der Arbeitgeber muss ggf. nachweisen, dass kein EU-Bewerber verfügbar ist.
- Digitales Nomaden-Visum: Portugal bietet ein spezielles Visum für Selbstständige, Freiberufler und Remote-Arbeiter an, die für ausländische Arbeitgeber oder Kunden arbeiten (monatliches Einkommen von mindestens 3.480 €).
Zwei Varianten:- Temporäres Visum (bis zu 12 Monate, mehrfaches Ein- und Ausreisen möglich, keine Familienzusammenführung, kein Weg zur Staatsbürgerschaft).
- Residenzvisum (4 Monate gültig, ermöglicht Beantragung einer zweijährigen Aufenthaltsgenehmigung, mit Option auf Verlängerung und später Daueraufenthalt/Staatsbürgerschaft).
- D2-Visum (Unternehmervisum): Für Personen, die in Portugal ein Unternehmen gründen oder in ein bestehendes Unternehmen investieren möchten.
- D7-Visum (Rentner- und passives Einkommensvisum): Ideal für Personen mit ausreichendem passivem Einkommen (z.B. Rente, Mieteinnahmen, Dividenden). Du musst nachweisen, dass du über regelmäßige Einkünfte von mindestens dem portugiesischen Mindestlohn verfügst (derzeit erforderliches Mindesteinkommen: 9.840 € pro Jahr).
Das D7-Visum ermöglicht zunächst eine einjährige Aufenthaltsgenehmigung, die um jeweils zwei Jahre verlängert werden kann. Nach fünf Jahren ist eine Daueraufenthaltsgenehmigung möglich. - Golden Visa: Ein Aufenthaltsvisum für Investoren, die eine erhebliche Investition in Portugal tätigen. Typische Investitionsoptionen:
- Immobilienkauf ab 500.000 € (in bestimmten Regionen ab 400.000 €; in Sanierungsgebieten ab 350.000 € bzw. 280.000 €). Immobilieninvestitionen in Ballungszentren wie Lissabon, Porto und der Algarve sind im Rahmen des Golden Visa ausgeschlossen.
- Kapitaltransfer von mindestens 1 Million €.
- Schaffung von mindestens zehn Arbeitsplätzen.
- Investition von mindestens 500.000 € in qualifizierte Investmentfonds.
- Investitionen in Forschung (ab 350.000 €) oder Kulturerhalt (ab 250.000 €).
- Studentenvisum: Typ D: Langfristiges Studium (über 90 Tage). Mit dem Studentenvisum dürfen Studierende bis zu 20 Stunden pro Woche arbeiten.
- D6-Visum (Familienzusammenführungs-Visum): Das D6-Visum dient der Familienzusammenführung und ermöglicht es engen Familienangehörigen (z.B. Ehepartner, minderjährige Kinder, abhängige Eltern) von in Portugal lebenden Nicht-EU-Bürgern, ebenfalls eine Aufenthaltserlaubnis zu erhalten.
- Ehepartner und minderjährige Kinder können in der Regel im Rahmen der Familienzusammenführung mit einreisen.
- Für jedes Familienmitglied müssen separate Anträge gestellt werden.
- Die Bearbeitungszeiten können mehrere Monate betragen – plane daher genügend Vorlaufzeit ein.
- Die genauen Anforderungen und Nachweise ändern sich regelmäßig. Informiere dich daher immer über die aktuellen Bestimmungen oder konsultiere einen auf Einwanderung spezialisierten Anwalt.
Wo und wie wohnen?
Die Wahl des richtigen Wohnortes ist entscheidend für das Gelingen deines Auswanderungsprojekts. Portugal bietet eine große Vielfalt an Regionen mit unterschiedlichen Charakteristika – von pulsierenden Städten bis hin zu ruhigen Küstendörfern und dem ländlichen Hinterland.
Lissabon und Umgebung: Die Hauptstadt bietet ein kosmopolitisches Umfeld mit guter internationaler Infrastruktur, internationalen Schulen und vielen Freizeitmöglichkeiten. Die Vororte Cascais und Estoril sind bei Familien besonders beliebt, bieten jedoch auch höhere Lebenshaltungskosten. Insbesondere die „Linha de Sintra“ und „Linha de Cascais“ (Zugverbindungen) erschließen familienfreundliche Wohngebiete mit guter Anbindung an die Hauptstadt.
Porto und Nordportugal: Die zweitgrößte Stadt des Landes ist traditioneller als Lissabon, bietet aber ebenfalls eine hohe Lebensqualität zu etwas günstigeren Preisen. Die Vororte Vila Nova de Gaia und Matosinhos sind bei Familien beliebt. Der Norden ist grüner und regenreicher als der Süden, was für Familien aus Mitteleuropa oft eine leichtere klimatische Umstellung bedeutet.
Algarve: Die Südküste Portugals lockt mit über 300 Sonnentagen im Jahr und schönen Stränden. Besonders Lagos, Tavira und Loulé sind bei Familien beliebt. Die Algarve hat eine große internationale Gemeinschaft und gute englischsprachige Infrastruktur, aber höhere Lebenshaltungskosten und starken Saisontourismus.
Silberküste (Costa de Prata): Die Region nördlich von Lissabon bietet eine gute Balance aus Strandnähe, Authentizität und bezahlbaren Preisen. Orte wie Ericeira, Peniche und Nazaré sind bei Familien mit aktivem Lebensstil beliebt und bieten eine wachsende internationale Gemeinschaft.
Zentral- und Inlandportugal: Regionen wie Alentejo, Ribatejo oder die Serra da Estrela bieten authentisches ländliches Leben zu deutlich günstigeren Preisen. Hier findest du mehr Platz für deine Familie, musst jedoch mit weniger internationaler Infrastruktur rechnen.
Madeira und Azoren: Die portugiesischen Inseln bieten ein angenehmes Klima und eine hohe Lebensqualität in naturnaher Umgebung. Besonders Madeira hat sich in den letzten Jahren zu einem Hotspot für digitale Nomaden und ausländische Familien entwickelt.
Als Ausländer kannst du in Portugal problemlos Immobilien erwerben. Es gibt keine rechtlichen Einschränkungen für den Kauf, unabhängig davon, ob du EU-Bürger bist oder nicht.
Wichtige Punkte beim Immobilienkauf:
- Steuerliche Identifikationsnummer (NIF): Für den Kauf einer Immobilie benötigst du eine portugiesische Steuernummer.
- Bankverbindung: Ein portugiesisches Bankkonto ist für die Abwicklung des Kaufs und später für die Zahlung von Nebenkosten praktisch.
- Kaufvertrag (Contrato de Promessa de Compra e Venda): Dieser vorläufige Vertrag sichert beiden Parteien den Kauf zu. Bei Unterzeichnung wird üblicherweise eine Anzahlung von 10 bis 30 % geleistet.
- Notarieller Kaufvertrag (Escritura Pública): Der endgültige Kaufvertrag wird vor einem Notar unterzeichnet und im Grundbuch eingetragen.
- Kaufnebenkosten: Rechne mit zusätzlichen Kosten von etwa 7 bis 10 % des Kaufpreises für Steuern (IMT), Notargebühren und Grundbucheintrag.
- Due Diligence: Lasse die Immobilie unbedingt rechtlich und technisch prüfen, um sicherzustellen, dass keine Hypotheken, unbezahlte Rechnungen oder bauliche Mängel vorliegen.
Finanzierung: Portugiesische Banken vergeben auch an Ausländer Hypotheken, allerdings oft zu weniger günstigen Konditionen als für Einheimische. Die Finanzierung kann bis zu 70 bis 80 % des Kaufpreises betragen.
Besonders für den Anfang empfehlen viele Auswanderer das Mieten einer Wohnung, um die gewählte Region besser kennenzulernen, bevor man sich zum Kauf entscheidet.
Tipps für die Wohnungssuche:
- Online-Portale: Beliebte Portale sind Idealista, Imovirtual und OLX. Achte darauf, dass viele Angebote nur auf Portugiesisch eingestellt werden.
- Facebook-Gruppen: In lokalen Facebook-Gruppen für Auswanderer und Expats werden oft Wohnungen direkt von privat angeboten.
- Immobilienmakler: Die Einschaltung eines Maklers ist besonders ohne Portugiesischkenntnisse hilfreich. Die Maklerprovision (meist 1 Monatsmiete) zahlt in der Regel der Vermieter.
- Vor-Ort-Suche: Plane ausreichend Zeit für die Wohnungssuche vor Ort ein. Manche Vermieter inserieren gar nicht online, sondern nutzen nur Aushänge oder Mundpropaganda.
- Saisonale Schwankungen: An beliebten Touristenorten ist es in der Nebensaison (Oktober bis April) oft leichter und günstiger, Mietwohnungen zu finden.
Bei Mietverträgen beachten:
- Vertragsdauer: Üblich sind befristete Verträge (contrato com prazo) über 1 bis 3 Jahre oder unbefristete Verträge (contrato sem prazo). Befristete Verträge verlängern sich automatisch, wenn sie nicht gekündigt werden.
- Kaution: Üblich sind 1 bis 2 Monatsmieten als Kaution (caução).
- Mieterhöhungen: In Portugal sind die Mieterhöhungen gesetzlich geregelt und an den Verbraucherpreisindex gekoppelt.
- Nebenkosten: Kläre genau, welche Nebenkosten (despesas) im Mietpreis enthalten sind und welche zusätzlich anfallen.
- Möblierung: Viele Wohnungen werden möbliert (mobilado) oder teilmöbliert (semi-mobilado) angeboten. Dies kann insbesondere für den Start praktisch sein.
- Haustiere: Wenn du Haustiere hast, kläre dies unbedingt vor Vertragsabschluss, da viele Vermieter keine Tiere erlauben.
- Sprachbarriere: Lass den Mietvertrag im Zweifelsfall übersetzen oder von einem deutschsprachigen Anwalt prüfen, um Missverständnisse zu vermeiden.
- Registrierung des Mietvertrags: Der Mietvertrag sollte beim Finanzamt (Finanças) registriert werden, was in der Regel Aufgabe des Vermieters ist.
Das portugiesische Bildungssystem
Wenn Du mit Deiner Familie nach Portugal auswanderst, ist die Bildung Deiner Kinder sicherlich eines der wichtigsten Themen. Das portugiesische Bildungssystem bietet verschiedene Optionen, die Du kennen solltest, um die beste Entscheidung für Deine Kinder zu treffen.
Das portugiesische Schulsystem gliedert sich in:
- Vorschule (Jardim de Infância): 3 bis 6 Jahre
- Grundschule (Ensino Básico): 6 bis 15 Jahre, unterteilt in drei Zyklen
- Sekundarschule (Ensino Secundário): 15 bis 18 Jahre
- Hochschulbildung (Ensino Superior)
Der Unterricht an öffentlichen Schulen ist kostenlos und findet in portugiesischer Sprache statt. Für Kinder von Auswanderern kann dies zunächst eine Herausforderung darstellen, doch die meisten Schulen bieten Portugiesisch als Fremdsprache (PLNM – Português Língua Não Materna) an, um den Einstieg zu erleichtern.
Ein großer Vorteil: Das Einschreiben in eine öffentliche Schule ist relativ unkompliziert und erfordert lediglich die Vorlage des Ausweises, der Aufenthaltsgenehmigung, Impfnachweise und vorherige Schulzeugnisse.
Für Familien, die sich eine schnellere Integration wünschen oder deren Kinder in ihrer Muttersprache unterrichtet werden sollen, bieten internationale und private Schulen eine gute Alternative. In größeren Städten wie Lissabon, Porto und an der Algarve findest Du deutsche, britische, französische und amerikanische Schulen.
Die Kosten variieren je nach Schule und Standort erheblich, liegen aber typischerweise zwischen 400 € und 1.500 € pro Monat. Diese Option eignet sich besonders gut für:
- Familien, die nur vorübergehend in Portugal leben
- Kinder, die ihre Bildung in einem bestimmten Bildungssystem fortsetzen möchten
- Ältere Kinder, für die ein kompletter Sprachwechsel besonders herausfordernd wäre
Das portugiesische Gesetz erlaubt auch Homeschooling bzw. „Ensino Doméstico“. Als Elternteil musst Du folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Anmeldung bei einer Schule: Dein Kind muss offiziell bei einer Schule angemeldet sein.
- Qualifikation der Lehrkraft: Die unterrichtende Person (normalerweise ein Elternteil) muss mindestens einen Abschluss haben, der dem Niveau entspricht, auf dem das Kind unterrichtet wird.
- Lehrplan: Du musst Dich an den nationalen portugiesischen Lehrplan halten.
- Prüfungen: Dein Kind muss am Ende jedes Schuljahres staatliche Prüfungen ablegen.
Die Beantragung des Homeschoolings erfolgt beim Direktor der Schule, bei der Dein Kind angemeldet ist, idealerweise vor Beginn des Schuljahres. Du musst einen detaillierten Unterrichtsplan vorlegen und die entsprechenden Qualifikationen nachweisen.
Wichtig zu wissen: Im Gegensatz zu einigen anderen Ländern ist Homeschooling in Portugal relativ streng reguliert und wird genau überwacht. Die jährlichen Prüfungen sind verpflichtend und bestimmen, ob Dein Kind ins nächste Schuljahr aufsteigen darf.
Portugal bietet verschiedene Möglichkeiten für die berufliche Bildung, die sich von dem deutschen dualen Ausbildungssystem unterscheiden:
Beruflicher Bildungsweg (Ensino Profissional)
Ab der 10. Klasse können Jugendliche zwischen dem akademischen und dem beruflichen Bildungsweg wählen. Die berufliche Ausbildung findet in:
- Berufsschulen (Escolas Profissionais): Spezialisierte Einrichtungen, die Ausbildungen in verschiedenen Berufsfeldern anbieten
- Berufsbildenden Kursen an regulären Sekundarschulen
- Ausbildungszentren des Arbeitsamtes (IEFP – Instituto do Emprego e Formação Profissional)
Diese dreijährigen Kurse (10. bis 12. Klasse) kombinieren allgemeine Bildung mit berufsspezifischen Fächern und Praktika. Am Ende erhält Dein Kind:
- Einen Sekundarschulabschluss (12. Klasse)
- Eine berufliche Qualifikation (Nível 4)
- Die Möglichkeit, ein Studium zu beginnen
Duale Ausbildung (Formação em Alternância)
In den letzten Jahren hat Portugal sein duales Ausbildungssystem ausgebaut, das dem deutschen ähnlicher ist:
- Wechsel zwischen schulischem Unterricht und betrieblicher Praxis
- Enge Zusammenarbeit mit Unternehmen
- Vergütung während der Ausbildung
Diese Form der Ausbildung wird besonders in Bereichen wie Tourismus, Handwerk, Industrie und IT angeboten und dauert in der Regel 1 bis 3 Jahre.
Kurzzeitkurse (Cursos de Especialização)
Für Jugendliche ab 18 Jahren oder nach Abschluss der 12. Klasse gibt es spezialisierte Kurzzeitkurse (CTeSP – Cursos Técnicos Superiores Profissionais), die:
- 2 Jahre dauern
- An Fachhochschulen stattfinden
- Eine Brücke zwischen Berufsbildung und Hochschulbildung darstellen
Die erworbenen ECTS-Punkte können später für ein Bachelorstudium angerechnet werden.
Portugal verfügt über ein vielfältiges Hochschulsystem mit öffentlichen und privaten Einrichtungen. Besonders für Kinder, die in Portugal aufgewachsen sind oder ihre Sekundarschulbildung hier abgeschlossen haben, bieten sich hervorragende Möglichkeiten.
Hochschultypen
- Universitäten (Universidades): Forschungsorientiert mit breitem Fächerangebot
- Polytechnische Institute (Institutos Politécnicos): Praxisorientiert mit Fokus auf berufliche Qualifikation
- Private Hochschulen: Oft spezialisiert auf bestimmte Fachbereiche
Renommierte Universitäten sind unter anderem die Universität Lissabon, Universität Porto, Universität Coimbra und die Nova Universität Lissabon.
Studienabschlüsse
Das portugiesische Hochschulsystem folgt dem Bologna-Prozess mit:
- Licenciatura (Bachelor): 3 bis 4 Jahre (180 bis 240 ECTS)
- Mestrado (Master): 1 bis 2 Jahre (60 bis 120 ECTS)
- Doutoramento (Promotion): 3 bis 4 Jahre
Zulassungsvoraussetzungen
Für deutsche Schüler mit Abitur ist der Zugang zu portugiesischen Hochschulen relativ einfach:
- Anerkennung des Abschlusses: Das deutsche Abitur wird in Portugal anerkannt
- Sprachnachweis: Für portugiesischsprachige Studiengänge wird üblicherweise ein Sprachnachweis (CIPLE, DEPLE) verlangt
- Aufnahmeprüfung: Für manche Studiengänge sind fachspezifische Prüfungen erforderlich
Es gibt zunehmend englischsprachige Studiengänge, besonders auf Master- und PhD-Ebene, die keine Portugiesischkenntnisse voraussetzen.
Studienkosten und Finanzierung
Die Studiengebühren an öffentlichen Hochschulen sind vergleichsweise moderat:
- Öffentliche Hochschulen: ca. 700 bis 1.500 € pro Jahr für EU-Bürger
- Private Hochschulen: ca. 3.000 bis 7.000 € pro Jahr
Folgende Finanzierungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung:
- Portugiesisches BAföG (Bolsa de Estudo): Einkommensabhängige Unterstützung
- Auslands-BAföG aus Deutschland
- Erasmus+: Für Auslandssemester oder vollständige Studiengänge
- Stipendien: Verschiedene Stiftungen und Organisationen bieten Stipendien an
Internationale Studiengänge und Partnerschaften
Viele portugiesische Hochschulen haben Partnerschaften mit deutschen und anderen europäischen Universitäten, die:
- Gemeinsame Abschlüsse anbieten (Double Degrees)
- Austauschprogramme fördern
- Die Anerkennung von Studienleistungen erleichtern
Diese internationalen Programme können für Deine Kinder besonders attraktiv sein, da sie Studien- und Berufschancen in verschiedenen Ländern eröffnen.
Mentalität und Familienleben in Portugal
Die portugiesische Gesellschaft ist ausgesprochen familienorientiert und kinderfreundlich, was einen der größten Vorteile für auswandernde Familien darstellt.
In Portugal steht die Familie traditionell im Mittelpunkt des sozialen Lebens. Dies zeigt sich in vielen Aspekten des Alltags:
- Gemeinsame Mahlzeiten haben einen hohen Stellenwert
- Familienfeste werden ausgiebig gefeiert
- Sonntage sind oft für Familientreffen reserviert
- Großeltern sind häufig stark in die Kinderbetreuung eingebunden
Als Auswanderer kannst Du von dieser familienfreundlichen Atmosphäre profitieren. Kinder sind überall willkommen – in Restaurants, Cafés und bei öffentlichen Veranstaltungen. Du wirst selten schiefe Blicke ernten, wenn Deine Kleinen etwas lauter sind.
Das portugiesische „Não há pressa“ (Es gibt keine Eile) ist mehr als nur ein Sprichwort – es ist eine Lebenseinstellung. Im Vergleich zu Deutschland läuft vieles gemächlicher ab, was anfangs frustrierend sein kann, besonders bei Behördengängen oder Dienstleistungen. Doch mit der Zeit wirst Du diese Entschleunigung zu schätzen wissen, besonders mit Kindern.
Diese entspannte Mentalität zeigt sich auch in der Work-Life-Balance, die in Portugal oft besser ist als in Deutschland. Obwohl die Arbeitstage tendenziell länger sein können, wird mehr Wert auf Lebensqualität und Zeit mit der Familie gelegt.
Der portugiesische Erziehungsstil ist oft weniger streng und strukturiert als der deutsche. Kinder haben mehr Freiheiten, und es wird ihnen ein hohes Maß an sozialer Kompetenz vermittelt.
Die Kinderbetreuung ist in Portugal gut ausgebaut:
- Krippen (creches) nehmen Kinder ab drei Monaten auf
- Kindergärten (jardins de infância) sind für Kinder von 3 bis 6 Jahren
- Nachmittagsbetreuung ist an den meisten Schulen verfügbar
- In den Sommerferien gibt es zahlreiche Ferienprogramme (ATL)
Die Kosten für private Kinderbetreuung sind im Vergleich zu Deutschland oft günstiger, was besonders für Familien mit jüngeren Kindern ein wichtiger Faktor sein kann.
Kulturelle Anpassung und Integration
Die Integration in die portugiesische Gesellschaft ist ein Prozess, der Zeit und Engagement erfordert, aber mit den richtigen Strategien kann er für die ganze Familie bereichernd sein.
Portugiesisch zu lernen ist der wichtigste Schritt zur Integration. Auch wenn in touristischen Gebieten und größeren Städten viele Menschen Englisch sprechen, ist die Landessprache unerlässlich für den Alltag und tiefere soziale Kontakte.
Tipps für die sprachliche Integration Deiner Familie:
- Für Kinder: Aufgrund ihrer natürlichen Sprachbegabung lernen Kinder meist schnell durch den Schulbesuch und Kontakte mit Gleichaltrigen.
- Für Erwachsene: Investiere in einen Sprachkurs vor oder nach der Ankunft. Viele Gemeinden bieten günstige oder kostenlose Kurse für Einwanderer an.
- Für die ganze Familie: Nutze Apps, portugiesisches Fernsehen, Musik und lokale Veranstaltungen, um die Sprache gemeinsam zu üben.
Deine Kinder werden wahrscheinlich schneller Portugiesisch lernen als Du – nutze das als Chance, von ihnen zu lernen und gemeinsam Fortschritte zu machen!
Neben der Sprache sind soziale Kontakte entscheidend für eine erfolgreiche Integration:
- Lokale Aktivitäten: Melde Deine Kinder bei Sportvereinen, Musik- oder Kunstkursen an, um Kontakte zu Gleichaltrigen zu knüpfen.
- Elternnetzwerke: Über die Schule Deiner Kinder kannst Du andere Eltern kennenlernen.
- Expatriate-Gemeinschaften: Besonders in der Anfangszeit können deutsche oder internationale Gemeinschaften eine wertvolle Unterstützung bieten.
- Freiwilligenarbeit: Engagement in lokalen Projekten hilft, Teil der Gemeinschaft zu werden.
Trotz der geografischen Nähe gibt es kulturelle Unterschiede zwischen Deutschland und Portugal, die zu einem Kulturschock führen können:
- Zeitverständnis: Die portuguiesische Pünktlichkeit ist flexibler als die deutsche.
- Kommunikationsstil: Portugiesen vermeiden direkte Konfrontationen und kommunizieren oft indirekter.
- Bürokratie: Verwaltungsvorgänge können langwieriger und komplizierter sein.
Für Kinder kann der Umgang mit diesen kulturellen Unterschieden besonders herausfordernd sein. Sprecht in der Familie regelmäßig über Eure Erfahrungen und Beobachtungen. Erkläre Deinen Kindern, dass andere Herangehensweisen nicht falsch, sondern einfach anders sind.
Die Teilnahme an lokalen Festen und Traditionen beschleunigt die Integration Deiner Familie erheblich:
- Feiert die portugiesischen Feiertage wie Santo António in Lissabon oder São João in Porto
- Nehmt an lokalen Dorffesten teil, die oft mit traditionellem Essen, Musik und Tanz verbunden sind
- Entdeckt gemeinsam die regionalen Besonderheiten und Bräuche Eurer neuen Heimat
Diese gemeinsamen Erlebnisse schaffen nicht nur Bindungen zur lokalen Gemeinschaft, sondern werden auch zu wertvollen Familienerinnerungen.
Gesundheitsversorgung für die ganze Familie
Das portugiesische Gesundheitssystem ist gut entwickelt und bietet verschiedene Optionen für Deine Familie.
Der Serviço Nacional de Saúde (SNS) bietet allen legalen Einwohnern Portugals, einschließlich Ausländern mit Aufenthaltserlaubnis, Zugang zu kostenloser oder stark subventionierter medizinischer Versorgung.
Um Zugang zum SNS zu erhalten, müsst Ihr:
- Bei der Sozialversicherung registriert sein und eine Sozialversicherungsnummer (NISS) haben
- Euch bei Eurem lokalen Gesundheitszentrum (Centro de Saúde) anmelden
- Einen Hausarzt (médico de família) zugewiesen bekommen
Vorteile des SNS sind die niedrigen Kosten und die flächendeckende Versorgung. Nachteile können lange Wartezeiten und Sprachbarrieren sein, besonders in ländlichen Gebieten.
Viele Auswanderer entscheiden sich für eine zusätzliche private Krankenversicherung oder eine internationale Krankenversicherung (die auch auf Reisen absichert), die schnelleren Zugang zu Spezialisten und Behandlungen ermöglicht. Die Kosten für eine Familienversicherung liegen je nach Leistungsumfang zwischen 50 € und 200 € pro Person und Monat.
Die private Versicherung bietet:
- Kürzere Wartezeiten
- Zugang zu privaten Kliniken und Krankenhäusern
- Oft mehr Ärzte, die Englisch oder andere Fremdsprachen sprechen
- Bessere Abdeckung von Zahnbehandlungen und anderen Spezialleistungen
Für Familien mit Kindern ist eine Kombination aus SNS-Registrierung und privater Zusatzversicherung oft die optimale Lösung.
Die Gesundheitsversorgung für Kinder und Jugendliche ist in Portugal gut organisiert:
- Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind kostenlos
- Impfungen im Rahmen des nationalen Impfplans sind kostenfrei
- Zahnmedizinische Versorgung für Kinder wird teilweise vom Staat übernommen
- In Notfällen werden Kinder in speziellen Kinderabteilungen behandelt
Bei Ankunft in Portugal kannst Du das portugiesische Impfbuch (Boletim de Vacinas) für Deine Kinder beantragen und die bisherigen Impfungen eintragen lassen.
Apotheken (Farmácias) sind in Portugal gut verfügbar und bieten kompetente Beratung. Viele rezeptfreie Medikamente, die in Deutschland erhältlich sind, benötigen in Portugal ein Rezept. Andererseits sind einige verschreibungspflichtige Medikamente günstiger als in Deutschland.
Ein praktischer Tipp: Lade die App „Farmácias de Serviço“ herunter, um Apotheken zu finden, die auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten geöffnet haben.
Im Notfall stehen Dir folgende Optionen zur Verfügung:
- Nationale Notrufnummer: 112
- Notaufnahmen (Urgências) der Krankenhäuser
- Medizinische Notfallzentren (SASU), die oft länger geöffnet sind als normale Gesundheitszentren
Stelle sicher, dass alle Familienmitglieder die Notrufnummer kennen und dass Du wichtige medizinische Informationen (Allergien, chronische Erkrankungen) auf Portugiesisch oder Englisch notiert hast.
Unterstützung für Familien mit Kindern
Dafür gibt es drei Säulen: Staatliche Unterstützung, private Organisationen oder Clubs und Dein individuelles Netzwerk.
Als Familie in Portugal kannst Du verschiedene finanzielle Unterstützungen vom Staat erhalten. Das portugiesische Sozialsystem bietet mehrere Leistungen für Familien mit Kindern an, die Dir helfen können, Deine finanzielle Belastung zu reduzieren.
Das Kindergeld (Abono de Família) ist die wichtigste Unterstützung und wird an Familien mit Kindern unter 16 Jahren ausgezahlt, bzw. bis zu 24 Jahren, wenn diese noch studieren. Die Höhe des Kindergeldes hängt vom Familieneinkommen, dem Alter der Kinder und der Anzahl der Kinder ab. Für einkommensschwache Familien kann dieser Betrag zwischen 50 und 150 Euro pro Kind und Monat liegen.
Daneben gibt es folgende weitere Unterstützungsmöglichkeiten:
- Geburtszuschuss (Subsídio de Nascimento): Einmalige Zahlung bei Geburt eines Kindes
- Schulbeihilfen für Bücher und Material (Ação Social Escolar)
- Steuervorteile für Familien durch höhere Freibeträge
- Subventionierte Kinderbetreuung mit einkommensabhängigen Gebühren
Um diese Leistungen zu beziehen, musst Du Dich beim portugiesischen Sozialversicherungssystem (Segurança Social) registrieren und einen entsprechenden Antrag stellen. Die Beantragung kann online über das Portal der Segurança Social erfolgen, aber Du solltest beachten, dass die Bearbeitung oft mehrere Wochen dauern kann.
Ein gut funktionierendes Unterstützungsnetzwerk ist entscheidend für eine erfolgreiche Auswanderung mit Deiner Familie. In Portugal gibt es verschiedene Möglichkeiten, solche Netzwerke aufzubauen und professionelle Hilfe zu erhalten.
Expat-Communities sind besonders hilfreich beim Ankommen. In Städten wie Lissabon, Porto und an der Algarve gibt es aktive deutsche und internationale Gemeinschaften. Diese organisieren regelmäßige Treffen, haben oft Facebook-Gruppen und bieten praktische Unterstützung bei alltäglichen Fragen.
Für spezifischere Themen stehen Dir folgende Anlaufstellen zur Verfügung:
- Deutsche Botschaft in Lissabon: Bietet Beratung zu rechtlichen Fragen und Notfällen
- Deutsch-Portugiesische Industrie- und Handelskammer: Unterstützt bei beruflichen Themen
- International Women in Portugal (IWP): Netzwerk für zugewanderte Frauen
- Relocation-Agenturen: Professionelle Unterstützung bei Behördengängen und Wohnungssuche
Besonders wertvoll können Freundschaften mit einheimischen portugiesischen Familien sein. Diese geben Dir nicht nur praktische Tipps, sondern helfen Dir auch, die lokale Kultur besser zu verstehen und Dich schneller zu integrieren.
Jobs für Väter und Mütter
Portugal bietet eine dynamische Wirtschaft mit einem stabilen Arbeitsmarkt geprägt von Tourismus, Technologie, Dienstleistungen und Landwirtschaft.
Die Arbeitssuche in Portugal unterscheidet sich in einigen Punkten von der in Deutschland. Als ausländische Fachkraft kannst Du besonders in folgenden Branchen gute Chancen haben:
- IT und Technologie (besonders in Lissabon und Porto)
- Tourismus und Gastronomie (vor allem an der Algarve und in größeren Städten)
- Internationale Unternehmen mit Standorten in Portugal
- Remote-Arbeit für ausländische Arbeitgeber
- Sprachunterricht (besonders Deutsch ist gefragt)
- Gesundheitswesen (mit anerkannten Qualifikationen)
Nützliche Jobportale sind Net-Empregos, Indeed Portugal und LinkedIn. Auch die Teilnahme an Networking-Events kann Dir helfen, wertvolle Kontakte zu knüpfen, da der persönliche Kontakt in Portugal oft entscheidend ist.
Weitere Jobangebote:
- Über unsere Jobsuche
- Yobbers
- Monster.com
Bei portugiesischen Bewerbungen gibt es einige kulturelle Unterschiede zu beachten:
- Lebenslauf auf Portugiesisch oder Englisch (je nach Unternehmen)
- Oft wird ein Foto erwartet
- Persönliche Angaben wie Alter und Familienstand sind üblich
- Bewerbungsgespräche sind weniger formell als in Deutschland
- Netzwerke und persönliche Empfehlungen spielen eine große Rolle
Die Anerkennung deutscher Qualifikationen kann je nach Branche unterschiedlich kompliziert sein. Für reglementierte Berufe musst Du Deine Abschlüsse beim NARIC (National Academic Recognition Information Centre) anerkennen lassen (weitere Details auf unserer Portugal-Seite).
Das Arbeitsklima in Portugal unterscheidet sich deutlich vom deutschen:
- Hierarchien sind stärker ausgeprägt
- Arbeitsbeziehungen sind persönlicher und familienähnlicher
- Die Work-Life-Balance wird oft höher geschätzt
- Flexiblere Arbeitszeiten, aber teilweise auch längere Präsenz
- Die Pünktlichkeit wird weniger streng gehandhabt
Der gesetzliche Urlaubsanspruch liegt bei 22 Tagen pro Jahr, und Eltern haben zusätzliche Rechte wie flexible Arbeitszeiten und bezahlten Urlaub bei Krankheit der Kinder.
Das portugiesische Steuersystem bietet einige Vorteile für Familien:
- Progressive Einkommensteuer mit Steuersätzen zwischen 14,5 % und 48 %
- Steuervorteile für Familien mit Kindern
- NHR-Programm (Non-Habitual Resident) mit reduzierten Steuersätzen (10 %) für qualifizierte Fachkräfte in den ersten 10 Jahren
Es ist ratsam, zumindest für den Anfang einen Steuerberater zu konsultieren, der sich mit den Besonderheiten für Ausländer auskennt, da das System komplex ist und sich regelmäßig ändert.
Portugal bietet günstige Bedingungen für Selbständige und Unternehmensgründer:
- Vereinfachte Unternehmensgründung über das „Empresa na Hora“-Programm
- Relativ niedrige Gründungskosten (ab etwa 360 Euro)
- Startups werden durch Programme wie „Startup Portugal“ gefördert
- Co-Working-Spaces in größeren Städten bieten gute Netzwerkmöglichkeiten
Als Selbständiger musst Du Dich beim Finanzamt registrieren und monatlich eine Sozialabgabe von etwa 21 % Deines deklarierten Einkommens zahlen. Die Buchhaltung sollte aufgrund der komplexen Steuerregeln von einem lokalen Steuerberater (Contabilista) übernommen werden.
Lebenshaltungskosten als Familie
Die Lebenshaltungskosten in Portugal sind in vielen Bereichen niedriger als in Deutschland, allerdings gibt es erhebliche regionale Unterschiede und einige Kostenfaktoren, die Du beachten solltest:
Wohnen:
- Mieten in Lissabon und Porto können ähnlich hoch wie in deutschen Großstädten sein
- In kleineren Städten und im ländlichen Raum sind die Mietkosten deutlich günstiger
- Eine 3-Zimmer-Wohnung kostet je nach Lage zwischen 600 und 1.500 Euro monatlich
- Nebenkosten (besonders Strom) sind oft höher als in Deutschland
Lebensmittel:
- Lokale Produkte auf Märkten sind günstig
- Importierte Waren (besonders deutsche Produkte) können teuer sein
- Eine vierköpfige Familie gibt durchschnittlich 500 bis 700 Euro monatlich für Lebensmittel aus
Kinderbetreuung und Bildung:
- Staatliche Schulen sind kostenlos
- Private Schulen kosten zwischen 400 und 1.000 Euro pro Monat
- Kitas können je nach Einrichtung zwischen 150 und 600 Euro monatlich kosten
Transport:
- Öffentliche Verkehrsmittel sind vergleichsweise günstig
- Treibstoff ist etwa auf deutschem Preisniveau
- KFZ-Steuer und -Versicherung sind oft günstiger
Gesundheit:
- Geringe Zuzahlungen im staatlichen Gesundheitssystem
- Private Krankenversicherungen für Familien kosten ab 150 Euro monatlich
Freizeit:
- Viele kostenlose Freizeitmöglichkeiten (Strände, Parks, Wanderwege)
- Restaurants sind günstiger als in Deutschland
- Freizeitaktivitäten für Kinder (Sport, Musik) kosten zwischen 30 und 100 Euro monatlich
Insgesamt solltest Du für eine vierköpfige Familie je nach Wohnort und Lebensstil mit monatlichen Ausgaben zwischen 2.000 und 3.500 Euro rechnen. Die niedrigeren Gehälter in Portugal (durchschnittlich 30 bis 40 % unter deutschem Niveau) solltest Du bei Deiner finanziellen Planung unbedingt berücksichtigen. Eine gute Option ist daher, zumindest anfangs einen deutschen Arbeitgeber zu behalten und remote zu arbeiten.
Euer sorgloser Umzug nach Portugal
Vergleicht bitte die Kosten und spart bis zu 40 % bei Eurem Umzug nach Portugal. Innerhalb von nur 1 Minute könnt Ihr nach dem Ausfüllen des nachfolgenden Formulars kostenlos die 5 besten Angebote von über 1.000 professionellen internationalen Umzugsunternehmen erhalten. Über 200.000 Auswanderer haben bisher diesen Service erfolgreich genutzt.
Checkliste für Eure Auswanderung nach Portugal
Hier ist eine übersichtliche Checkliste für Euren Umzug als Familie mit Kindern nach Portugal. Sie hilft Euch, an alles Wichtige zu denken – vor, während und nach dem Umzug:
✅ Vor dem Umzug
📄 Dokumente vorbereiten
- 📑 Prüfe die Gültigkeit aller Reisepässe und Personalausweise.
- 📁 Beantrage eventuell ein Visum oder Aufenthaltstitel (falls nicht EU-Bürger).
- 📄 Besorge internationale Geburtsurkunden und Heiratsurkunde.
- 🏥 Lass euch alle von der Krankenkasse in Deutschland abmelden und ggf. eine Auslandskrankenversicherung oder internationale Krankenversicherung abschließen.
- 📚 Beantrage Schul- und Kindergartenunterlagen für Deine Kinder.
🏠 Wohnung & Haus
- 🔍 Suche rechtzeitig eine Wohnung oder ein Haus in Portugal.
- 📦 Organisiere einen Umzugsdienst oder Mietwagen für Möbel und persönliche Sachen.
- 🔑 Kündige Deinen Mietvertrag oder verkaufe Dein Haus in Deutschland.
💼 Berufliches & Finanzen
- 💻 Kündige Deinen Job oder organisiere Deine Tätigkeit im Homeoffice.
- 🏦 Kläre Bankangelegenheiten, informiere Deine Bank, erwäge ein portugiesisches Konto oder ein internationales Konto.
- 📬 Richte einen Nachsendeauftrag bei der Post ein.
👨👩👧👦 Kinder & Bildung
- 🏫 Informiere Dich über Schulen oder Kindergärten in der Nähe Eures neuen Wohnorts.
- 📋 Melde Deine Kinder ggf. schon vorab an.
- 💬 Überlege, ob Deine Kinder Portugiesisch lernen sollen – z. B. per App oder Kurs.
✅ Während des Umzugs
- 📦 Kontrolliere die Umzugsliste – nichts vergessen?
- 🚗 Plane die Fahrt oder den Flug – inklusive Pausen und Übernachtungen bei langer Fahrt.
- 🧸 Denke an Spielsachen, Lieblingssachen und Snacks für die Kinder.
- 🧾 Bewahre alle wichtigen Unterlagen griffbereit auf.
✅ Nach dem Umzug in Portugal
🏡 Ankommen
- 🏠 Richte die neue Wohnung ein und überprüfe Anschlüsse (Strom, Wasser, Internet).
- 🔌 Melde Strom, Wasser, Gas und Internet auf Deinen Namen an.
- 🗑️ Melde Dich bei der Müllabfuhr an.
📝 Behördengänge
- 🏛️ Beantrage die NIF (Steuernummer) für jedes Familienmitglied.
- 🏘️ Melde Deinen Wohnsitz bei der zuständigen Junta de Freguesia oder Câmara Municipal an.
- 🆔 Beantrage die Residência (Aufenthaltsbescheinigung) beim Rathaus.
- 🏥 Melde Dich und Deine Familie im portugiesischen Gesundheitssystem (SNS) an.
🏫 Kinder integrieren
- 🧒 Begleite Deine Kinder bei der Eingewöhnung in Schule oder Kindergarten.
- 🗣️ Unterstütze sie beim Portugiesisch lernen – vielleicht mit Nachhilfe oder Sprachkursen.
- 🤝 Suche Kontakt zu anderen Familien und expat-Gruppen.
💳 Praktisches
- 🏦 Eröffne ein portugiesisches Bankkonto.
- 📱 Kaufe portugiesische SIM-Karten für Euch.
- 🚗 Wenn nötig: Melde Dein Auto um oder kaufe ein neues.
- 🔍 Informiere Dich über Versicherungen (Hausrat, Haftpflicht etc.).
✅ Langfristig gedacht
- 📚 Lerne Portugiesisch – auch Du!
- 👨👩👧👦 Genieße die neue Umgebung, finde neue Routinen und vernetze Dich mit der lokalen Community.
- 📆 Überprüfe regelmäßig, ob alle rechtlichen und behördlichen Dinge aktuell sind (z. B. Aufenthalt, Versicherungen, Steuerpflichten).
Abschließende Empfehlungen
- Bleib flexibel und offen
- Plane, aber sei bereit zu improvisieren
- Lerne die Sprache
- Baue ein soziales Netzwerk auf
- Genieße die neuen Erfahrungen
Eure Auswanderung nach Portugal kann der Beginn eines wunderbaren Abenteuers für die ganze Familie sein. Mit der richtigen Vorbereitung, Geduld und Offenheit wirst Du Dich und Deine Familie erfolgreich in Deinem neuen Zuhause einleben.
Boa sorte! (Viel Glück!)

FAQ für Familien mit Kindern, die nach Portugal auswandern möchten
Wenn du mit deiner Familie nach Portugal auswandern möchtest, brauchst du als EU-Bürger kein Visum. Du kannst dich zunächst bis zu 90 Tage ohne Anmeldung im Land aufhalten. Wenn du länger bleiben willst, musst du dich bei der Stadtverwaltung (Câmara Municipal) deines Wohnortes registrieren und eine Aufenthaltsbescheinigung (Certificado de Registo de Cidadão da União Europeia) beantragen.
In Portugal gibt es viele Möglichkeiten, eine familienfreundliche Wohnung oder ein Haus zu finden. Du kannst über portugiesische Immobilienportale wie Idealista.pt, Imovirtual.com oder OLX.pt suchen. Es lohnt sich, vor Ort einige Wochen zu verbringen, um die verschiedenen Regionen kennenzulernen. Besonders familienfreundlich sind Gegenden mit guter Infrastruktur, Nähe zu Schulen und sicherer Umgebung.
In Portugal beginnt die Schulpflicht mit sechs Jahren. Es gibt öffentliche, private und internationale Schulen. Öffentliche Schulen sind kostenlos und vermitteln Unterricht auf Portugiesisch. Private und internationale Schulen kosten Geld, bieten aber oft bilingualen Unterricht und internationale Abschlüsse wie das IB oder das britische A-Level. Vor der Einschulung solltest du dein Kind rechtzeitig anmelden – das geht meist im Frühjahr.
Nein, dein Kind muss nicht zwingend Portugiesisch sprechen, um eine öffentliche Schule besuchen zu können. Viele Schulen bieten Unterstützung für Kinder, die die Sprache noch nicht beherrschen. Dennoch ist es hilfreich, wenn dein Kind schon vorab ein wenig Portugiesisch lernt, um sich schneller einleben zu können.
Als EU-Bürger*in kannst du zunächst deine Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) nutzen. Wenn du dich dauerhaft in Portugal aufhältst, kannst du dich beim portugiesischen Gesundheitssystem (Serviço Nacional de Saúde, SNS) anmelden. Dafür benötigst du unter anderem eine Sozialversicherungsnummer und eine Anmeldung beim örtlichen Gesundheitszentrum. Viele Familien entscheiden sich zusätzlich für eine private Krankenversicherung, um kürzere Wartezeiten und besseren Zugang zu Fachärzten zu haben.
Du kannst dich beim örtlichen Gesundheitszentrum (Centro de Saúde) anmelden, wo dir eine Hausärztin zugewiesen wird. Für Kinder gibt es spezialisierte Kinderärzte, die meist in den Gesundheitszentren oder in privaten Kliniken arbeiten. Eine Empfehlung von anderen Familien oder aus Online-Gruppen kann dir helfen, eine gute Wahl zu treffen.
Ja, auch in Portugal gibt es staatliche Familienleistungen. Das Kindergeld (Abono de Família) hängt vom Einkommen und der Anzahl der Kinder ab. Du musst es beim Instituto da Segurança Social beantragen. Es gibt auch Unterstützung bei Schulmaterialkosten, Essen in der Schule oder Transport, je nach Einkommenssituation.
In vielen Städten Portugals gibt es deutschsprachige Communities, vor allem in Lissabon, Porto und an der Algarve. Facebook-Gruppen, Stammtische, Elternforen und internationale Schulen sind gute Anlaufstellen. Auch über Sprachkurse oder Freizeitangebote für Kinder findest du schnell Kontakt zu anderen Familien.
Portugal ist ein sehr kinderfreundliches Land mit vielen Angeboten. Es gibt zahlreiche Spielplätze, Strände, Parks, Schwimmbäder, Sportvereine und kreative Kurse wie Musik oder Malen. In vielen Gemeinden gibt es auch kostenlose oder günstige Ferienprogramme. Die milden Temperaturen ermöglichen ganzjährig Aktivitäten im Freien.
Portugal zählt zu den sichersten Ländern Europas. Die Kriminalitätsrate ist niedrig, und vor allem außerhalb der Großstädte fühlen sich viele Familien sehr sicher. Trotzdem solltest du – wie überall – auf deine Wertsachen achten und dich in unbekannten Gegenden vorsichtig bewegen.
Die Lebenshaltungskosten sind im europäischen Vergleich moderat, aber sie steigen in beliebten Regionen wie Lissabon oder der Algarve. Mieten, Strom und Lebensmittel können dort teurer sein. In ländlicheren Gegenden ist das Leben oft günstiger. Auch private Schulen oder Versicherungen solltest du in dein Budget einplanen. Mit einem durchschnittlichen Einkommen kann eine Familie in Portugal gut leben, besonders wenn sie sich auf das portugiesische Preisniveau einstellt.
In touristischen Regionen und Großstädten sprechen viele Menschen Englisch. Für den Alltag, den Kontakt mit Behörden oder Nachbarn ist Portugiesisch aber sehr hilfreich. Es lohnt sich, möglichst früh gemeinsam mit der Familie einen Sprachkurs zu besuchen oder durch Apps und Alltagssituationen zu lernen.
Ja, als EU-Bürger darfst du ohne besondere Genehmigung in Portugal arbeiten oder ein eigenes Unternehmen gründen. Beliebte Branchen sind Tourismus, IT, Bildung oder Handwerk. Es ist wichtig, sich frühzeitig über die Bedingungen des Arbeitsmarktes zu informieren und eventuell portugiesische Abschlüsse oder Berufsanerkennungen prüfen zu lassen.
Rechtlicher Hinweis: Alle Informationen ohne Gewähr. Individuelle rechtliche und steuerliche Beratung wird empfohlen.
Zuletzt aktualisiert: 13. Mai 2025 von Jan Harmening (2005 ausgewandert)