Jedes Jahr zieht es zahlreiche Touristen nach Südtirol in den Urlaub. Die vielen Sonnentage auf der Südseite der Alpen, die atemberaubende Landschaft sowie die Herzlichkeit und Freundlichkeit der Einheimischen versprühen eine einzigartige Wohlfühlatmosphäre. Nicht wenigen Reisenden gefällt diese Kombination so sehr, dass sie sich für einen dauerhaften Verbleib im Norden Italiens entscheiden. Dabei müssen Auswanderer aber einiges beachten.
Urlaub an einem Ort zu machen oder dorthin auszuwandern, um sich ein neues Leben aufzubauen, sind zwei komplett unterschiedliche Dinge. Viele Auswanderer verwechseln den neuen Lebensabschnitt in einem anderen Land mit einem permanenten Urlaubstrip. Allerdings ist der Existenzaufbau in einem fremden Land an viele verschiedene Aufgaben und Herausforderungen gekoppelt, die unbedingt von Auswanderern berücksichtigt werden müssen.
Die Impulse für den Entschluss auszuwandern können sehr verschieden sein. Manche Auswanderer sind bereits in Rente und möchten ihren Lebensabend im wundervollen Italien verbringen. Andere wiederum stehen mitten im Berufsleben und möchten die Möglichkeit ergreifen, die Vorzüge Südtirols direkt vor der Haustür zu haben. Wieder andere streben hier ein Praktikum an oder wollen eine Saison im Tourismus arbeiten. Je nach Vorliebe und Lebenslage gelten dementsprechend verschiedenartige Grundvoraussetzungen.
Orte in Südtirol
Im Zuge der Auswanderung stellt sich zunächst die Frage, welcher Ort das neue Zuhause sein soll. Die vielen Städte in Südtirol haben alle ihre eigenen Vorzüge und bieten je nach Vorstellung individuelle Merkmale. Eine der bekanntesten Orte ist Bozen. Die Landeshauptstadt steht für die Vermischung italienischer mit deutscher Kultur und hat dadurch einen außergewöhnlichen Kulturmix zu bieten. Vor allem Kunst steht hier hoch im Kurs.
Wer es lieber zierlicher mag, wird sich in Meran zuhause fühlen. Die Kleinstadt steht für Eleganz und Lebensfreude. Mit ihrem Reichtum an Geschichte, Farben und Düften legt sie viel Wert auf Traditionen. Durch die Einbringung des modernen Lebensstils ist Meran heute eine internationale Stadt mit künstlerischem Flair, die viele Grünflächen ihr Eigen nennen kann.
Naturverbundenheit und Landliebe verkörpert hingegen Kaltern am See. Bekannt ist die Stadt Kaltern vor allem für den größten und wärmsten Badesee Südtirols, der jährlich viele Touristen anzieht. Doch nicht nur für den Urlaub, sondern ebenso für den neuen Lebensabschnitt in Italien eignet sich der Ort hervorragend.
Wirtschaft und Arbeitsmarktsituation
Die Weltwirtschaftskrise im Jahr 2007 hat Südtirol damals hart getroffen. Die einzelnen Städte und Gebiete haben sich nur sehr begrenzt erholt, so dass die Wirtschaft und die Arbeitsmarktsituation erst sehr langsam regenerieren konnten. Mittlerweile befindet sich Südtirol wieder in einer stabilen Phase. Nichtsdestotrotz bleibt der Tourismus der Hauptwirtschaftszweig. Hier wird immer wieder nach Fachkräften gesucht und zu den Hochzeiten im Winter und Sommer werden viele Saisonkräfte eingestellt.
Die Tourismusgebiete werden ständig erweitert und umgebaut, da der Andrang an Urlaubern nicht nachlässt. Durch die wirtschaftliche Nachfrage in diesem Bereich profitiert das Baugewerbe in der Region. Facharbeiter, Statiker und Ingenieure werden händeringend gesucht. Ferner werden andere Industriezweige aufgebaut, die mehrere Jobs in Aussicht stellen. Dazu gehören z.B. Techniker und Konstrukteure.
Kommunikation ist weniger ein Problem
Auswanderer haben in den ersten Monaten häufig Probleme, sich in der neuen Umgebung zu akklimatisieren. Der Hauptgrund ist in den meisten Fälle die Sprachbarriere, die Probleme bei der Kommunikation aufwirft. In Südtirol wird die Verständigung vor keine großen Herausforderungen gestellt, da überwiegend Deutsch gesprochen wird.
Die offiziellen Statuten listen sowohl Italienisch als auch Deutsch als Amtssprache. Mitarbeiter von öffentlichen Ämtern sind demnach per Gesetz zur Zweisprachigkeit verpflichtet. Auch die restlichen Einwohner beherrschen in den meisten Fällen beide Sprachen. Nichtsdestotrotz sollten sich Auswanderer nicht ausschließlich auf ihr Deutsch verlassen, sondern im Laufe der Zeit die italienische Sprache lernen.