Oftmals bleiben während eines angefangenen Studiums wenig Möglichkeiten, Auslandserfahrungen zu sammeln. Ein Auslandsaufenthalt bzw. Auslandsstudium ist nicht bei allen Studiengängen vorgesehen. Work & Travel wird erst recht schwierig umzusetzen. Welche Möglichkeiten gibt es also, die wertvolle Erfahrung dennoch zu sammeln?
Ein Auslandspraktikum, Summer Jobs oder auch Freiwilligenarbeit sind nur einige Optionen, die an dieser Stelle eventuell interessant sein könnten. Umgekehrt kann ein Studienstart im Ausland auch lästige Wartesemester ersparen. Dies hätte neben einem früheren Start und der Auslandserfahrung noch einen weiteren Vorteil: Die strengen deutschen Zulassungshürden fallen weg, während die Wartesemester in Deutschland weiterlaufen. Aus diesem Grund „emigrieren“ viele Grenzbewohner mit Abitur in die Nachbarländer, wie beispielsweise Niederlande, Österreich oder Kroatien.
Abi und dann? Ab ins Ausland vor dem Studium!
Zunächst frei von allen Verpflichtungen sind Work & Travel und Freiwilligenarbeit beliebte Möglichkeiten, um Auslandserfahrungen vor dem Studium zu sammeln. So kann man sich vor dem Studium noch ausprobieren, sich selbst und seine Ziele besser kennenlernen und ganz nebenbei auch die Welt erkunden. Allerdings stehen einem solche Chancen nur bis zu einem bestimmten Alter frei. Beispielsweise ist das Working Holiday Visum für Australien (das aber durchaus auch für Work & Travel seinen Charme hat) nur für 18- bis 30-Jährige verfügbar.
Auslandsstudium: Alles über Grenzen und Chancen
Wer lieber sofort Durchstarten und für sein späteres Studium etwas Vorarbeit leisten möchte, der hat die Möglichkeit, ein Studium im Ausland zu beginnen. Auf diese Weise ist es möglich, für eine bestimmte Zeit in einem anderen Land zu leben und kulturelle Unterschiede kennenzulernen. Außerdem gibt es unter Umständen andere Studieninhalte, als sie an der heimischen Universität angeboten werden. Fremdsprachenkenntnisse werden aufgefrischt oder, für die Mutigen, neu erworben. Des Weiteren kann ein Auslandsstudium einen schnelleren Einstieg in das Wunsch-Studienfach bieten, da es im Ausland oftmals keinen NC gibt. Und natürlich sollte man auch im Hinterkopf behalten, dass sich Auslandsaufenthalte immer gut im Lebenslauf machen!
Mit dem Auslandsstudium Wartesemester oder NC umgehen?
Es ist keine Seltenheit, dass das Wunschstudium aufgrund eines zu hohen NCs in weite Ferne rückt. In so einem Fall gibt es mehrere Möglichkeiten: Den Studienplatz einklagen oder viele Wartesemester aussitzen. Aber wo ein Wille ist, führen viele Wege nach Rom! Oder nach Riga. Oder nach Amsterdam – nur um exemplarisch einmal einige Städte zu nennen. Die Türen zum Wunschstudienplatz sind im Ausland oftmals nicht so fest verschlossen wie in Deutschland. Dank einer Angleichung der Hochschulsysteme ist sowohl ein Start im Ausland als auch ein Wechsel zurück ins Inland möglich.
Man kann auch den Bachelorabschluss an einer ausländischen Uni und den darauffolgenden Masterabschluss an einer heimischen Hochschule erwerben. Der Vorteil: Für viele Studienfächer, wie beispielsweise für Psychologie in den Niederlanden, gibt es fachspezifische Tests, die es für eine Zulassung zu bestehen gilt. Die sogenannte NC-Flucht führt dazu, dass in den Alpenstaaten Österreich und Schweiz überdurchschnittlich viele Deutsche studieren: 25 % aller Studenten in Wien, Graz, Salzburg und St. Gallen sind Deutsch.
Medizinstudienplatz im Ausland
Ein beliebtes Mittel, um an das begehrte Medizinstudium ohne NC zu gelangen, ist ein Studium in Ungarn. Besonders hoch frequentiert von deutschen Medizinstudenten sind die Universitäten von Budapest, Pécs oder Kaposvár, da es weder NC noch Aufnahmetests gibt: Rund 70 % aller Deutschen an ungarischen Hochschulen sind Medizinstudenten. Viele wechseln zu Beginn des klinischen Abschnitts wieder zurück an eine deutsche Universität, wo sie ihr Studium nach einem Aufnahmeverfahren zur Sicherung der Studienkenntnisse problemlos beenden können. Neben Ungarn sind auch Bulgarien und Lettland beliebte Länder für den Anfang eines Medizinstudiums.
Vorteile des Auslandsstudiums
Während in Deutschland die Wartesemester während eines angefangenen Studiums (Eingeschrieben an einer Hochschule) pausieren würden, laufen sie im Ausland während eines Studiums dort weiter. Wer ein internationales Studium in den USA, Südamerika oder Asien beginnt, profitiert zudem von internationalen Karrierechancen und ggfs. von subtropischem Klima, welches fernab der Lernzeiten Urlaubsfeeling aufkommen lässt.
Nach dem Studium nochmal in ferne Länder?
Ist das Studium bereits absolviert, verspürt manch einer dennoch das Bedürfnis, essentielle Auslandserfahrungen zu sammeln und nicht direkt ins Berufsleben einsteigen zu wollen. Das kann nicht schaden, um zu sich selbst zu finden, neue Energie zu schöpfen oder einfach nur den Kopf frei zu bekommen. Selten hat man so viel Zeit wie nach dem Studium – warum nicht neue Eindrücke erhaschen und die Welt bereisen?
Wie wäre es mit einem Auslandspraktikum?
Wer nicht nur die Welt entdecken, sondern nebenbei auch Perspektiven für den späteren Beruf ausloten und evtl. Pluspunkte für den eigenen Karrierestart sammeln möchte, für den ist ein Auslandspraktikum genau das Richtige. Hier werden nicht nur wertvolle Auslandserfahrungen, sondern auch berufliche Orientierungsmöglichkeiten sowie ein ausgebautes, internationales soziales Netzwerk geschaffen. Allerdings ist es nicht in jedem Land so leicht, an ein Auslandspraktikum zu kommen: In den USA werden z. B. Auslandspraktika nur mit inhaltlichem Bezug zum vorangegangenem, kürzlich erst abgeschlossenen Studium vergeben.
Oder einfach die Semesterferien nutzen!
Wer sich aus unterschiedlichen Gründen nicht komplett aus den heimischen Gefilden abnabeln möchte oder kann, der hat die Möglichkeit, während der Semesterferien einen kurzen Auslandsaufenthalt einzuschieben und seine Geldbörse mit Summer Jobs etwas aufzubessern. Solche Ferienjobs im Ausland werden in vielen verschiedenen Bereichen angeboten: z. B. in Ferienanlagen oder Nationalparks. Unter den beliebtesten Jobs fallen hier die Betreuungen in sogenannten Summer Camps in Nordamerika. Alternativ gibt es die Möglichkeit von Farmarbeit oder Freiwilligenarbeit. Wer weniger Arbeiten und mehr lernen möchte, für den sind Sprachreisen an dieser Stelle eine sinnvolle Option.