Viele Menschen in Deutschland träumen davon, in einem anderen Land zu leben. Manchmal haben sie das Wunschziel nicht persönlich gesehen, sondern kennen es aus den Medien und vom Hörensagen. Andere haben einen Urlaub in einem anderen Staat verbracht und sehnen sich danach, dort zu wohnen. Sendungen wie „Goodbye Deutschland! Die Auswanderer“ (Vox) spiegeln diesen Wunsch vieler Bundesbürger wieder.
Doch viele Bemühungen scheitern und die Ausgewanderten müssen oder wollen nach einigen Jahren nach Deutschland zurückkehren. Auf welche Risiken müssen sich Menschen einstellen, die aus der Bundesrepublik in ein anderes Land auswandern wollen und wie können sie sie vermeiden?
Emotionale, gesundheitliche und familiäre Faktoren
Auswanderer haben häufig Bilder der heißersehnten Wahlheimat im Kopf, die Postkarten gleichen: Vielleicht feinsandige Strände mit Palmen, freundliche Einheimische, die lokale Spezialitäten servieren. Dazu kommen möglicherweise angenehme Erinnerungen eines Kurzurlaubs oder die begeisterten Berichte von Bekannten oder Verwandten, die ein Land besucht haben.
Doch wer in einem anderen Land nicht nur sieben Tage mit Vollpension faulenzt und schlemmt, sondern für Jahre leben will, der muss häufig erkennen, dass die Realität ganz anders aussieht. Neben einer umfassenden Recherche, die sich nicht auf Badestrände, sondern Jobmöglichkeiten und Einwanderungsbedingungen bezieht, sollten die Fernweh-Geplagten das Land nicht von einem Hotel aus, sondern beispielsweise mit organisierten Trips von Anbietern wie www.studienreisen.de kennenlernen.
Wer sich direkt im Land gezielt umsieht, kann eventuell das „Honeymooning“ vermeiden. Dies bedeutet, dass die Auswanderer vor der Abreise aus der Heimat und noch in den ersten Jahren nach der Ankunft das Zielland idealisieren, bis sie schließlich frustriert von der Realität zurückkehren. Wer in einer Beziehung oder einer Familie lebt, sollte sich versichern, dass alle, die mit in die Fremde ziehen, dies auch wirklich wollen und dort eine Beschäftigung finden.
Nicht wenige Auswanderer versauern arbeitslos und ohne Kontakte zuhause, während ihr Partner arbeitet. Depressionen oder Alkoholismus können die Folgen sein. Schließlich sollte man für durch Versicherungen und einen Check der medizinischen Situation die Kosten und die Eventualitäten für den Fall einer eigenen, schweren Krankheit treffen. Denn diese kann im Verlust der Tätigkeit und damit des Visums resultieren. Nichts zu machen ist bei schweren Erkrankungen von Eltern oder Geschwistern in der Heimat, die ebenso zu einer plötzlichen Rückkehr führen können.
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Finanzielle Faktoren, Qualifikation und Planungen
Doch noch weitere Punkte, die beispielsweise auf hilfreichen Auswandererportalen wie Wildlife-Crossing erwähnt werden, sind im Vorfeld von essentieller Bedeutung. Für viele Deutsche sieht ein Job im Ausland auf den ersten Blick nach einer hervorragenden Episode im Lebenslauf und nach einem Karrieresprung nach vorne aus.
Aufstiegsmöglichkeiten, höhere Gehälter oder niedrigere Lebenshaltungskosten sind nachvollziehbare Argumente vieler Auswanderer in verschiedenen Branchen. Dabei sollte man jedoch bedenken, dass Auswandern auch erhebliche Investitionen nach sich zieht, falls sie nicht vom Arbeitgeber bezahlt werden.
- Flüge,
- Kredite für ein neues Haus,
- andere Versicherungen,
- Kosten rund ums neue Auto,
- Schulgebühren für Kinder,
- Kautionen oder
- das Verschiffen eigener Güter
sind bei der Auswanderung häufig unabdingbar und kosten viel Geld. Besonders wer Arbeit sucht, sollte mindestens für sechs Monate Reserven zurückgelegt haben.
Dazu kommt, dass Geschäftsideen oder Planungen teilweise naiv sind. Nicht immer werden deutsche Metzger, Bäcker oder Modeboutiquen an der Strandpromenade angenommen. Auch findet sich wie überall in der Geschäftswelt eine lokale Klüngelbildung (Vereine, Politik, Beziehungen), die es jedem Neuankömmling, insbesondere Ausländern, schwer macht, Fuß zu fassen.
Am besten ist es, eine gute Ausbildung (Hochschulabschluss) zu haben oder sogar einen unterschriebenen Vertrag, der die Arbeitsstelle garantiert. Doch auch wer dies hat, sollte sich um eine letzte Angelegenheit kümmern: die Landessprache. Häufig wird das eigene Schulenglisch überschätzt. Dabei ist es unerlässlich, mit Einheimischen zu kommunizieren und Verbindungen zu knüpfen.
Deshalb ein letzter Tipp: Sich mit einer deutschen Exilgemeinde anzufreunden, ist gut und schön – aber auch, wenn es mühsamer ist, bringt das umfassende Erlernen der Landessprache und das Anbandeln mit den Einheimischen weit mehr.
Auswanderung - Wegzug von Deutschland
2023 war wieder ein besonderes Jahr für die Auswanderung. 265.035 Deutsche verließen offiziell ihre Heimat. Sie siedelten in etwa 200 unterschiedliche Länder und Inseln aus. Von der Wahl der Auswanderungsziele kann man Anregungen für die eigenen Überlegungen erhalten. Würde es Sie daher interessieren, wohin die Deutschen in 2023 und die 10 Jahre davor abwanderten?