18. November 2024 von Jan Harmening (ausgewandert seit 2005) aktualisiert
Wer im Ausland arbeiten möchte – sei es, um den eigenen Lebenslauf mit Auslandserfahrungen aufzuwerten oder gar als langfristig angelegte Perspektive – muss bereits bei der Bewerbung auf viele verschiedene Dinge achten:
- Wie findet man die passenden Stellenangebote?
- Wie läuft das Bewerbungsverfahren ab?
- Welche Besonderheiten erwarten den Bewerber beim Vorstellungsgespräch?
- Und welche Vorteile hat man eigentlich gegenüber den inländischen Konkurrenten, die sich auf dieselbe Stelle bewerben möchten?
Im Ausland zu arbeiten bedeutet für viele Menschen hierzulande die Erfüllung eines langgehegten Traumes, allerdings stellt bereits die Bewerbung auf den Traumjob häufig ein schier unüberwindbares Hindernis dar – nicht zuletzt, da viele Bewerber nicht genau wissen, wie das Ganze abläuft und worauf man bei dem Bewerbungsverfahren achten muss.
Das Wichtigste vorab: Bevor man sich auf eine Stelle im Ausland bewirbt, sollte man sicherstellen, dass man die Sprache möglichst gut beherrscht und das die Arbeitsmarktsituation im Zielland stabil ist. Zudem kann es nicht schaden, sich mit den organisatorischen und bürokratischen Abläufen vertraut zu machen, um so von Anfang an auf der sicheren Seite zu sein. Darüber hinaus gibt es aber noch einige andere Anforderungen und Voraussetzungen, die man optimalerweise schon vor der Bewerbung beachten sollte.
Bewerben im Ausland: die ersten Schritte
Schon bevor es mit dem eigentlichen Bewerbungsverfahren losgeht, sollte der Bewerber sicherstellen, dass er sämtliche Anforderungen erfüllt, die für die Arbeit in dem gewünschten Land notwendig sind. Dazu gehört zum einen die Frage, ob ein Visum beziehungsweise eine Aufenthalts- oder Arbeitsgenehmigung benötigt wird. Zum anderen gilt es festzustellen, welche Voraussetzungen in Bezug auf die Renten- und Krankenversicherung, sowie die Steuerabgaben zu beachten sind.
Gut zu wissen: Je nach Zielland kann allein schon die Beantragung der Arbeitsgenehmigung mehrere Wochen oder gar einige Monate in Anspruch nehmen. Des Weiteren kann eine private Haftpflicht- und Krankenversicherung notwendig sein – wie zum Beispiel in den Vereinigten Staaten – die mit zum Teil sehr hohen Kosten verbunden sind.
Worauf ist bei der Bewerbung selbst zu achten?
Das Wichtigste vorab: Wer seine Bewerbungsunterlagen einfach nur eins zu eins in die Sprache des Ziellandes übersetzt, sollte davon ausgehen, dass die Bewerbung direkt auf dem Absagestapel landen wird. Da sich die formalen Ansprüche an die Bewerbung von Land zu Land zum Teil sehr deutlich voneinander unterscheiden können, gilt es also im ersten Schritt herauszufinden, wie das Bewerbungsanschreiben und der Lebenslauf aufgebaut und welche Inhalte unter allen Umständen enthalten sein müssen.
Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Während in Großbritannien weder ein Bewerbungsfoto noch Arbeitszeugnisse notwendig sind, werden in den USA und Australien möglichst aussagekräftige Referenzen vorausgesetzt. Und während Schul- und Abschlussnoten in den Niederlanden getrost weggelassen werden können, sind diese sowohl in Frankreich als auch in Österreich absolut notwendig.
Die „Gut-zu-wissen-Checkliste“ für eine Bewerbung im Ausland
Bei einer Bewerbung im Ausland gibt es derart viele grundsätzliche Dinge zu beachten, dass man verständlicherweise schnell den Überblick verlieren kann. Aus diesem Grund fassen wir nachfolgend noch einmal die wichtigsten Punkte als übersichtliche Checkliste zusammen, die man bei so gut wie jeder Auslandsbewerbung berücksichtigen sollte.
- Gründliche Vorabrecherche in Bezug auf die Voraussetzungen des Unternehmens und der länderspezifischen Gegebenheiten (Visum, Versicherungen etc.).
- Die Inhalte und den Aufbau des Bewerbungsanschreibens und des Lebenslaufes an die geforderten Spezifikationen anpassen. Gut zu wissen: In der Regel können die dafür notwendigen Informationen den jeweiligen Stellenausschreibungen entnommen werden.
- Sämtliche Bewerbungsunterlagen sollten stets in der Sprache des Ziellandes verfasst werden.
- Alle länderspezifische Voraussetzungen in Bezug auf die Bewerbungsunterlagen sollten unter allen Umständen beachtet werden. Dazu gehört unter anderem die Frage, ob ein Bewerbungsfoto notwendig ist, welche persönlichen Angaben vorausgesetzt werden und welche Anhänge (Zeugnisse, Referenzschreiben usw.) keinesfalls fehlen dürfen.
- Aus den Unterlagen müssen sowohl der Stand der eigenen Sprachkenntnisse, als auch der aktuelle Status des Visums beziehungsweise der Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung hervorgehen. Wichtig: Hierbei sollte man unter allen Umständen auf Unwahrheiten verzichten.
- Bevor die Bewerbung losgeschickt wird, sollten sämtliche Dokumente von einer weiteren Person Korrektur gelesen werden – optimalerweise von einem Muttersprachler.
- Um sich von den anderen Bewerbern abzuheben, kann es bei internationalen Bewerbungen nicht schaden, die eigene Ausbildung respektive das Studium in Deutschland hervorzuheben, da in Deutschland ausgebildete Fachkräfte in vielen Ländern hoch angesehen und daher teilweise bevorzugt behandelt werden. Allerdings sollte man auch hier weder übertreiben noch auf Unwahrheiten zurückgreifen.
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