Die Beweggründe bei der Entscheidung zum Auswandern mögen vielfältig sein und die Anzahl an Urlaubstagen steht dabei vielleicht nicht an erster Stelle. Dennoch ist Freizeit ein sehr wichtiges Kriterium für die Lebensqualität. Vor allem wenn man weit weg von seinen Freunden und Verwandten wohnt und den Wunsch hat, diese regelmäßig zu besuchen.
Gesetzliche Feiertage
Laut einem Vergleich der Plattform LadenZeile.de belegen Zypern und die Slowakei mit 15 gesetzlichen Feiertagen den ersten Platz. Dänemark, Finnland und Großbritannien haben mit 9 Tagen die geringste Anzahl an Feiertagen. Die Deutschen liegen im europäischen Mittelfeld. Berlin, Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein befinden sich mit 10 Feiertagen im unteren Mittelfeld, während Baden-Württemberg, Brandenburg, Saarland, Sachsen und Thüringen mit 12 Feiertagen sich im oberen Mittelfeld anzusiedeln sind. Bayern ist mit 14 Tagen deutscher Spitzenreiter.
Urlaubsanspruch
Die geringe Anzahl an Feiertagen wird in Großbritannien durch 28 Tage Urlaubsanspruch wieder wettgemacht. Die Briten belegen daher – mit Abstand – den ersten Platz. An zweiter Stelle stehen Dänemark, Finnland, Schweden, Frankreich und Österreich: Hier sind 25 Tage per Gesetz festgelegt. In Deutschland haben Arbeitnehmer bei einer 5-Tage-Woche einen Mindestanspruch auf 20 Tage Urlaub (§ 3 BurlG) – so viel, wie in den meisten europäischen Ländern.
Malta und Österreich belegen den ersten Platz wenn es um die Gesamtzahl der freien Tage geht. Wenn man den Urlaub und die gesetzlichen Feiertage zusammenaddiert, kommt man in diesen beiden Ländern auf 38 Tage.
Arbeitsstunden pro Woche
Urlaub und Feiertage sind jedoch nicht die einzigen ausschlagenden Faktoren, wenn es um die Work-Life-Balance geht. Eine Vollzeitstelle beträgt zwar in vielen Ländern 40 Stunden pro Woche, aber nicht in allen. In Frankreich zum Beispiel ist eine 35 Stunden-Woche festgelegt, in Dänemark 37 und in Belgien 38. In der Schweiz hingegen hat eine Vollzeitstelle häufig 42,5 Stunden. Allerdings sollte man mit diesen Zahlen vorsichtig sein. In allen europäischen Ländern arbeiten Angestellte mehr als vertraglich vorgesehen. Die durchschnittliche tatsächliche Arbeitszeit in Deutschland beträgt 41 Stunden und 4 Minuten.
Wenn man diese Überstunden zusammenrechnet, kommt man im Laufe eines Jahres auf 6 zusätzliche Arbeitstage! In Frankreich hat eine Arbeitswoche (inklusive Überstunden) laut OECD im Durchschnitt 40 Stunden und 25 Minuten – trotz 35-Stunde-Woche. Das ergibt 5 Stunden und 25 Minuten zusätzliche Arbeitszeit pro Woche. Island führt die Liste der meisten Arbeitsstunden pro Woche an. Dort beträgt eine durchschnittliche Arbeitswoche 44 Stunden und 28 Minuten, in Griechenland 44 Stunden und 10 Minuten, dicht gefolgt von der Schweiz und Österreich. Die kürzesten Arbeitstage gibt es in den skandinavischen Ländern. Dänemark ist hier Spitzenreiter mit 38 Stunden und 31 Minuten.