Die Pandemie hat viele aufgerüttelt. Auf einmal stellte man sich die Frage: Was wäre, wenn…die Lieferketten zusammenbrächen? …die Regale in den Supermärkten leer blieben? Sich von Angst motivierte Fragen zu stellen, führt nie zu einem positiven oder produktiven Ergebnis. Nach der Pandemie-Panik können wir uns nun folgende Frage stellen: Wohin geht der Trend der Investoren? In welche Trends lohnt es sich zu investieren?
Findige Köpfe unter den Investoren stellen sich diese Frage: ‘Quo vadis Lebensmittel?’ und setzen teilweise auf futuristisch anmutende Konzepte in der Lebensmittelbranche, während viele Einzelpersonen eher ‘zurück zum Eigenanbau’ tendieren.
Hecheln Investoren einem Trend hinterher, der bereits am Auslaufen ist?
Unsere westliche Zivilisation hat sich vom Mehrgenerationen-Wohnen zu einer Ansammlung von Einzel-Lebenden verändert. Es gibt mehr Single-Haushalte als je zuvor. Es ist aber auch bekannt, dass alles in Zyklen verläuft. Die Musik der 70er genauso wie die Mode der 80er werden wieder Trend. Nach Großfamilien kommen Kleinfamilien kommen Großfamilien.
Jedes Mal, wenn ein Trend sich wiederholt, geschieht das mit leichten Abwandlungen – es ist nie genauso wie beim letzten Mal. Deshalb sind auch all diejenigen, die den Ökologen zu Anfang vorgeworfen haben, sie wollten zurück in die Steinzeit, auf dem Holzweg. Es geht um Entwicklung, aber mit Einbeziehung von erfolgreichen Konzepten aus der Vergangenheit.
Wenn man also an die Entwicklung der Lebensmittelindustrie denkt und sieht, wo wir gelandet sind, dann wird zwangsweise das Pendel relativ bald in die entgegengesetzte Richtung schwingen. Fertiggerichte dominieren die Supermärkte, die Frischeabteilung wird immer kleiner. Lebensmittel-Schnäppchen werden auf Webseiten wie Kimbino gesammelt und zusammengefasst, um das Einkaufen zu erleichtern.
Menschen versuchen durch Nahrungsergänzungsmittel Defizite in ihrer Ernährung auszugleichen, auch weil unsere aggressive Landwirtschaft die Böden ausgelaugt hat und natürliche Lebensmittel deshalb weniger Mineralien und Vitamine liefern.
Die Industrie versucht dem entgegenzukommen, indem sie Lieferservice auf den Plan ruft. Aber sind wir vielleicht doch schon fast am Ende der synthetischen und prozessierten Lebensmittel angelangt, in die man investieren könnte?
Wir müssen essen, um zu leben
Daran besteht kein Zweifel und so ist es jenseits der oben beschriebenen Entwicklungen möglich, sich am Gewinn von Unternehmen, die Ernährung im Fokus haben, durch den Erwerb von Aktien zu beteiligen. Unternehmen, die sich ausschließlich aufgrund der Tatsache, dass sie den Single-Markt bedienen, in einem Hoch befinden, sind vielleicht langfristig nicht die sicherste Anlage.
Man denke an Fertiggerichte in Single-Portionen und dergleichen. Firmen wie HelloFresh, die sich sowohl an Familien als auch an Einzelpersonen richten, haben mehr Chancen auf Zuwachs. Allerdings wird hier vorausgesetzt, dass beim Verbraucher die Zeit, um Lebensmittel einzukaufen, fehlt.
Hier kommt ein weiterer Faktor hinzu. Wie lange wird es dauern, bis mehr Leute verstanden haben, dass kein noch so ausgetüfteltes Produkt dem Original von Baum und Strauch das Wasser reichen kann? Diese Überlegung sollte mit einfließen, bevor Sie in ein Unternehmen investieren, welches Nahrungsergänzungsmittel herstellt.
Die nachhaltigste und beste Art der Investition ist in die alternative Landwirtschaft und den Erhalt der Fruchtbarkeit der Böden. Die Weltbevölkerung wird weiter wachsen und mehr Lebensmittel benötigen, bis wir einen Weg gefunden haben, unsere Spezies durch geeignete Maßnahmen zahlenmäßig auf einem Niveau zu halten. Kreative Köpfe, die Wege finden, wie wir die Natur für uns und alle anderen Lebewesen nachhaltig nutzen, verdienen Ihre Investition. Nur so ist langfristiger Erfolg garantiert.
Welche Art von Unternehmen sind gute Investitionsobjekte?
In der Bevölkerung der westlichen Welt wächst das Bewusstsein für die Belange der Natur und darüber, dass wir an dem Ast sägen, auf dem wir sitzen. Ohne Bienen gibt es eben nicht nur weniger hübsche Blumen, sondern auch kein Obst und Gemüse mehr.
Unternehmen, die umweltfreundliche Verpackungen herstellen, landwirtschaftliche Unternehmen, die nach biologischen Richtlinien anbauen und Konzerne, die sich dem Erhalt des Wasserkreislaufes verschreiben, sind die beste Wahl für eine Investition neben Firmen, die sich mit dem umweltfreundlichen Transport von Waren auseinandersetzen und hier versuchen, innovative Lösungen zu finden.
Noch bilden den größten Anteil an Firmen, die Investitionsgelder bekommen, Firmen, die Fleisch, Wurst und Geflügel ‚produzieren‘, gefolgt von denen, die Aromen und Zusatzstoffe herstellen. Das ändert sich hoffentlich in den nächsten Jahren, denn schon lange weiß man, dass Wurst für Ablagerungen an den Gefäßwänden sorgt. Die Ablagerungen an den Gefäßwänden sorgen für Schlaganfälle, Herzinfarkte und Arteriosklerose. Außerdem sind Aromen, Konservierungsstoffe und andere auch nicht gesund. Wir wissen nur noch zu wenig über die Langzeitschäden.
Den Wenigsten ist allerdings bewusst, dass die großen Konzerne, die sich auch im Lebensmittelbereich verdingen ebenfalls auf anderen Gebieten tätig sind, die weder umweltbewusst sind, noch für die gesunde Ernährung der Menschheit sorgen. So zum Beispiel Pepsi und Unilever. Wenn Sie also in gutem Glauben eine Lebensmittel Aktie erwerben und denken, Sie haben damit etwas nicht nur Erfolg versprechendes, sondern insgesamt Gutes getan – dann können Sie sehr falsch liegen.
Es ist ungemein schwierig, ethisch richtig anzulegen und es erfordert eine Menge Zeit und eigener Recherche. Viele Firmen bedienen sich des ‘Greenwashing’ und tun nur so, als wären sie umweltfreundlich gesinnt. Selbst, wenn man sich große Unternehmen wie UNFI anschaut, dann kommen schon beim Betrachten der Webseite Zweifel an der Integrität der Firma auf.
Die Vermehrung von Geld am Aktienmarkt ist eine Sache, die gut überlegt sein will, insbesondere, wenn man das Wohl der Umwelt, zu der auch wir gehören, im Auge hat. Wählen Sie für Ihre Investition ein Produkt, mit dem Sie von einem ethischen Standpunkt aus einverstanden sind.