21. November 2024 von Jan Harmening (ausgewandert seit 2005) aktualisiert
Für jedes Land gibt es auch Beispiele für gescheiterte Auswanderungen. Ist es dann korrekt, wenn ich hauptsächlich die Erfahrungen erfolgreicher Auswanderer suche und hier online veröffentliche?
Ich denke, ja. Natürlich kann man auch aus negativen Erfahrungen lernen. Doch die Leser möchten in erster Linie bestmöglich auswandern und erfolgreiche Wege kennenlernen. Nachfolgend daher ein anspornendes Beispiel:
Mit dem Umzug kam der berufliche Aufstieg
Geld ist für David Tomazic nicht alles. Seit Anfang 2008 arbeitet der Stuttgarter bei einem Autozulieferer in Maribor, denn der Job bot ihm die Chance, beruflich aufzusteigen. Er verdient jetzt zwar etwas weniger als in Deutschland, wo er eine gute Stelle bei Daimler in der Produktion hatte. Aber dafür trägt er als Projektleiter nun mehr Verantwortung und beschäftigt sich mit spannenderen Aufgaben. „Ich habe den finanziellen Nachteil bewusst in Kauf genommen, weil ich mich hier beruflich endlich so entwickeln kann, wie ich es möchte“, sagt der 30-Jährige.
In Stuttgart hatte David Tomazic vier Jahre lang neben der Arbeit die Abendschule besucht, sich erst zum technischen Fachwirt, dann zum technischen Betriebswirt fortgebildet. „Anschließend habe ich mich für anspruchsvollere Tätigkeiten beworben, aber ich habe keine Möglichkeit zum Aufstieg bekommen.“ Nach zwei Jahren entschied er sich schließlich, bei STARKOM in Maribor anzuklopfen. Dass seine Eltern – beide Slowenen – und seine damalige Freundin bereits in Slowenien waren, hat ihm die Entscheidung für den Umzug erleichtert. Er wohnt nun im Haus der Eltern in Ptuj, einer Kleinstadt an der Drau, nahe Maribor, und spart sich so die Miete.
In seinem neuen Job fühlt sich David Tomazic nicht mehr unterfordert
David Tomazic kann jetzt seine Qualifikation und seine Fähigkeiten voll einsetzen. Als Projektleiter koordiniert er den Abbau von Anlagen an den Daimler-Standorten Untertürkheim und Hamburg und den Wiederaufbau in Maribor. „Ich kümmere mich darum, dass die Produktion nach der Verlagerung wieder anläuft und dass die Qualität auch hier wieder stimmt.“ Ohne seine Zweisprachigkeit könnte er den Job nicht machen: Deutsch braucht er für die tägliche Kommunikation mit den Geschäftspartnern, Slowenisch, um sich mit seinen Kollegen zu verständigen. Bereits als Kind hat er die Sprache von seinen Eltern mitbekommen. Dennoch nimmt er nun einmal pro Woche in der Firma Slowenischunterricht: „Ich kann zwar die Umgangssprache, aber mir fehlen manchmal noch Wörter in der slowenischen Hochund Fachsprache“, sagt er.
In der Freizeit geht er auf die Piste, ein Skigebiet ist in unmittelbarer Nähe
Seine Entscheidung hat er bisher nicht bereut – im Gegenteil: „Ich mag die lockere Art der Slowenen. Im Vergleich zu den Schwaben sind sie kommunikativer, geselliger, auch freundlicher.“ Nach Feierabend geht David Tomazic nun manchmal bei Flutlicht Ski fahren. Das Skigebiet Mariborsko Pohorje liegt direkt am Stadtrand, und die Pisten sind so hervorragend, dass dort jedes Jahr der Damenslalom des Alpinen Skiweltcups ausgetragen wird.
Obwohl die Wirtschaftskrise auch an STARKOM nicht ganz vorbeigeht, blickt David Tomazic zuversichtlich in die Zukunft. Er sammelt nun täglich Erfahrung in verantwortlicher Position und nutzt die Gelegenheit, sich mit Unterstützung seines Arbeitgebers weiterzubilden: Das ISO-Zertifikat des „Internen Auditors“ hat er schon in der Tasche. Nun möchte er noch eine Schulung in Computer Aided Design (CAD) draufsatteln. „Ich kann mir gut vorstellen, langfristig hier in Maribor zu arbeiten“, meint er. Seine Flexibilität möchte er sich aber vorerst bewahren: „Falls es die berufliche Situation irgendwann erfordern sollte, gehe ich auch wieder nach Deutschland oder nach Österreich.“ Egal für welchen Standort er sich schließlich entscheiden wird: In jedem Fall wird David Tomazic auch in Zukunft von seiner Flexibilität profitieren.
Quelle: Broschüre „Mobil in Europa – Slowenien“ der Bundesagentur für Arbeit
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