Jährlich zieht es tausende Menschen aus Abenteuerlust, spirituellen, religiösen oder sportlichen Gründen auf den Jakobsweg. Vor allem jene, die sich dafür entscheiden den Hauptweg zu laufen, benötigen genaue Planung und Vorbereitung, um die 800 km lange Wegstrecke auch erfolgreich zu meistern. In diesem Artikel sind wichtige Reisetipps aufgelistet, sowie auch andere wissenswerte Informationen, die bei der Planung und Vorbereitung äußerst hilfreich sein können.
Tipps zur Ausrüstung
Der wichtigste Tipp zur Ausrüstung ist: Weniger ist mehr. Gerade Pilgeranfänger sollten nicht mehr als 12 % ihres eigenen Körpergewichts in den Rucksack packen. Ein zu schwerer Rucksack kann Rücken-, und Schulterschmerzen, sowie auch Knieprobleme verursachen. Besonders zu empfehlen, sind Rucksäcke mit einem Fassungsvermögen von 60 Litern. Wichtig ist zudem auch ein höhenverstellbares Tragesystem mit gepolsterten Gurten, Rückenpolster und Außentaschen. Ebenfalls wichtig ist eine Rucksack-Regenhülle oder ein Poncho. Die Schuhe sollten bis über den Knöchel reichen und es ist besser eine Nummer zu groß zu kaufen, da die Füße während der Wanderung um einiges anschwellen. Ansonsten sollte ausreichend Kleidung, alles für die Körperpflege, Schlafsack, eine Reiseapotheke, Bargeld und Kreditkarte, Snacks und Trinkflaschen, sowie auch alle benötigten Reisedokumente eingepackt werden.
Tipps zur Sicherheit und Kriminalität
Der Jakobsweg ist grundsätzlich sicher, jedoch sollte man sich trotzdem zum Thema Diebstahl befassen, nachdem Diebe unzählige Möglichkeiten haben, leicht Beute zu machen. Wichtige Dokumente sollten deshalb immer am Körper getragen werden und sicher im Rucksack verstaut sein. In den Pilgerherbergen sollte man seine Wertgegenstände außerdem lieber mit in den Schlafsack nehmen. Seine Wertgegenstände sollte man nie aus den Augen lassen und auch bei WC-Gängen und beim Duschen lieber mit sich nehmen.
Es ist wichtig genügend Bargeld mitzuhaben, jedoch ist es empfehlenswert nicht mehr als ein Wochenbudget bar mit sich herumzutragen. Wenn dieses ausgeht, kann man sich ja bei einem Geldautomaten wieder mehr Geld abheben.
Tipps zur besten Reisezeit
Um sich für die beste geeignete Reisezeit zu entscheiden, sollte man sowohl die Besucherzahlen als auch das Wetter beachten. Im Juli und August ist der Jakobsweg grundsätzlich sehr überfüllt. Deshalb ist es in diesen Monaten auch schwieriger Schlafplätze zu finden, vor allem, wenn diese nicht schon im Voraus gebucht werden. Santiago Ways ermöglicht das Buchen von Unterkünften im Voraus.
Das Wetter ist in diesen Monaten auch nicht gerade angenehm, denn in den Sommermonaten ist es wirklich heiß. Die Monate Mai und Juni sind deshalb viel schöner, denn die Temperaturen sind angenehm, alles blüht und ist grün und die Besucherzahlen sind auch nicht zu hoch. Aber auch September und Oktober eignen sich gut für das Pilgern am Jakobsweg.
Tipps für Allergiker
Viele Menschen leiden extrem stark unter Pollen, weshalb der Pollenwarndienst unbedingt kontrolliert werden sollte, um sich für die ideale Reisezeit zu entscheiden. Für Allergiker gibt es nichts Schlimmeres, als unter der Belastung des Pollenflugs zu wandern. Juckende und geschwollene Augen, Niesen, Kopfschmerzen, sowie Halsjuckreize können das Pilgern wirklich beeinträchtigen.
Tipps zum Wäschewaschen
Vor allem Pilgeranfänger fragen sich vermutlich, wie das mit dem Wäschewaschen denn funktioniert. Das Wäschewaschen wird bei einer Wanderung am Jakobsweg zu einem täglichen Ritual. Da man aufgrund des Rucksackgewichts nur so wenig Kleidung wie nur möglich mitnehmen sollte, muss diese natürlich täglich gewaschen werden. In vielen Pilgerherbergen gibt es ganz spezielle Waschbecken, die einem für das Wäschewaschen zur Verfügung stehen.
Hierbei gibt es verschiedenste Möglichkeiten. Kernseife ist sehr beliebt und kann auch einfach im Rucksack verstaut werden. Flüssigwaschmittel werden ebenfalls gerne verwendet, jedoch sollte man diese in einem gut verschließbaren Fläschchen abfüllen, da man keine Literflasche mit sich schleppen möchte. Vor allem für das Trocknen der Wäsche spielt gutes Wetter eine wichtige Rolle, denn Regentage können das Trocknen definitiv erschweren. Funktionswäsche trocknet im Grunde jedoch relativ schnell.
Tipps zum Wandern
Ein häufiger Fehler vieler Pilger ist die Überbelastung des eigenen Körpers in den ersten Tagen. Wer am ersten Tag seine Grenzen überschreitet, leidet nicht nur unter gewaltigen Muskelkater, sondern meist auch an Blasen auf den Füßen. Gerade, wer lange Wanderungen nicht gewohnt ist, sollte seinen Körper langsam daran gewöhnen und deshalb mit kleineren Etappen beginnen. Blasen sollten außerdem nicht aufgestochen werden, da sich diese leicht entzünden können. Blasenpflaster sind in der Regel ideal, weshalb man auch genügend davon mithaben sollte.
Tipps zur Sprache
Viele Pilgerherbergen und Restaurants sind auf internationale Gäste eingestellt und haben zudem auch englische Sprachgrundkenntnisse.
Es gibt jedoch Situationen, in denen Spanischkenntnisse äußerst hilfreich sein können. Wenn man sich beispielsweise verlaufen hat oder man über das Telefon eine Unterkunft buchen möchte, können ein paar spanische Wörter wirklich helfen. Es lohnt sich deshalb, die wichtigsten Phrasen und Wörter vor der Reise auf Spanisch zu lernen oder ein kleines Wörterbuch im Rucksack zu haben. Viele Pilger nehmen auch extra einen kleinen Kurs „Spanisch für den Urlaub“, welcher sich speziell auf solche Situationen ausrichtet. Es gibt aber auch unzählige Online Kurse, die Pilger mit wichtigen Vokabeln, die man beim Reisen benötigt, vorbereitet.
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