Namibia ist mit etwa 2,6 Millionen Einwohnern eines der am dünnsten besiedelten Länder Afrikas. Die Bevölkerungsdichte liegt bei nur rund 3 Personen pro Quadratkilometer, was bedeutet, dass du in diesem riesigen Land oft weite, menschenleere Landschaften vorfindest. Die namibische Gesellschaft zeichnet sich durch eine bemerkenswerte ethnische Vielfalt aus, die das Land kulturell außerordentlich reich macht.

Die ethnischen Gruppen Namibias

Die größte Bevölkerungsgruppe sind die Ovambo mit etwa 50 % der Gesamtbevölkerung. Sie leben hauptsächlich im Norden des Landes und haben traditionell eine agrarische Lebensweise. Die Kavango machen etwa 9 % aus und siedeln ebenfalls im Norden entlang des Okavango-Flusses.
Die Herero (ca. 7 %) und Damara (ca. 8 %) sind weitere bedeutende Gruppen. Die Herero sind für ihre markante traditionelle Kleidung bekannt – die Frauen tragen viktorianische Langkleider, die an die deutsche Kolonialzeit erinnern.
Die Nama (ca. 5 %) gehören zu den Khoisan-Völkern und sprechen eine der charakteristischen Klicksprachen. Die Caprivianer leben im gleichnamigen Streifen im Nordosten und unterscheiden sich kulturell von anderen Gruppen.
Etwa 6 % der Bevölkerung sind „Farbige“ (Coloureds) mit gemischter Herkunft, und rund 6 % sind Weiße, hauptsächlich deutschstämmige und afrikaanssprachige Namibier. Die weiße Minderheit spielt wirtschaftlich noch immer eine bedeutende Rolle, besonders in der Landwirtschaft und im Tourismus.
Die San (Buschmänner), Namibias älteste Einwohner, machen weniger als 3 % der Bevölkerung aus. Sie kämpfen heute um den Erhalt ihrer traditionellen Lebensweise und Kultur.
Sprachen: Ein buntes linguistisches Mosaik
Die Amtssprache ist Englisch, obwohl es nur von etwa 3 % der Bevölkerung als Muttersprache gesprochen wird. Diese Wahl wurde nach der Unabhängigkeit 1990 getroffen, um Neutralität zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu gewährleisten.
Oshiwambo ist mit etwa 49 % die meistgesprochene Muttersprache, gefolgt von Khoekhoegowab (11 %), Afrikaans (10 %) und RuKwangali (9 %). Deutsch wird noch von etwa 1 bis 2 % der Bevölkerung gesprochen, hat aber als Geschäfts- und Bildungssprache eine größere Bedeutung als diese Zahl vermuten lässt.
Die Khoisan-Sprachen mit ihren charakteristischen Klicklauten sind linguistische Besonderheiten. Du wirst schnell feststellen, dass viele Namibier mehrsprachig sind – oft sprechen sie ihre Stammessprache, Englisch und Afrikaans.
Religionen und Glaubenspraktiken

Namibia ist überwiegend christlich geprägt (80 bis 90 % der Bevölkerung). Die größte Gruppe bilden die Lutheraner (etwa 50 %), ein Erbe der deutschen Missionierung. Die Römisch-katholische Kirche hat etwa 20 % Anhänger, daneben gibt es Anglikaner, Methodisten und zahlreiche afrikanische unabhängige Kirchen.
Etwa 10 bis 20 % der Bevölkerung, besonders unter den San und einigen traditionellen Gemeinschaften, praktizieren noch traditionelle afrikanische Religionen. Diese beinhalten Ahnenverehrung und den Glauben an Naturgeister. Oft vermischen sich christliche und traditionelle Glaubenselemente zu einem synkretistischen Weltbild.
Die Kirche spielt eine zentrale Rolle im gesellschaftlichen Leben. Sonntagsgottesdienste sind wichtige soziale Ereignisse, und kirchliche Organisationen engagieren sich stark in Bildung und Sozialarbeit.
Traditionen und kulturelle Eigenheiten
Traditionelle Feste und Zeremonien
Die verschiedenen ethnischen Gruppen pflegen ihre eigenen Traditionen. Bei den Herero ist das jährliche Herero Day am letzten Augustwochenende ein wichtiges Ereignis, bei dem an die gefallenen Ahnen im Herero-Aufstand von 1904 erinnert wird. Frauen erscheinen in ihren prächtigen viktorianischen Kleidern, Männer in deutschen Militäruniformen.
Die Ovambo feiern traditionelle Erntefeste und Initiationszeremonien. Beim Erreichen der Pubertät durchlaufen junge Menschen oft traditionelle Rituale, die sie in die Erwachsenenwelt einführen.
Die San haben reiche Traditionen von Tänzen, die oft die ganze Nacht dauern und spirituelle Bedeutung haben. Der Trancetanz dient der Heilung und dem Kontakt zur Geisterwelt.
Musik und Tanz
Musik ist tief in der namibischen Kultur verwurzelt. Traditionelle Instrumente wie die Lamellophone (Daumenklavier) und verschiedene Trommeln werden verwendet. Die San sind bekannt für ihre komplexen rhythmischen Gesänge mit Klicklauten.
Moderne namibische Musik vermischt oft traditionelle Elemente mit westlichen Einflüssen. Kwaito (eine südafrikanische Musikrichtung), Hip-Hop und Gospel sind sehr beliebt, besonders bei der Jugend.
Kleidung und Erscheinungsbild
In den Städten kleiden sich Namibier modern-westlich. Auf dem Land und bei besonderen Anlässen siehst du jedoch häufiger traditionelle Kleidung. Die Herero-Frauen mit ihren charakteristischen Langkleidern und hornförmigen Kopfbedeckungen (Otjikaeva) sind ein ikonisches Bild Namibias.
Viele Namibier legen Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild. Selbst in ärmeren Gegenden wirst du feststellen, dass Menschen sonntags zur Kirche ihre beste Kleidung tragen.
Alltagsverhalten und soziale Normen
Begrüßungen und soziale Interaktion
Namibier sind grundsätzlich freundlich und höflich. Begrüßungen sind wichtig – es gilt als unhöflich, direkt zur Sache zu kommen, ohne sich zuerst nach dem Befinden zu erkundigen. Ein Händedruck ist üblich, oft gefolgt von einem kurzen Gespräch über Familie und Gesundheit.
In traditionellen Gemeinschaften ist Respekt vor Älteren fundamental. Jüngere Menschen grüßen zuerst, und Entscheidungen werden oft von den Ältesten getroffen.
Zeitverständnis
Das afrikanische Zeitverständnis unterscheidet sich von europäischen Standards. „Namibian time“ bedeutet, dass Pünktlichkeit nicht immer oberste Priorität hat – besonders in ländlichen Gebieten und bei sozialen Anlässen. Im Geschäftsleben, vor allem in den Städten, wird zunehmend Wert auf Pünktlichkeit gelegt, aber du solltest mit einer gewissen Flexibilität rechnen.
Kommunikationsstil
Namibier kommunizieren oft indirekt, um Konfrontationen zu vermeiden. Ein direktes „Nein“ ist unüblich – stattdessen hörst du eher „Ich werde sehen“ oder „vielleicht“. Diese Höflichkeitsform solltest du nicht als Zusage missverstehen.
Lautes, aggressives Verhalten gilt als unangemessen. Selbst in Meinungsverschiedenheiten bleiben Namibier meist ruhig und respektvoll.
Einkaufsgewohnheiten und Konsumverhalten

In Windhoek und anderen Städten findest du moderne Supermärkte und Einkaufszentren. Die Mittel- und Oberschicht kauft hier ein, oft im Wocheneinkauf. Marken wie Shoprite, Checkers und Pick n Pay dominieren.
Auf dem Land und in Townships sind informelle Märkte und kleine Spaza-Shops (Tante-Emma-Läden) verbreitet. Hier kaufen Menschen täglich ein, da viele keine Kühlmöglichkeiten haben und das Geld nur für den täglichen Bedarf reicht.
Frische Produkte werden oft auf lokalen Märkten gekauft. Der Oshetu Market in Windhoek ist beispielsweise ein lebendiger Ort, wo du lokale Produkte, Stoffe und traditionelle Waren findest.
Das Konsumverhalten ist stark einkommensabhängig. Während die wohlhabende Minderheit westliche Konsumgewohnheiten pflegt, lebt ein großer Teil der Bevölkerung von der Hand in den Mund. Mobiltelefone sind jedoch fast allgegenwärtig – Namibia hat eine hohe Handy-Durchdringung.
Bargeld ist noch immer wichtig, obwohl Kartenzahlung in Städten zunimmt. Mobile Banking und Geldtransfer-Dienste werden immer beliebter.
Familienleben und soziale Strukturen
Familienstrukturen
Die Großfamilie spielt eine zentrale Rolle im namibischen Leben. Es ist normal, dass mehrere Generationen zusammenleben oder zumindest in engem Kontakt stehen. Kinder werden oft von Großeltern oder anderen Verwandten miterzogen, besonders wenn Eltern arbeiten müssen.
Polygamie ist in einigen traditionellen Gemeinschaften, besonders bei den Ovambo und Herero, noch erlaubt und wird praktiziert, obwohl dies zunehmend seltener wird.
Kinderfreundlichkeit

Namibia ist ein sehr kinderfreundliches Land. Kinder werden in der Gemeinschaft willkommen geheißen, und es gilt als selbstverständlich, dass Erwachsene Verantwortung für Kinder übernehmen – nicht nur die eigenen. Das Konzept „Es braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen“ ist hier lebendig.
Allerdings gibt es auch Schattenseiten: Armut führt dazu, dass viele Kinder nicht optimal versorgt werden können. Die HIV/AIDS-Rate hat viele Waisen hinterlassen, um die sich oft Großeltern kümmern müssen.
Respekt für ältere Menschen
Ältere Menschen genießen hohen Respekt in der namibischen Gesellschaft. Sie werden als Wissensträger und Entscheidungsträger geschätzt. In traditionellen Gemeinschaften haben Ältestenräte wichtige Funktionen bei der Konfliktlösung und Gemeinschaftsführung.
Die Versorgung der Eltern im Alter gilt als selbstverständliche Pflicht der Kinder. Altersheime sind unüblich – alte Menschen leben bei ihren Familien.
Arbeitseinstellung und Berufsleben
Die Arbeitseinstellung variiert stark. In der modernen Wirtschaft – besonders bei gebildeten, jüngeren Namibiern – findest du Professionalität und Engagement. Viele streben nach Weiterbildung und Karriereentwicklung.
Gleichzeitig gibt es kulturelle Unterschiede: Das Konzept der Work-Life-Balance wird anders interpretiert als in Europa. Familie und soziale Verpflichtungen haben oft Vorrang vor beruflichen Terminen. Ein Todesfall in der erweiterten Familie kann bedeuten, dass jemand mehrere Tage fehlt.
Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit
Wie erwähnt, ist Pünktlichkeit nicht immer gewährleistet. Im formellen Geschäftsleben wird dies besser, aber im Alltag und bei Handwerkern solltest du nicht mit deutscher Pünktlichkeit rechnen.
Zuverlässigkeit ist ein zweischneidiges Schwert: Namibier sind oft hilfsbereit und meinen es gut, aber die Umsetzung kann an verschiedenen Faktoren scheitern – fehlende Ressourcen, familiäre Verpflichtungen oder ein anderes Zeitverständnis.
Weiterbildung und Bildungsstreben
Es gibt ein wachsendes Bildungsbewusstsein, besonders in der jüngeren Generation. Die University of Namibia (UNAM) und andere Bildungseinrichtungen sind gut besucht. Viele Eltern opfern viel, um ihren Kindern Bildung zu ermöglichen, da diese als Schlüssel zu einem besseren Leben gilt.
Gleichzeitig kämpft das Bildungssystem mit Herausforderungen: Qualitätsunterschiede zwischen städtischen und ländlichen Schulen, Lehrermangel und die Sprachbarriere Englisch sind Probleme.
Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit

Namibia ist führend im Naturschutz in Afrika. Das Land hat etwa 43 % seiner Fläche unter Schutz gestellt – mehr als jedes andere Land. Das Community Based Natural Resource Management (CBNRM) Programm bindet lokale Gemeinschaften in den Naturschutz ein und gibt ihnen wirtschaftliche Anreize durch Tourismus.
Bei der Bevölkerung ist das Umweltbewusstsein jedoch unterschiedlich ausgeprägt. In Gemeinden, die vom Tourismus profitieren, ist es höher. In Städten siehst du leider oft Müllprobleme – das Bewusstsein für Abfalltrennung und Recycling ist noch nicht weit verbreitet.
Wasserknappheit ist ein ständiges Thema in diesem trockenen Land, und viele Namibier gehen daher bewusst mit Wasser um – aus Notwendigkeit mehr als aus ideologischer Überzeugung.
Freizeitgestaltung und Sport
Beliebte Freizeitaktivitäten
Braai (Grillen) ist die namibische Nationalfreizeitbeschäftigung. Bei jedem Anlass wird gegrillt – es ist ein soziales Ereignis, bei dem Familie und Freunde zusammenkommen. Fleisch spielt eine zentrale Rolle in der namibischen Küche.
Kirchliche Aktivitäten nehmen viel Freizeit in Anspruch. Chöre, Jugendgruppen und Gemeindetreffen sind wichtige soziale Treffpunkte.
In ländlichen Gebieten verbringen Menschen Zeit mit traditionellen Aktivitäten – Musik, Tanz, Storytelling. In Städten sind Kinos, Shoppingzentren und Bars/Shebeens (informelle Kneipen) beliebte Treffpunkte.
Sport und Volkssport
Rugby ist der absolute Volkssport Namibias, ein Erbe der südafrikanischen Einflüsse. Die namibische Rugby-Nationalmannschaft, die Welwitschias, hat sich mehrfach für Rugby-Weltmeisterschaften qualifiziert und wird begeistert unterstützt.
Fußball ist ebenfalls sehr beliebt, besonders in den schwarzen Bevölkerungsgruppen. Die namibische Fußballliga hat eine treue Anhängerschaft, auch wenn sie nicht das Niveau internationaler Ligen erreicht.
Cricket wird besonders in der englischsprachigen und weißen Gemeinschaft gespielt. Netball ist der beliebteste Frauensport.
Individualsportarten wie Leichtathletik haben durch erfolgreiche Athleten wie Frankie Fredericks an Bedeutung gewonnen. Wildlifephotografie und 4×4-Touren sind beliebte Aktivitäten bei der wohlhabenderen Bevölkerung.
Haltung gegenüber Ausländern und Einwanderern
Namibier sind grundsätzlich gastfreundlich und offen gegenüber Ausländern. Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig, und Besucher werden freundlich aufgenommen.
Europäer, besonders Deutsche, genießen oft einen besonderen Status aufgrund der historischen Verbindungen und ihrer wirtschaftlichen Rolle. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen zur kolonialen Vergangenheit und zur fortbestehenden wirtschaftlichen Ungleichheit, bei der Weiße überproportional Land und Wirtschaftsmacht besitzen.
Chinesische Einwanderer haben in den letzten Jahren zugenommen und kontrollieren zunehmend kleine Geschäfte, was manchmal zu Spannungen führt. Es gibt Vorwürfe unfairer Geschäftspraktiken und Ausbeutung lokaler Arbeiter.
Flüchtlinge und Arbeitsmigranten aus anderen afrikanischen Ländern (Angola, Simbabwe) stoßen auf gemischte Reaktionen. In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit (offiziell über 20 %, inoffiziell höher) gibt es Ressentiments, dass Ausländer einheimischen Arbeitern Jobs wegnehmen.
Als Auswanderer wirst du wahrscheinlich eine positive Erfahrung machen, besonders wenn du respektvoll auftrittst, dich für die Kultur interessierst und versuchst, lokal zu integrieren. Die Expat-Community ist gut vernetzt und hilfsbereit.
Wirtschaftliche Unterschiede und soziale Spannungen
Namibia hat eine der höchsten Einkommensungleichheiten weltweit (Gini-Koeffizient über 0,5). Diese Ungleichheit verläuft oft entlang ethnischer Linien, was das koloniale Erbe widerspiegelt.
Die Landreform ist ein heikles Thema. Viele weiße Farmer besitzen große Farmen, während landlose schwarze Namibier Zugang zu Land fordern. Die Regierung versucht, durch Umverteilungsprogramme die Balance zu finden, ohne die Wirtschaft zu destabilisieren.
Trotz dieser Spannungen ist Namibia politisch relativ stabil. Gewalttätige Konflikte sind selten, und verschiedene Ethnien leben weitgehend friedlich zusammen.
Geschlechterrollen und Gleichberechtigung
Die namibische Verfassung garantiert Gleichberechtigung, und das Land hat Fortschritte gemacht. Der Frauenanteil im Parlament liegt bei über 40 %, einer der höchsten in Afrika.
In der Praxis bleiben jedoch traditionelle Geschlechterrollen einflussreich, besonders in ländlichen Gebieten. Frauen tragen oft die Hauptlast der Familien- und Hausarbeit. Geschlechtsspezifische Gewalt ist ein ernstes Problem.
In urbanen Gebieten und unter der gebildeten Bevölkerung findest du zunehmend moderne Einstellungen mit Frauen in Führungspositionen und gleichberechtigteren Partnerschaften.
Gesundheitsbewusstsein und Herausforderungen
Die HIV/AIDS-Prävalenz liegt bei etwa 13 % der erwachsenen Bevölkerung – eine der höchsten weltweit. Dies hat tiefgreifende soziale Auswirkungen. Die Regierung hat jedoch erfolgreiche Programme zur Behandlung und Prävention implementiert.
Alkoholmissbrauch ist ein weit verbreitetes Problem, besonders in ärmeren Gemeinschaften. Dies hängt teilweise mit historischen Faktoren zusammen (Alkohol wurde als Lohnform in der Kolonialzeit verwendet).
Das Gesundheitssystem ist zweigeteilt: Während wohlhabende Namibier Zugang zu privater medizinischer Versorgung haben, ist das öffentliche System oft überfordert und unterfinanziert.
Moderne Entwicklungen und Jugendkultur
Die junge Generation (Namibia hat eine sehr junge Bevölkerung – Median etwa 21 Jahre) ist zunehmend globalisiert. Soziale Medien sind allgegenwärtig, und junge Namibier orientieren sich an internationalen Trends in Mode, Musik und Lifestyle.
Gleichzeitig gibt es ein wachsendes Bewusstsein für kulturelle Identität und den Wert traditioneller Kultur. Junge Künstler vermischen traditionelle Elemente mit modernen Ausdrucksformen.
Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen ist ein großes Problem und führt zu Frustration. Viele gut ausgebildete junge Menschen finden keine adäquaten Jobs, was zur Auswanderung oder zu Unterbeschäftigung führt.
International bekannte Namibier
Frankie Fredericks (Leichtathlet)
Der zweifache Olympia-Silbermedaillengewinner über 100m und 200m (1992, 1996) ist Namibias größter Sportstar. Er war der erste Afrikaner, der bei Olympischen Spielen eine Sprint-Medaille gewann, und ist heute IOC-Mitglied.
Behati Prinsloo (Model)
Das internationale Topmodel wurde in Grootfontein geboren und war Victoria’s Secret Angel. Sie ist mit Maroon-5-Sänger Adam Levine verheiratet und gehört zu den erfolgreichsten afrikanischen Models weltweit.
Hans-Dietrich Genscher (Politiker)
Der ehemalige deutsche Außenminister und FDP-Vorsitzende wurde 1927 in Reideburg geboren, das damals zu Deutschland gehörte. Nach der Unabhängigkeit erhielt er die namibische Ehrenbürgerschaft für seinen Einsatz für Namibias Unabhängigkeit.
Max Theiler (Wissenschaftler)
Der in Pretoria geborene Virologe erhielt 1951 den Nobelpreis für Medizin für die Entwicklung des Gelbfieber-Impfstoffs. Er verbrachte wichtige Jahre seiner Karriere in Südafrika, das damals Namibia verwaltete.
Michelle McLean (Schönheitskönigin)
Die Miss Universe 1992 aus Windhoek brachte Namibia internationale Aufmerksamkeit. Sie engagiert sich heute in sozialen Projekten und ist Unternehmerin in Namibia.
Erik Moseholm (Schriftsteller)
Der namibisch-deutsche Autor schreibt über die komplexe Geschichte und Gesellschaft Namibias, besonders über das deutsch-namibische Verhältnis und koloniale Aufarbeitung.
Gazza (Musiker)
Der Kwaito/Dancehall-Künstler (Lazarus Shiimi) ist ein namibischer Musikstar, der auch international in Afrika bekannt ist. Er hat mehrere Awards gewonnen und prägt die moderne namibische Musikszene.
Sam Nujoma (Politiker)
Als erster Präsident Namibias (1990-2005) und Führer der SWAPO im Unabhängigkeitskampf ist er eine Schlüsselfigur der namibischen Geschichte. International wird er als „Gründungsvater“ Namibias anerkannt.
Helge Lund Rasmussen (Naturfotograf)
Der norwegisch-namibische Naturfotograf hat mit seinen spektakulären Aufnahmen namibischer Landschaften und Tierwelt internationale Anerkennung gefunden und Namibia als Reiseziel populär gemacht.
Fazit: Eine vielfältige Gesellschaft mit Herausforderungen
Die namibische Bevölkerung präsentiert sich als buntes Mosaik verschiedener Ethnien, Sprachen und Traditionen, die weitgehend friedlich zusammenleben. Du wirst auf ein grundsätzlich freundliches, gastfreundliches Volk treffen, das stolz auf seine kulturelle Vielfalt ist. Die Namibier sind im Allgemeinen entspannt, sozial orientiert und legen großen Wert auf Familie und Gemeinschaft. Ihre Offenheit gegenüber Ausländern, gepaart mit einem reichen kulturellen Erbe, macht das Land für Auswanderer attraktiv.
Gleichzeitig solltest du dir bewusst sein, dass Namibia mit erheblichen sozialen Herausforderungen ringt. Die extreme Einkommensungleichheit, hohe Arbeitslosigkeit besonders unter Jugendlichen, HIV/AIDS und die Nachwirkungen der kolonialen Vergangenheit prägen die Gesellschaft. Unterschiede im Zeitverständnis, in der Arbeitseinstellung und in der Pünktlichkeit können für europäische Auswanderer zunächst frustrierend sein. Es erfordert Geduld und kulturelle Sensibilität, sich in diese Gesellschaft zu integrieren.
Als potentieller Auswanderer wirst du feststellen, dass Namibia ein Land der Kontraste ist – moderne Städte mit First-World-Infrastruktur stehen neben ländlichen Gebieten mit traditionellen Lebensweisen. Die Schlüssel zu einer erfolgreichen Integration sind Respekt vor der kulturellen Vielfalt, Bereitschaft zum interkulturellen Lernen und realistische Erwartungen. Wenn du diese Eigenschaften mitbringst und die entspannte, naturverbundene Lebensweise schätzt, bietet dir Namibia eine einzigartige Möglichkeit, Teil einer faszinierenden multiethnischen Gesellschaft zu werden.
Hilfen für einen sorglosen Umzug nach Namibia
Nachfolgend findest du alle Hilfen für deine sorglose Auswanderung nach Namibia, vom ersten Schritt bis zur erfolgreichen Integration. Die Links führen zu den jeweiligen Angeboten, Hilfen und Dienstleistungen.
| Service mit Link | Beschreibung |
|---|---|
| Beratung + Mentor + Coaching | Wir begleiten dich auf deinem Weg nach Namibia von A bis Z (unverbindliches Erstgespräch buchen), angefangen von einer Erstberatung oder Strategiegespräch bis zur erfolgreichen Integration |
| Steuer- und Rechtsberatung | Rechtliche und steuerliche Beratung |
| Beglaubigte Übersetzungen | Beglaubigte Übersetzungen von Dokumenten |
| Umzugsservice Ausland | Professionelle Umzüge weltweit, bis 40 % Preisvorteil |
| Internationale Krankenversicherung | Individuelle Police gemäß deinen persönlichen Bedürfnissen |
| Expat Haftpflichtversicherung | Zuverlässiger Schutz weltweit, Absicherung bei Haftpflichtschäden |
| Internationales Konto | Kostenloses Multi-Währungs-Konto mit weltweit sehr preisgünstigen Überweisungen |
| Job Angebote | Eine Auswahl an guten Job Angeboten |
| Sprachkurse | Multimedia Sprachkurse für schnelles und einfaches Erlernen von 83 Fremdsprachen → Sprachkurs Afrikaans |
| Ausstattung & Zubehör | Bei einer Auswanderung oder auf Reisen brauchst du so manches, was du vielleicht noch nicht hast |
| Visaservice | Für jene Lände für die die Visabesorgung kompliziert ist, findest du hier einen Service, der alles für dich erledigt |
| Flug buchen | Flugbuchung einfach, schnell & zum besten Preis |
| Flughafen Transfer | Du wirst bequem und sicher vom Flughafen abgeholt und zu deiner Unterkunft gebracht |
| Mietwagen | Wenn du lieber selber fahren möchtest, kannst du ein KFZ deiner Wahl buchen |
| Hotel, Hostel, Ferienwohnung | Große Auswahl an preiswerten Unterkünften für die ersten Wochen |
| Wohnung oder Haus mieten | Hier erhältst du deine Wohnung mit Mieterschutz und 10 % Rabatt auf die Mieterschutzgebühr |
Weitere Beiträge für Auswanderer nach Namibia
- Detaillierte Lebenshaltungskosten von Namibia
- Adressen Ämter, Botschaften, Dienstleister
- Karten von Namibia
- Auswandern nach Namibia: Ratgeber und Anleitung
- Auswandern nach Namibia als Rentner
- Anna Heiser: Aus „Bauer sucht Frau“ nach Namibia
Zuletzt aktualisiert: 13. November 2025 von Jan Harmening (2005 ausgewandert)


