Wer ausgewandert ist oder längere Zeit fern der Heimat verbracht hat, kennt das Gefühl von Sehnsucht nach dem heimischen Essen. Jedes Land hat spezifische Zutaten und Zubereitungsarten, die anderweitig nur schwer zu erhalten sind. Dann muss man entweder selbst auf die Suche nach Zutaten gehen und kochen, Gastronomien mit der Heimatküche suchen oder sich das Essen schicken lassen.
Im Fall mancher Gerichte, wie der Nürnberger Bratwurst, ist der Export die einzige Möglichkeit. Das liegt an dem Schutzsiegel, der die Wurst als regionale Spezialität definiert, die nur in Nürnberg und unter gewissen Bedingungen hergestellt werden darf.
Welche Optionen hat man als Auswanderer, die Sehnsucht nach dem heimischen Essen zu stillen, und wieso entsteht dieses Gefühl überhaupt?
Essen ist Heimat
Essen ist eines der ersten Bindungswerkzeuge zwischen einem Menschen und seiner Umwelt. Mutter und Kind sind bei dem Stillen eng miteinander verbunden. Auch danach wird die Essensaufnahme durch das Füttern zu einem Ritual. Gemeinsames Essen ist für viele Familien ein fester Teil des täglichen Terminplans.
Nicht ohne Grund heißt der französische und englische Begriff für „Begleiter“ “compaignon” und ”companion”. Die Bezeichnung ist jeweils aus dem Lateinischen abgeleitet. Die Worte “com” & “panis” heißen wörtlich übersetzt „mit“ und „Brot“. Als Bezeichnung für Freunde und enge Begleiter deutet diese Herkunft des Begriffs “companion” also auf die Menschen hin, mit denen man gemeinsam das Brot bricht.
Essen ist daher stark mit Erinnerungen und positiven Gefühlen verbunden. Diese hängen dann auch mit der Heimat zusammen. Schließlich isst man dort das, was lokal zur Verfügung steht, und die Rezepte, die sich dort deshalb etabliert haben.
➔ Das Essen aus der Heimat ist also ein Teil der Identität von Menschen und ein Faktor, der stark mit Nostalgie und Sehnsucht nach zu Hause verbunden ist.
So verwundert es kaum, dass Auswanderer Sehnsucht nach dem Essen aus ihrer Heimat entwickeln. Für Deutsche entsteht dabei zum Beispiel die Sehnsucht nach einer original Nürnberger Bratwurst oder gutem, deutschem Vollkornbrot.
Die genaue Zusammenstellung machts
Der Knackpunkt an dem Essen, das man außerhalb der Wahlheimat vermisst, liegt darin, dass spezifische Rezepte oder Zutaten für die Herstellung notwendig sind.
➔ In einem gewissen Rahmen kennt jeder Mensch dieses Phänomen, auch ohne Auswanderung. Wer positive Gedanken mit seiner Familie und Kindheit verbindet, bevorzugt häufig den Geschmack von Essen, wie man es zu Hause kennengelernt hat. Oft mag man die Gerichte am liebsten genau so, wie die eigenen Eltern und Großeltern sie zubereitet haben.
Um das vermisste Essen auch in der Ferne zu erhalten, muss man die geeigneten Zutaten kaufen können. Als Deutscher weiß man, wie schwierig dieser Vorgang ist, wenn man versucht, ausländische Gerichte authentisch nachzukochen. In regulären Supermärkten gibt es nur eine begrenzte Auswahl an Waren, die nicht lokal angebaut oder hergestellt werden. Dafür muss man meist auf Sonderhändler zurückgreifen.
Dort wiederum kann die Navigation schwierig sein – insbesondere bei Sprachbarrieren. Mit der steigenden Popularität der asiatischen Küche findet man immer mehr Asia-Läden. Die dortigen Produkte werden aus asiatischen Ländern importiert. Dabei werden die Verpackungen nicht immer mit Übersetzungen versehen.
Wer ein Gericht authentisch nachkochen möchte, muss sich dann anhand von Bildern orientieren. Je größer die Auswahl eines Asia-Ladens ist, desto größer ist die Chance, das notwendige Produkt zu finden. Desto schwieriger ist es aber auch, das gesuchte Produkt in den vielen Regalen zu entdecken.
Auch wenn man die gleichen Zutaten erhält, ist es nicht immer möglich, genau den gleichen Geschmack zu erzeugen. Das liegt unter anderem daran, dass es lokale Unterschiede in dem Geschmack von dort angebautem Gemüse oder sogar dem Leitungswasser gibt.
Export von ausländischem/heimischen Essen
Wer also Sehnsucht nach einer echten Nürnberger Bratwurst hat, wie er sie in der Heimat kennengelernt hat, muss nicht selten auf Exporte der dort hergestellten Waren zurückgreifen, um den richtigen Geschmack zu erhalten.
- Zum Glück gibt es heute weltweit immer mehr Gastronomien mit heimatlichem Essen, die man im Ausland besuchen kann.
- Noch hilfreicher ist die steigende Zahl von Versandhändlern, die lokales Essen weltweit versenden.
Die erwähnte Nürnberger Bratwurst ist ein weltweiter Exportschlager. Das liegt daran, dass sehr spezifisch definiert ist, welche Art von Wurst sich als Nürnberger Bratwurst bezeichnen darf.
Exportschlager aufgrund ihrer Einzigartigkeit: Nürnberger Bratwürste
Schon im 16. Jahrhundert haben deutsche Metzgereibetriebe festgelegt, welche Zutaten eine Bratwurst haben muss. Die genaue Zusammenstellung, Form und Länge der Wurst wurde in der Metzgerordnung festgehalten. Im Jahr 2003 hat die Nürnberger Bratwurst sogar ein Europäisches Schutzsiegel g. g. A erhalten. Die Abkürzung g. g. A. steht dabei für „geografisch geschützte Angabe“.
Damit wurde festgelegt, dass jede Wurst, die als original Nürnberger Rostbratwurst vermarktet wird, unter gewissen Umständen hergestellt werden muss. Sie muss im Stadtgebiet Nürnberg nach der festgeschriebenen Rezeptur hergestellt worden sein.
Die Rezeptur lautet wie folgt:
Ausgangsmaterialien:
- grob entfettetes Schweinefleisch
- feine Gewürze und Kräuter
Besondere Merkmale:
- mittelgrobe Körnung
- ohne Brätanteil
- nicht umgerötet
- im engen Schafseitling auf 7–9 cm abgedreht
- Stückgewicht roh 20–25 g
- typische Majoran-Würzung
Analysewerte:
- bindegewebsfreies Fleischeiweiß (BEFFE): nicht unter 12 %
- absoluter Fettgehalt: max. 35 %
Diese geschützte Herkunftsspezialität aus Deutschland erhält man also zwangsweise nur durch den Versandhandel und Export, solange man nicht zufällig im Nürnberger Kreis wohnt.
Moderne Entwicklungen für globalisiertes Essen
Dank moderner Entwicklungen und einem stetigen Ausbau der weltweiten Infrastruktur gibt es immer häufiger die Option, spezifisches Essen zu exportieren/importieren zu lassen und dabei nicht zu viel Geld auszugeben.
Schnellere Transportwege und gekühlte Transporter sind heute für geringere Kosten verfügbar. Das ermöglicht es, auch schnell verderbliche Lebensmittel häufiger über den Postweg zu erhalten.
Fazit
Essen ist ein wichtiger Teil des Lebens und der Identität von Menschen. Häufig ist es mit positiven Erinnerungen, Freunden sowie der Familie verbunden. Wer längere Zeit im Ausland lebt, vermisst schnell die heimischen Lebensmittel. Dank moderner Entwicklungen ist es aber heute leichter, auch im Ausland auf authentische Gerichte aus der Heimat Zugriff zu haben und sie online zu bestellen.
Diese Option ist eine große Hilfe für Auswanderer, die Sehnsucht nach der Heimat entwickeln. Diese müssen sich dadurch nicht mehr auf Besuche zu Hause oder Gastronomien mit der Heimatküche begrenzen. Wer eine originale Nürnberger Bratwurst vermisst, kann beispielsweise auf Online-Versandmetzgereien aus Nürnberg zurückgreifen.