Was haben die Schweiz, USA und Österreich gemeinsam? Sie sind die beliebtesten Zielländer für eine deutsche Auswanderung. Auffällig ist, dass die Bewohner Deutschlands Länder zu bevorzugen scheinen, in denen sie ihren Urlaub verbringen. Es gibt durchaus Ausnahmen in Form von waghalsigen Bundesbürgern, die nach einem kleinen Abenteuer suchen. Ohne das Land vorher besucht zu haben, sollte aber niemand auswandern.
Kriterien für das Zielland festlegen
Die Wünsche der Mitmenschen in puncto Auswanderungsland sollten keine zentrale Rolle spielen, es sei denn, man wünscht sich eine möglichst große deutsche Gemeinschaft. Wichtiger sind folgende Kriterien:
- das Klima
- die Kultur
- der Arbeitsmarkt
Letzteres ist nur für Menschen ein Kriterium, die arbeiten. Rentner sind von den Verhältnissen des Arbeitsmarktes nicht betroffen.
Um ein geeignetes Land zum Auswandern zu finden, stellen Sie sich folgende Fragen:
- Welche kulinarischen Gerichte schmeicheln meinem Gaumen?
- Welches Wetter bevorzuge ich (ganzjährig)?
- Welche Kultur fasziniert mich besonders?
- Besitze ich besondere Hobbys, denen ich nachgehen möchte?
Das bevorzugte Wetter schränkt die Auswahl bereits auf die Nord- oder Südhalbkugel ein, sodass Sie dem gewünschten Land einen Schritt näher sind.
Das Land mit einer Rundreise erkunden
Viele Auswanderer machen den Fehler, ein Land nur von der positiven Seite kennenzulernen. Sie steuern ein beliebtes Touristenziel an und erwarten, dass das gesamte Land denselben Standard besitzt. Das ist insbesondere in ärmeren Ländern nicht der Fall.
Die Reisewelten von DER haben uns inspiriert, Auswanderern eine Rundreise zu empfehlen. Mit einer solchen Tour erkunden sie eines oder mehrere Länder, sodass sie möglichst viel von der Kultur der Region erleben. Auf der Reise werden sie unberührte Gebiete des Landes sehen, aber auch pulsieren Großstädte aus nächster Nähe erkunden. Diesen starken Kontrast müssen Auswanderer erleben. Nur auf diese Weise können sie herausfinden, ob sie in dem Land tatsächlich wohnen möchten.
Erkundungsurlaub auf eigene Faust
Eine Alternative zur veranstalteten Rundreise ist die Erkundung auf eigene Faust. In diesem Fall empfehlen wir zukünftigen Auswanderern, das Land möglichst authentisch zu erleben. Verbringen Sie möglichst viel Zeit mit lokalen Einwohnern und reisen Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Mit einem gemieteten Pkw kann man eine Region des Landes erkunden, die Straßen, den Verkehr kennenlernen und nebenbei einen Blick auf die Landschaft werfen.
Vor Abreise gilt: Immer einen Blick auf die jeweilige Seite des Auswärtigen Amtes werfen. Das Auswärtige Amt informiert über aktuelle Probleme in Ländern, darunter Terrorwarnungen oder Krankheiten, die im Umlauf sind. Meiden Sie die genannten Regionen und treffen Sie entsprechende Vorbereitungen.
Das Land zur unbeliebten Jahreszeit besuchen
In Japan zeigt sich der Frühling von seiner schönsten Seite, in Island der Sommer. Dieses Idealszenario ist zukünftigen Auswanderern keine große Hilfe. Denn in Japan beginnt im Sommer eine schwüle, schwer erträgliche Regenzeit. Im Winter zeigt sich Island von einer dunklen, kalten Seite.
Zukünftige Auswanderer sollten das gewünschte Land dann besuchen, wenn das Wetter besonders schlecht ist. Wenn sie darüber hinwegsehen können, ist ein langfristiger Aufenthalt möglich.
Mehrere Monate im Wunschland leben
Nicht jeder Mensch kann es sich leisten, mehrere Monate im Wunschland zur Probe zu leben. Wer von zu Hause arbeitet oder Freelancer ist, sollte die Gelegenheit nutzen. Diese Zielgruppe benötigt in der Regel nur ein Notebook und einen Internetanschluss zum Arbeiten. Ein befristeter Aufenthalt im gewünschten Zielland sollte möglich sein.
Selbst im Rahmen eines Erkundungsurlaubes ist es schwierig, ein Land richtig kennenzulernen. Man erhält nur wenige Eindrücke über das tägliche Leben. Die Nachteile lernen Auswanderer erst Wochen, Monate oder Jahre später kennen. Aus diesem Grund ist ein halbjähriger Aufenthalt im Wunschland zu empfehlen, wenn er für die zukünftigen Auswanderer praktikabel ist.
Der Langzeiturlaub als Alternative
Wer Deutschland nicht komplett Lebewohl sagen möchte, kann einen Kompromiss eingehen: der Langzeiturlaub. Diese Alternative zum klassischen Auswandern wird von vielen deutschen Rentnern praktiziert, die im Winter in ein warmes Land flüchten. Sie leben im Frühling und Sommer in Deutschland. Sobald die warme Jahreszeit vorbei ist, ziehen sie in ihre zweite Heimat, wo warme Temperaturen auf sie warten.