Die Bevölkerung Albaniens: Überblick für Auswanderer

Wenn du dich für eine Auswanderung nach Albanien interessierst, solltest du die Bevölkerung und ihre Eigenheiten genau kennen. Dieser Artikel gibt dir einen detaillierten Einblick in die albanische Gesellschaft, ihre Traditionen, Verhaltensweisen und Einstellungen.

Einkaufsstraße in Gjirokastër, Albanien
Einkaufsstraße in Gjirokastër, Albanien

Bevölkerungsstruktur und ethnische Zusammensetzung

Albanien hat etwa 2,8 Millionen Einwohner, wobei die tatsächliche Zahl aufgrund starker Emigration schwer zu beziffern ist. Die Bevölkerung ist überwiegend homogen: Rund 82 bis 85 % sind ethnische Albaner. Die wichtigsten Minderheiten sind Griechen (0,9 %), Mazedonier, Montenegriner, Roma und Aromunen (Walachen). Die Bevölkerungsdichte konzentriert sich auf die Küstenregionen und die Hauptstadt Tirana, während das bergige Inland dünn besiedelt ist.

Die albanische Gesellschaft ist jung: Etwa 54 % der Bevölkerung ist unter 35 Jahre alt. Allerdings führt die massive Abwanderung junger Menschen zu einer zunehmenden Alterung in ländlichen Gebieten. Viele Dörfer im Norden und Nordosten sind regelrecht entvölkert.

Sprache und Dialekte

Die Amtssprache ist Albanisch (Shqip), eine eigenständige indoeuropäische Sprache mit zwei Hauptdialekten: Gegisch im Norden und Toskisch im Süden. Der offizielle Standard basiert auf dem Toskischen. Die Sprachgrenze verläuft etwa entlang des Flusses Shkumbin.

Viele Albaner sprechen mehrere Sprachen. Italienisch ist weit verbreitet, da italienisches Fernsehen schon seit den 1990er Jahren empfangen wird. Die jüngere Generation spricht zunehmend Englisch, während ältere Menschen oft Griechisch (im Süden) oder etwas Deutsch und Italienisch beherrschen. In touristischen Gebieten kommst du mit Englisch gut zurecht.

Religion und religiöse Toleranz

Albanisches Mädchen in traditioneller Kleidung
Albanisches Mädchen in traditioneller Kleidung

Albanien ist eines der religiös vielfältigsten und gleichzeitig säkularsten Länder Europas. Die Religionszugehörigkeit ist historisch bedingt gemischt: Etwa 56,7 % der Bevölkerung sind nominell muslimisch (mehrheitlich sunnitisch, eine Minderheit Bektaschi), 10 % römisch-katholisch (vor allem im Norden) und 6,8 % orthodox (hauptsächlich im Süden). Bemerkenswert ist jedoch, dass sich 13,8 % als Atheisten bezeichnen und viele weitere als nicht-praktizierend gelten.

Die kommunistische Vergangenheit (1944-1991) prägte die Gesellschaft stark: Albanien erklärte sich 1967 zum ersten atheistischen Staat der Welt. Alle Religionen wurden verboten, Gotteshäuser zerstört oder umfunktioniert. Diese Phase hat zu einer ausgeprägten Säkularisierung geführt. Heute herrscht große religiöse Toleranz – gemischtreligiöse Ehen sind völlig normal, und religiöse Feste werden oft gemeinsam gefeiert.

Traditionen und kulturelle Eigenheiten

Der Kanun und traditionelle Werte

Die albanische Kultur ist stark von traditionellen Werten geprägt. Im Norden spielt der Kanun, ein mittelalterliches Gewohnheitsrecht, historisch eine wichtige Rolle. Obwohl offiziell nicht mehr gültig, beeinflussen seine Prinzipien wie Ehre (Nderi), Gastfreundschaft (Mikpritja) und Treue (Besë) noch heute das Denken vieler Albaner.

Die Gastfreundschaft ist legendär: Als Gast wirst du mit größter Großzügigkeit behandelt. Es gilt als Ehre, Besucher zu bewirten – oft weit über die eigenen finanziellen Möglichkeiten hinaus. Lehne nie die erste Einladung ab, das würde als unhöflich gelten.

Feste und Feiertage

Wichtige Feiertage sind der Unabhängigkeitstag (28. November), der Tag der nationalen Jugend (8. Dezember) und der Nevruz (Frühlingsanfang am 14. März), ein vorislamisches Fest. Religiöse Feste wie Weihnachten, Ostern, Eid al-Fitr und Eid al-Adha werden je nach Region und Familie gefeiert – oft ohne strikte religiöse Bedeutung, sondern eher als kulturelle Tradition.

Einkaufsgewohnheiten und Konsumverhalten

Strandverkäufer mit Esel

Die albanische Einkaufskultur befindet sich im Wandel. In den Städten setzen sich zunehmend moderne Supermärkte und Shopping-Malls durch, während auf dem Land noch traditionelle Märkte (Pazare) dominieren. Die Albaner kaufen gerne frisch ein – tägliche Einkäufe auf dem Markt sind üblich.

Bargeld ist nach wie vor das bevorzugte Zahlungsmittel, obwohl Kartenzahlung in Städten zunimmt. Preise werden oft noch verhandelt, besonders auf Märkten und bei größeren Anschaffungen. Markenartikel und importierte Waren gelten als Statussymbole, besonders bei der jungen, urbanen Bevölkerung.

Die Albaner geben einen relativ hohen Anteil ihres Einkommens für Lebensmittel aus (etwa 40 bis 50 % in Durchschnittshaushalten). Qualität und Frische sind wichtiger als Preis. Lokale Produkte werden geschätzt, aber importierte Marken werden oft als hochwertiger wahrgenommen.

Typische Verhaltensweisen und soziale Normen

Kommunikation und soziale Interaktion

Albaner sind temperamentvoll, emotional und sehr direkt in ihrer Kommunikation. Laute Gespräche und lebhafte Gestik gehören zum Alltag – was für dich vielleicht nach Streit klingt, ist oft nur eine normale Unterhaltung. Körperliche Nähe ist üblich: Umarmungen, Küsschen auf die Wange und Händehalten unter Freunden sind normal.

Besonders verwirrend für Ausländer: Das Kopfschütteln bedeutet oft „Ja“ und das Nicken „Nein“ – genau umgekehrt wie in den meisten anderen Ländern. Achte auf den Kontext, denn jüngere und gebildete Albaner passen sich zunehmend internationalen Gesten an.

Geschlechterrollen und Familie

Traditionelle Geschlechterrollen sind noch stark verankert, besonders in ländlichen Gebieten und im Norden. Männer gelten als Familienoberhaupt und Ernährer, Frauen übernehmen oft Haushalt und Kindererziehung. In den Städten und bei der jüngeren Generation lösen sich diese Strukturen jedoch zunehmend auf. Frauen sind heute in allen Berufen vertreten, auch wenn sie in Führungspositionen noch unterrepräsentiert sind.

Haltung gegenüber Ausländern und Einwanderern

Die Albaner sind Ausländern gegenüber außerordentlich aufgeschlossen und freundlich. Du wirst als Gast mit großer Herzlichkeit empfangen. Die lange Geschichte der Auswanderung hat die Gesellschaft geprägt – fast jede Familie hat Verwandte im Ausland. Dadurch herrscht großes Verständnis für Menschen aus anderen Kulturen.

Westeuropäer und Amerikaner genießen hohes Ansehen. Deutschland ist besonders beliebt, da viele Albaner dort gelebt haben oder Verwandte dort leben. Englisch- oder deutschsprachige Ausländer werden oft mit besonderem Respekt behandelt.

Rassismus gegenüber Menschen mit anderer Hautfarbe kann vereinzelt vorkommen, meist aus Unwissenheit und Neugier statt aus Feindseligkeit. Die albanische Gesellschaft ist noch sehr homogen und hat wenig Erfahrung mit ethnischer Diversität. Als sichtbare Minderheit kannst du mit neugierigen Blicken und Fragen rechnen.

Vorurteile gibt es vor allem gegenüber Roma und in geringerem Maße gegenüber griechischen und serbischen Minderheiten – dies ist historisch bedingt. Gegenüber muslimischen Einwanderern aus dem Nahen Osten herrscht Offenheit, da viele Albaner sich kulturell verbunden fühlen, auch wenn die Religion keine große Rolle spielt.

Freizeitgestaltung und Geselligkeit

Abendstimmung am Strand
Abendstimmung am Strand

Café-Kultur und soziales Leben

Das soziale Leben der Albaner spielt sich größtenteils im Freien ab. Die Café-Kultur ist allgegenwärtig: Stundenlang im Café sitzen, Kaffee trinken und plaudern ist Nationalsport. Der Kaffee (meist türkischer Mokka oder Espresso) ist dabei Nebensache – es geht um das Zusammensein.

Abendliche Spaziergänge (Xhiro oder Korzo) auf der Hauptstraße sind eine beliebte Tradition. Die ganze Stadt scheint sich zur gleichen Zeit auf der Promenade zu versammeln, um zu sehen und gesehen zu werden.

Moderne Freizeitaktivitäten

Die junge Generation verbringt viel Zeit in Shoppingmalls, die zu sozialen Treffpunkten geworden sind. Kino und Konzerte werden immer beliebter. Im Sommer zieht es die Albaner an die zahlreichen Strände der Adria und des Ionischen Meeres. Wandern und Bergtourismus stecken noch in den Kinderschuhen, gewinnen aber an Bedeutung.

Sportarten und Volkssport

Fußball ist mit Abstand die beliebteste Sportart in Albanien. Die Nationalmannschaft und lokale Clubs haben eine leidenschaftliche Anhängerschaft. Selbst in den kleinsten Dörfern findest du improvisierte Fußballplätze, auf denen Kinder und Erwachsene spielen.

Gewichtheben ist traditionell stark und hat Albanien einige olympische Medaillen gebracht. Basketball und Volleyball sind ebenfalls populär, besonders in den Städten. Schwimmen profitiert von der langen Küstenlinie, und die Strände sind im Sommer überfüllt.

Kampfsportarten wie Boxen und Kickboxen erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Zunehmend interessieren sich junge Albaner für Fitnessstudios und Bodybuilding – in jeder Stadt findest du mehrere Gyms.

Familiensinn und soziale Strukturen

Bedeutung der Familie

Die Familie ist das absolute Zentrum der albanischen Gesellschaft. Familienbande sind extrem stark und umfassen oft mehrere Generationen unter einem Dach oder in unmittelbarer Nachbarschaft. Familienentscheidungen werden gemeinsam getroffen, und die Meinung der Älteren hat großes Gewicht.

In traditionellen Familien, besonders im Norden, leben oft mehrere Generationen zusammen. Der älteste Mann ist traditionell das Familienoberhaupt (i zoti i shtëpisë). Diese Strukturen lockern sich in den Städten, aber selbst dort bleiben familiäre Verpflichtungen zentral.

Kinderfreundlichkeit

Albanisches Mädchen genießt die Freiheit der Berge

Albanien ist extrem kinderfreundlich. Kinder werden überall willkommen geheißen und oft geradezu verwöhnt. Es ist völlig normal, dass Fremde deine Kinder auf der Straße ansprechen, ihnen über den Kopf streicheln oder ihnen Süßigkeiten geben. Die Kinderanzahl pro Familie ist rückläufig (durchschnittlich 1,6 Kinder), aber Kinder bleiben das Wichtigste im Leben.

Großfamilien kümmern sich gemeinsam um den Nachwuchs. Großeltern übernehmen oft die Betreuung, während die Eltern arbeiten. Öffentliche Kinderbetreuung ist begrenzt und wird weniger genutzt als familiäre Lösungen.

Ältere Menschen und Respekt

Älteren Menschen wird großer Respekt entgegengebracht. In öffentlichen Verkehrsmitteln stehen junge Leute automatisch auf. Die Pflege älterer Familienmitglieder ist Ehrensache – Pflegeheime sind selten und gelten als letzter Ausweg. Die Großeltern leben oft im Haushalt der Kinder und sind aktiv in die Kindererziehung eingebunden.

Dieser Respekt erstreckt sich auch auf dich als älteren Ausländer: Du wirst mit besonderer Höflichkeit behandelt.

Arbeitsmoral und berufliche Einstellungen

Einstellung zur Arbeit

Die Einstellung zur Arbeit ist ambivalent. Einerseits gibt es eine starke Arbeitsmoral und den Wunsch nach beruflichem Erfolg, andererseits prägen 50 Jahre Kommunismus und die chaotischen 1990er Jahre die Arbeitskultur bis heute.

Viele Albaner arbeiten sehr hart, oft in mehreren Jobs gleichzeitig, um über die Runden zu kommen. Besonders in der Landwirtschaft und im Baugewerbe wird körperlich schwer gearbeitet. Allerdings ist die Produktivität im internationalen Vergleich oft niedrig – teils wegen veralteter Technologie, teils wegen ineffizienter Strukturen.

In der Privatwirtschaft herrscht oft ein pragmatischer, teils improvisierter Arbeitsstil. Die formale Wirtschaft kämpft mit Bürokratie und Korruption. Die Schattenwirtschaft ist groß – viele Geschäfte laufen unter dem Radar.

Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit

Pünktlichkeit ist kein ausgeprägter Wert in der albanischen Kultur. „Albanische Zeit“ bedeutet oft 30-60 Minuten Verspätung – das gilt als normal und wird nicht als unhöflich empfunden. Bei geschäftlichen Terminen mit internationalen Partnern bemühen sich Albaner zunehmend um Pünktlichkeit, aber im Alltag herrscht eine entspannte Einstellung zur Zeit.

Zuverlässigkeit ist personenabhängig. In persönlichen Beziehungen und gegenüber Freunden und Familie sind Albaner äußerst zuverlässig. Im geschäftlichen Kontext, besonders bei unpersönlichen Transaktionen, kann die Zuverlässigkeit variieren. Verträge werden manchmal flexibel ausgelegt.

Weiterbildung und Bildungsstreben

Bildung wird hochgeschätzt. Familien investieren viel in die Ausbildung ihrer Kinder, oft über ihre finanziellen Möglichkeiten hinaus. Der Besuch einer Universität gilt als wichtiges Ziel. Allerdings entspricht die Qualität vieler Bildungseinrichtungen nicht internationalen Standards.

Weiterbildung und lebenslanges Lernen sind noch nicht tief in der Arbeitskultur verankert. Viele Arbeitgeber investieren wenig in die Fortbildung ihrer Mitarbeiter. Die junge Generation ist hier aufgeschlossener und nutzt zunehmend Online-Kurse und internationale Zertifizierungen.

Sprachkenntnisse werden als Schlüssel zum Erfolg gesehen. Viele junge Albaner sprechen mehrere Fremdsprachen und sind stolz darauf.

Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit

Das Umweltbewusstsein ist in Albanien noch wenig entwickelt. Müllentsorgung und Recycling funktionieren vielerorts kaum. Wilde Müllkippen prägen leider das Landschaftsbild, und Plastik ist allgegenwärtig. Das Wegwerfen von Müll in der Natur ist ein weitverbreitetes Problem.

Dieses Verhalten hat mehrere Ursachen: Jahrzehntelang fehlte eine funktionierende Abfallwirtschaft, Umwelterziehung war kein Thema, und in der extremen Armut der 1990er Jahre waren andere Probleme drängender. Das Bewusstsein für Umweltschutz wächst aber langsam, besonders bei der jungen, gebildeten Stadtbevölkerung.

Die Regierung unternimmt zunehmend Anstrengungen, das Müllproblem zu lösen, und es gibt lokale Initiativen für Säuberungsaktionen. In touristischen Gebieten verbessert sich die Situation merklich. Dennoch bleibt viel zu tun.

Positiv ist die geringe industrielle Verschmutzung und der hohe Anteil an Wasserkraft bei der Stromerzeugung (fast 100 %). Albanien hat große unberührte Naturgebiete und eine reiche Biodiversität.

International bekannte Albaner

Albanien und die albanische Diaspora haben zahlreiche Persönlichkeiten hervorgebracht, die international Anerkennung fanden:

Mutter Teresa (1910-1997): Die in Skopje (heute Nordmazedonien) geborene albanische Ordensschwester widmete ihr Leben der Arbeit mit Armen und Kranken in Kalkutta. Sie erhielt 1979 den Friedensnobelpreis und wurde 2016 heiliggesprochen. Sie ist Albaniens berühmteste Tochter und gilt als Symbol für Nächstenliebe.

Ismail Kadare (geb. 1936): Der Schriftsteller und Lyriker ist Albaniens bekanntester Autor und wurde mehrfach für den Literaturnobelpreis nominiert. Seine Werke wie „Der geschleifte General“ und „Chronik in Stein“ wurden in über 40 Sprachen übersetzt und thematisieren oft die albanische Geschichte und das Leben unter der Diktatur.

Enver Hoxha (1908-1985): Der kommunistische Diktator regierte Albanien von 1944 bis 1985 mit eiserner Hand und isolierte das Land völlig. Seine Herrschaft war geprägt von Unterdrückung, Paranoia und der Errichtung von über 700.000 Bunkern. International bekannt als einer der härtesten stalinistischen Führer Europas.

Rita Ora (geb. 1990): Die in Pristina (Kosovo) geborene und in London aufgewachsene Sängerin albanischer Abstammung feierte internationale Erfolge mit Hits wie „Hot Right Now“ und „Anywhere“. Sie ist auch als Schauspielerin und Jurymitglied in Casting-Shows bekannt.

Bebe Rexha (geb. 1989): Die in New York geborene Sängerin und Songwriterin albanischer Eltern hatte mit Songs wie „Meant to Be“ und „I’m a Mess“ weltweite Charterfolge. Sie schrieb auch für Stars wie Eminem und Rihanna und gewann mehrere Music Awards.

Dua Lipa (geb. 1995): Die in London geborene Pop-Sängerin kosovarisch-albanischer Eltern ist einer der größten Pop-Stars der Gegenwart. Mit Hits wie „New Rules“, „Don’t Start Now“ und „Levitating“ gewann sie mehrere Grammys und prägt die moderne Popmusik.

Lorik Cana (geb. 1983): Der Fußballspieler war lange Kapitän der albanischen Nationalmannschaft und spielte für Top-Clubs wie Paris Saint-Germain, Marseille und Sunderland. Er führte Albanien zur ersten EM-Teilnahme 2016 und ist eine Ikone des albanischen Fußballs.

Elhaida Dani (geb. 1993): Die Sängerin vertrat Albanien 2015 beim Eurovision Song Contest und ist in ihrer Heimat ein Popstar. Sie gewann die italienische Version von „The Voice“ und hat auch international Auftritte.

Inva Mula (geb. 1963): Die Opernsängerin (Sopran) ist international bekannt durch ihre Rolle in Luc Bessons Film „Das fünfte Element“, wo sie die außerirdische Diva Plavalaguna synchronisierte. Sie tritt an den größten Opernhäusern der Welt auf.

Masiela Lusha (geb. 1985): Die in Tirana geborene Schauspielerin, Autorin und humanitäre Aktivistin wurde durch ihre Rolle in der US-Sitcom „George Lopez“ bekannt. Sie ist auch als Dichterin erfolgreich und engagiert sich für Kinder in Albanien.

Ermal Meta (geb. 1981): Der Sänger und Songwriter vertrat Italien beim Eurovision Song Contest 2018 und ist in Italien sehr erfolgreich. Seine emotionalen Balladen und Pop-Songs machten ihn zu einem Star in beiden Ländern.

Edi Rama (geb. 1964): Der aktuelle Ministerpräsident Albaniens (seit 2013) ist international bekannt für seine Reformbemühungen und seine frühere Karriere als Künstler und Bürgermeister von Tirana, wo er die Stadt durch farbenfrohe Fassadenbemalungen transformierte.

Ferid Murad (1936-2023): Der US-amerikanische Arzt und Pharmakologe albanischer Abstammung erhielt 1998 den Nobelpreis für Medizin für seine Entdeckungen zur Stickstoffmonoxid-Wirkung im kardiovaskulären System. Seine Forschung revolutionierte die Herzmedizin.

Anjeza Shahini (geb. 1987): Die Sängerin vertrat Albanien beim Eurovision Song Contest 2004 und ist eine der erfolgreichsten Popsängerinnen des Landes. Sie hat zahlreiche Alben veröffentlicht und Preise gewonnen.

Action Bronson (geb. 1983): Der US-amerikanische Rapper, TV-Moderator und Koch albanisch-jüdischer Abstammung ist bekannt für seine einzigartige Mischung aus Hip-Hop und kulinarischen Themen. Seine Show „F*ck, That’s Delicious“ war international erfolgreich.

Bleona Qereti (geb. 1979): Die Sängerin, Schauspielerin und TV-Persönlichkeit hat in Albanien Kultstatus und arbeitete international mit Timbaland zusammen. Sie lebt in den USA und versucht, sich im internationalen Musikgeschäft zu etablieren.

Gentian Zenelaj (geb. 1984): Der Schauspieler ist in Deutschland durch Rollen in Serien wie „Alarm für Cobra 11“ und Filmen wie „4 Blocks“ bekannt geworden und repräsentiert die albanische Diaspora in der deutschen Unterhaltungsindustrie.

Fazit: Eine Gesellschaft im Wandel

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Die albanische Bevölkerung befindet sich in einer faszinierenden Phase des Umbruchs. Traditionelle Werte wie Familienehre, Gastfreundschaft und Respekt vor den Älteren stehen im Spannungsfeld mit modernen, westlichen Einflüssen. Diese Transformation verläuft nicht einheitlich: Während die urbane Jugend in Tirana und an der Küste zunehmend europäische Lebensstile übernimmt, bleiben ländliche Gebiete deutlich traditioneller geprägt. Die massive Emigration hat Familien zerrissen, aber auch internationales Flair und Offenheit gebracht.

Als Auswanderer wirst du in Albanien eine herzliche Aufnahme finden. Die legendäre albanische Gastfreundschaft ist kein Klischee, sondern gelebte Realität. Du wirst erleben, wie Menschen dir helfen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, wie sie dich in ihre Familien aufnehmen und wie sie stolz ihre Kultur mit dir teilen. Gleichzeitig solltest du die Herausforderungen nicht unterschätzen: Die Mentalität bezüglich Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und formalen Abläufen unterscheidet sich deutlich von Mitteleuropa. Improvisationstalent und Geduld sind gefragt.

Die albanische Gesellschaft ist jung, dynamisch und voller Energie. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen und des Brain-Drains durch Auswanderung herrscht ein bemerkenswerter Optimismus. Die Menschen sind stolz auf ihr Land, ihre Geschichte und ihre neu gewonnene Freiheit nach Jahrzehnten der Isolation. Wenn du bereit bist, dich auf diese einzigartige Mischung aus Balkan-Temperament, osmanischem Erbe, mediterraner Lebensart und dem Streben nach europäischen Standards einzulassen, bietet dir Albanien eine bereichernde Erfahrung mit Menschen, die dich mit offenen Armen empfangen werden.

Hilfen für einen sorglosen Umzug nach Albanien

Nachfolgend findest du alle Hilfen für deine sorglose Auswanderung nach Albanien, vom ersten Schritt bis zur erfolgreichen Integration. Die Links führen zu den jeweiligen Angeboten, Hilfen und Dienstleistungen.

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Zuletzt aktualisiert: 18. November 2025 von Jan Harmening (2005 ausgewandert)