Der Umzug steht bevor und die Wohnung ist so voll, dass man gar nicht weiß, wie man alles wegtransportieren soll. Zum Glück liegen Ausmisten, Minimalismus und materiellen sowie emotionalen Ballast loszuwerden hoch im Trend. Genau wie das Detox für den Körper ist das Decluttering für die Wohnung eine Erleichterung.
Ein Umzug, egal ob von einem Land in ein anderes oder von einer Stadt zur nächsten, ist der ideale Zeitpunkt, um sein Hab und Gut neu zu evaluieren, zu sichten und sich von der ein oder anderen Sache zu trennen. Für Unentschlossene und solche, die nicht wissen, wo sie anfangen sollen, gibt es verschiedene Methoden, die angewendet werden können.
Die Dan-Sha-Ra-Methode
Verzicht (Dan), Wegwerfen (Sha) und große Freiheit (Ra) sind die drei Eckpfeiler der 12-12-12-Methode von Hideko Yamashita. Ihrer Philosophie zufolge verbindet uns eine Art emotionaler Leim mit unserem Besitz. Der Leim ist es auch, der dafür verantwortlich ist, dass wir uns von eben jenem Besitz nicht trennen können. Da ist zum Beispiel das Spielzeug aus unserer Kindheit, das uns an leichte und unbeschwerte Zeiten erinnert. Oder das Musikinstrument, das wir noch unbedingt zu spielen lernen wollten.
Laut Yamashita ist die Zeitachse von 80% der Dinge, die wir besitzen verschoben und liegt entweder in der Vergangenheit oder der Zukunft. Um in der Gegenwart leben zu können werden bei der 12-12-12-Methode 12 Dinge weggeworfen, 12 gespendet und 12 gehen an den ursprünglichen Besitzer zurück. So wird mit einem Mal der eigene Besitz um 36 Dinge erleichtert, was sicherlich auch die Umzugshelfer freut.
Die KonMarie-Strategie
Marie Kondos Hobby war von Kindheit an das Aufräumen. Nun hilft sie mit ihrer KonMarie-Strategie Menschen dabei ihren Besitz zu ordnen. Bei dieser Art des Aussortierens, wird nicht jeder Raum für sich ausgemistet, sondern nach Kategorien vorgegangen. Als erstes werden alle Kleidungsstücke, die man besitzt, auf einen Haufen gelegt. Auf diese Weise wird einem sehr deutlich vor Augen geführt, wie viel man tatsächlich besitzt. Und so geht es weiter mit Büchern, Küchengeräten und Kleinkram.
Als letzte Kategorie werden die emotionalen Gegenstände aussortiert. Jeder Gegenstand wird einzeln in die Hand genommen, um ihn zu Fragen, ob er einen glücklich macht. Tut er das, darf er bleiben. Bringt er keine Freude, bedankt man sich bei ihm für seine guten Dienste und er wird aussortiert. Abschließend bekommt jedes Teil einen Platz in der Wohnung zugewiesen, an den es immer wieder aufgeräumt werden kann.
Sortiert man alles in Kisten, können diese beim Umzug leicht transportiert werden. Viele Menschen würden hierbei wahrscheinlich auf Plastikboxen zurückgreifen, da sie diese für besonders stabil halten. Andrea Nagel von Einrichtungsradar.de weis jedoch, dass es besser ist, alles in Kisten aus festem Karton zu packen. Diese stehen in Sachen Stabilität den Kisten aus Plastik in nichts nach, sind aber wesentlich leichter und können für ein leichteres Verstauen nach der Benutzung platzsparend zusammengefaltet werden.
Das Wegwerfen auf Probe
Ein weiteres, von Marie Kondo erprobtes, Mittel ist die drei Kisten-Methode. Es werden drei Kartons parat gestellt. In den ersten kommen all jene Sachen, die behalten werden sollen. In den zweiten gehören die Dinge, die verschenkt oder gespendet werden sollen. Und in der dritten und letzten Kiste wird Müll gesammelt.
Es ist erstaunlich zu sehen, auf wie viele Gegenstände man am Ende verzichten kann. Sollte die erste Kiste doch zu voll werden, kommt sie für ein halbes Jahr in den Keller. Sie wird sozusagen auf Probe weggeworfen. Alles, was nach dieser Zeit nicht gebraucht oder vermisst wurde, kommt weg. Eine prima Methode also, um zu entscheiden, was mit in das neue Zuhause kommt und was mit dem alten Heim zurückbleiben darf.