Auswandern ist schon immer ein beliebtes Thema gewesen, doch gefühlt steigt die Anzahl der Menschen die ihren festen Wohnsitz in Deutschland aufgeben, um in einem anderen Land ein neues Leben beginnen zu können.
Unabhängig, ob nun aus Gründen der Karriere, des Fernwehs oder einfach wegen eines Tapetenwechsels, packt immer mehr Deutsche das „Auswanderfieber“, sogar wenn Kinder mit im Spiel sind. Möchten Sie sich dann im Internet einige Tipps aus Familienratgeber bzw. Blogs herausziehen, werden Sie wahrscheinlich nicht schlecht staunen. Denn trotz der zahllosen Blogs rund um Familie, Kinder und Co. – wie zum Beispiel Intuitive Eltern oder Ähnliche – gibt es nur wenige Ratschläge und Tipps zum Thema „Auswandern mit der ganzen Familie“. Nicht zuletzt aus diesem Grund erklären wir Ihnen hier, worauf Sie beim Auswandern mit Kindern unbedingt achten sollten.
Auswandern mit Kind und Kegel ist mehr als nur Kofferpacken
Singles oder Paare mit dem Wunsch des Auswanderns treffen eine Entscheidung, die einzig Einfluss auf ihren Lebensweg nehmen wird. Soll aber mit der ganzen Familie ausgewandert werden, dann stehen auch den Kindern schwere Gänge bevor. Sie müssen nicht nur ihre so vertraute Gegend verlassen, sondern in erster Linie all die lieb gewonnenen Menschen in dieser.
Ihnen stehen eine neue Schule, ein neuer Kindergarten, eine meist fremde Sprache und Umgebung bevor. So viele plötzliche und massive Veränderungen in einem so jungen Leben können mitunter zu einer wahren Herausforderung oder auch Problematik werden.
Keine einsame Entscheidung im stillen Kämmerchen
Möchten Sie mit Ihrer ganzen Familie auswandern, dann sollte die Entscheidung hierzu kein stiller Entschluss von Ihnen alleine sein. Auch wenn Kinder, aufgrund ihres jungen Alters, sich schnell an neue Situationen und Lebensverhältnisse anpassen können, sollten sie trotzdem ein Part bei der Entscheidungsfindung sein. Stellen Sie Ihre Kinder keinesfalls vor vollendete Tatsachen, sondern geben Sie Ihnen das Gefühl, dass die Auswanderung eine Entscheidung der gesamten Familie ist. Außerdem ist es wichtig, dass die Kids von Anfang an voll involviert sind und damit entsprechend länger Zeit haben, sich mit dieser Tatsache auseinanderzusetzen.
Vorzüge und Vorteile – so machen Sie die Auswanderung schmackhafter
Auch Kinder sind Gewohnheitstiere, genau wie die Erwachsenen auch. Grundlegende und derart einschneidende Veränderungen können schnell mal zu diversen Verstimmungen führen, insbesondere wenn es sich um Kinder im Teenageralter handelt. Versuchen Sie schon vor der Bekanntgabe der Idee Ihres großen Vorhabens, sämtliche Vorteile und Vorzüge für die Auswanderung aus dem Blickwinkel Ihres Kindes herauszufiltern. Überlegen Sie sich, welche Vorteile und Vorzüge das neue Land für Ihr Kind mit sich bringt, was so in Deutschland beispielsweise gar nicht möglich wäre.
Vielleicht ist es dort immer vieler länger wärmer oder es gibt einen Strand in unmittelbarer Nähe. Eventuell dürfen Kinder dort schon eher den Führerschein machen oder genießen etwaige andere Prioritäten, welche in Deutschland undenkbar sind. Bedenken Sie, umso schmackhafter Sie Ihrem Kind die Auswanderung machen, umso leichter wird es Abschied von seiner alten Heimat nehmen können und sich vielleicht sogar auf das neue Leben mit all seinen Vorzügen und Vorteilen freuen können. Sollte Ihr Kind oder sollten Ihre Kinder im entsprechenden Alter sein, dann ist es ratsam, wenn Sie Ihren Nachwuchs bei den Vorbereitungen teilhaben lassen. Wenn Kinder miteinbezogen werden, fühlen sie sich als ein vollwertiges Mitglied der Familie und erhalten automatisch das Gefühl, dass sie ernst genommen werden und ihre Meinungen genauso wichtig sind, wie die von Erwachsenen.
Das Kindesalter beim Auswandern
Es kann Ihnen kaum gesagt werden, wann Ihr Kind das richtige Alter zum Auswandern erreicht hat, da es dieses aller Wahrscheinlichkeit nach, gar nicht gibt. Prinzipiell kann jedoch festgehalten werden, dass die Auswanderung mit sehr jungen Kindern doch etwas leichter ist, wie bei Kindern mit bereits gefestigtem sozialen Umfeld durch Schule, Freunde, etc. Haben Sie Kinder im Baby- oder Kleinkindalter, stehen Ihre Chancen auf eine leichtere Auswanderung wesentlich höher, da der Nachwuchs in diesem Alter niemand anderen zum Glücklichsein benötigt, als Mama und Papa. Zudem wird das Erlernen einer neuen Sprache problemlos verlaufen.
Haben Sie hingegen Kinder im Grundschulalter, dann kann es mitunter etwas komplexer mit der Auswanderung werden. Hier bestehen in aller Regel schon viele soziale Kontakte außerhalb der Familie. Freundschaften sind geschlossen und der Besuch eines bestimmten Schulsystems ist bereits gegeben und somit natürlich auch bekannt. Beim Auswandern müssen dann schon etwaig engere Freundschaften zurückgelassen werden, genauso wie auch das bekannte Lernsystem, die eigene Muttersprache, etc. Allerdings hat sich auch diesem Alter oftmals nach einer Auswanderung eine schnellere Integration gezeigt. Denn dieser Lebenszyklus steht ebenfalls noch für Offenheit, Anpassungsfähigkeit, schnellem Verständnis und Erlernen. Bindungen sind in den meisten Fällen noch nicht ganz eng verknüpft.
Sprösslinge im Teenageralter sind schon in der heimischen Umgebung meist nur mit Samthandschuhen anzufassen. Eine Auswanderung stellt in diesem Alter doch eher eine größere Herausforderung dar, und zwar nicht für Sie als Eltern. Die Schule ist inzwischen wie das zweite Zuhause geworden, der Freundeskreis mit engen Freundschaften der Dreh- und Angelpunkt und eventuell ist sogar eine erste Liebe bereits vorhanden.
All diese Faktoren treffen dann noch auf das Wissen in ein völlig fremdes Land zu ziehen, mit einer anderen Sprache, anderen Menschen, anderen Kulturen und dem Besuch einer völlig anderen Schule. Sie als Eltern müssen hier mit ganz viel Feingefühl, Verständnis und Erklärungen arbeiten. Umso besser Sie Ihrem Nachwuchs den Grund für die Auswanderung erklären, umso mehr Sie sich Zuhause schon intensiv mit der neuen Heimat vertraut machen, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind sich bei der Auswanderung nicht wie ins kalte Wasser geschubst fühlt.
PS: Wenn man ein paar Annehmlichkeiten mitnimmt, wie z.B. die beliebte Hängematte, dann macht das Auswandern noch mehr Freude,