Welche Absicherung aus Deutschland auch beim Auswandern sinnvoll sein kann
Anders als bei einer Urlaubsreise oder einem nur wenige Monate dauernden Aufenthalt ist man bei Langzeitreisen/Aufenthalten nicht mehr über die Auslandskrankenversicherung abgesichert, und auch die anderen deutschen Versicherungen greifen nur bei kürzeren Auslandsaufenthalten. Was darüber hinaus in Sachen Bankkonto, Steuern und Versicherungen Wissenswertes gibt, wird hier kurz erläutert, denn Auswandern klingt wie eine endgültige Entscheidung, ist es aber oft nicht. Als Auswanderer werden auch Menschen bezeichnet, die sich für einen klar umrissenen, längeren Zeitraum im Ausland aufhalten und nicht mehr in Deutschland ansässig sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Plan zur Rückkehr von Anfang an bestand.
Ein längerer Auslandsaufenthalt mit Ansässigkeit im Ausland sollte gut geplant werden. Denn abhängig davon, ob und nach welcher Zeit man zurückkommt, können Versicherungsverträge weiterlaufen oder sollten gekündigt werden. Insbesondere digitale Nomaden, die beruflich nicht an einen festen Ort gebunden sind, sollten sich gut überlegen, ob sie wirklich alle Brücken hinter sich abbrechen.
Steuerliche Angelegenheiten?
Die Steuerpflicht hängt davon ab, wo der Wohnsitz gemeldet ist, in welchem Land die Einkünfte erzielt werden und in welches Land das Geld fließt. Wer selbständig ist und nicht von einem Arbeitgeber ins Ausland entsandt wird, muss sich genau nach den dortigen Konditionen erkundigen. Wer selbständig aus Deutschland ins Ausland geht, ist in Deutschland nicht weiter staatlich rentenversichert. Wie genau die sogenannten digitalen Nomaden steuerpflichtig sind, muss durch ausführliche Beratungen im Vorfeld geklärt werden: eine persönliche Beratung ist auf jeden Fall sinnvoll.
Krankenversicherung: Privat oder gesetzlich, hier oder dort?
Es geht hier ausdrücklich nur um Menschen, die sich für einen längeren Zeitraum oder endgültig im Ausland niederlassen, nicht um Urlaubende. Wer von der Firma ins Ausland entsandt wird, muss sich meist privat versichern, und zwar in Deutschland und zwar unabhängig von der Dauer des Aufenthalts im Ausland (normalerweise zwischen 2 und 10 Jahren). Einige Versicherungsunternehmen bieten auch für einen fest definierten längeren Zeitraum im Ausland Versicherungsschutz an, das ist die sogenannte Langzeitreiseversicherung. Diese Versicherung heißt Langzeitreiseversicherung, weil sie für Menschen gedacht ist, die wieder nach Deutschland zurückkehren, der Auslandsaufenthalt muss nicht zwangsläufig im Rahmen eines Urlaubs erfolgen. Daher kann die Versicherung auch von Emigranten abgeschlossen werden und die Zeit bis zum Abschluss einer gültigen Krankenversicherung im Ausland (ist normalerweise an die Berufstätigkeit gekoppelt) überbrücken.
Besteht der Wunsch oder feste Plan, nach einer gewissen Zeit nach Deutschland zurückzukehren, sollte man über eine Anwartschaft bei der deutschen gesetzlichen Krankenversicherung nachdenken. Das erleichtert den Wiedereinstieg bei der Rückkehr erheblich und ist nicht allzu teuer. Auch hier empfiehlt sich eine gute persönliche Beratung.
In Deutschland bereits abgeschlossene Versicherungen
Für diejenigen, die bereits eine Lebensversicherung abgeschlossen haben, stellt sich die Frage, ob sie diese laufen lassen sollten. Dabei kommt es auf die Versicherungsgesellschaft und die Police an. Einige Verträge bieten weltweite Gültigkeit, und ein Auslandsaufenthalt von mehreren Jahren ist gar kein Problem. Andere Versicherungsgesellschaften verlangen die Ansässigkeit in Deutschland. Die genauen Konditionen können mit dem zuständigen Betreuer oder der Betreuerin im Einzelfall besprochen werden. Rechtsschutzversicherungen, Haftpflichtversicherungen und Hausratversicherungen sind aber meist nur innerhalb Deutschlands gültig und müssen auf jeden Fall gekündigt werden. Die Kündigungsfristen liegen meist bei wenigen Wochen oder Monaten, so dass sich daraus keine Probleme ergeben.
Deutsches Bankkonto kann praktisch sein
Auch wer dauerhaft auswandert, ist unter Umständen für ein deutsches Bankkonto dankbar. Die DKB (Deutsche Kreditbank, Sitz in Berlin) ist für die meisten Auslandsdeutschen eine günstige Lösung. Denn diese Bank bietet eine Kreditkarte ohne Gebühren zum normalen Girokonto an, die weltweit an Bankautomaten kostengünstig bis kostenfrei zum Abheben genutzt werden kann. Da es sich um eine Direktbank handelt, wird ohnehin alles online erledigt.
Abenteuer Ausland
Das klingt nun alles erst einmal furchtbar kompliziert. Wenn man sich aber vor Augen führt, was für einen Wust von Bürokratie man im ganz normalen deutschen Alltag ohnehin erledigt, wird es im Ausland meist eher einfacher mit Bankkonten, Versicherungen und Steuererklärungen. Denn in wenigen Ländern ist das gesamte System so komplex wie in Deutschland. In den wenigsten Ländern werden so viele Versicherungen angeboten wie in Deutschland. Was vor Ort üblich und sinnvoll ist, sollte schon in der Planungsphase geklärt werden und ist länderabhängig.
Und letzten Endes heißt Auswandern (auch auf Zeit) immer, dass man sich auf Abenteuer einlässt – ein rundum abgesichertes Leben hat aber denkbar wenig Raum für Abenteuer.
Wer sich trotzdem etwas beruhigt ins Abenteuer begeben möchte, dem sei noch einmal die persönliche Beratung ans Herz zu legen. Ein Berater behält für einen den Überblick und einen direkten Ansprechpartner hat man noch dazu.
So geht es entspannt ins Abenteuer!
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Auswanderung - Wegzug von Deutschland
2023 war wieder ein besonderes Jahr für die Auswanderung. 265.035 Deutsche verließen offiziell ihre Heimat. Sie siedelten in etwa 200 unterschiedliche Länder und Inseln aus. Von der Wahl der Auswanderungsziele kann man Anregungen für die eigenen Überlegungen erhalten. Würde es Sie daher interessieren, wohin die Deutschen in 2023 und die 10 Jahre davor abwanderten?