Mit dem Auswandern beginnen viele Menschen nach und nach auch die Zelte in Deutschland endgültig abzubauen. Oft ist dies auch im psychologischen Context des Bedürfnisses loszulassen begründet. Während man Bande zu Freunden und Familie meistens nicht ganz lösen möchte, so ist es für den Kopf oft wichtig alle administrativen Verbindungen zum Herkunftsland aufzulösen. Gerade in Sachen Kontoverbindung kann dies mitunter aber nicht sinnvoll sein.
Unnötige Hürden bei Geldflüssen ins Ausland
Auf den ersten Blick macht es für viele keinen Sinn nach dem Auswandern weiterhin ein deutsches Girokonto zu haben, wenn man den Wohnsitz doch schon lange ins Ausland verlagert hat. Erfahrungswerte vieler Deutscher, die ausgewandert sind, zeigen aber, dass es oft wesentlich günstiger ist ein Girokonto in Deutschland zu haben, als sich bestimmte Zahlungen, Gutschriften, Prämien oder Boni ins Ausland überweisen zu lassen.
Immer wieder kommt es vor, dass Gelder mancher auszahlender Stellen nur mit immensem Mehraufwand ins Ausland transferiert werden können.
Zusätzlich fallen für Überweisungen von Ansprüchen in Deutschland auf Auslandskonten oft hohe Gebühren an, auch wenn dieser Umstand in Zeiten der Internationalisierung eigentlich nicht nachvollziehbar ist. Zusätzlich kann die Überweisung von deutschen Konten ins Ausland unterschiedlich lange dauern.
Mit Konto in Deutschland sparen
Einige Direktbanken haben sich daher mittlerweile in ihrem Portfolio auch eine Lösung überlegt, um spezielle Konten für Deutsche im Ausland anzubieten. Kostenseitig gibt es hier allerdings große Unterschiede. Von kostengünstigen Konten bis hin zu Konten mit erhöhten Gebühren reicht das Spektrum. Selbiges gilt nicht nur für die Kostenseite, sondern auch für das Handling der Konten vom Ausland aus. Hier trennt sich die Streu buchstäblich vom Weizen.
Einer der Anbieter hat sich beispielsweise auf den Bereich Konto für Deutsche im Ausland spezialisiert und bietet neben kostenloser Kontoführung, eine attraktive Habenverzinsung, die Möglichkeit einer kostenfreie Kreditkarte und weltweit kostenlose Geldbehebungen an. Außerdem ist auch nach dem Auswandern eine Kontoeröffnung ohne festen Wohnsitz in Deutschland, möglich.
Nur bei einigen wenigen Ländern ist es in diesem Fall notwendig für die Kontoeröffnung nach Deutschland zu reisen. Bei einigen bekannten Banken, ist die Übermittlung der Unterlagen wie Kontoauszüge, Buchungsbelege etc.. in elektronischer Form nicht möglich, sondern nur in postalischer Zustellung, bei diesen Banken ist eine Kontoführung ohne fester Wohnsitzangabe in Deutschland in den meisten Fällen nicht möglich. Dieser Passus versteckt sich nicht selten auch in den AGBs der Banken.
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Kostenvergleich lohnt sich
Wer definitiv Auswandern möchte oder bereits ausgewandert ist und kein Girokonto in Deutschland mehr hat, für den lohnt sich in jedem Fall der Kostenvergleich und die rechtzeitige Nachfrage bei jenen Stellen, die Guthaben ausbezahlen, welche Hürden ihrerseits bei Überweisungen ins Ausland gegeben sind bzw. auch ob Gebühren für selbige anfallen.
Geldüberweisungen von Auszahlungsstellen mit Deutschen Konten an gebietsfremde Konten können vor allem, wenn diese nicht der WWU angehören oder nicht das Target-System (ein Interbanken-System) verwenden, ziemlich teuer werden. Stellt man die Kosten für eine Girokontenführung in Deutschland mit den oben genannten Gebühren gegenüber, wird oft schnell klar, dass es wesentlich mehr Sinn macht ein Girokonto einer Direktbank in Deutschland aufrechtzuerhalten oder gegebenenfalls zu eröffnen.
Meldepflicht
Zudem gilt es zu beachten, dass Überweisungen von Gebietsansässigen an Gebietsfremde ab 12.500 Euro einer Meldepflicht unterliegen. Eine Missachtung kann eine Verwaltungsstrafe nach sich ziehen, die auch von Auswanderern im jeweiligen Land mittels Amtshilfeverfahren exekutiert werden kann.
Prinzipiell sind zu dem drei Formen der Überweisungen ins Ausland möglich: OUR (sender pays costs), hier trägt der Absender die Bankspesen, SHARE (share costs) in diesem Fall werden die anfallenden Bankspesen geteilt oder BEN (beneficiary pays costs) hier muss der Zahlungsempfänger für die Gesamtkosten der Überweisung aufkommen.
Führt man ein deutsches Girokonto, fallen selbstverständlich auch nach der Auswanderung keine Auslandsgebühren an, sofern Geldbeträge vom deutschen Konto nicht auf ein ausländisches Überwiesen, sondern Guthaben beispielsweise bar behoben oder für Kreditkartenzahlungen verwendet werden.
Auswanderung - Wegzug von Deutschland
2023 war wieder ein besonderes Jahr für die Auswanderung. 265.035 Deutsche verließen offiziell ihre Heimat. Sie siedelten in etwa 200 unterschiedliche Länder und Inseln aus. Von der Wahl der Auswanderungsziele kann man Anregungen für die eigenen Überlegungen erhalten. Würde es Dich daher interessieren, wohin die Deutschen in 2023 und die 10 Jahre davor abwanderten?