Sinkende Einwanderung und steigende Auswanderung
Am 31.12.2008 hatte Deutschland rund 82 002 000 Einwohner. Das waren 216 000 bzw. 0,3% weniger als im Jahr davor. Die Entwicklung der Bevölkerungszahl ergibt sich aus der Bilanzierung der Geburten und Sterbefälle einerseits und der Wanderungsbewegungen (Zu- und Fortzüge über die Bundesgrenze) andererseits.
In 2008 kehrten 174.759 Deutsche Deutschland den Rücken und wanderten aus. 2007 waren es 161.105 gewesen. Wohin die Deutschen in 2008 auswanderten, sehen Sie auf der nächsten Seite mit den Top 20 Zielländern.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden in Deutschland im Verlauf des Jahres 2008 rund 94 500 Ausländerinnen und Ausländer eingebürgert. Das waren gut 16 800 Einbürgerungen weniger als im Vorjahr (– 15%). Damit fiel die Zahl der Einbürgerungen auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Den Höchststand hatten die Einbürgerungen im Jahr 2000 mit der Einführung des neuen Staatsangehörigkeitsrechts erreicht. Damals wurden etwa 186 700 Personen eingebürgert – nahezu doppelt so viele wie 2008.
2008 erwarben 66 000 Personen (70% aller Eingebürgerten) die deutsche Staatsangehörigkeit, die seit mindestens acht Jahren rechtmäßig in Deutschland leben und eine gültige Aufenthaltserlaubnis haben; das waren 15% weniger als im Jahr zuvor. Deren in Deutschland lebende ausländische Ehegatten und minderjährige Kinder waren mit 10 700 Fällen Einbürgerungen (24% weniger als im Vorjahr) die zweitgrößte Gruppe. Diese Personen können schon nach kürzerer Zeit eingebürgert werden. An dritter Stelle standen mit knapp 8 300 Fällen Einbürgerungen von Ausländerinnen und Ausländern mit einem deutschen Ehe- oder Lebenspartner (23% weniger als im Vorjahr).
Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, zogen im vergangenen Jahr 738.000 Menschen fort. Das waren rund 100.000 mehr als im Jahr zuvor.
Sollten sich die noch vorläufigen Ergebnisse bestätigen, hätten 2008 erstmals seit der Wiedervereinigung mehr Menschen Deutschland den Rücken gekehrt als zugezogen sind. Das sogenannte Wanderrungssaldo beträgt nach den vorläufigen Ergebnissen minus 56.000. Unter den Abgewanderten waren rund 175.000 Deutsche (2007:161.000) und rund 563.000 Ausländer (2007: 476.000).
Grundlage dieser Berechnung seien die Angaben der Meldebehörden, teilten die Statistiker mit. Wegen der bundesweiten Einführung der persönlichen Steuer-Identifikationsnummer seien 2008 allerdings umfangreiche Bereinigungen der Melderegister vorgenommen worden, die zu zahlreichen Abmeldungen von Amts wegen geführt haben. Der Umfang dieser Bereinigungen sei allerdings nicht zu ermitteln, so dass die Statistik unscharf bleibe.
Den Angaben nach sind 2008 rund 682.000 Menschen nach Deutschland zugezogen. Im Vergleich zum Vorjahr (681.000) blieb diese Zahl nahezu konstant. 574.000 Ausländer zogen neu nach Deutschland. Die Zahl deutscher Zuwanderer betrug 108.000, darunter 4.000 Spätaussiedler.
Von woher kamen die Einwanderer nach Deutschland?
Von 2001 bis 2006 war die Zuwanderung kontinuierlich gesunken. Die deutschen Zuwanderer kamen vor allem aus Polen (12.100), den USA (10.500), der Schweiz (8.200) und Spanien (7.900).
Hauptherkunftsländer der ausländischen Zuwanderer waren Polen (119.200), Rumänien (47.000), die Türkei (26.200), Ungarn (25.100) und Bulgarien (23.600). Gegenüber dem Vorjahr sind die Zuzüge aus Polen um 21.000 zurückgegangen, während die Zuwanderung aus Rumänien (4.100), dem Irak (3.500), Bulgarien (3.100) und Ungarn (2.900) zunahm.
Wohin die Deutschen in 2008 auswanderten
Wie in 2007 war die Schweiz (29.139) weiterhin das beliebteste Ziel deutscher Auswanderer, gefolgt von den Vereinigten Staaten (15.436).
Im Vergleich zu 2007 hat Österreich (13.336) den dritten Platz an Polen (13.711) abgegeben.
Auf der nächsten Seite sehen Sie die Top 20 Zielländer für Auswanderer in 2008 gemäß den Daten vom Statistischen Bundesamt . . .
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